Danke für den tollen Thread und die einzelnen Beiträge.
Genau sowas gehört in ein Forum.
Und auch wenn sich viele sehr ärgern, wenn ich das sage, finde ich es sehr wichtig, von diesem unheilbar krank wegzukommen. Das kann es im Einzelfall sicher geben und dann muss man letztlich auch Akzeptieren, dass das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Aber ich vermute schon, dass es oft Ärzte und Therapeuten sind, die nicht so auf dem Laufenden sind oder nicht so sehr talentiert sind, die solche Prognosen stellen.
Ich erlebe es einfach immer wieder, dass der sehr subjektive Eindruck von Betroffenen geäußert wird und sie denken, dass sie für immer krank bleiben müssen. Und dann frage ich nach, was bisher gemacht wurde, sei es im echten Leben aus in Eigenregie oder auch an Therapien, Behandlungen, Integration ins Erwerbsleben, Sozialtherapie usw, dann kommt oft eine oder zwei Therapien, eine Klinik oder auch mal drei Klinikaufenthalte gehabt, ein paar ADs ausprobiert, Behandlung lief ein paar Jahre oder mehrfach mal 2-3 Jahre.... Wie viele Profis wurden gesehen? Na ja, ein paar eben.
Und da muss ich eben sagen, dass die Leute falsche Vorstellungen davon haben, was und wieviel es braucht, schwere und schwerste Erkrankungen aufzuheben.
Bei richtig schweren Erkrankungen muss man mit vielen Jahren Therapie rechnen. Viele Kliniken, viele Therapeuten, viele Maßnahmen und alles Mögliche wird nötig sein. Auch kommt jetzt die Technik dazu und Tiertherapien....
Und je mehr Profis man getroffen hat, desto eher sind dann auch mal solche richtigen Cracks dabei. Die haben ihren persönlichen Stil gefunden, die sind begabter als der Durchschnitt der Therapeuten. Und wenn man sehr krank ist und über Jahre sich nichts bewegt, dann sollte man nach solchen Experten suchen und schauen, ob man mal bei denen wenigstens eine Weile behandelt werden kann, um das Problem aufzubrechen und danach kann dann wieder ein weniger kompetenter Therapeut weitermachen.
Bei den schwersten langanhaltenden Traumavorgeschichten muss man mit bis zu 20 Jahren Traumatherapie und 2000 - 6000 Therapiestunden in VT rechnen.
Das zeigt, dass eben die allermeisten schwertraumatisierten Menschen viel zu wenig Therapie bekommen und leider auch zu schlechte Therapeuten und Ärzte sie behandeln. Und das fürt zu diesen Nicht-Erfolgsgeschichten.
Mir ist klar, dass es hier um Depressionen geht. Aber die Leute mit schweren Depressionen sind eben oft Traumapatienten.
Und ich finde es sehr schön, dass in diesen Beiträgen auch ganz klar gezeigt wurde, wie schnell und einfach mal doch Verbesserungen erreichen kann und dass sie spürbar und messbar sind.
Solche Threads liebe ich. Jeder Mensch, dem es schlecht geht, jammert und verzweifelt immer wieder am eigenen Zustand. Aber es sollte dann auch weitergehen, dass man nicht nur Zustandsberichte in einem Forum findet, sondern auch darüber berichtet wird, was man tun kann, um gesund oder gesünder zu werden, was geholfen hat.
18.02.2023 12:49 •
x 2 #5