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Hallo liebe Leute,

Ich bin neu hier im Forum registriert, verfolge aber schon seit Jahren etliche Beiträge von hier.

Kurz zu mir: ich bin 25 Jahre, berufstätig.

Nun zu meinem folgenden Problemen…

Das traurige ist einfach das ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll.

Ich war schon immer ein Hypochonder und Tagträumer und hab mich bei ernsten Themen immer sehr krass reingesteigert. Viele von euch kennen diese krankheitsangsz bestimmt. Die besonders belastendste Phase hatte ich zwischen 14-19 Jahren.

Dann gabs ein Ereignis was mich bis heute nicht loslässt. Ich hatte früher mal Gedanken über Gott und die welt. Wie wir funktionieren. Warum wir funktionieren. Und ob wir wirklich funktionieren oder alles nur ein Traum ist. Bin ich real? Bin ich wirklich ich selber? Was ist wenn ich gleich jeden Moment aufwache, wie in einem Traum? ich habe mich so sehr in diese Gedanken reinsteigert, das ich an dem Tag eine brutale Panikattacke bekommen habe und ein krasses derealisationsgefühl bekommen habe. Mir kommt es so vor, als hat sich in meinem Kopf damals eine Tür geöffnet. Ganz nach dem Motto so jetzt gibts kein zurück mehr, niemand kann deine Gedanken widerlegen. und es stimmt tatsächlich. Fragen rund um Realität und Traum kann die Wissenschaft selbstverständlich nicht eindeutig beantworten, da durch diese komischen Gedanken quasi alles in Frage gestellt wird. Diese Erkenntnis war für mich damals mit 19 Jahren ein großer Schock gewesen. Seitdem lebe ich irgendwie … anders. Ich habe bis jetzt ganz normal weitergelebt, einfach wie ein ganz normaler Mensch. Habe diese Gedanken ignoriert, weil ich Angst hatte sonst durchzudrehen.
Aber immer mehr muss ich mir eingestehen das ich wohl an einer Depression leide.

Ich bin seit 2 Jahren mit 40.000 Euro hochverschuldet, obwohl ich bei meinen Eltern zuhause wohne. Wie ist es dazu gekommen? Als ich das erste mal wirklich Geld verdient habe, also vor 3 Jahren, hatte ich nichts anderes als Partys und Klamotten. Ich habe mit meinem Gehalt extrem verschwenderisch gelebt und sogar Kredite aufgenommen um mir noch mehr zu leisten. Ihr denkt euch bestimmt was ist das für ein Typ der sowas macht? Ich kann’s euch leider nicht erklären. Ich bereue es wahrscheinlich mein Leben lang. Mithilfe einer Schuldenberatung konnte ich die ganzen Schulden auf eine Rate setzen, weswegen die Sache nun geklärt ist. Trotzdem bleibt der negative Schufa Eintrag mindestens 5 Jahre was mich extrem runterzieht.

Nächste Info: die Firma in der ich arbeite ist der blanke Horror. Da ich hochverschuldet bin und die Rate noch drei Jahre zahlen muss, bleibt mir leider nicht die Wahl eines Berufswechsels, da ich keinesfalls in die Insolvenz will. Ich hab immernoch den Traum eine ordentliche Lehre als Beamter anzufangen in der Verwaltung.

Seit zwei Jahren bin ich in einer sehr glücklichen Beziehung. Ich habe aber trotzdem Angst das aufgrund der Schulden die Beziehung zerbricht: meine Freundin weiß darüber Bescheid, doch sie sieht das ganze optimistisch und beteuert mir ihre Liebe. Sie meint solange ich sie liebe, sind ihre meine Schulden egal. Für diese Wertschätzung bin ich ihr sehr dankbar. Sie kennt mich mittlerweile fast auswendig.

Eine andere Sache die mich sehr traurig macht: Ich habe mich im Dezember letzten Jahres am Fuß verletzt. Was Anfangs als Bänderriss” diagnostiziert worden war, wurde nach mehrere Monaten Beschwerden doch noch mal mithilfe eines mrts drüber geguckt. Und es war nie Bänderriss sondern ich habe einen Knorpelschaden am Sprunggelenk. Das bedeutet ich bin Arthrose gefährdet. Ich bin derzeit in Behandlung und werde dieses Jahr noch operiert, da ein Knorpel nicht von selbst regeneriert.
Fußball war einer der wenigen Sachen im Leben die mir wirklich Spaß gemacht haben. Nun muss ich jetzt sehr lange pausieren müssen und ich bin unfassbar traurig. Ich bin in der neuen Mannschaft erst seit einem Jahr und muss jetzt schon auf die Mannschaft lange Zeit verzichten. Diese haben mich immer freundlich empfangen und meine fußballerische Leistung wertgeschätzt.

Ich hatte nie wirklich Freunde. Freunde sind für mich Menschen die wirklich an dir und deinen Probleme interessiert sind. Leider hatte ich es immer mit ausnutzet Freunden zutun gehabt, die nur meine Nettigkeit für ihr Ego ausnutzen wollten.

Ich bin eigentlich ein Typ der auch mal gerne in die Disko geht, aber seitdem ich meine Freundin mit mir habe, sind alle plötzlich verschwunden.
Obwohl ich mich nie verändert habe gegenüber Freunden”

Die Schulden, die schwere Knochenarbeit, die schwere bzw tückische Verletzung, die fehlenden Freunde”, haben mich in den letzten zwei Jahren dazu gebracht keine Aussicht mehr in meine Zukunft zu sehen.

Mir kommt es so vor als würde ich jeden Moment zusammen brechen. Ich habe einfach keine Kraft mehr. Ich spiele den Leuten oft was vor und lüge viel, damit keiner merkt wie schlecht es mir geht.

In meinem Alter hab ich schon soviele Probleme ,dass ich an einem Punkt angelangt bin wo ich sage: ich kann nicht mehr.

Es tut mir leid das ich soviel Text geschrieben hab. Ich wollte das einfach mal loswerden, damit ihr Bescheid wisst darüber was bei mir los ist.
Falls ihr euch das vollständig durchgelesen habt, was würdet ihr mir raten? Ich bin total durcheinander mit meinen Gedanken

25.06.2022 01:42 • 25.06.2022 x 1 #1


2 Antworten ↓


Ich würde dir raten, Annahme zu praktizieren. Denn die Situation ist ja schon sowieso so, wie sie ist. Gedanken bringen dich nicht weiter. Der jetzige Augenblick ist das eigentliche Leben und den würde ich versuchen, wert zu schätzen. Vor allem würde ich den Fokus auf mich legen. Wäre mir egal, was andere sagen oder denken. Denn du bist nicht andere, du bist du und du bist auch nicht deine Gedanken.
Es ist eine unschöne Situation, aber nur, wenn man sie als solche betrachtet. Ich würde die Bewertung ganz außer acht lassen, den Fokus auf das Wichtigste legen, nämlich das Leben selbst und schauen, welche Lösungen es für nicht gibt (hast du ja schon, was den Kredit betrifft). Was den Knorpelschaden betrifft, bleibt dir - so hart es klingt - erst mal nichts anderes übrig, als diesen so zu akzeptieren und dir vielleicht etwas zu überlegen, was du statt Fußball sonst noch so machen könntest. Pausieren bedeutet für mich, dass du zum gegebenen Zeitpunkt wieder in der Lage bist, Fußball spielen zu können.
Vielleicht hilft dir u. a. das Buch: Jetzt von Eckhart Tolle, um da ein bisschen weiter zu kommen. Dieses Buch und einige andere Bücher haben mich zu dem wichtigsten Moment zurück gebracht, mein Leben mit allen Höhen und Tiefen zu leben und es so anzunehmen, wie es ist. Das kann befreiend sein.
Ich wünsche dir alles Gute und das du deinen Weg finden wirst.

Da würde eine Therapie sicher gut helfen.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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