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Guten Tag

Danke schon mal an jeden der sich die Zeit nimmt das zu lesen. Ich befinde mich derzeit in einer Situation in der ich einfach nicht weiß was ich tun soll. Ich hab bis zu meinem 23 Lebensjahr bei meinen Eltern gewohnt und es war nicht gerade eine einfach familiäre Situation. Mein Vater war immer sehr narzistisch veranlagt und hat quasi sein Leben lang nicht gearbeitet was dazu folgte dass er natürlich ständig zuhause vor dem Computer verbracht und alle herum Kommanditisten während meine Mutter arbeiten ging und sich zusätzlich um den ganzen Haushalt kümmerte. Jedoch muss ich sagen dass wenn irgendwas war mein Vater immer da war es handelt sich also um eine schwierige Beziehung. Ich war immer ein sehr ruhiges und tagträumerisches Kind und habe mich selten aufgelehnt.

Mit 18 kam dann der Schnitt und ich habe mich grundlegend verändert und auch immer angesprochen was mich an meinem Vater stört was häufig zu Konflikten führte. Aufgrunddessen wurde das zusammenleben immer schwieriger weswegen ich unbedingt ausziehen wollte. Jedoch muss ich sagen dass mein Vater mit der Zeit nicht mehr ganz so schlimm war aber seine Fehler auch nicht eingestellt und alles kleinredet. Mit 23 habe ich dann zum Ende meiner Ausbildung eine Wohnung bekommen und bin ein Monat vor Ende der Ausbildung ausgezogen. Zur Wohnung muss ich sagen dass sich diese in einer Gegend befindet die sehr ruhig ist anders zur Wohnung wo ich aufwuchs die sich direkt an der Hauptstraße befand. Ich muss sagen dass ich in bezug auf die woh ung ein schlechtes Gefühl hatte (obwohl die Wohnung an sich perfekt ist) dennoch bin ich ausgezogen.

Nun wohne ich schon seit 4 Monaten hier und bin sehr unglücklich. Zudem habe ich nach Ende der ausbildung bei einem anderem Arbeitgeber angefangen zu arbeiten sprich neues Team, neues Menschen. Das das alles viel sein würde wusste ich jedoch ist es schlimmer als gedacht. Ich fühle mich sehr alleine in der Wohnung und die Gegend ist überhaupt nicht meins und die Ruhe finde ich furchtbar. Auf der Arbeit gab es auch ein Gespräch in Bezug auf meine Persönlichkeit da ich nicht der offenste Typ bin und sehr meine Zeit brauche bis ich warm werde mit den Leuten. Zudem hab ich auch immer ein Pokerface. An sich macht mir die Arbeit Spaß Jedoch habe ich das Gefühl mich weiterbilden zu müssen da ich mich noch ziemlich jung fühle und mir die Arbeit nicht reicht und ich auch gerne lerne.

Zu alldem gesellen sich noch zukunftsängste, verlustsängste (ich hab nicht besonders viele Freunde und ich habe angst dass die wenigen mich verlassen da dies oft in der Vergangenheit passiert ist) und auch die Angst niemals eine eigene Familie zu haben da ich auch noch nie einen Freund hatte. Diese ganze  Ängste hatte ich auch schon vor dem Auszug diese sind jedoch jetzt sehr ausgeprägt und ich weine jeden Abend weil ich einfach nicht weiß was ich tun soll. Einerseits will ich wieder zu meinen Eltern um wieder mehr Sicherheit zu verspüren andererseits wäre das doch irgendwie ein Schritt zurück und ich habe angst dies später zu bereuen da ich an einigen Freiheiten die Vorteile sehe dennoch bin ich unglücklich. Eine WG kann ich mir aufgrund meiner mangelnden sozialen fähigkeot nicht vorstellen und eine Wohnung die vielleicht zentraler liegt könnte die Lösung sein aber derzeit ist es ja so schwierig irgendwas zu finden.

Eigentlich sollte ich doch glücklich sein aber ich Weine einfach jeden Tag. Ich ein nicht was ich will und was ich kann und ich sehe mich einfach nur nach mehr Sicherheit den ich im Moment  nur bei meinen Eltern sehe. Für alle die bis jetzt gelesen haben vielen Dank einfach nur fürs zuhören ich weiß nämlich nicht mit wem ich darüber reden soll meine eltern verstehen mich nicht und meine freunde mussten es sich schon oft genug anhören.

19.02.2021 01:25 • 19.02.2021 #1


4 Antworten ↓


Fahr Deine Eltern so oft es geht besuchen,so kannst Du dann immer wieder etwas Nestwärme geniessen und auftanken.

Als ich ausgezogen war (mit 17) war für mich die Ruhe auch sehr ungewohnt,besonders abends.
Aber daran gewöhnt man sich,mach Dir viel TV oder Radio an,es beruhigt,die Stimmen zu hören.

Dein Pokerface ist auch nicht ungewöhnlich,alle Menschen tragen eine Maske im öffentlichen Leben.
Das ist auch notwendig weil man sich damit schützt.

Und Du scheinst eben eher ein Einzelgänger zu sein als ein Herdentier,ist doch völlig o.k..

Und dass Freundschaften auseinandergehen,erlebt jeder Mensch,auch wenn es schmerzhaft ist.
Man findet immer wieder neue Freunde früher oder später.
Du wirst also auch nie dauerhaft alleine sein.

Denke,es würde Dir besser gehen,wenn Du einen Partner hättest.
Kannst es ja mal in einem Singleportal probieren,dann hast Du auch abends was zu tun,wenn´s ruhig ist und grübelst nicht mehr soviel.

Finde,Du bist auf einem guten Weg:
Hast ein enges Verhältnis zu den Eltern und trotzdem lebst Du ein eigenständiges Leben.
Jobmässig läuft es auch und wenn Du Dich erst richtig an das neue Team gewöhnt hast,wird es auch entspannter und das sich öffnen fällt dann leichter.

Es gibt nichts auszusetzen an Deinem Leben,hast es doch sehr gut gemacht bis jetzt und der Rest findet sich auch noch.
Geht nicht alles auf Konpfdruck aber das wird schon!

A


Nach Auszug bei den Eltern völlig unglücklich

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Es ist ein großer Schritt von Zuhause auszuziehen. Als ich Damals ausgezogen bin, habe ich sehr gelitten und ich bin sofort zu meinem Mann gezogen. War in den ersten Wochen fast jeden Tag bei meinen Eltern.
Das würde dann aber auch weniger.

Eine ruhige Wohnung zu haben, ist Goldes Wert. Du kannst Dich zurück ziehen, Du kannst aber auch wenn Du magst, es etwas turbulenter haben.

An Deinem Charakter brauchst Du nichts zu drehen, jeder ist so, wie er ist.
Nimm Dich so wie Du bist. Du bist noch so herrlich jung.
Setz Duch nicht so unter Druck.
Es geht alles der Reihe nach. Wirst sehen es wird alles gut.

Hallo

Als ich von zu Hause mit 21jahren heraus flog, bin ich zu meinem heutigen Exmann gezogen .
Anfangs hatte ich massiv mit Ängsten zu tun gehabt ,ich hielt es kn seiner Wohnung nicht alleine aus. Ich hatte panische Angt alleine in seiner Wohnung zu sein so kauerte ich mich wie ein verängstigte Tier unter der Bettdecke und wartete bis er endlich zurück kam .
Es war eine schlimme Zeit.
Kurz darauf verstarb mein Vater, meine Eltern waren geschieden.
Naja ,ich wollte dir nur,sagen trotz massive Umstände, hat jeder Mensch, eine Wahlfreiheit mit der jetzigen Situation umzugehen ..
Fange an, dein neuen Lebensabschnitt kennenzulernen, und dich , schaue auf deine Stärken und Schwächen sie sind völlig normal sowie du .

Freue dich auf dein Leben.

Ich denke, zurück in ein Elternhaus, in dem du auch unglücklich warst, ist keine gute Idee. Das wäre ja ein völliger Rückschritt und du würdest es wahrscheinlich am Ende als Niederlage empfinden. Dein Vater würde es als Signal sehen, dass du ohne ihn nicht zurückkommst und dich noch schlechter behandeln.

Während des Lockdowns ist das natürlich schwer, aber grundsätzlich ist es wahrscheinlich besser wenn du versuchst, am neuen Wohnort Kontakte aufzubauen. Irgendwann werden die Vereine wieder öffnen und es wieder Kurse geben, Fitness-Studios öffnen usw. Je nachdem, für was du dich interessierst könntest du rausgehen und unter Leute kommen.

Weiterbildung ist doch eine sehr gute Idee, das könntest du dir als Projekt vornehmen.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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