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Sehr geehrte Mitglieder von Psychic.de,
Wie es bereits dem Titel zu entnehmen ist, nehme ich bereits seit 14 Wochen Moclobemid (600mg) ein und kann bis auf eine zwischenzeitliche Besserung, welche sich mittlerweile gänzlich wieder verflüchtigt hat, wenig über eine tatsächliche Wirkung des Medikaments berichten.

Ich leide seit über 4 Jahren unter einer posttraumatischen Belastungsstörung und einer damit einhergehenden Depression und Angststörung.
Ich war aufgrunddessen bereits 2 Jahre in einer psychotherapeuteutischen Behandlung und habe Sie vor ca. 3 Wochen beendet.

Macht eine weitere Einnahme eurer Meinung nach noch Sinn, oder ist eher kein Wirkungseintritt nach so einer langen Zeit mehr zu erwarten?
Ich habe bereits Venlafaxin, Escotalopran, Citalopran und diverse Neuroleptika genommen. Jedoch auch mit sehr wenig Erfolg und einer immensen Bandbreite an sich bei mir geäußerten Nebenwirkungen.

So langsam bekomme ich das unbehagliche Gefühl, dass
eine Medikation bei mir keine großen Aussichten mehr verspricht. Trotz einiger aktiver Gegenmaßnahmen meinerseits, wie bspw. Sport, Freunde treffen (was mir immer noch sehr schwer fällt, aufgrund meiner Angstproblematik), einer starken Beruflichen Einbindung in einem kognitiv sehr fordernden, administrativen Bereich. Also kann ich nicht behaupten, dass ich nur herumsitze und darauf hoffe, dass das rosa Schloss hinter den Wolken endlich in greifbare Nähe rückt. Ich bin 19 Jahre alt und will unbedingt studieren, aber so komme ich nicht einmal in die Nähe einer solchen Institution, ohne eine Attacke zu bekommen. (PTBS, aufgrund einiger schwerwiegender Ereignisse in Schuleinrichtungen)

Ich wäre euch sehr dankbar für etwaige Meinungen zu dieser Angelegenheit, um möglicherweise dementsprechende Maßnahmen mit meinem Neurologen in Angriff zu nehmen und bald vielleicht ein normaleres Leben führen zu können.

06.05.2017 10:33 • 06.05.2017 #1


2 Antworten ↓


Aurorix klingt so schön, aber bei mir hat es auch nichts geholfen, zumindest nicht längerfristig. Die paar guten Tage, die ich während der Einnahme hatte, waren wohl eher vorübergehende Spontanremissionen.
Ich kann dir nur sagen: Wechsle und such weiter, auch wenn es nervt. Ich brauchte Jahre, um das Richtige zu finden. Besonders eines meiner zwei Medis hat den Durchbruch gebracht (hatte psychotische Symptome und Schlaflosigkeit durch Gedankenkreisen, das ging mit dem Medi fast weg).
An Medis kann ich dir nichts Konkretes empfehlen, weil ich eine andere Krankheit, andere Symptome und eine andere Vorgeschichte habe als du.
Was ich ganz, ganz super finde, ist, dass du dich nicht nur auf Medis verlässt, sondern den Hintern hoch bekommst und aktiv wirst. Warum hast du die Therapie beendet? Zwei Jahre sind nicht viel.

Zitat von juwi:
Warum hast du die Therapie beendet? Zwei Jahre sind nicht viel.


In erster Linie möchte ich dir für deine aufmunternden Worte danken. Die Erfahrungen mit Moclobemid unterscheiden sich selbstverständlich von Person zu Person und ich habe bereits oft über den tatsächlichen Nutzen des Medikaments nachgedacht.

Vor ca. einem Jahr habe ich bereits mit Moclobemid für 4 1/2 Monate in der selben Dosierung begonnen und habe mich nach diese Zeit eigentlich sehr wohl gefühlt. Da ich jedoch zu dieser Zeit noch unter einer starken Magenschleimhautentzündung litt, musste ich die Einnahme von Aurorix leider einstellen, da sich die Symptome dadurch verstärkten.
Ich wechselte also zwischen einigen Medikamenten. Im Anschluss hielt ich es für möglich, dass Moclobemid -aufgrund der damaligen Wirkung, vielleicht eine Alternative sein könnte, nachdem meine Magenproblrmatik überwunden war.
Ich hege somit noch immer die Hoffnung für eine Besserung unter Aurorix.

Der Grund für die Beendigung meiner Therapie ist relativ einfach. Meine Therapeutin hat mich für geheilt erklärt und ich habe nicht den Mut besessen, ihr zu widersprechen. Ich habe mir selbst etwas vorgemacht und versucht ihre Meinung als meine Realität zu erachten, um meinen eigenen Prozess voranzubringen. Ich habe mir eingebildet, dass ich nach Abschluss der Therapie wieder neuen Mut finden würde und einige Dinge anders betrachte. Dem ist so leider nicht.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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