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Hallo zusammen,

ich bin die Neue und sicher eine von vielen. Ich bin w. 33 Jahre alt.

Der Grund meiner Anmeldung war eigentlich, Erfahrungsberichte von anderen zum Thema Citalopram zu lesen aber da ich mich seit einigen Tagen mit diesem Ganzen Thema und meiner Problematik (Depression) auseinandersetze, möchte ich mich doch aktiv hier einbringen.
Dabei hätte ich mal gerne die Frage: wie habt ihr bemerkt, dass bei euch etwas nicht stimmt? Wie lange hat es gedauert, bis ihr Maßnahmen ergriffen habt?

Wann es genau bei mir anfing weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht den Grund wieso ich depressiv geworden bin. Sicherlich spielen da einige Faktoren eine Rolle. Ich hatte mal eine leichte depressive Phase, als ich 2007 nach einer erfolgreichen Umschulung hunderte Bewerbungen geschrieben habe und nur Absagen kassiert habe. Da hatte ich das Gefühl, ich bin nutzlos, keiner will mich und alles ist halt schei*****. Das hob sich allerdings wieder nachdem ich einen neuen Job gefunden hatte und ich habe keinen Arzt aufsuchen müssen. In der ganzen zeit kamen dann auch private Veränderungen dazu, familiäre kleinere Probleme, Angst um den Job, ich nahm mir immer die Probleme anderer an und zu guter Letzt gab es dann im September 2013 eine Frau, die sich in meinen Mann verguckt hat und mich in dem Glauben ließ, da wäre was gelaufen. Es folgten zeiten der Eifersucht, des Misstrauens und absoluter psychischer Stress. Und irgendwo in dem ganzen Schlamassel habe ich mich dann verloren.......zuletzt fühlte ich mich völlig überfordert. Überfordert vom Leben, so als wenn mir alles zuviel wird. Und ich den Eindruck habe, dass es von jahr zu Jahr mehr wird, was mich belastet und das Leben immer schwieriger ist. Ich kämpfe seit ein paar Jahren mit meinem Gewicht und auch darunter leide ich. Nicht unter dem Gewicht sondern eher zu der Unfähigkeit abzunehmen. Irgendwie fehlte es mir zum Schluss absolut an Selbstwertgefühl. Ich war nur noch müde (hätte morgens nach dem Aufstehen direkt wieder einschlafen können) war mehr als gereizt, launisch, zog mich im Freundeskreis zurück und ab und zu auch streitsüchtig. Zuletzt fiel halt anderen schon auf, dass ich nicht mehr so fröhlich bin wie ich mal war und nur noch selten lache. Ich habe zuletzt alles negativ gesehen, habe aus allem immer nur das negative herausgeholt und wartete stets auf das nächste Loch in das ich fallen würde. Oft keimte dann in mir der Gedanke mir Hilfe zu holen. Doch dann hatte ich auch wieder diese Phasen wo ich das Gefühl hatte, dass es aufwärts geht und war dann der Meinung, ich schaffe das auch so. Die Phasen wiederholten sich zig mal. Ständige Ups Downs und da ich bemerkt habe, dass es so nicht weitergehen kann habe ich letzte Woche meinen Arzt aufgesucht. Dieser sagte sofort, dass ich unter einer Depression leide und verschrieb mir Citalopram 20mg und empfohl mir gleichzeitig eine Gesprächstherapie.
Samstag habe ich dann mit dem medikament begonnen und kämpfe seitdem mit einigen der bekannten Nebenwirkungen. Bereits nach 4 Tagen verspüre ich irgendwie eine Veränderung. Was genau kann ich nicht beschreiben. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, doch ich habe irgendwie die Hoffnung, dass es mir hilft, leichter mit gewissen Dingen umzugehen und diese Grübelei endlich aufhört. Ich möchte mal wieder unbeschwert fröhlich sein. Gleichzeitig habe ich seit beginn der Einnahme immer wieder den Gedanken Brauchst du das wirklich? und ich habe Zweifel, dass es richtig ist was ich tue. gerade auf der Suche nach einem geeigneten Therapeuten erwische ich mich dabei zu denken, dass das doch völlig überflüssig ist. Ging es irgendwem genauso? Bin gespannt auf eure Meinungen und Erfahrungen

13.05.2014 13:54 • 13.05.2014 #1


3 Antworten ↓


Hallo Missa

Ich bin auch neu hier und habe seit Jahren mit meiner generalisierten Angststörung und auch einer schweren Depression zu kämpfen. Das alles kam schleichend und im Dezember 2012 habe ich dann das erste Mal realisiert, dass etwas nicht stimmt, als ich nirgendwo mehr Sinn gesehen habe. Ich war tatsächlich schon sehr nah daran, mir das Leben zu nehmen und habe dann im Februar 2013 einen mehrwöchigen stationären Klinikaufenthalt gehabt, der mich wieder sehr aufgebaut hat. Seitdem nehme ich Venlafaxin gegen die Depression, aber seit einigen Wochen ist die Angst wieder sehr übermächtig. Mein Ehemann hat es eher als ich selbst bemerkt, weil er derzeit zu Hause ist und ich arbeiten gehe und derzeit nur funktioniere anstatt zu leben. Das Forum hier habe ich gefunden, weil ich den Austausch mit Menschen suche, die ähnliche Schwierigkeiten haben.

Also: herzlich willkommen!

A


Mit mir stimmt etwas nicht - was ist mit mir los?

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Huhu,

auch dir ein herzliches Willkommen.

Ja das Gefühl nur noch zu funktionieren anstatt zu leben hatte ich auchin der letzten Zeit nur noch. Mir fällt es auch sehr schwer mit menschen, die ich gut kenne (sprich Familie, enge Freunde usw.) über meine Probleme zu reden. Sie alle kennen mich nur als starke Persönlichkeit, die sich immer um andere gekümmert hat und nie Sorgen oder Probleme hatte. Daher fällt es mir auch umso schwerer zuzugeben, dass ich Hilfe brauche. Bisher weiß ausser meinem Mann noch niemand davon, dass ich nun Medikamente nehme und eine Gesprächstherapie machen soll bzw. auch hoffentlich werde. Meine beste Freundin hatte mich bereits im letzten Jahr schon immer mal angesprochen, ob denn alles in Ordnung wäre und wenn was sei könnte ich jederzeit mit ihr reden. Aber da war ich zu feige etwas zu sagen. Erst die letzten Streitgespräche mit meinem Mann haben mir die Augen geöffnet.
Hoffe, dass es nun auch bald wieder alles etwas klarer wird und diese negativen Gedanken ein Ende haben

Also, ich kann nur sagen, dass eine Therapie in Kombination mit Medikamenten sehr vielversprechend ist. Klar muss man selbst auch viel daran arbeiten - was manchmal härter sein kann als alle Nebenwirkungen der Medikamente zusammen - aber jeder kleine Schritt ist ein großer Erfolg! Ich bin jetzt vielleicht nicht das beste Beispiel, weil meine Angst nun schlimmer als je zuvor wieder da ist, aber die Depression habe ich sehr gut im Griff und das schaffst du auch! Und man kann nicht immer stark sein - das muss ich auch noch lernen.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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