App im Playstore
Pfeil rechts
207

Zitat von Ryos1:
Ich konnte dazu beitragen, dass sich die Entscheidung noch etwas hinausgezögert wurde.


Wunderbar! Du hast deinem Hund Zeit geschenkt und hast dich mutig für deine Gefühle eingesetzt.
Natürlich ist es nicht gut für ihn, sein Leben leidend zu verbringen. Darum muss man wohl auch den Kopf einschalten.

Toll, dass sich deine Bemühungen für das Fahrkartengeld gelohnt haben. Wieder ein Erfolg für dich!

Ich grüße euch.

Es ist wieder mal eine Vielzahl von Tagen vergangen. Mein Hund hat mich zwischenzeitlich verlassen, wurde er doch schon am 16. Dezember eingeschläfert, Weihnachten kam, Geschenke hier und dort, gemütliche Essen, Ablenkung. Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, dass ich seit dem Tag, nicht mehr an ihn denke. Denke ich dran, zerfrisst es mich innerlich. Wenn ich in den Raum geh, wo er zuletzt lag, stelle ich mir immer vor, er würde da noch liegen. Es hilft mir, jegliche Gedanken an ihn direkt zu blockieren und mich abzulenken. Ob es das Richtige ist und gerechtfertigt ist, ich weiß es nicht. Meistens vermeide ich in den Raum zu gehen, wo er zuletzt gelegen hat.

Habe heute auf einer anderen Plattform, wo ich öfters Leuten, die Rat suchen unterstütze, einen Fall gehabt, der einiges aus meiner Vergangenheit wachgerüttelt hat. Ging um einen 15-Jährigen, der an seiner Schule schon länger von Jemand bestimmtes gemobbt wird und kürzlich am letzten Schultag vor Weihnachten so zusammengeschlagen wurde, dass er blutend auf dem Boden lag. Was soll ich sagen? Hat einiges in mir wachgerüttelt, tut weh an damals zu denken, was die mit mir gemacht haben. Hat alte innerliche Wunden in mir aufgerüttelt. Hab ihn nach Stundenlangen schreiben motivieren können, dass er sich nun Ärzten und der Polizei vor Ort anvertraut´und nach den Ferien die Schule einschaltet. Mich freut es, dass er erst mal beruhigt ist, aber meine Vergangenheit brodelt weiter vor sich hin. :/ Wenn ich dran denke, was die mir angetan haben, ist mir zu heulen zumute.

Nun mache ich das, was ich am besten kann. Mich etwas mit Videospielen ablenken. An Schlaf ist jetzt ohnehin nicht zu denken, so unruhig wie ich derzeit bin. Ich hoffe ihr hattet alle trotz der Umstände schöne Weihnachten.

A


Mein Leben ist wie eine Folter - ich kann nicht mehr

x 3


Dass Du zunächst nicht oft in den Raum gehen magst,in dem Dein Hund gelegen hat ist doch völlig normal und absolut nachvollziehbar.
Und es ist auch richtig und gut,nicht die ganze Zeit daran zu denken.
Ein Trauerprozess braucht seine Zeit und das geschieht von ganz alleine.

Was ich toll finde ist,dass Du es trotz alledem geschafft hast,sogar noch jemand anderem beizustehen!
Ich bin auch Mobbingopfer und wenn man sowas mitbekommt,werden alte Gefühle wach und oft kommt da auch Wut hoch.

Zock einfach noch ne Runde oder/und schreib Dich hier frei,finde,Du machst alles richtig.

Zitat von Ryos1:
Ich habe für mich entschieden, dass ich mit meinem Leben abgeschlossen habe, da die Situation seit acht Jahren festgefahren ist und ich all die Last, die ich seit diesen Jahren trage, nicht mehr schleppen möchte und zusehen möchte, wie sie mich innerlich zerfrisst.Erst wurde ich 2013, als ich 18 war, auf einer Studienfahrt durch Verspottung, Mobbing und mit der Entstehung und anschließenden Verbreitung von Videoaufnahmen gegen mich, die in der ganzen Stadt und Schule verteilt wurden, psychisch komplett zerstört. Dann all die Blicke im Nacken und das die Verantwortlichen immer öfters auf Nachhausewege auftauchten, dann ...





Sei mir nicht böse wenn ich das jetzt so direkt und offen schreibe aber deine geschichte klingt heftig.
Jeder erlebt mal Tiefschläge in seinen Leben die einen völlig aus der Bahn wirft aber man steht dann wieder auf man lässt sich davon doch nicht zerstören das Leben ist viel zu kurz und viel zu kostbar als das man dem ganzen ein Ende setzen möchte. Ich kenn Dich nicht das stimmt aber lass Dich doch davon doch nicht fertig machen. Und warum wohnst Du mit 25 Jahren noch zuhause bei deinen Eltern? Warum suchst Du Dir nicht eine eigene Wohnung? die wird einen doch gezahlt. Wie willst Du denn mal zur Ruhe kommen. Du gehst ja jetzt schon daran kaputt wegen dieser alten Mobbing geschichte. Ich wurde auch immer gemobbt in meiner gesamten Schulzeit damals es war die Hölle gewesen für mich. Aber ich hab die Situation akzeptiert und bin diesen Leuten dann immer aus dem Weg gegangen ich hab mir dann auch Hilfe gesucht was das anging. Überlegst Dir nochmal willst Du Dich zuhause wirklich finanziell ausnehmen lassen oder willst Du nicht lieber was eigenes haben dann hast Du deine Ruhe und dann gehts auch wieder bergauf such Dir doch Hilfe wenn Du es nicht alleine schaffst. Ich würde es Dir wirklich wünschen das Du die Kraft findest aus deinen Tiefschlägen raus zu kommen.

Zitat von Ryos1:
Hab ihn nach Stundenlangen schreiben motivieren können,


Toll, dass du das gemacht hast!
Das ist genau richtig, dass du anderen bei den Problemen hilfst, die du selbst in irgendeiner Form bewältigt hast.
Es gibt einen Spruch, der heißt so: Geht es dir schlecht, dann tu Gutes.
Es ist etwa so wie das Programmieren. Das, was du tust, - hier Gutes - das gibst du in deinen Lebenscomputer ein und das kommt dann eines Tages zurück.
Wenn du auf diese Weise dir ein dickes Pluskonto anlegst, dann macht es sich in deinem Leben zunehmend bemerkbar. So kannst du alle Minus (negative Erlebnisse) mit der Zeit in Plus (Gutes, das du getan hast) umwandeln.

Weißt du, was man aus seinem Leben macht, das entscheidet man als Erwachsener selbst.
Bei jedem ist das anders. Du lenkst dich mit Videospielen ab.
Du erkennst, dass du dich ablenkst. Aber Ablenken ist kein Lösen von Problemen. Darum spiele ich nie Viedeospiele. Davon hätte ich keinen Gewinn, es wäre nur Ablenkung und damit Zeitverschwendung. Ablenkung macht abhängig.
Viel besser fühle ich mich, wenn ich mir ein Programm mache, um mich kreativ abzulenken bzw. um etwas zu lernen: Systematisch Sprachen lernen, ein Musikinstrument systematisch lernen oder malen lernen oder einen anderen nützlichen Kurs machen. Das lohnt sich und zahlt sich aus, besonders, wenn man jung ist. Außerdem macht es, je öfter man sich damit befasst, immer mehr Spaß.

Zitat von Ryos1:
aber meine Vergangenheit brodelt weiter vor sich hin. :/ Wenn ich dran denke, was die mir angetan haben, ist mir zu heulen zumute.


Hier möchte ich Vorsicht! sagen.
Vorsicht, weil diese von dir unbewältigte Geschichte aus der Vergangenheit dich wie ein Bleigewicht immer nach unten ziehen kann. Das ist die Macht, die du den Mobbern immer noch gewährst, sorry. Aber das muss ja nicht so bleiben. Du hast ja bereits angefangen, vom Boden aufzustehen, auch dadurch, dass du anderen hilfst.
Hast du diese Mobbinggeschichte schon einmal mit einem Therapeuten bearbeitet? Das ist wichtig, weil du die Macht der Mobber brechen musst.
Bleibe nicht dabei stehen, dich selbst zu bemitleiden. Selbstmitleid ist auch ein Bleigewicht, das nach unten zieht. Es raubt einem den Verstand und die Kraft, die man in jeder Sekunde für die Gegenwart braucht.
Schau dir doch diese Geschichte mit einem kundigen Therapeuten noch einmal an und lass sie dann los.

Das hast du wirklich gut gemacht, dass du bereits angefangen hast, Mobbingopfern zu helfen! Das zieht dich nach oben.

Selbstmitleid ist auch deswegen sehr gefährlich, weil es einem daran hindern kann, aktiv gegen die Ursachen des Leides vorzugehen. Es macht auch träge, weil man ja denkt, die anderen seien schuld, immer noch.
Damals waren sie schuld, aber sorry, heute nicht mehr. Heute trägst du die Verantwortung für dein Glück.

Darum, versetz dem lauernden Drachen des Selbstmitleids aus der Vergangenheit einen Stoß, so dass er sich nicht mehr erheben kann und dein jetziges Leben vergiften kann.
Versetze auch der Trägheit einen Stoß und steh auf, Schrittchen für Schrittchen, aber steh auf und bleibe weiterhin aktiv für dich in Richtung Gesundheit, Kraft und Selbständigkeit. Das steht dir als junger Mensch zu. Nimm es dir. Erobere es dir.

Hallo White, Das was vorgefallen ist, war ziemlich heftig, durchaus, aber der von dir zitierte Beitrag ist auch der allererste in diesem Thread und bis hierhin ist ja auch einiges an Zeit vergangen und vieles passiert und geändert worden, und somit gar nicht mehr wirklich aktuell. Die finanzielle Situation ist zum Beispiel mittlerweile völlig entspannt und gar kein Problem mehr. Der Haushalt wird schon seit geraumer Zeit komplett getrennt geführt. Damit hat meine Familie so gut wie gar nichts mehr zu tun. Es gab anfangs viel Tumult und Diskussionen, aber sie haben es mittlerweile eingesehen. Ich mach mein Ding, sie machen ihr Ding. Ich wollte finanziell für mich alleine zuständig sein und keine Leute da mit bei mir rumrühren haben. Das wollte ich erreichen, das war das Problem und das habe ich erreicht und auch gelöst bekommen. Das ist derzeit mein geringstes Problem. Also da muss man sich hier erst mal keine Gedanken mehr drum machen.

Von dem Abzockerverin mit den Fahrkarten bin ich auch herausgekommen, als ich da gedroht habe, Anwälte einzuschalten. Ich muss mich nun erst mal ganz anderen Problemen stellen, nämlich mit meiner Vergangenheit und mit dem was passiert ist. Und das ist ziemlich schwerwiegend und dafür brauche ich meine Familie, weshalb ich froh bin, dass wir uns nicht verkracht haben und das Ganze finanzielle lösen konnten.

Mir geht es psychisch, wegen dem was damals passiert ist, zwar sehr schlecht, aber ich schätze mich mittlerweile schon so gefestigt ein, dass ich mein Leben selbstverständlich nicht wegwerfe. Wo der inzwischen ältere Beitrag verfasst wurde, den du da zitiert hast, stand ich wirklich kurz davor, eine riesige Dummheit zu begehen, das stimmt und ich verstehe daher deine Sorge, aber derzeitig ist dem nicht mehr so, versprochen.

Danke für deinen Beitrag, @Flame Ja so etwas kann tief schlummerndes schon wachrütteln. Hatte mich schon ziemlich mitgenommen das Ganze.

@Hoffnungsblick Ich denke nicht oft an damals, nur hin und wieder mal. Der Vorfall gestern hat eben einiges wieder wachgerüttelt, was öfters passiert, wenn ich solche Berichte lese. Gut manchmal und hin und wieder habe ich auch oder noch Albträume wegen damals, wo ich mit solchen Situationen im Schlaf erneut konfrontiert werde, endet meistens nicht so schön mit mir. aber ansonsten geht es, wenn man mal davon absieht, dass es mir total unangenehm ist, das Haus zu verlassen und ich jeglichen Menschenkontakt draußen meide. Ich habe schon öfters überlegt das Ganze aufzuarbeiten in Form von Gesprächen bei Ärzten. aber durch Corona will sich ja keiner mehr treffen. Läuft ja alles nur noch telefonisch ab oder per Mail, ich kann damit nichts anfangen und ich finde das total unpersönlich und komisch. In einem Forum ist das ja noch ok, aber bei solchen Menschen will ich schon Jemanden persönlich haben. Wäre jetzt Corona nicht, hätte ich mich längst um Jemanden bemüht, wo ich wöchentlich zum Gespräch hinkäme.

Zitat von Ryos1:
Wäre jetzt Corona nicht, hätte ich mich längst um Jemanden bemüht, wo ich wöchentlich zum Gespräch hinkäme.


Das finde ich gut und ich wünsche dir, dass du dazu bald die Gelegenheit bekommst.
Das kann ich auch verstehen, dass du einen Therapeuten persönlich treffen willst.
Wenn das auf längere Sicht nicht möglich sein sollte, dann finde ich telefonische Kontakte oder per skype immer noch besser als gar nichts.
Solche Telefonkontakte mit Therapeuten könnten ja zur Überbrückung dienen, solange, bis du einen Therapeuten persönlich treffen könntest, was meinst du?
Es ist schon immer ein großer Schritt, kein Schrittchen, wenn man sich entschließt, einen Therapeuten hinzuzuziehen, sei es telefonisch oder real.

Zitat von Ryos1:
dass es mir total unangenehm ist, das Haus zu verlassen und ich jeglichen Menschenkontakt draußen meide.


Das ist schon traurig.
Warum gehst du nicht alleine hinaus?
Heißt es, dass du nicht zu dir stehst? Denn egal, wie du zur Zeit aussiehst, welches Gewicht du zur Zeit hast, es ist wichtig, dass du zu dir stehst. So viel solltest du dir wert sein, sorry.
Die Gedanken der anderen Menschen können dir völlig egal sein. Du kannst ja auch alles Mögliche über andere denken und es muss nicht zutreffen. Außerdem ist das Aussehen nicht beständig, sondern dem Wechsel der Zeit unterworfen.

Ich hasse telefonieren. Ich bevorzuge persönliche Gespräche. Ich kann mich an sowas nicht gewöhnen, mir fällt es generell schwer zu telefonieren. Bin da kein Freund von, ich will Menschen sehen, mit denen ich rede und das in echt und auch nicht virtuell. Warum ich das Haus schon seit acht Jahren so gut wie gar nicht mehr verlassen habe, ist schwer für Außenstehende zu erklären.

- Sehe ich Leute, die der Zielgruppe von damals entsprechen (Gleiches Alter, Erscheinungsbild, optische Merkmale, Gruppen, Jugendliche), mach ich die Biege und wechsle, wenn möglich direkt die Straßenseite, so dass man mich nicht mehr sieht.

- Aus dem Grund, bin ich, wenn ich denn mal das Haus verließ, auch nur abends im dunklen herausgegangen, um kurze Spaziergänge zu machen, oder bin kurz vor Ladenschluss bisher einkaufen gewesen, wo ich kaum noch Menschen begegne.

- Ich hatte auch eine Zeitlang eine Phase, wo ich mich an Ampelübergängen total beobachtet fühlte, besonders wenn links und rechts die Autofahrer sind und du als einziger darüber gehst. Sehr unangenehmes Gefühl, wo ich am liebsten gleich versinken würde. (Ja ich weiß, dass ich es mir nur einbilde und da nichts dran ist, ist aber trotzdem immer wieder so, kann es nicht abstellen)

- Verlasse ich doch mal das Haus, komme ich eh nicht all zu weit, aufgrund meiner körperlichen Verfassung. Ich kann mich glücklich schätzen, wenn ich es zu Fuß überhaupt mal zum naheliegenden Supermarkt schaffe. Ich müsste unterwegs viele Pausen einlegen und das ist einfach nur frustrierend.

Es gibt kein Warum. Es ist in mir so, ich handel so, es ist einfach so. Ich kann es dir nicht beantworten. Vermutlich treffe ich fast alle Entscheidungen zu diesen Handlungen, um mich zu schützen.

Auf Silvester hab ich dieses Jahr auch keinen Bock mehr. Es gab dieses Jahr nichts als Verbote und Verordnungen und politischen Druck und meine eigene Familie sitzt lieber vor dem beschissenen Computer als mal zusammen bis Mitternacht die Zeit zu verbringen. Hatte extra für einen tollen gemeinsamen Abend diverse Brettspiele mal rausgekramt, weil ich mal wieder mit ihnen Zeit zusammen verbringen wollte und damit ich nicht wieder alleine vorm PC oben sitzen muss. Ich mein wir leben alle miteinander zusammen und was ist wichtiger? Ein PC Spiel. Super. Als ob es an Silvester nichts Wichtigeres gebe. Bin einfach nur enttäuscht und traurig. Zocken und Filme gucken kann ich das ganze Jahr auch alleine. Um 00 dann mal kurz runter anstoßen, kurz Feuerwerk, falls überhaupt vorhanden, angucken und dann wieder hoch, wie aufregend. Ich führe ein erbärmliches Leben. Wenn nicht mal die eigene Familie mit mir Zeit verbringen will, dann wundert es mich nicht, dass es Außenstehende auch nicht wollen.

Das hört sich schon traurig an. Aber dabei sollte es nicht bleiben, oder?

Ein gutes Neues Jahr dir!

Du weißt, dass du dein Leben selbst gestalten musst, wenn dein Leben erfreulicher werden soll. Und das kann es.

Leider wird niemand kommen, dich zu retten.
Einer meiner Verwandten ist einfach auf dem Sofa sitzen geblieben. Jahraus jahrein hat er an seinem Leben nichts geändert, jahrzehntelang. Das Sofa war seine größte Gefahr. Das hat er nicht erkannt...Entschuldigungen hat er immer genug gefunden.
Wie traurig! Aber weitgehend seine Verantwortung.

Warum ich das hier mitteile? Weil ich dir sagen will, dass jegliche Bequemlichkeit in schwierigen Lagen reines Gift ist. Aber das ist verkapptes Gift, unsichtbar, das langfristig wirkt.

Wenn du weiter am Positivkreislauf - sicher oft mühsam - arbeitest, nur dann geht dein Weg Richtung Licht.
Das bedeutet weiterhin Arbeit an dir.

Gib nicht auf! Bleib dran!

Zitat von Ryos1:
Ich hasse telefonieren.


Weißt du, manchmal hast du die Wahl zwischen zwei unangenehmen Situationen: Entweder wählst du, dass alles so bleibt. Dann musst du das bestehende Leid halt ertragen.
Oder du nimmst den Telefonhörer. Das ist dann ein Wagnis, vielleicht der Weg des Helden.
Nur du kannst dir helfen.

Zitat von Ryos1:
- Sehe ich Leute, die der Zielgruppe von damals entsprechen (Gleiches Alter, Erscheinungsbild, optische Merkmale, Gruppen, Jugendliche), mach ich die Biege und wechsle, wenn möglich direkt die Straßenseite, so dass man mich nicht mehr sieht.


Willst du ihnen (in deinem Kopf) weiterhin das Feld überlassen? Sollen sie das Recht haben, überall herumzuspazieren, bei Tageslicht, mitten auf der Straße? Und du darfst nur im Dunkeln und im Abseits dich aufhalten? Hast du so gewählt?
Wem gehört die Welt? Wem überlässt du die Welt?
Geht es darum, deine Untätigkeit (Telefonhörer) zu entschuldigen? Sorry, wenn ich so frage.

Zitat von Ryos1:
Vermutlich treffe ich fast alle Entscheidungen zu diesen Handlungen, um mich zu schützen.

Ja, das verstehe ich. Das siehst du wahrscheinlich völlig klar hier. Aber es bringt dich natürlich nicht weiter.
Es ist halt die Frage, ob du diese Schonhaltung wirklich verlassen willst. Ob du weiter leiden und klagen willst, in einem endlosen Kreislauf - oder ob du diesen Kreislauf mutig verlässt.

Du musst dich halt fragen, ob du das altbekannte Elend so beibehalten willst. Das kannst du ja machen. Entschuldigungen für dich selbst wirst du immer finden. Es ist dein Leben.

Oder du änderst weiterhin mutig dein Leben. Und das tut manchmal weh: Telefonhörer, rausgehen und die - deine ! -Welt in Besitz nehmen. Der Weg des Helden.

Was du über euer Silvester schreibst, das zeigt mal wieder ganz deutlich, dass du von deiner Familie nichts erwarten kannst.
Der Einzige, der bei euch was ändern kann -
das bist du!
Nur du hast offensichtlich ein Verständnis für zwischenmenschliche Bedürfnisse.
Deine Eltern sind entweder zu alt, um etwas Entscheidendes zu ändern. Alte sind oft unflexibel, auch emotional. Deine Schwester ist mit ihren eigenen Problemen beschäftigt.
Deine einzige Chance, ist alles zu tun, um dir ein lebenswertes Leben zu gestalten. Dafür sollte dir nichts zu viel und nichts zu schwer sein.
Sonst kannst du nichts erwarten. Sonst wird alles so bleiben.

Zitat von Ryos1:
Ich müsste unterwegs viele Pausen einlegen und das ist einfach nur frustrierend.


Du kannst mit deinem Hausarzt ein Programm der kleinen Schritte ausarbeiten. Es gibt viele Beispiele von Menschen, die durch ein gezieltes Sportprogramm ihre Kondition erheblich verbessert haben und die wieder schlank wurden.

Es gibt auch Selbsthilfebücher, die auch einen Fortschritt bewirken können. Aber ich glaube, dass du auf jeden Fall auch einen Arzt einschalten solltest.

Vielleicht kann dir auch dieses Buch einen Schritt weiter helfen:
https://books.google.de/books/about/Spo...qf=false

Zitat von Ryos1:
Ich führe ein erbärmliches Leben. Wenn nicht mal die eigene Familie mit mir Zeit verbringen will, dann wundert es mich nicht, dass es Außenstehende auch nicht wollen.


Deine Familie kann es nicht, wegen ihrer eigenen Probleme.
Du hast dich hier auf den Weg der Veränderung gemacht, vielleicht als Einziger deiner Familie.

Hallo, es ist einiges an Zeit vergangen, seit ich mich das letzte Mal hier gemeldet habe. Heute hinterlasse ich auch nur ein kurzes Update:

- Ich bin in Sachen Mobilität nicht mehr so gravierend eingeschränkt wie damals. Eine neu im Bundesland eingeführte Fahrkarte ermöglicht mir, auch mit geringem Einkommen, vergünstigt mit 35 Euro monatlich im gesamten Verbund mit allen Bussen und Bahnen fahren zu dürfen. Dies eröffnet mir neue Möglichkeiten.

- Ich habe heute per E-Mail die Zusage einer berufsbildenden Schule in der Universitätsstadt Göttingen erhalten und werde nach den Sommerferien vor Ort einen neuen Versuch starten, den Realschulabschluss nachzuholen, um im Anschluss in meine gewünschte Ausbildung starten zu können.

Groß ist die Sorge, dass meine Ängste und der Drang sich wieder in Selbst-Isolation zu begeben, alles zunichtemachen, wie es die letzten Jahre immer wieder der Fall gewesen ist. Es bietet sich mir mit dieser Zusage eine große Chance, und ich will sie nicht wieder von selbst zerstören. Auch werde ich allen potenziellen Mitschülern nicht gerecht, wenn ich sie allesamt vorverurteile und sie mit den Monstern gleichsetze, die mir all diese schlimmen Dinge damals angetan haben. Aber ich tue es trotzdem, ob ich will oder nicht, was sehr schade ist. Eine Lösung für dieses Dilemma habe ich leider noch nicht gefunden. Auf die Ärzte hier vor Ort ist auch kein Verlass und kein Vertrauen möglich. Über Patienten wird gelästert und getuschelt, Patienten werden grundlos angeschnauzt usw. Das ist keine Vertrauensbasis für mich.

Das Haus zu verlassen und meine Freizeit mal draußen zu verbringen fällt mir nach wie vor extrem schwer. Die Motivation fehlt und Menschen gehe ich bevorzugt aus dem Weg, oder ich lasse es ganz bleiben. Als vor einigen Tagen ein Heizungshandwerker meine Räume betrat und altersmäßig zur Zielgruppe derer gehört, die damals involviert waren, wurde mir richtig schlecht und unwohl und hätte mich am liebsten unsichtbar gemacht.

Nicht gerade ein positiver Bericht, aber Fakten sind eben Fakten. Wünsche euch allen einen schönen Tag.

Bei dir hat sich inzwischen ja Positives getan. Das freut mich!

Zitat von Ryos1:
Ich habe heute per E-Mail die Zusage einer berufsbildenden Schule in der Universitätsstadt Göttingen erhalten und werde nach den Sommerferien vor Ort einen neuen Versuch starten, den Realschulabschluss nachzuholen, um im Anschluss in meine gewünschte Ausbildung starten zu können.


Das finde ich toll und ich wünsche dir alles Gute dazu.

Zitat von Ryos1:
Groß ist die Sorge, dass meine Ängste und der Drang sich wieder in Selbst-Isolation zu begeben, alles zunichtemachen, wie es die letzten Jahre immer wieder der Fall gewesen ist.


Da kannst du doch vorsorgen und dir vielleicht bewusst einen Kontakt einrichten, vielleicht durch ein Ehrenamt? Wie wäre es mit regelmäßig im Tierheim mithelfen oder einen Hund ausführen?

Zitat von Ryos1:
Auch werde ich allen potenziellen Mitschülern nicht gerecht, wenn ich sie allesamt vorverurteile und sie mit den Monstern gleichsetze,


Genauso ist es. Das hast du richtig beobachtet. Menschen sind nicht immer Monster. Dazu ist die Menschheit zu vielseitig. Viele Menschen sind auch empathisch.

Zitat von Ryos1:
Eine Lösung für dieses Dilemma habe ich leider noch nicht gefunden. Auf die Ärzte hier vor Ort ist auch kein Verlass und kein Vertrauen möglich.


Da tust du den Ärzten Unrecht. Du scherst sie alle über einen Kamm und steckst sie pauschal in ein und die selbe Schublade. Das ist völlig unrealistisch. Leider schadest du mit dieser Fehlbeurteilung nur dir. Du könntest dein Leben zentral verbessern, wenn du bereit wärst, einem Arzt etwas zu schenken: dein Vertrauen.

Hallo, leider handelt es sich bei den betreffenden Ärzten hier im Ort um kein Vorurteil, sondern um Fakten, die auf wahre Begebenheiten beruhen. Es handelt sich hierbei auch nicht nur um meine eigenen Erfahrungen und Aussagen, sondern gleichzeitig auch um die der Menschen, die hier um uns leben, bis hin zu Bewertungen, bis hin zu eigene Erfahrungen, die meine Familie mit diesen Ärzten schon machen musste. Ich wünschte, dem wäre hier ausnahmsweise wirklich so, und ein Hirngespinnst von mir, wie zu oft, aber hier leider nein. So viele Menschen können sich nicht irren, und auch ich habe schon, wo es bereits um banale Angelegenheiten ging, so meine Erfahrungen machen müssen. Wenn du hier im Dorf was Vernünftiges suchst, bist du auf dich gestellt.

Zitat von Ryos1:
meine Räume betrat und altersmäßig zur Zielgruppe derer gehört, die damals involviert waren, wurde mir richtig schlecht und unwohl


Möchtest du das überhaupt ändern? Was tust du dafür?

Früher war die Zielgruppe der Auslöser.
Aber heute? Da musst du dich leider fragen, was du in der Zwischenzeit zur Lösung dieses Problems getan hast.
Ich nehme jetzt mal an, dass du das Problem wirklich lösen willst und dafür ganz bewusst aktiv wirst.
Ich will nicht glauben, dass du den Auslöser der Zielgruppe nun als Vorwand für jahrelange Bequemlichkeit verwendest. Das wäre fatal.
Man kann seine Probleme, die aus realen Auslösern bestehen, leicht damit entschuldigen, dass die anderen immer noch schuld sind. Sorry.

Ich habe dir mal von einem Verwandten erzählt, der einfach klagend auf dem Sofa sitzen blieb.
Ein anderer Verwandter hat es umgekehrt gemacht:
Er war in seiner Jugend bitter arm, besaß darum nur zwei Unterhosen. Damals gab es keine Sozialhilfe.
Weil er ein uneheliches Kind war, wurde er verspottet, gehänselt und gemobbt so gut wie möglich. Er war ein schweigsamer Mensch, hat nicht geklagt (Wir dürfen hier schon klagen).
Er besaß nichts außer seinem Charakter. Den hat er vergoldet.
Er war sich für nichts zu gut, hat jede noch so schwere oder dreckige Arbeit klaglos, oft auch wortlos, weil er ja schweigsam war, angenommen.
Er konnte irgendwann den Realschulabschluss machen.
Er wurde im Laufe des Lebens reich und hatte eine Familie, die ihn liebte. Er wurde ein sehr geachteter, bewunderter, auch weiser Mensch. Er war ein Vorbild.

Warum ich dir das schreibe? Um dir zu zeigen, dass wir immer die Wahl haben, ganz egal, wie die momentanen Umstände sind.

Auf was für ein Leben willst du am Ende deines Lebens zurückblicken?

Zitat von Ryos1:
Wenn du hier im Dorf was Vernünftiges suchst, bist du auf dich gestellt.


Das kann ich verstehen.
Andererseits, schau, wenn du auf dich gestellt bist, dann musst du selbst andere kreative Lösungen finden.
Der Spruch Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg, ist schon richtig.

Zitat von Ryos1:
leider handelt es sich bei den betreffenden Ärzten hier im Ort um kein Vorurteil, sondern um Fakten


Ja weißt du, mit den Ärzten ist das so eine Sache. Genau wie bei den Lehrern und anderen Berufsgruppen.
Man kann viel über sie klagen. Das liegt daran, dass sie Menschen sind. Darum irren sie sich öfter. Sie sind allesamt nicht perfekt bis auf sehr wenige. Es ist mit ihnen so wie mit allen Menschen, du und ich sind keine Ausnahmen.

Meinen Arzt schätze ich und ich vertraue ihm. Viele schimpfen über ihn. Sein Problem: Er ist nicht perfekt.
Das habe ich auch schon festgestellt. Dann habe ich in jenem Fall einfach noch einen weiteren Arzt hinzugezogen, der auf diesem Gebiet zusätzliche Kompetenzen hatte.

Ich schätze meinen Arzt, weil ich erkannt habe, dass niemand perfekt ist, auch mein Arzt nicht. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass ca. 40% derDiagnosen falsch sind (leider kann ich das grad nicht nachweisen). Selbst wenn ich diese Info nicht gehabt hätte, hätte ich es aus meinen eigenen Arzterfahrungen belegen können. Was heißt das für mich? Ganz einfach: Wenn ich eine Krankheit habe, informiere ich mich erst mal so gründlich wie möglich im Internet. Das tue ich, weil alle Ärzte Menschen sind, also nicht perfekt. Sie tun das, was sie als ihr Bestes tun können. Da sie aber meist keine Heiligen sind, sondern normale Menschen, kann ich keine Perfektion erwarten.
Damit lebe ich und übernehme so viel Selbstverantwortung wie möglich. Schließlich ist es mein Leben. Kein Arzt kann für mein Leben die Verantwortung übernehmen, selbst wenn er es wollte.

Jeder Mensch hat gute und schlechte Seiten. Wenn ich meinem Arzt erst mal Vertrauen schenke, aktiviere ich seine guten Seiten. Für mein Vertrauen will er mir sein Bestes geben, auch dann, wenn er sich irren sollte.

Mein Arzt hat in manchen Bereichen keine guten Bewertungen. Solche Bewertungen sind zufällig. Ich schätze seine direkte und eindeutige Art und die Tatsache, dass er nicht um Patienten wirbt.

Mir ist es egal, was andere über ihn sagen. Man kann immer Gutes oder Schlechtes finden. Patienten schieben gerne schnell die Schuld auf den Arzt, auch dann, wenn sie keine Selbstverantwortung für ihre Gesundheit tragen wollen. Also lass ich sie reden.

Man wird immer finden, was man sucht.
Suche ich Argumente, um mich und meine Bequemlichkeit zu entschuldigen, dann werde ich sie finden.
Suche ich Möglichkeiten, um mein Leben zu verbessern und bin ich bereit, dafür auch Unannehmlichkeiten auf mich zu nehmen, dann werde ich sie finden.

Oft ist es auch so, dass mich jeder Arzt oder Lehrer halt nur ein Stückchen weiterbringt. Für den nächsten Schritt kann ich ihn einen anderen Arzt suchen. So bringt mich jeder ein Stückchen voran.

Nun es gab von meiner Seite schon einige Unternehmungen und Bemühungen, mich wieder auf Kurs zu bringen. Auch vor meiner Zeit hier im Forum. Zum Beispiel, der Versuch den nächtlichen PC-Konsum herunterzufahren, der mich abschalten lässt, die damit verbundenen Schlafrhythmus-Störungen zu korrigieren, die durch die Stunden zu einem ernsten gesundheitlichen Problem wurden, oder der Versuch wieder am öffentlichen Leben teilzunehmen, in dem ich mich wenigstens für kleinere Spaziergänge nicht der konsequenten kompletten Isolation hingebe, oder mich in Schulen zwinge, um irgendwie weiterzumachen, trotz aller Angstzustände.

Ich lebe mein Leben, so wie geschildert seit den damaligen Vorfällen seit nun mehr als acht Jahren mindestens. Es ist eine Routine entwickelt worden, die anfangs zwar zu meinem Schutz gedacht war, aber sich nach so einer langen Zeitspanne einfach nicht abschalten lässt. Man kann eine Lebensweise, die man acht Jahre geführt hat, wenn auch komplett gesundheitsschädlich, leider nicht von heute auf Morgen abstellen, wie eine Maschine auf Knopfdruck. Deswegen kann ich dir sagen, innerlich ändern würde ich so gerne ziemlich alles an mir, und ich bin hier auch sicher alles andere als fehlerfrei und perfekt, aber dem gegenüber liegt auch ein sehr starker Drang, wieder in alte Muster und Alttags-Routinen, sprich in die alte Lebensweise, die seit über acht Jahren Bestand hat, zurückzufallen. Wir reden hier von ganzen 2920 Tagen. Die kannst du nicht einfach weg beamen, als wäre nichts gewesen. Und das ist hier auch die Wurzel des Problems und am gefährlichsten.

Alleine, dass ich jetzt diesen Text um diese Uhrzeit schreibe, zeigt deutlich, dass ich wieder rückfällig geworden bin. Rückfälle, von denen ich hier anfangs gewarnt habe und auch drauf hingewiesen habe. Diese Lebensweise und Routine, die seit acht Jahren Bestand hat, zu brechen, wird vermutlich nur in sehr kleinen Schritten funktionieren, mit einer schrittweisen Umstellung. Was mir aber fehlt, ist der richtige Ansatz und Durchhaltevermögen, um diese Routine abzulegen, um diese durch eine neue zu ersetzen. Meine Pläne und Absichten verwerfe ich, wenn es schlecht läuft, sehr schnell wieder und verfalle daher wieder dem alten Muster. Hierfür muss ich noch eine Lösung finden.

Hier geht es auch schon lange nicht mehr darum, was ich selber will, sondern darum was getan werden muss, und zwar schnellstmöglich. Die Lebensweise ist mittlerweile gesundheitlich gefährlich, sie kann zu schweren Beeinträchtigungen bzw. Erkrankungen führen, und sie gefährdet meine schulische und berufliche Zukunft. Ob ich meine Lebensweise daher ändern will, ist hier nicht der springende Punkt, sondern dass sie geändert werden muss, wenn ich mich nicht selbst komplett zerstören will. Aber in Phasen, wo ich mich selbst wieder aufgebe und in Selbstmitleid versinke, ist die Umsetzung verdammt schwer. Ich bin mir selbst der größte und schwerste Gegner, wenn nicht gar sogar Feind, und mache es mir daher selbst nicht gerade einfach. Aktuell gehe ich daher eher nur einen Schritt nach vorne, und zwei dafür wieder zurück.

Gut geschrieben und beschrieben, Ryos1. Wenn du mal alles weglässt an "Müssen", "Wollen", "Sollen", "Gefährlich", "Selbstmitleid", "Schritte", "Routine" und so weiter, dann bleibt eine Aufgabe, ein Weg: werde dein eigener Meister.
Du entscheidest über PC-Konsum (super ausgedrückt) und Spaziergänge, Kontakte und überhaupt alles. Das Endergebnis ist unbekannt, aber deine Meisterschaft ist schon jetzt Gesundheit. Sei Chef deines Lebens und dir geht es sofort besser (sogar wenn es mal schlecht geht).
Mutmachende Grüße
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Ryos1:
Nun es gab von meiner Seite schon einige Unternehmungen und Bemühungen, mich wieder auf Kurs zu bringen. Auch vor meiner Zeit hier im Forum. Zum Beispiel, der Versuch den nächtlichen PC-Konsum herunterzufahren, der mich abschalten lässt, die damit verbundenen Schlafrhythmus-Störungen zu korrigieren, die durch die Stunden zu einem ernsten gesundheitlichen Problem wurden, oder der Versuch wieder am öffentlichen Leben teilzunehmen, in dem ich mich wenigstens für kleinere Spaziergänge nicht der konsequenten kompletten Isolation hingebe, oder mich in Schulen zwinge, um irgendwie weiterzumachen, trotz aller Angstzustände.


Meine Hochachtung! Ja,es ist wahr, du hast schon einiges unternommen, auch effektiv. Auch dass du hier schreibst ist ein Schritt, dein Leben zu verbessern und dich selbst anzunehmen, wertzuschätzen und zu lieben, trotz der Umstände.

Zitat von Ryos1:
Es ist eine Routine entwickelt worden, die anfangs zwar zu meinem Schutz gedacht war, aber sich nach so einer langen Zeitspanne einfach nicht abschalten lässt. Man kann eine Lebensweise, die man acht Jahre geführt hat, wenn auch komplett gesundheitsschädlich, leider nicht von heute auf Morgen abstellen, wie eine Maschine auf Knopfdruck.


Respekt, du kannst deine Lage sehr gut erkennen und beschreiben, in deinem ganzen Text hier!

Ja, es ist schwer Gewohnheiten zu ändern. Hab mal gehört, dass es ca. 4 Wochen dauert, bis man eingefahrene Gewohnheiten effektiv verändert hat. Man müsste es vier Wochen schaffen, dann wäre man über dem Berg.

Zitat von Ryos1:
aber dem gegenüber liegt auch ein sehr starker Drang, wieder in alte Muster und Alttags-Routinen, sprich in die alte Lebensweise, die seit über acht Jahren Bestand hat, zurückzufallen.


Ja, genau, diese Alltagsmuster sind es, die sich nahezu selbstaktiv durchsetzen. Allerdings hast du sie schon erkannt und so können sie jetzt nicht mehr unbewusst wirken, was noch gefährlicher ist.

Zitat von Ryos1:
dass ich wieder rückfällig geworden bin.


Verzeihe es dir.
Heute habe ich in einem anderen Thread eine Aussage (von Strickliesel) gelesen, man solle es machen wie ein Baby: laufen, hinfallen, aufstehn...Immer wieder aufstehn. Das Baby gibt auch nicht auf.
Den Blick immer auf das Ziel ausrichten und weitergehen.

Zitat von Ryos1:
Diese Lebensweise und Routine, die seit acht Jahren Bestand hat, zu brechen, wird vermutlich nur in sehr kleinen Schritten funktionieren, mit einer schrittweisen Umstellung.


Dass dir die schrittweise Umstellung immer besser gelingt, das wünsche ich dir.

Zitat von Ryos1:
Meine Pläne und Absichten verwerfe ich, wenn es schlecht läuft, sehr schnell wieder und verfalle daher wieder dem alten Muster. Hierfür muss ich noch eine Lösung finden.


Es ist vielleicht so wie ein Kampf in deinem Kopf: Die neuen positiven Absichten gegen die alten Gewohnheiten.
Mir war es hilfreich, ein Positivtagebuch zu führen. Dort habe ich alles hineingeschrieben, was gut war an einem Tag. Das Negative habe ich bewusst weggelassen. Dann habe ich immer wieder in dem Buch gelesen, bis ich eines Tages ein anderes Bild von mir im Kopf hatte.
Das Leben hat trotzdem immer positive und negative Seiten, weil es Licht und Schatten im Universum gibt. Man kann sich aber immer wieder auf die Lichtseite stellen und sich selbst im anderen Lichte sehen.

Zitat von Ryos1:
Hier geht es auch schon lange nicht mehr darum, was ich selber will, sondern darum was getan werden muss, und zwar schnellstmöglich. Die Lebensweise ist mittlerweile gesundheitlich gefährlich, sie kann zu schweren Beeinträchtigungen bzw. Erkrankungen führen, und sie gefährdet meine schulische und berufliche Zukunft.


Mögen deine innere Stärke und dein Mut und deine Selbstliebe wachsen, so dass du deinetwegen und aus Selbstwertschätzung dir effektive Hilfe holst.

Zitat von Ryos1:
Aber in Phasen, wo ich mich selbst wieder aufgebe und in Selbstmitleid versinke, ist die Umsetzung verdammt schwer. Ich bin mir selbst der größte und schwerste Gegner, wenn nicht gar sogar Feind,


Wie klar du das siehst!

Was andere über uns denken, sagen oder sogar tun - (Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun- diese Worte werden Jesus in den Mund gelegt), das kann uns egal sein.
Wie wir das bewerten, welche Schlüsse wir daraus ziehen und was wir tun, um wieder gesund und fröhlich zu sein - das ist aber entscheidend.

Zitat von Fauda:
werde dein eigener Meister.


Ja genau, das ist es.

Meisterschaft über sich selbst - das ist ein großes Wort und ein großes Ziel. Dafür lohnen sich all die Kämpfe, die wir täglich mit uns ausfechten.

A


x 4






Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
App im Playstore