Hallo
Vorab möchte ich anmerken, dass ich hier keine Diagnostik erwarte, sondern hoffe, auf Betroffene zu stoßen, die mir eine Tendenz geben könnten, ob es nur eine Phase ist oder schon krankhaft. Da das Wort ,,Depression inflationär gebraucht wird, würde ich mir gerne Meinungen und Ratschläge von Betroffenen einholen. Ich möchte auch keinesfalls mitleidig wirken oder jammern, sondern euch nur etwas erzählen, wie es in mir aussieht.
Kurz zu mir und meinem bisherigen Leben:
Ich (w/25) erlangte mit 16 einen schlechten Hauptschulabschluss und kam danach von einer BVB-Maßnahme in die andere, womit ich sehr unglücklich war, denn ich wollte immer das Abitur haben, um entweder Tierärztin oder Schauspielerin zu werden (keine Berühmtheit, nicht reich, auch, wenn ich gern in die USA ziehen möchte, ich würde einfach gern spielen dürfen und damit ausrechend Geld zum Leben verdienen wollen).
Mit 22 zog ich dann etwas weiter bon Zuhause weg, in eine mittelgroße Stadt, um meinen Realschulabschluss an der Abendschule zu machen, meinem Berufsziel ein Stück näher zu kommen. Ich fing dreimal an. Zweimal brach ich den Kurs aufgrund von Angstzuständen und Vermeidung, regelmäßig zur Schule zu gehen, aus Angst, dort etwas sagen, in Englisch vorlesen zu müssen (ich hab bis dahin noch nie Englischunterricht gehabt), ab. Ich prokrastinierte auch viel, weil ich Angst hatte, zu scheitern, trotzdem schlechte Noten, quasi den Beweis zu haben, dass ich intelligenzgemindert war, obwohl ich oft gute bis sehr gute Noten schrieb, wenn ich lernte. Mathe und Englisch waren meine Problemfächer und letztendlich fiel ich in diesem Jahr ganz knapp durch die schriftlichen Prüfungen und bin somit auch an meinem letzten Versuch gescheitert. Ich muss aber dazu sagen, dass ich immer viel gefehlt hab aufgrund meiner Angst und den Selbstzweifeln. Nach der Vorprüfung im Februar war ich fast gar nicht mehr in der Schule, ich war sehr verzweifelt, wollte mehrmals abbrechen, bevor man mich zur Prüfung anmeldete.
Seit Mitte Mai weiß ich nun, dass ich durchgefallen bin (ich wurde auch nicht zur mündlichen Prüfung zugelassen) und nicht nochmal anfangen darf und irgendwie geht es mir jeden Tag schlechter. Ich habe seitdem entweder eine gedrückte Grundstimmung, in der ich sehr oft das Bedürfnis habe, zu weinen, oder es fühlt sich so an wie jetzt gerade - einfach leer. Beide ,,Varianten beinhalten aber Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit. Meist bin ich froh, wenn der Tag rum ist und ich schlafen kann, auch wenn ich meist erst weit nach Mitternacht einschlafe und früh wieder wach werde. Ich bin seitdem auch antriebs- und kraftlos, bekomme meinen Haushalt nicht mehr richtig geschmissen, oft gar nicht und meine beiden Katzen füttere ich oft auch viel zu spät fürs Frühstück (das späteste war bis jetzt 14 Uhr). Mir ist jeder Handgriff zuviel. Kennt ihr das, wenn man z.B. eine starke Grippe hat und man allein vom Toilettengang noch erschöpfter wird, weil man aufstehen musste und sich einfach wieder hinlegen möchte? So geht es mir, wenn ich einen Handgriff tue, selbst, wenn es nur die Katzenfütterung, Wäsche waschen oder das Duschen ist. Ich habe keine Freude mehr an Aktivitäten, meinen Hobbys, sitze einfach nur in der Wohnung, grüble, hasse mich, weine, schreibe Tagebuch und flüchte mich durch Animes in eine andere Welt. Ich habe oft das Gefühl, vieles zu vergessen und keine Konzentration zu haben.
Was mich aber wirklich frustriert, ist, dass ich es nicht schaffe, mich zusammenzureißen, egal, wie sehr ich es mir sage. Ich sehe einfach auch keinen Sinn mehr im Leben, meine Träume sind zerplatzt. Ich fühle mich schäbig, weil ich vom Staat lebe und fürchte mich davor, dass ein Arzt mir sagen wird, dass ich einfach faul bin und dass das Leben nun mal ken Ponyhof oder wünsch dir was ist, wenn ich ihn diesbezüglich aufsuche. Außerdem gibt es doch auch Menschen, die wirklich Probleme haben und Therapie bedürfen. Menschen, die z.B. unhelbar krank sind, Selbstmordgedanken haben, sich selbstverletzen, missbraucht worden sind ect. Ich muss mich doch einfach nur zusammennehmen und mich mit meiner Situation, nie den Beruf ausüben zu können, der mich glücklich machen würde. Oder? Ich hab's wohl auch einfach verdient, denn einige meiner Mitschüler, die im Schnitt viel schlechter waren, einige von ihnen haben auch gespickt was das Zeug hielt, waren im Gegensatz zu mir aber fast immer anwesend, haben den Abschluss bekommen.
Hinzu kommt diese Angst vor Menschen. Angst, von ihnen komisch angeschaut, abgewertet, belächelt zu werden. Gleichzeitig kotzen mich meine Mitmenschen aber auch einfach nur an. Das letzte Mal einkaufen war ich im Februar. Seitdem übernimmt das mein Freund (den ich in dieser Stadt mit 22 kennenlernte) für mich. Ich habe das Bedürfnis, mich zu isolieren, nicht mit meinen Mitmenschen kommunizieren zu müssen. Gleichzeitig macht mich mein Stillstand aber auch irgendwo unglücklich, doch ich sehe endgültig keine Hoffnung, keine Perspektive für mich, seit etwa 3 Monaten und es wird mit jedem Tag schlimmer, vor allem diese Leere und das Bedürfnis, mich sozial zu isolieren.
Meine beiden Freundinnen würden das nicht verstehen, genauso wenig meine Eltern. Gerade meine Eltern würden mir sagen, dass ich mich nicht anstellen soll und das sie es mir doch gesagt haben, dass ich den Abschluss nicht schaffe. Meine Mädels würden gewiss versuchen, mich aufzuheitern, aber ich möchte einfach allein sein. Es ängstigt mich und strengt mich an, unter Menschen zu sein.
Einzig meinen Freund lasse ich zu mir und meist ist seine Nähe wirklich schön, aber Freude empfinde ich dabei nicht. Wie schon gesagt, bin ich seit Monaten innerlich niedergeslagen/traurig oder leer und froh, wenn ich einfach allein bin. Ich hatte oft auch schon Streit mit meinem Freund, weil er an seine Grenzen kommt und nicht versteht, wieso ich mich nicht aufraffen kann und er fragte mich, wie lange ich denn nocb so weitermachen will, nichts zu tun, nur drinnen zu hocken, nicht mal zum Arzt deswegen zu gehen, gern auch mit seiner Begleitung. Ich konnte ihm darauf nie eine Antwort geben. Er hat sich danach jedes Mal entschuldigt und mir versichert, dass er es nicht so meint, aber irgendwie hallt das sehr in mir nach und macht mir noch größere Angst, mich einem Arzt anzuvertrauen und ich fühle mich unter Druck gesetzt.
Ich weiß nicht, was und ob ich was tun soll. Nach meinem Gefühl lohnt es sich doch nicht. Ich bin auch gar nicht mehr fähig, Entscheidungen zu treffen, weil ich entweder in gar nichts mehr den Sinn sehe, keine Kraft zur Überlegung/Entscheidung hab, oder es mir einfach egal ist, weil sich alles leer anfühlt.
Vor ein paar Wochen wollte ich einen ganz radikalen Gedanken in die Realität umsetzen (wovon mich mein Freund abgehalten hat), nämlich, dass ich mich vom Amt abmelde und auf der Straße lebe, denn ich lebe quasi seit meinem 18. Lebensjahr auf Kosten der Steuerzahler, die Geld abdrücken müssen, damit Menschen wie ich finanziert werden können und auf der Straße würden mir die Menschen ja quasi freiwillig Geld geben oder eben auch nicht. Ein Recht, zum Arzt zu gehen hab ich doch eigentlich auch nicht, denn ich hab noch nie eigenständig meine Krankenversicherung bezahlt. Solche Gedanken peinigen mich auch seit ein paar Wochen. Bin ich nicht einfach nur ein fauler Schmarotzer, der nichts auf die Reihe kriegt?
Für einen Ratschlag, ein paar aufbauende Worte oder eine Tendenz, was es denn sein könnte, wie ich die ersten Schritte dort raus machen könnte, wäre ich sehr dankbar.
Vorab möchte ich anmerken, dass ich hier keine Diagnostik erwarte, sondern hoffe, auf Betroffene zu stoßen, die mir eine Tendenz geben könnten, ob es nur eine Phase ist oder schon krankhaft. Da das Wort ,,Depression inflationär gebraucht wird, würde ich mir gerne Meinungen und Ratschläge von Betroffenen einholen. Ich möchte auch keinesfalls mitleidig wirken oder jammern, sondern euch nur etwas erzählen, wie es in mir aussieht.
Kurz zu mir und meinem bisherigen Leben:
Ich (w/25) erlangte mit 16 einen schlechten Hauptschulabschluss und kam danach von einer BVB-Maßnahme in die andere, womit ich sehr unglücklich war, denn ich wollte immer das Abitur haben, um entweder Tierärztin oder Schauspielerin zu werden (keine Berühmtheit, nicht reich, auch, wenn ich gern in die USA ziehen möchte, ich würde einfach gern spielen dürfen und damit ausrechend Geld zum Leben verdienen wollen).
Mit 22 zog ich dann etwas weiter bon Zuhause weg, in eine mittelgroße Stadt, um meinen Realschulabschluss an der Abendschule zu machen, meinem Berufsziel ein Stück näher zu kommen. Ich fing dreimal an. Zweimal brach ich den Kurs aufgrund von Angstzuständen und Vermeidung, regelmäßig zur Schule zu gehen, aus Angst, dort etwas sagen, in Englisch vorlesen zu müssen (ich hab bis dahin noch nie Englischunterricht gehabt), ab. Ich prokrastinierte auch viel, weil ich Angst hatte, zu scheitern, trotzdem schlechte Noten, quasi den Beweis zu haben, dass ich intelligenzgemindert war, obwohl ich oft gute bis sehr gute Noten schrieb, wenn ich lernte. Mathe und Englisch waren meine Problemfächer und letztendlich fiel ich in diesem Jahr ganz knapp durch die schriftlichen Prüfungen und bin somit auch an meinem letzten Versuch gescheitert. Ich muss aber dazu sagen, dass ich immer viel gefehlt hab aufgrund meiner Angst und den Selbstzweifeln. Nach der Vorprüfung im Februar war ich fast gar nicht mehr in der Schule, ich war sehr verzweifelt, wollte mehrmals abbrechen, bevor man mich zur Prüfung anmeldete.
Seit Mitte Mai weiß ich nun, dass ich durchgefallen bin (ich wurde auch nicht zur mündlichen Prüfung zugelassen) und nicht nochmal anfangen darf und irgendwie geht es mir jeden Tag schlechter. Ich habe seitdem entweder eine gedrückte Grundstimmung, in der ich sehr oft das Bedürfnis habe, zu weinen, oder es fühlt sich so an wie jetzt gerade - einfach leer. Beide ,,Varianten beinhalten aber Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit. Meist bin ich froh, wenn der Tag rum ist und ich schlafen kann, auch wenn ich meist erst weit nach Mitternacht einschlafe und früh wieder wach werde. Ich bin seitdem auch antriebs- und kraftlos, bekomme meinen Haushalt nicht mehr richtig geschmissen, oft gar nicht und meine beiden Katzen füttere ich oft auch viel zu spät fürs Frühstück (das späteste war bis jetzt 14 Uhr). Mir ist jeder Handgriff zuviel. Kennt ihr das, wenn man z.B. eine starke Grippe hat und man allein vom Toilettengang noch erschöpfter wird, weil man aufstehen musste und sich einfach wieder hinlegen möchte? So geht es mir, wenn ich einen Handgriff tue, selbst, wenn es nur die Katzenfütterung, Wäsche waschen oder das Duschen ist. Ich habe keine Freude mehr an Aktivitäten, meinen Hobbys, sitze einfach nur in der Wohnung, grüble, hasse mich, weine, schreibe Tagebuch und flüchte mich durch Animes in eine andere Welt. Ich habe oft das Gefühl, vieles zu vergessen und keine Konzentration zu haben.
Was mich aber wirklich frustriert, ist, dass ich es nicht schaffe, mich zusammenzureißen, egal, wie sehr ich es mir sage. Ich sehe einfach auch keinen Sinn mehr im Leben, meine Träume sind zerplatzt. Ich fühle mich schäbig, weil ich vom Staat lebe und fürchte mich davor, dass ein Arzt mir sagen wird, dass ich einfach faul bin und dass das Leben nun mal ken Ponyhof oder wünsch dir was ist, wenn ich ihn diesbezüglich aufsuche. Außerdem gibt es doch auch Menschen, die wirklich Probleme haben und Therapie bedürfen. Menschen, die z.B. unhelbar krank sind, Selbstmordgedanken haben, sich selbstverletzen, missbraucht worden sind ect. Ich muss mich doch einfach nur zusammennehmen und mich mit meiner Situation, nie den Beruf ausüben zu können, der mich glücklich machen würde. Oder? Ich hab's wohl auch einfach verdient, denn einige meiner Mitschüler, die im Schnitt viel schlechter waren, einige von ihnen haben auch gespickt was das Zeug hielt, waren im Gegensatz zu mir aber fast immer anwesend, haben den Abschluss bekommen.
Hinzu kommt diese Angst vor Menschen. Angst, von ihnen komisch angeschaut, abgewertet, belächelt zu werden. Gleichzeitig kotzen mich meine Mitmenschen aber auch einfach nur an. Das letzte Mal einkaufen war ich im Februar. Seitdem übernimmt das mein Freund (den ich in dieser Stadt mit 22 kennenlernte) für mich. Ich habe das Bedürfnis, mich zu isolieren, nicht mit meinen Mitmenschen kommunizieren zu müssen. Gleichzeitig macht mich mein Stillstand aber auch irgendwo unglücklich, doch ich sehe endgültig keine Hoffnung, keine Perspektive für mich, seit etwa 3 Monaten und es wird mit jedem Tag schlimmer, vor allem diese Leere und das Bedürfnis, mich sozial zu isolieren.
Meine beiden Freundinnen würden das nicht verstehen, genauso wenig meine Eltern. Gerade meine Eltern würden mir sagen, dass ich mich nicht anstellen soll und das sie es mir doch gesagt haben, dass ich den Abschluss nicht schaffe. Meine Mädels würden gewiss versuchen, mich aufzuheitern, aber ich möchte einfach allein sein. Es ängstigt mich und strengt mich an, unter Menschen zu sein.
Einzig meinen Freund lasse ich zu mir und meist ist seine Nähe wirklich schön, aber Freude empfinde ich dabei nicht. Wie schon gesagt, bin ich seit Monaten innerlich niedergeslagen/traurig oder leer und froh, wenn ich einfach allein bin. Ich hatte oft auch schon Streit mit meinem Freund, weil er an seine Grenzen kommt und nicht versteht, wieso ich mich nicht aufraffen kann und er fragte mich, wie lange ich denn nocb so weitermachen will, nichts zu tun, nur drinnen zu hocken, nicht mal zum Arzt deswegen zu gehen, gern auch mit seiner Begleitung. Ich konnte ihm darauf nie eine Antwort geben. Er hat sich danach jedes Mal entschuldigt und mir versichert, dass er es nicht so meint, aber irgendwie hallt das sehr in mir nach und macht mir noch größere Angst, mich einem Arzt anzuvertrauen und ich fühle mich unter Druck gesetzt.
Ich weiß nicht, was und ob ich was tun soll. Nach meinem Gefühl lohnt es sich doch nicht. Ich bin auch gar nicht mehr fähig, Entscheidungen zu treffen, weil ich entweder in gar nichts mehr den Sinn sehe, keine Kraft zur Überlegung/Entscheidung hab, oder es mir einfach egal ist, weil sich alles leer anfühlt.
Vor ein paar Wochen wollte ich einen ganz radikalen Gedanken in die Realität umsetzen (wovon mich mein Freund abgehalten hat), nämlich, dass ich mich vom Amt abmelde und auf der Straße lebe, denn ich lebe quasi seit meinem 18. Lebensjahr auf Kosten der Steuerzahler, die Geld abdrücken müssen, damit Menschen wie ich finanziert werden können und auf der Straße würden mir die Menschen ja quasi freiwillig Geld geben oder eben auch nicht. Ein Recht, zum Arzt zu gehen hab ich doch eigentlich auch nicht, denn ich hab noch nie eigenständig meine Krankenversicherung bezahlt. Solche Gedanken peinigen mich auch seit ein paar Wochen. Bin ich nicht einfach nur ein fauler Schmarotzer, der nichts auf die Reihe kriegt?
Für einen Ratschlag, ein paar aufbauende Worte oder eine Tendenz, was es denn sein könnte, wie ich die ersten Schritte dort raus machen könnte, wäre ich sehr dankbar.
09.08.2022 14:11 • • 05.12.2022 x 3 #1
5 Antworten ↓