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Zitat von Malin2:
Dann sitz ich für den Rest meines Lebens vermutlich in der Wohnung. Die Möglichkeit nicht darüber nachzudenken gibt es nicht oder eben nur mit endgültig aufgeben, kompletten sozialen Rückzug.

Vom Prinzip ist das dann auch eine Entscheidung.

Danke!
In dem Fall, fange ganz klein wieder an. Ein bisschen raus, eine kurze Zeit jemanden treffen. Wenn du die Möglichkeit (= Menschen) dazu hast.

Zitat von Malin2:
raus gehe ich täglich aber nur zum Einkaufen, zu meinem Vater und sonst nur spazieren in einer Gegend wo ich niemanden treffe. Stadt oder so was ist der pure Stress.

Da bist du im Vergleich zu mir aber ziemlich viel unterwegs!

Ich hätte gar nicht die Zeit dazu, da ich meine Mutter pflege, muss immer da sein. Gehe nur drei Mal pro Woche in der Früh kurz raus (Friedhof), kombiniert mit einmal pro Woche kleiner Einkauf, alle drei Wochen ein Großeinkauf.

Keine Ahnung, was ich mache, wenn meine Mutter vor mir stirbt. Vielleicht das gleiche weiter - also daheim im Haus und Garten hocken und Haus- und Gartenarbeit machen.

A


Macht Depression unfähig Entscheidungen zu treffen?

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Zitat von Malin2:
Irgendeine Hilfe von außen die mich mobilisiert gibt es nicht bzw. kann ich das nicht als solche annehmen.

Kenne ich!
Es gibt nur einen einzigen Menschen, den ich einmal pro Jahr besuche. Aber auch nur, weil er mich einlädt (= motiviert). Andere ev. Einladungen nehme ich nicht an, weil ich auch menschenscheu bin. Aber die Einladungen sind sehr selten geworden, weil ich sie sowieso nicht annehme.

@User_0815_4711 ist bei mir ziemlich ähnlich, Einladungen weich ich aus. Bei manchen Menschen ist das auch gut so und mehr Eigenschutz. Nur wenn ich mir dann wirklich etwas vornehme und nicht schaffe, wie gestern, dann macht mich das noch mehr kaputt. Das raubt die Hoffnung das es je wieder besser werden kann.

Durch deine Mutter hast du aber eine feste Aufgabe und Verantwortung, da wirst gebraucht. Ich glaube das ist ziemlich wichtig.

Zitat von Malin2:
Nur wenn ich mir dann wirklich etwas vornehme und nicht schaffe, wie gestern, dann macht mich das noch mehr kaputt.

Das ist natürlich nicht angenehm.

Bei mir ist das glücklicherweise nicht so, bzw. nehme ich mir gar nichts mehr vor.

Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber kann aus eigener Erfahrung sagen, dass mich die Depressionen völlig entscheidungsunfähig gemacht hatten. Ein wenig Selbstschutz ist das ja auch, so treffe ich wenigstens nicht die falsche Entscheidung, auch wenn es trotzdem lähmt und unangenehm ist.

Hallo Rick,

Zitat von Rick:
aber kann aus eigener Erfahrung sagen, dass mich die Depressionen völlig entscheidungsunfähig gemacht hatten.


Was Du hier beschreibst, werden viele Menschen kennen.
Um etwas zu verbessern, kann es in der Regel auch verständlicherweise besonders helfen,
wenn man versucht, folgendes zu erkennen.

Was scheint die eigentliche anfängliche Ursache gewesen zu sein? Und zu welcher Auswirkung
hat dies danach geführt?


Deswegen stellt sich immer wieder eine ähnliche Frage.

Führt die Angst, sich für etwas eindeutig zu entscheiden, manchmal in eine Angststörung? Oder.
Führt eine Angststörung mit der Zeit dazu, nicht mehr entscheiden zu wollen. Nicht mehr entscheiden zu können.

Führen starke Ängste und die Befürchtungen, für sich selbst eventuell Wesentliches falsch zu entscheiden,
mit der Zeit langsam in eine Depression hinein? Oder.

Ist eine Depression die unumkehrbare Störung, die angstfreies entscheiden mit der Zeit unmöglich macht?

Fragt man Menschen die davon betroffen sind, werden sie sich meiner Ansicht nach überwiegend dafür
entscheiden, das die Angststörung und die Depression fast immer zuerst da waren.

Aber ist das wirklich meistens so?

Zitat von Rick:
Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber kann aus eigener Erfahrung sagen, dass mich die Depressionen völlig entscheidungsunfähig gemacht hatten.


Du schreibst - gemacht hatten. Bedeutet das, es ist Dir gelungen, Dich wieder schneller und
besser entscheiden zu können?

Viele Grüße
Bernhard

Zitat von Hotin:
Du schreibst - gemacht hatten. Bedeutet das, es ist Dir gelungen, Dich wieder schneller und
besser entscheiden zu können?


Ich konnte die depressiven Phasen zum Glück immer wieder überwinden und all das, was ich in der schwierigen Zeit vermisst habe - wie Entscheidungsfähigkeit, Konzentration, Freiheit von Angst und Schlaf (um nur ein paar Beispiele zu nennen) - kam zurück.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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