da ich gerade aktuell wieder mit diesem Problem konfrontiert bin, aber bis jetzt keine Lösung gefunden habe, wollte ich mal wissen ob jemand etwas Ähnliches hat und woher das kommen könnte:
Zwar geht es darum, dass ich mich extrem schwer mit Entscheidungen tu. Das war früher auf kleinere Dinge bezogen schon immer so, zum Beispiel wenn es darum ging eine Sorte Eis auszuwählen oder ein Deo zb. Also bei Entscheidungen wo es einfach sehr viel Auswahlmöglichkeiten gibt und nicht zwingend eins viel besser als das andere ist.
Bei größeren Entscheidungen hingegen habe ich eigentlich immer schon gewusst, was mir lieber ist, zb der Auswahl meines Studienfaches oder Studienortes, was sich meistens auch ergeben hat durch gewisse Parameter.
Inzwischen ist es aber so, dass ich zwar kleinere Entscheidungen gut treffen kann aber an den größeren Themen wirklich extrem verzweifel.
Und zwar die Themen, welche eben wirklich das Leben in die ein oder andere Richtung sehr beeinflussen.
Beispielsweise bin ich jobmässig nicht an eine bestimmte Stadt gebunden, daher überlege ich immer wieder wegzuziehen. Ich weiß aber nicht wohin, und täglich wechselt meine Vorstellung davon, wo es mich gerne hin verschlagen soll. An einem Tag denke ich ich würde gerne ländlicher wohnen, am nächsten möchte ich dann doch lieber in der Großstadt bleiben. Ebenso das Thema Beziehung. Ich bin derzeit Single und wünsche mir eigentlich eine Beziehung, vermisse Zweisamkeit und alles was mit einer Partnerschaft einhergeht, auf der anderen Seite mag ich auch meine Freiheit und möchte mich noch etwas „ausprobieren“. An einigen Tagen bin ich sehr traurig noch keine Kinder zu haben, an anderen denke ich vielleicht möchte ich doch lieber keine.
Ich habe irgendwie das Gefühl, den roten Faden für mein Leben verloren zu haben bzw. nicht mehr wirklich klar zu wissen was ich aus ganzem Herzen will und wie mein Leben aussehen soll. Ich grübel hin und her und habe Angst vor falschen Entscheidungen. Ich habe den Eindruck, alle in meinem Umfeld wissen ganz genau was sie von ihrem Leben wollen und irgendwie war das früher bei mir auch mehr der Fall. Jedenfalls von außen betrachtet scheint jeder seinen Platz im Leben gefunden zu haben und damit zufrieden zu sein, egal wie er sich entschieden hat. Ich kenne niemanden, der ständig alles anzweifelt. Die, die auf dem Dorf leben sind glücklich damit, die in der Stadt leben auch, ebenso die, die sich für Kinder entschieden haben wie die, die dagegen.
Ich weiß nicht mal wie ich das Problem benenne würde, da ich im Grunde nicht weiß woher das rührt. Sind es vielleicht auch einfach die zu vielen Möglichkeiten die wir heute haben? Trotz allem belastet es mich sehr, da ich mich immerzu auf der Stelle bewege und alles durch denke und das Gefühl habe doch keine Klarheit zu bekommen. Kennt das jemand?
08.09.2024 18:29 • • 10.09.2024 #1