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Wie sinnvoll sind dauerhafte Krankschreibungen bei Depression/Angst. Bringt es was oder steigert man sich noch mehr in die Sache rein, gerade bei Angst?

19.03.2021 11:23 • 19.03.2021 #1


6 Antworten ↓


Eine Bekannte von mir war bei ihrer Depression 10 Monate Krankgeschrieben.

A


Krankschreibung bei Depression/Angst ?

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Bei einer heftigen Depression bist du gar nicht mehr in der Lage arbeiten zu gehen. Da schaffst du es kaum noch aus dem Bett.

Bei depressiven Verstimmungen würde ich soweit es geht lieber weiter arbeiten gehen. Dann beschäftigt man sich weniger mit seinen Problemen. Mit Angststörungen bin ich früher immer arbeiten gegangen.

Ich denke es kommt immer auf die Person an und auf die Schwere ihrer Erkrankung

Ich habe nach Ausbruch meiner Erkrankung knappe 2 Monate weiter gearbeitet bis mich meine Ärztin gezwungen hat mich endlich krank schreiben zu lassen...
Mittlerweile bin ich aufgrund meiner Erkrankungen Berentet!

Wie du siehst das kann man nicht pauschalisieren

Bei meiner ersten Depression hat mein Chef mir vorgeschlagen, vormittags zu arbeiten, damit ich ein wenig Tagesstruktur habe. Ich konnte kommen und gehen wie ich wollte.

Alles danach: ging gar nichts mehr. Du hättest mir drohen können, dass ich den Job und meine Wohnung und Mann verliere, mich hat NICHTS mehr interessiert.
Ich wollte nicht mehr.
Ich konnte selber n gar nichts mehr.

In der letzten Episode brauchte ich rundumbetreung, ich konnte nichts mehr. Selbst Essen war schon anstrengend.

Ich würde immer dazu tendieren, wenn Du leichte Depressionen hast, dass Du arbeiten gehst, weil Du dann nicht nur grübelst, sondern
auch was anderes siehst als Deine 4 Wände und so vielleicht schneller rauskommst.
Wichtig ist Sport oder Spaziergänge, damit Fu Licht bekommst.

Mir hilft es bei der Angst (vor Krankheiten) doch zu arbeiten.
Man grübelt sonst zu viel, googelt (trotz selbst auferlegtem Verbot) zu viel und horcht auf jedem Pups des Körpers....
Ausserdem hab ich zu einigen der Kollegen ein ganz tolles freundschaftliches Verhältnis und die bringen mich zum. Lachen und lenken mich ab.
Das tut auch gut.

Es kommt vielleicht auch auf die Art der Angst an.

Und bei Depressionen kenn ich mich nicht aus.
Das kann da anders sein.

Würde ich nicht. Wenn du die Tagesstruktur verlierst, läufst du viel mehr Gefahr abzurutschen.
Des weiteren ist es wichtig eine stabile Einnahmequelle zu haben, denn wenn zu psychischen Problemen noch Geldsorgen kommen, ist die Mischung natürlich sehr gefährlich.
Ich habe auch die Jahre mit meiner Angststörung, Panikstörung, Depression und Anpassungsstörung durchgearbeitet, und kann in Retrospektive sagen, dass es die richtige Entscheidung war. Auch wenn ich oftmals durchgemacht habe, weil ich Schlafstörungen hatte, oder schwerste Panikattacken in der Arbeit hatte, aber besonders der Weihnachtsurlaub hat mir gezeigt, dass ich ohne Arbeit total die Struktur verliere. Sprich Tags über schlafen, in der Nacht wach, keine sozialen Kontakte, ich hab es nicht Mals mehr geschafft Essen zu besorgen und musste dann über die Feiertage hungern, weil ich einfach nicht aus dem Bett raus kam.

Kann ich dir also wirklich nicht empfehlen, und viele Chefs schauen bei solchen Sachen auch nicht lange zu.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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