Ich hab in meinem ersten Beitrag schon geschrieben, dass ich mein Leben lang an einer Anhedonie leide, zudem konnte ich mich auf der Welt noch nie zu Hause fühlen, und leider an einer unerklärlichen Angst. Ich denke beides hängt irgendwie zusammen.
Bin bereit wegen meiner Anhedonie Medikamente zu nehmen.
Aber erst vorhin hatte ich eine gruselige Einsicht. Manchmal wach ich nachts mit Glücksgefühlen auf, also mein Gehirn schüttet einfach so Glückshormone aus. Aber trotzdem gibt mir das keinen Lebenswillen, weil ich mich gar nicht zu Hause fühlen kann auf der Welt bzw. irgendwas fehlt, und ich kann nicht rausfinden was es ist.
Erst letzte Nacht hatte ich diesen Traum, in dem ich an einem Ort in meiner Stadt war. Ich hab diesen Ort so anders wahrgenommen, dass es sich angefühlt hat, als wäre es nicht mal der gleiche Ort, sondern ein Ort, der einfach genauso aussieht, aber eigentlich in einer ganz anderen Welt ist. Ich war die meiste Zeit glücklich und begeistert, dann hatte ich aber auch Trauer und Angst empfunden. Was mir davor nicht klar war, auch wenn ich in meinen guten Träumen, tiefe Trauer und große Angst spüre, macht es mir nicht wirklich was aus, ich kann gut damit umgehen. Wohingegen meine Angst im wachen Zustand eher im Hintergrund ist, ich sie nicht direkt spüre und sie trotzdem als was ganz Schlimmes wahrnehme und die Welt hoffnungslos erscheint. Ich erklär mir das so, dass ja in Träumen alles eher vage ist, und ich negative Erlebnisse deshalb auch nicht als schlimm empfinde. Deshalb würde ich auch am liebsten mein Leben lang einfach nur träumen. Es gibt Menschen, die leiden an einer Derealisation. Sie erleben irgendein Trauma und dann fühlen es sich für sie auf einmal so an, als würden sie die ganze Zeit träumen. Das kann manchmal Jahre andauern...Viele empfinden das als sehr unangenehm. Wenn ich das hätte, würde ich das absolut als Segen sehen ! Warum kann ich nicht darunter leiden ? Das scheint die beste Krankheit zu sein, die ich haben kann !
Ich denke auch manchmal, vielleicht fühlen sich ja die meisten Menschen so, wie ich in meinen Träumen, nur dass alles realer ist, weil in Träumen ja alles etwas vage erscheint. Sogar wenn jemand ebenfalls an Depressionen leidet, denke ich, seine Depressionen fühlen sich ganz anders an. Ich hab dieses Gefühl, jeder, egal ob depressiv oder nicht, sieht die Welt ganz anders als ich.
Vor 11 Minuten • • 26.11.2024
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