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Hallo,
die Situation ist die folgende: ich bin inzwischen 29 Jahre alt und glaube, dass ich so langsam etwas wie eine Torschlusspanik entwickle bzw. mir die Zeit davon rennt. Ich habe schon seit längerem keine wirklichen Freunde mehr und auch noch keine wirkliche Beziehung gehabt. Bisher war das immer so eine Sache, bei der ich gesagt habe: Ja kommt schon, noch bist du unter 30. Jetzt sieht das alles aber anders aus und ich bin jetzt schon kurz vor der besagten 30. Ich habe einfach Angst, dass ich in meinem jetzigen Alter einfach keine Freundschaft (vor allem richtig gute Freundschaft) mehr finden werde und mit einer Beziehung wird’s wohl auch langsam knapp. Ich meine wer möchte denn noch einen 30 jährigen, der kaum Selbstbewusstsein hat und auch noch gar keine Erfahrungen in solchen Sachen?

Ich kann mir eigentlich auch nicht wirklich erklären, wie das so passiert ist. Ich hatte eigentlich immer, von der Grundschule bis nach der Berufsbilden Schule verschiedene Freunde und Gruppen zu denen ich gehörte und mit denen ich mich auch getroffen habe. Allerdings ist dann leider in der Ausbildung der Kontakt abgebrochen und dann auch kein neuer Kontakt entstanden. In meinem aktuellen Job habe ich leider auch niemanden in meinem Alter, mit dem ich mal was machen würde von daher sieht das da auch düster aus. Ich wüsste auch nicht, worüber ich mit den Leuten reden sollte, wenn ich mal was mit jemanden machen würde, denn aktuell gehe ich arbeiten, gehe nach Hause, bin dann noch etwas im Internet und gehe dann schlafen und so passiert es auch oft, das Gespräch einfach einschlafen, weil ich einfach nicht mehr weiß was ich antworten soll. Auch wüsste ich nicht, wo oder wie man neue Leute kennenlernt, da die meisten ja schon einen eigenen Freundeskreis oder eine Familie haben (vorallem jetzt in der Coronazeit ist dies nochmal schwieriger). Ich höre auch oft, dass man die wirklich guten Freunde im Alter von bis zu 30 findet und danach nur noch eher oberflächliche Freundschaften schließt. Stimmt das oder habt ihr hier andere Erfahrungen gemacht?

Das ganze ist mittlerweile sogar so schlimm, dass ich nur noch eine extreme Traurigkeit und Angst in mir fühle, welche gerade morgens nach dem aufwachen meist so schlimm ist, dass ich mich beherrschen muss nicht los zu heulen. Zudem ist es auch so, dass ich nicht mehr alleine in meiner Wohnung sein kann. Ich nutze jede Möglichkeit um raus zu kommen, so bin ich nach der Arbeit eigentlich jeden Tag wieder bei meinen Eltern zu Besuch, bis ich abends dann nach Hause gehe, schlafe und das selbe am nächsten Tag wiederhole. Ich hab jetzt deshalb auch Angst, dass ich dafür von den Leuten ausgelacht werde oder für schief angeguckt werde oder für einen Freak gehalten werden, aber ich kann momentan leider nicht alleine sein .

Das Thema Familie ist auch so eine Sache. Momentan wohnen wir alle sehr nah beieinander und so sehe ich wie gesagt meine Eltern täglich und meine Schwester auch mehrmals die Woche. Nun zieht meine Schwester in eine Wohnung, die einige Meter von ihrer alten entfernt ist und schon das macht mir irgendwie Sorgen. Ich kann es mir zb
überhaupt nicht vorstellen mehr als 10 Min Fuß weg von meinen Verwandten weg zu wohnen und mache mir nun dauernd Gedanken, was zb. wäre, wenn sie in 1 - 2 Jahren nochmal umzieht und man sich dann nicht mehr regelmäßig sehen würde/könnte. Ich weiß dass das übertrieben ist, aber da ich ja außer der Familie niemanden habe, ist das halt wirklich mein einziger Ankerpunkt und den möchte ich nicht verlieren.

Ich hatte bereits einen Termin bei einer Psychologin, welche meinte, dass es sich dabei um Depressionen bzw. Wintetdepressionen handelt. Zudem habe ich auch mit meiner Familie darüber geredet und diese meinte, dass wir im Sommer auch mal was zusammen unternehmen könnten und schauen ob wir neue Leute kennenlernen (meine Geschwister sind fast im selben Alter wie ich).

Ich weiß nicht, warum mich das früher nie gestört hat, aber seitdem das Gefühl im Dezember aufgetreten ist und ich mich damit auseinander setze, ist es so, als hätte ich ein Fass ohne Boden geöffnet und plötzlich Zweifel ich an allen Entscheidungen die ich treffe und so vieles, was mich früher nur wenig gestört hat stört mich nun wirklich extrem (zu viel um es hier nieder zu schreiben). Ich hab eben einfach Angst, dass der Zug für mich schon abgefahren ist und ich nie mehr in den Genuss toller Freundschaften und Beziehungen komme.

20.03.2022 18:54 • 11.12.2022 x 2 #1


10 Antworten ↓


Lieber Sadmad,

hast du vielleicht aus der Kindheit enge Freunde? Ich hab hab viele Freunde die ich alle Jubeljahre Mal sehe, weil sich auch einfach unsere leben anders entwickelt haben.

Oder wie wäre es zB mit einem Verein? Dort könnt man schnell mit Leuten in Kontakt und hat auch immer ein Gesprächsthema.

A


Habe ich mit fast 30 den Anschluss verpasst?

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Also, ich bin 30 und kenne die Gedanken der Torschlusspanik ganz gut. Im Gegensatz zu dir hatte ich viele Beziehungen, das verhindert also nicht das Denken an die Torschlusspanik.
Trotzdem, du bist ERST 29! Das ist überhaupt kein Alter. Meine Oma hat mit 50 noch mal neu geheiratet und meine Mutter (auch 50) ist gerade gefühlt in ihrer Jugend und erfindet ihr Leben neu inklusive Partnerschaft und Freunden. Wenn du dich emotional davon nicht frei machst, kann nix neues kommen (das musste ich auch lernen und ich Verfalls da auch gern noch mal in alte Muster zurück). Wenn man so darauf fixiert ist, was zu finden, wird das nichts!

Für mich klingt das so als solltest du dir ein Hobby suchen, wo du raus kommst. Immer mit den Eltern unterwegs zu sein bringt dich in Bezug auf neue Leute kaum weiter!

Aber den Zug für abgefahren halten finde ich verfrüht. Ich freue mich mittlerweile, wenn ich sehe, wie festgefahren manche Menschen in ihren Beziehungen sind und ich einfach noch die Welt offen habe. Gibt einem das Gefühl von Freiheit.

Lieber @sadman, ich erinnere mich daran, welche Panik mein Ex-Mann bekam, als er 30 Jahre alt wurde. Später war das nicht mehr so als all die grösseren Geburtstage ins Land kamen. Und nach dem Geburtstag ging das Leben ok weiter.

Ich stimme mit meinen Vorschreiben überein: man kann in jedem Alter immer wieder neue Bekannt- und Freundschaften schliessen. Auch ich meine, dass Du im Moment zu sehr auf Deine Familienmitglieder fixiert bist. Es ist wichtig den PLATZ im Leben erst mal zu schaffen, damit Du wirklich offen für andere Menschen werden kannst. Denn die Tatsache, dass Du dermassen viel Zeit und Energie mit Eltern und Geschwistern verbringst, investiert ( auch wenn ich verstanden habe, dass Du das auch aus der Notlage nicht zu vereinsamen tust..ein Teufelskreis) hat zur Folge, dass in Dir möglicherweise zu wenig Elan übrig bleibt, Dich WIRKLICH um den Aufbau eines anderen Umfelds zu bemühen.

Mir ist klar, dass das nicht von heute auf morgen geschieht, doch auch ich rate Dir, Dich wenn möglich Vereinen oder sonstigen Veranstaltungen, auch Kurse aller Art können dienlich sein, anzuschliessen. Du kannst aber auch ein
Zeitungsinserat lancieren ( es gibt günstige Möglichkeiten auf dem Markt) und Deinesgleichen suchen. Damit habe ich persönlich gute Erfahrungen gemacht. Habe noch mit über 60 Jahren interessierte Gegenüber gefunden. Meine Freunde von heute lernte ich auf diese Weise kennen. Du solltest gute Chancen auf Antworten haben, denn immer mehr - grad auch junge Menschen - fühlen sich allein und isoliert. Ich drücke Dir alle Daumen !

Leider wird das oft von der Gesellschaft vorgegaukelt, wenn du 30 bist, bist du quasi alt...was für ein Quatsch, was ich finde. Viel wichtiger ist doch nicht das Alter, sondern dein Leben, was du daraus machst. Egal, ob 30, 50, 70. Die meisten Menschen lassen sich von der Gesellschaft irgendwas einreden und identifizieren sich mit Gedanken und glauben, dass sie das sind.
Das ist meiner Meinung nach der falsche Weg (hab ich nämlich auch in der Vergangenheit dauernd gemacht, also quasi unbewusst gelebt und mir damit einiges verbaut).

Hast du dich z. B. gefragt, was genau ist mir wichtig? Was macht mir Freude? Was erfüllt dich in dem Augenblick deines Lebens? Was will ich denn wirklich? Man denkt und denkt und fährt somit mit einer Handbremse durch die Gegend und irgendwann ist man wirklich 80 oder älter und fragt sich, habe ich eigentlich MEIN Leben gelebt? Du kannst lernen, aus der Depression wieder heraus zu kommen.

Vielleicht würde dir eine Therapie helfen, falls du nicht schon eine machst. Welche Infos/Tipps/Ratschläge hast du bisher erhalten? (Leider) muss man selbst aktiv werden, um etwas zu ändern. Es gibt viele Wege, es dauert auch seine Zeit und ist keine Fingerschnipslösung (ich habe zwei Jahre gebraucht). Da du noch jung bist, würde ich jeden Augenblick nutzen. Ich habe die Erkenntnis leider erst mit 49 bekommen, aber besser als nie... Viel Glück und Erfolg auf DEINEM Weg.

Zitat von Farina91:
Trotzdem, du bist ERST 29! Das ist überhaupt kein Alter. Meine Oma hat mit 50 noch mal neu geheiratet und meine Mutter (auch 50) ist ...
Ja, das sage ich mir auch immer wieder, aber irgendwie bleibt die Angst trotzdem. Ich sehe einfach nur, wie die meisten in der Zeit schon ihren engen Freundeskreis gebildet haben und abseits davon keine Zeit mehr haben einen eigenen aufzubauen.

Zitat von Farina91:
Wenn du dich emotional davon nicht frei machst, kann nix neues kommen (das musste ich auch lernen und ich Verfalls da auch gern noch mal in alte Muster zurück). Wenn man so darauf fixiert ist, was zu finden, wird das nichts!
Ja, da hast du recht und das merke ich auch, aber das ist leider gar nicht so einfach. Sobald ich nämlich darüber nachdenke, fange ich nur wieder an zu grübeln und die Angst kommt wieder hoch. Ein Hobby wäre wirklich gut, aber leider weiß ich gerade selbst nicht so wirklich, was mich interessieren könnte. Ich habe mich so zu sagen noch nicht einmal selbst gefunden. Klingt zwar blöd, ist aber so.

Zitat von Farina91:
Für mich klingt das so als solltest du dir ein Hobby suchen, wo du raus kommst. Immer mit den Eltern unterwegs zu sein bringt dich in Bezug auf neue Leute kaum weiter!


Zitat von Lina60:
Denn die Tatsache, dass Du dermassen viel Zeit und Energie mit Eltern und Geschwistern verbringst, investiert ( auch wenn ich verstanden habe, dass Du das auch aus der Notlage nicht zu vereinsamen tust..ein Teufelskreis) hat zur Folge, dass in Dir möglicherweise zu wenig Elan übrig bleibt, Dich WIRKLICH um den Aufbau eines anderen Umfelds zu bemühen.


Ich sehe, worauf ihr hinaus wollt, aber es ist nicht so, dass ich die Eltern und die Geschwister anderen Aktivitäten vorziehe, sondern dass ich so viel Zeit mit ihnen verbringe, weil ich eben nichts anderes habe. Würde ich das nicht machen, würde ich einfach nur alleine daheim sitzen. Natürlich bemühe ich mich auch abseits davon etwas zu machen und sobald ich mit jemand anderen etwas machen kann/könnte, würde ich dies jederzeit machen. Ich werde aber trotzdem mal die Augen nach zb. Vereinen oder möglichen Hobbys offen halten.

Zitat von -IchBins-:
Hast du dich z. B. gefragt, was genau ist mir wichtig? Was macht mir Freude? Was erfüllt dich in dem Augenblick deines Lebens? Was will ich denn wirklich? Man denkt und denkt und fährt somit mit einer Handbremse durch die Gegend und irgendwann ist man wirklich 80 oder älter und fragt sich, habe ich eigentlich MEIN Leben gelebt? Du kannst lernen, aus der Depression wieder heraus zu kommen.

Ja, das frage ich mich in letzter Zeit wirklich immer öfters und die Antwort habe ich bis heute noch nicht so wirklich gefunden. Ich weiß natürlich, wo die Reise so ungefähr hingehen soll, aber man könnte sagen, dass ich mich noch nicht selbst gefunden habe.

Zitat von -IchBins-:
Vielleicht würde dir eine Therapie helfen, falls du nicht schon eine machst. Welche Infos/Tipps/Ratschläge hast du bisher erhalten? (Leider) muss man selbst aktiv werden, um etwas zu ändern. Es gibt viele Wege, es dauert auch seine Zeit und ist keine Fingerschnipslösung (ich habe zwei Jahre gebraucht). Da du noch jung bist, würde ich jeden Augenblick nutzen. Ich habe die Erkenntnis leider erst mit 49 bekommen, aber besser als nie... Emoji Viel Glück und Erfolg auf DEINEM Weg.


Mit einer Therapie habe ich bereits angefangen und hatte bereits einige Stunden. Mein Psychologe hat bei mir eine Sozial Phobie und Depressionen festgestellt.

@Sadmad
Das ist doch schon mal ein Schritt nach vorn. Da wirst du sicherlich noch einiges lernen. Es dauert halt seine Zeit. Ich wünsche dir alles gute auf deinem Weg!

Einfach ausprobieren!
Du bist ein freier Mensch, niemand hindert dich daran, etwas wieder fallen zu lassen, wenn es dir nicht zusagt.
Ich mag bspw. keine Gruppensportarten, liebe aber das Fitnessstudio.
Und selbst zuhause kann man mit Menschen in Kontakt treten. Fange an, online etwas zu spielen, wo du Mitspieler brauchst. Meine 2 letzten Ex - Beziehungen und den Freundeskreis habe ich nur durch Online Games bekommen. Probiere es einfach aus, du kannst nichts verlieren.

Hallo Sadmad, willkommen!

Erfreulich, dass Du Dich hier öffnest - das beweist Deine Fähigkeit zur Veränderung!

Da wesentliche Züge Deines Erlebens dem meinen in Deinem Alter ähneln, möchte ich ein paar Gedanken dazu äußern.

Zitat von Sadmad:
Allerdings ist dann leider in der Ausbildung der Kontakt abgebrochen und dann auch kein neuer Kontakt entstanden.

Die Zeit nach der Schule ist in unserer Gesellschaft ein oft bedeutender Spurwechsel in unseren Lebensbahnen. Hier trennt sich - zumindest temporär - die Spreu vom Weizen. Damit will ich aber nicht sagen, dass alle Freundschaften, die in dieser Phase abflachen, nichts wert bzw. nicht echt waren. Sie können nach vielen Jahren wieder eine neue, erwachsenere Renaissance erleben, wie ich in den meisten Fällen feststellte.

Zitat von Sadmad:
Ich höre auch oft, dass man die wirklich guten Freunde im Alter von bis zu 30 findet und danach nur noch eher oberflächliche Freundschaften schließt. Stimmt das oder habt ihr hier andere Erfahrungen gemacht?

Nope, nope, nope! Im Gegenteil - meine beiden besten Freunde fand ich ab 35 bzw. entwickelte um dieses Alter herum eine völlig neue Beziehung zu meinen verloren geglaubten Freunden.

Zitat von Sadmad:
Ich nutze jede Möglichkeit um raus zu kommen, so bin ich nach der Arbeit eigentlich jeden Tag wieder bei meinen Eltern zu Besuch, bis ich abends dann nach Hause gehe, schlafe und das selbe am nächsten Tag wiederhole.

Dafür brauchst Du Dich nicht zu schämen. Es ist nur natürlich, das vertraute Nest aufzusuchen. Ging mir in schweren Phasen sehr ähnlich und dafür ist Familie ja eh da! Du könntest lediglich parallel (!) dazu bedenken, dass es hier zwei Seiten der Medaille gibt:

1. Die Familie gibt Dir Halt (bzw. Du verbindest mit ihr Halt).
2. Die Familie hält Dich fest/auf (bzw. Du kommst davon nicht los).

Es ist sozusagen ein gewisser Balanceakt aus Geben und Nehmen. Wichtig für Deinen weiteren Lebensweg ist nun, regelmäßig zu reflektieren, ob das Verhältnis noch stimmt.

Du verwendest das Wort Anschluss bzw. Torschluss. Das kann man auch in die (deutlich positiveren) Attribute Absprung bzw. Übergang übersetzen. Diese Justage ist wichtig, denn Deine Formulierungen verinnerlichen Dir ein Gefühl von Dringlichkeit, Verspätung etc. Du bringst damit unnötig (und absolut unzutreffend) einen Zeit- und Ortsfaktor ins Spiel. Das Leben findet, so platt es klingt, immer jetzt statt. Und eben deshalb ist es völlig unangemessen, in die Gegenwartsperspektive Bewertungen über die Vergangenheit und die Zukunft zu integrieren.

Zitat von Sadmad:
Ich weiß nicht, warum mich das früher nie gestört hat, aber seitdem das Gefühl im Dezember aufgetreten ist und ich mich damit auseinander setze, ist es so, als hätte ich ein Fass ohne Boden geöffnet und plötzlich Zweifel ich an allen Entscheidungen die ich treffe und so vieles, was mich früher nur wenig gestört hat stört mich nun wirklich extrem (zu viel um es hier nieder zu schreiben).

Sehr richtig - Du rührst hier in der Tat an etwas für Dich Grundsätzlichem! Nämlich an einer für Dich persönlich trägfähigen Definition von Erwachsenwerden. Darum geht´s - die Eltern und Freunde sind nur Nebenschauplätze.
Ich sehe hier keine Depression (egal, welche Jahreszeit ) sondern schlicht eine Katharsis am Werke, die unvermeidbare Geburtswehen (Übergangsschmerzen) zeitigt. Ein Forum, eine SH-Gruppe und natürlich auch Psychotherapiegespräche können große Einsichten ermöglichen und zugleich die Übergangsphase sanfter gestalten.

Zitat von Sadmad:
Ich hab eben einfach Angst, dass der Zug für mich schon abgefahren ist und ich nie mehr in den Genuss toller Freundschaften und Beziehungen komme.

Ich benutze gerne den Ausdruck: Nicht der Zug fährt ab, sondern der Bahnhof.

Will sagen: Du bist immer Du - ein Ausstieg ist deshalb (glücklicherweise) nicht möglich...

Also ich habe meine besten Freund vor 4 Jahren kennengelernt und da war ich 35 also das man sich immer die Gesellschaft so Zeitspannen vorgibt ist totaler mist… wenn du bis 25 keine Ausbildung fertig hast bist du ein Looser, ab 30 muss man erwachsen sein , wenn du mit 29 noch studierst bist du faul usw usw usw … das ist alles totaler Quatsch . Auserdem finde ich es auch nicht als Nachteil wenn du ein enges Verhältnis mit deiner Familie hast . Das ist doch was schönes . In unserer Kultur aber nicht so gern gesehen , was ich überhaupt nicht verstehe . Es gibt soviele Menschen die keine Familie mehr haben und die würden sich freuen wenn sie die mögliche dazu hätten.

@Sadmad
Hallo,
Ich kann dich in vielen Dingen sehr gut verstehen. Ich leide selbst unter einer Sozialphobie und Depressionen. Ich bin gerade auch 29 Jahre alt und die 30 macht mir auch etwas Angst.
Innerlich fühle ich mich selbst noch wie ein Teenie oder Kind. Und grade in Tiefphasen wie jetzt zieht es mich auch sehr zu meiner Familie, wo ich mich sicher und behütet fühlen kann.
Ich wohne derzeit 2 Stunden entfernt von meiner Familie mit meinem Freund in einer Wohnung. Seit es zwischen uns ein paar Probleme gibt, geht es mir sehr schlecht. Das Schlimme ist, ich weiß dass ich das Problem selbst bin. Nur wie ich es wieder ändern kann, dass weiß ich noch nicht so genau. Derzeit warte ich noch auf meinen Aufenthalt in der Tagesklinik. Ich hoffe, dass sich danach einiges bessern wird…

Wie geht es dir inzwischen?

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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