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Hallo zusammen,

bisher hatte ich in Krisenzeiten mit Angst und Panik zu tun. Eine depressive Symptomatik hat sich meist später dazu gesellt mit Schlafstörungen, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, Erschöpfung und Appetitmangel. Die Symptome dauerten nur wenige Wochen an und waren mit dem Ende der Angstzustände ebenfalls verschwunden.

Diesmal steht für mich die Depression im Vordergrund. Dazu habe ich Fragen an alle Leidgeplagten, die sich dazu äußern mögen:

- wie lange gingen eure Episoden und konntet Ihr Anfang und Ende definieren? - Habt ihr sie mit oder ohne Medikamente überstanden?
- gab/gibt es Anzeichen, die das Ende der Depression einläuteten oder das Erreichen bzw. Überschreiten des Zeniths zeigten?
- was half euch durch das Morgentief, wenn ihr eins hattet?
- hattet ihr in depressiven Episoden auch mal gute Tage oder war es jeden Tag ein Kampf?

Vielen Dank vorab!

Liebe Grüße
Pauline

06.09.2022 14:48 • 10.09.2022 x 1 #1


8 Antworten ↓


@Pauline333 bin mir nicht ganz sicher, ich glaube das hier schonmal jemand genau das gleiche gefragt hat. Und es dazu was gibt.

A


Fragen zu Depressionen Verlauf, hilfr Maßn etc

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Zitat von TheViper:
@Pauline333 bin mir nicht ganz sicher, ich glaube das hier schonmal jemand genau das gleiche gefragt hat. Und es dazu was gibt.


Ok, danke, ich such mal.

@Pauline333 oki. Genau Weiss ich es aber nicht.

@Pauline333

Liebe Pauline, hast du einen bestehenden Thread mit Erfahrungen und Tipps dazu gefunden? Wenn nicht, sollte dieser Thread hier mal dringend zum Leben erweckt werden!

Liebe Grüße, Ciwi

Guten Morgen @Ciwi

nein, bisher nicht. Man kann zu Verläufen und Maßnahmen hier und da was rauslesen, aber es gibt keinen Thread, der das Bündeln würde.

Wäre schön, wenn sich hier ein paar Menschen mit Erfahrung äußern würden.

Zitat:
- wie lange gingen eure Episoden und konntet Ihr Anfang und Ende definieren? - Habt ihr sie mit oder ohne Medikamente überstanden?


Schwer zu sagen, wie lange sie gingen. Ich habe depressive Zustände mal für Tage, meistens für Wochen aber auch mal für Monate (vor allem im Winter). Anfang und Ende zu definieren, finde ich schwer, da es oft ein gleitender Übergang ist. Ich habe viele depressive Episoden von leicht über mittelschwer bis wahrscheinlich (selbst-diagnostiziert) zwei, drei schwere ohne Medikamente überstanden. Allerdings nur, weil ich soziale Angst inklusive Ärzteangst habe und bis Anfang diesen Jahres nicht zum Arzt gehen konnte. Sonst hätte ich schon vor langer, langer Zeit ADs genommen.

Zitat:
- gab/gibt es Anzeichen, die das Ende der Depression einläuteten oder das Erreichen bzw. Überschreiten des Zeniths zeigten?


Einen Zenith konnte ich nie erkennen und Anzeichen für Eintritt/Austritt finde ich aufgrund der Schwankungen und gleitenden Übergänge schwer auszumachen. Manchmal habe ich gemerkt, wie es düsterer wurde und gedacht, Ok, jetzt geht’s wieder los. Ebenso habe ich manchmal gemerkt, wie es wieder heller wurde. Allerdings waren da auch einige Fälle bei, bei denen es anders kam, deshalb traue ich solchen Anzeichen nicht wirklich.

Zitat:
- was half euch durch das Morgentief, wenn ihr eins hattet?


Mit unterschiedlichem Erfolg (bei schweren Morgentiefs ging auch mal gar nichts mehr): Tageslicht-Lampe und davor/danach halbe Stunde Heimtrainer (Rad), Wechseldusche, geregelte Morgenroutine und gegebenenfalls - sofern möglich - akzeptieren und sagen, Ok, geht jetzt nicht, nochmal eine Stunde ins Bett. Danach dann aber auch wirklich wieder aufstehen und nicht einfach liegenbleiben. Ich habe oft gelesen, dass ein früh morgendlicher Spaziergang helfen soll, aber das ist nicht so mein Ding.

Zitat:
- hattet ihr in depressiven Episoden auch mal gute Tage oder war es jeden Tag ein Kampf?


Ich hatte zwischendurch immer wieder mal gute Tage, allerdings keine beschwerdefreien. Zu einem längeren täglichen Kampf kam es so nicht. Entweder ging es zwischendurch mal wieder besser oder ich war für zwei, drei Wochen völlig hin und hatte auch kein Interesse mehr am Kämpfen. Das ist mit aber nur zwei mal vor langer Zeit passiert.

Zitat von Spaceman:
Ich hatte zwischendurch immer wieder mal gute Tage, allerdings keine beschwerdefreien.


Vielen Dank, @Spaceman. Interessant. Eine Tageslicht-Lampe habe ich mlr heute bestellt und auch über die Effekte von Wechseldusche gelesen, werde ich morgen gleich starten.

Zu zitiertem Punkt eine Frage: wieviel Anteil hatten die guten Tage? 50%? 25%? 10%? Kannst du das ca. beziffern? Was heißt nicht beschwerdefrei? Dass du dich eben nicht 100% wie vor der Depression gefühlt hast oder dass die Symptome in stark abgeschwächter Form und damit gut händelbar auftraten?

Lieben Dank nochmal und viele Grüße
Pauline

Gerne

Zitat von Pauline333:
Zu zitiertem Punkt eine Frage: wieviel Anteil hatten die guten Tage? 50%? 25%? 10%?

Auch das ist unterschiedlich. Gerade im Winter waren die guten Tagen grundsätzlich weniger. Dann kommt noch der Schweregrad der Episode hinzu sowie andere Apekte, z.B. in wie weit ich willens/fähig war, aktiver gute Momente herbeizuführen - auch wenn's schwer fällt, auf's (echte) Rad setzen und eine Waldtour machen, etc. Als groben Durchschnitt würde ich eher in Richtung 1, 2 gute Tage pro Woche, also 15 - 30% gehen.

Zitat von Pauline333:
dass die Symptome in stark abgeschwächter Form und damit gut händelbar auftraten?

Sagen wir, deutlich abgeschwächt und handlebar. Stark und gut mag ich hier nicht sagen. Eine Hintergrund-Depressivität und zwischendurch mal schlechte Momente (grob halbe - dreiviertel Stunde) war immer noch da.

Liebe Grüße





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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