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Ich gehe seit längerem in Therapie wegen Angststörungen/ Depressionen/ Sozial Phobie. Ich habe 3 Kinder und einen liebevollen Ehemann. Das alles ist soweit ganz prima.
Unglücklich bin ich über meinen anderen Teil der Familie ( Bruder, Mutter, Vater).
Ich unternehme gerne etwas mit meiner Mutter welche einen Ort weiter wohnt, zb mal zusammen in die Stadt fahren.
Sie ist jedoch sehr Stur und kritisiert den liebevollen Umgang zu meiner Tochter ( 2 Jahre). Zb wollte sie nicht laufen und meine Mutter hat sie an der Hand gezerrt uns gesagt die Mama trägt dich nicht.
Daraufhin hat sie sich ins weinen reingesteigert und konnte sich nicht mehr beruhigen. Meine Mutter stand nur daneben und hat sie nachgeäfft mit Mama ich will nur getragen werden.
Sie sagte auch damals als meine zwei Großen Kinder noch klein waren: oh jetzt kommt wieder das Verwöhnprogramm wenn ich sie zb mal im Bollerwagen geschoben habe.
Zudem hat meine Tochter eher Angst vor ihr und sie gibt sich keine Mühe Kontakt zu ihr aufzubauen.
Wenn ich Termine habe bringe ich sie nur zur Schwiegermutter. Meine Mutter fragt auch nicht danach. Sie ist allgemein von oben herab so dass ich als Kind nichts zu sagen hatte.
Und trotzdem hänge ich an ihr, obwohl ich immer wieder enttäuscht bin.
Sie ist keine stolze Oma, sie sieht nur das negative an den Kindern.
Das zieht mich sehr runter.
Ich vermisse zudem meinem Bruder. Als Kinder waren wir unzertrennlich da wir fast nur uns hatten. Der Stiefvater war so streng dass wir Angst hatten und meine Mutter immer auf der Seite vom Stiefvater.
Mein Bruder hat keine Kinder und wohnt 30 min entfernt. Damals kam er mich noch besuchen nach der Arbeit da er in der Nähe arbeitet. Jetzt kommt er gar nicht mehr vorbei, wenn ich ihn einlade gat er Ausreden. Er war der einzige der mit damals Halt gegeben hat. Ich hatte starke Ängste und wenn er da war ging es mir einfach besser. Als er zuletzt bei unseren Eltern war redete er kaum mit mir.
Er fragt nie nach meinen Kinder. Er ist der Patenonkel aber hat null Kontakt zu den Kindern.
Mein Vater wohnt weiter weg aber er hat für kein Interesse. Wir sehen uns nur Weihnachten Er ruft auch nie an.
Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich bin todtraurig, mich zieht das so sehr runter. Ich bin der totale Familienmensch aber es besteht kaum Interesse auch nicht an den Kindern. Ich hätte so gerne auch mal Unterstützung von irgendwem und nicht immer nur von der Schwiegermutter.
Dieser innerliche Schmerz macht mich kaputt. Ständig ärgere ich mich nur über meine Mutter, meinen Vater und nun auch über meinen Bruder.
Wie soll ich damit umgehen?
Ich nehme zb hochdosiert Venlafaxin aber niemand fragt wie es mir geht.
Wenn es nach mir ginge würde ich öfter einladen, etwas gemeinsam unternehmen. Aber dann wäre es so dass ich wieder spüren würde wie meine Kinder innerlich kritisiert werden. Zb wenn die Teenies streiten heißt es dann: ist das bei euch immer so?
Das hilft mir echt nicht. Ich habe 2 Teenager und ein kleinkind und es hilft mir einfach nicht wenn dann nur blöde Kommentare kommen.
Was soll ich tun?

29.10.2024 10:53 • 30.10.2024 #1


8 Antworten ↓


@MamaAngsthase ganz ehrlich.. ich hätte überhaupt keine Lust etwas mit deiner Mutter zu machen. Wie du schon schreibst, zieht einen das doch total runter und tut einem nicht gut. Auch deinen Kindern gegenüber ist sie lieblos. Das wäre für mich das schlimmste.. klar, es ist deine Mutter, aber Familie kann man sich nicht aussuchen. Ich würde den Kontakt so gering wie möglich halten, mit deinem
Bruder aber nochmal in Ruhe sprechen.. vielleicht ist er selber nicht so begeistert von seinen Eltern und verbindet dich damit. Ihr könntet unabhängig von deinen Eltern wieder eine starke Bindung aufbauen

A


Familie möchte kaum Kontakt zu mir / bin traurig

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Das tut mir leid, dass es so ist. Ich denke du kannst nur lernen es zu akzeptieren wie es ist und dich auf deine eigene Familie mit den Kindern konzentrieren. Ich finde es auch traurig, wenn eine Familie sich auseinander lebt. Ich denke dafür gibt es verschiedene Gründe.

Danke für eure Antworten.
Ihr habt ja recht, man solle es akzeptieren. Aber ich kann es einfach nicht. Ich denke immer sie würde sich ändern nur um dann wieder enttäuscht zu werden.
Das Problem ist dass ich mehrmals täglich in Tränen ausbreche obwohl es mir eigentlich besser ging.
Ich habe auch wenig Freunde.
Ich habe auch einfach Angst wenn meine Kinder mal aus dem Haus sind und mein Mann nicht mehr ist eine alte einsame Frau zu werden. Da denke ich sehr oft dran weil ich mich jetzt schon so fühle.
Ich lerne in der Therapie seit Jahren mehr Selbstwertgefühl zu entwickeln, aber wie soll das gehen wenn sich alle von mir abwenden?
Ach mensch ich schaff das einfach nicht es zu akzeptieren. Der Mensch braucht doch Kontakte um glücklich zu sein.

Ich habe mal gelesen: Suche nie nach jemanden der nicht nach dir sucht.
Diese Worte haben mich sowas von traurig gemacht. Weil es so wahr ist und dadurch wurde mich nochmals bewusst dass mein Bruder/ Vater einfach nicht nach mir suchen. Oh man ich könnte immer nur heulen aber es bringt ja nichts.

@MamaAngsthase
Ich kann deine Sehnsucht und Traurigkeit gut verstehen.
Auch ich habe eine Familie die einen engen Kontakt mit mir nicht wollte.
Ich wurde auch kristisiert , war den Sündenbock , wurde ausgegrenzt.
Dies zog sich - bis weit in mein Erwachsenenleben. Leider!
Heute weiß ich - ich hätte den Kontakt ganz abbrechen oder zumindest
sehr, sehr strenge Regeln für die Art und Weise des Kontakts aufstellen sollen.

Letztendlich haben die Anderen die Regeln gemacht und auch die Häufigkeit und die Nähe bestimmt.
Und ich habe immer nur geguckt ob ich damit zurechtkomme und es hat nie gereicht.

Es wird dir niemals besser gehen, wenn du nicht endlich bereit bist die Wirklichkeit zu akzeptieren und dein Leben ohne diese negativen Menschen zu leben.
Du hast doch eigentlich alles was du brauchst. Kümmere dich intensiver um die Menschen die dich gut behandeln.
Suche dir noch ein, zwei Menschen mit denen du gerne deine Zeit verbringst.
Pflege Bekanntschaften, kümmere dich darum. Anstatt deine Energien und
Lebensfreude in solch eine Familie zu verschwenden.

Klar, kann man traurig sein dass man ausgerechnet zur eigenen Mutter /Vater/Bruder etc. keinen tollen engen Kontakt hat.
Deine Mutter scheint - sorry dass ich dies so schreibe - auch ein richtiges Ar s c h l oc h zu sein .
Das ist nicht zum Weinen - sondern ein Grund wütend zu sein.

Wenn du den radikalen Abbruch nicht hinbekommst , friere den Kontakt eine Zeitlang ein.
Du solltest festlegen wie oft ihr euch noch seht oder miteinander telefoniert. Und das alles möglichst selten.
Man kann sich abnabeln. Es wird Zeit bei dir.

Ich sehe hier eigentlich nicht das Problem, dass die Familie keinen Kontakt zu dir will, es ist eher so, dass dir nicht passt, wie sie mit deinen Kindern und deiner Erziehung umgehen. Das ist wohl ihre Art und daran kannst du nichts ändern. Ich gehe mal davon aus, dass deine Mutter bei deiner Erziehung auch so vorgegangen ist, wie sie es jetzt von dir erwartet. Wenn es immer Streit um dieses Thema gibt, ist es ja eigentlich von Vorteil, wenn ihr nicht so viel Kontakt habt.

Zitat von MamaAngsthase:
Ich denke immer sie würde sich ändern nur um dann wieder enttäuscht zu werden.


Deine Mutter ist übergriffig. Äfft Dich nach. Ich find das total schlimm. Selbst Dein Kind spürt das.

Es liegt in der Natur, dass wir von den Eltern anerkannt werden wollen, mal ein Lob hören wollen etc etc.
Manch ein Elternteil kann das aber nicht.

Vielleicht wurde es von den eigenen Eltern so vorgelebt. Ist keine Entschuldigung, nur eine Erklärung.

Deine Mutter findet wahrscheinlich, dass sie nichts falsch macht.
Deswegen wird sie sich auch nicht ändern.

Versuche erstmal,

- Abstand zu halten.
- erzähl nichts persönliches, so machst Du Dich nicht angreifbar.

Dann guckst Du, wie Du Dich mit weniger Kontakt fühlst.

Hab sowas selbst durch und seitdem kein direkter Kontakt besteht, fühle ich mich besser. Weil ich mich nicht mehr abgewertet fühle.

Zitat von MamaAngsthase:
Ich gehe seit längerem in Therapie wegen Angststörungen/ Depressionen/ Sozial Phobie. Ich habe 3 Kinder und einen liebevollen Ehemann. Das alles ...


Einzelne, mir ehemals sehr wichtige Personen meiner Familie sind genauso und ich unterschreibe bei @Afraid1992 : schließe mit der schlechten Beziehung zu deinen Eltern ab, versuche das mit deinem Bruder zu klären.

Wenn das nicht funktioniert, versuche auch damit abzuschließen.

Damit meine ich nicht zwangsläufig Kontaktabbruch, aber arbeite daran, zu verstehen und verinnerlichen, dass du für die Art deiner Familie nichts kannst. Du bist das nicht Schuld, dass du so behandelt wirst. Sie sind gelinde gesagt einfach anders. In meinen Augen bedauerlich. Denn Menschen, die sich so negativ und unempathisch verhalten, leben einfach ein unerfülltes, armes Leben.

Seit dem ich das verstanden habe, fühle ich mich (ziemlich) frei von diesen Gefühlen. Mir macht es nichts mehr aus, wenn mir nicht die Zuneigung entgegen gebracht wird, die ich dem Gegenüber empfinde bzw empfunden habe. Ich breche keinen Kontakt ab, suche ihn aber auch nicht. Ich bin im Kontakt höflich, gratuliere zum Geburtstag etc. aber das mache ich aus Höflichkeit und weil es mir nicht darum geht, die Person aktiv zu verletzen.
Meine Einstellung hat sich nur völlig verändert. Ich bin nicht mehr abhängig davon, wie ich behandelt werde. Ich kenne meinen Wert und erfahre sehr viel Liebe und Zuneigung durch Kinder, Mann und Freunde.
Diesen speziellen Familienmitgliedern gegenüber empfinde ich nur noch Mitleid.

Ich hole mir nun auch meine Freunde noch näher an mich ran. Mache mehr mit ihnen bzw wir als Familien. Feiere Feste mit ihnen, die ich früher eher der Familie gewidmet hätte oder sowas wie Grillen, Adventskaffe, Osterbrunch etc.
Mit meinen besten Freundinnen unternehme ich jetzt mehr als früher, um ihnen näher zu sein. Wir genießen das alle sehr.

Ich sehe sie mittlerweile auch als Familie. Blut ist nicht dicker als Wasser





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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