Ich wollte mich an der Stelle mit Menschen austauschen, die auch das Problem haben, das die eigene Familie Depression nicht ernst nimmt bzw. akzeptiert.
Ich (31) mache seit 2 Jahren schon eine Therapie wegen Depression und Angststörung. Bin aber nun noch auf der Warteliste für eine Tagesklinik.
Meine Eltern aber sind der Meinung ich wäre einfach nur faul, da ich momentan keiner Arbeit nachgehe und wäre Computersüchtig. Ich wurde von meinen Eltern eigentlich
mein ganzes Leben lang nie gelobt, sondern es wurde immer nur auf das was ich falsch gemacht habe geschaut, dadurch habe ich Angst alles falsch zu machen und
kaum Selbstvertrauen. Leider habe ich keine anderen sozialen Kontakte als meine Eltern und dadurch keinerlei positiven Zuspruch..
Nun war meine Mutter letzte Woche mit zu meiner Therapeutin und ich bin von dem Gespräch immer noch geschockt. Ich dachte eigentlich, das meine Mutter eher noch die verständnisvollere
wäre und der man eher was erzählen kann als meinem Stiefvater. Das Gespräch sah so aus, das sie NUR negatives über mich erzählt hatte. Sachen, wie zb meine Ängste hat sie entweder nicht verstanden
oder runtergespielt, also nicht ernst genommen..Auf Fragen, die meine Therapeutin ihr gestellt hatte, ist sie gar nicht wirklich eingegangen und es ging immer nur über das Thema Arbeit. Als meine Therapeutin sie fragte Glauben Sie, das Ihre Tochter Depressionen hat? kam als Antwort Nein, glaube ich nicht. Weitere Sätze wie sie macht/bemüht sich ja eh nicht und das wird mit ihr eh niemals besser werden haben mir dann seelisch schon den Rest gegeben... Bei dem Gespräch kam es sehr klar raus, das sie mich als Person/Tochter so wie ich bin gar nicht wollen.. Nach dem Termin ging es draußen von ihr weiter ich MÜSSTE doch in eine Tagesklinik und ich MÜSSTE in eine Gruppe, was mich so wütend gemacht hat. Sie weiss nicht was Depressionen sind, glaubt mir nicht das ich welche habe, ist dann aber der Meinung mir vorschreiben zu müssen was ich zu tun habe und scheint völlig vergessen zu haben, das ich schon längst auf der Warteliste einer Tagesklinik bin.
Zuhause fing sie mir dann an Adressen von Tageskliniken zu schicken, bis ich sie freundlich darauf hinwies, das ich selber in der Lage bin das zu tun, da ich ja auch selber schon Termin bei einigen vereinbart habe. Seitdem ist sie anscheinend beleidigt, da sie sich danach nich weiter bei mir gemeldet hat, was ich ehrlich gesagt traurig finde.
Ich fühle mich momentan ziemlich ratlos.. ich bin wütend, enttäuscht, traurig, fühle mich irgendwo ungeliebt und zugleich aber auch schuldig. Der eine Teil in mir wünscht sich keinen Kontakt mehr zu Menschen, die nur negativ über mich denken und reden, der andere Teil weiss aber, das sie sich Sorgen machen und einem helfen wollen. Ich würde mir einfach wünschen, das meine Mutter da ist und das tut sie nicht, selbst jetzt nicht nachdem ich es ihr gesagt habe.
Es wäre schön, hier von jemandem zu hören, dem es da vielleicht ähnlich oder genauso ergangen ist und wie er/sie mit so einer Situation umgegangen ist.
Das einzig Positive was ich habe, ist für mich die Tagesklinik, in der ich wenigstens auf Menschen stoße, die mich verstehen und ich dadurch hoffentlich Unterstützung finde.
Lieben Gruß
Lighty
13.09.2017 16:37 • • 21.03.2020 x 1 #1