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Hi:)

Ich habe vor 3 Wochen von meinem Hausarzt Quetiapin 25mg verschrieben bekommen. Diagnosen sind Borderline, ADHS und Depressionen. Habe 3 Verhaltenstherapien bereits gemacht, habe trotzdem immer wieder mit Gefühlsschwankungen, zeitweise Depressionen zu tun, in denen ich so sehr um mich herum kreise, dass ich nun bereit war mir medikamentöse Hilfe zusätzlich zu holen.

Das Quetiapin hilft mir jetzt schon sehr gut, ich stehe morgens auf und will mich dann auch an die Arbeit setzen. Nun habe ich von meiner Psychiaterin zusätzlich Escitalopram 5mg verschrieben bekommen. Es hieß, dass ich es morgens einnehmen soll. Allerdings habe ich eine halbe Stunde nach der Einnahme ein absolutes Brett vorm Kopf und kann meine Arbeit vergessen. Durch das Quetiapin geht es mir am Morgen aber bereits so gut, dass ich mich bereit fühle zu arbeiten.

Daher war meine Überlegung, dass ich das Escitalopram erst um 15 Uhr nehme, wenn meine Arbeit erledigt ist. Die Antriebssteigernde Wirkung und das blocken der Gedanken ist dann für mich bei der Hausarbeit nicht mehr störend oder vielleicht sogar willkommen, aber bei der Arbeit geht es halt gar nicht.

Also: ist es ok Escitalopram 5mg um 15 Uhr zu nehmen, das Quetiapin 25mg um 0 Uhr? Oder müssen zwischen der Medikamenteneinnahme 12 Stunden oder so liegen?

Kann leider nicht in der Praxis nachfragen, weil die nun erstmal im Urlaub sind und mein nächster Termin ist erst in 3 Wochen.

Hoffe jemand kann mir helfen

Liebe Grüße,
Marina

27.07.2024 16:55 • 28.07.2024 #1


12 Antworten ↓


Warum nimmst du das Escitalopram, wenn es dir doch schon soweit ganz gut geht? Je mehr Medikamente, desto mehr Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und ggf Schäden am Körper. Guter Schlaf kann schon soviel Besserung bringen psychisch. Vielleicht ist ein AD gar nicht mehr nötig...?

Wenn es tatsächlich auch aus deiner Sicht zum jetzigen Zeitpunkt notwendig ist, könntest du bezüglich der Uhrzeit bzw zum Abstand zwischen Quetiapin und Escitalopram in einer Apotheke nachfragen oder in einer Psychoatrischen Notfallambulanz.

A


Escitalopram am Nachmittag nehmen?

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@Marina89
Ganz der Meinung von @Pauline333

Ich würde das zweite Medikament ganz weg lassen, wenn du mit dem ersten schlafen und arbeiten gehen kannst und die Zeit nach der Arbeit dann nutzen um noch mal aktiv mit meinen Gedanken zu befassen und für mich mal lernen, unterbewusste Gedanken in bewusste zu verändern. So dass man mit ihnen arbeiten kann.

Aber AD sind ja keine smarties
Ich würde gar kein zweites dabei nehmen.
Weil:
Nur für den Gedankenunterdrückenden Effekt nach Feierabend?
So entsteht keine Heilung.
Die ADs heilen nicht! Sie sind eine Krücke, um wieder ein halbwegs normales Leben führen zu können. Sobald das geht, sollte man sich dann um seine Heilung kümmern. Und die dauert mit ADs meist um ein vielfaches länger.

Aber ab von der Meinung:
Wenn du das zweite AD erst so spät nimmst, kannst du dir ganz schnell wieder Schlafstörungen ins Haus holen. Ist also nicht empfehlenswert.

Ok, ich hab mich anscheinend total falsch ausgedrückt. Ich habe jahrelang mich gegen Medikamente gewehrt. Ich kreise seit 10 Jahren nur um mich selbst und meine Gedanken, schaffe mal meine Arbeit, mal nicht und selbst wenn ich sie schaffe: es ist für mich immer so ein Kampf gewesen, dass ich mir insgeheim gewünscht habe nicht wieder aufzuwachen.

Das Quetiapin habe ich verschreiben bekommen, nachdem ich zwei Monate kein Essen mehr drin behalten konnte, weil es mir mal wieder so schlecht ging. Jetzt nach drei Wochen kann ich wieder mein Essen normal verstoffwechseln und kann eben gerade wieder Arbeiten. Das ist dann für mich eben schon eine sehr gute Hilfe. Es hat mich aus dem Loch geholt, aber trotzdem bin ich instabil. Daher brauche ich das Escitalopram, leider. Ich wollte nie Tabletten nehmen, aber ständig Schmerzen und Verdauungsprobleme ist eben auch alles andere als gut und wenn das ganze Leben einfach nur ein Kampf ist.

Das Escitalopram ist laut meiner Psychiaterin wichtig für meine Stabilisierung. Und ich habe jahrelang dagegen protestiert und war immer der Meinung ich brauche das nicht. Ich habe mich jetzt aber in ihre Hände begeben und will jetzt einmal mitmachen und hoffen, dass es so besser wird und auch einmal bleibt. Zumal ich mich in einer Lebensphase befinde, in der ich einiges aushalten muss, was ich leider aktiv nicht ändern kann.

Zieht mich gerade irgendwie voll runter, dass mir jetzt gesagt wird, dass ich quasi mich mit meiner Gedanken beschäftigen soll oder in mich gehen soll, weil ich seit Jahren nichts anderes mache, aber der Leidensdruck eben trotzdem zu groß bleibt. Ich hab es mir Yoga probiert, mit Homöopathie, Aminosäuren, pflanzliche Produkte. Es hat mir alles nicht geholfen.

Mein Problem ist, dass ich eine kreative Arbeit habe und ich brauche tiefgründige Gedanken, um meine Arbeit zu schaffen. Ich habe halt sofort gemerkt, wie das Escitalopram das blockiert. Daher dachte ich, ich könnte es Nachmittag nehmen. Schlafen kann ich gut mit dem Quetiapin, daher dachte ich es wäre vielleicht ok, wenn ich das Escitalopram um 15 Uhr nehme und das Quetiapin dann um 0 Uhr.

Zitat von Marina89:
Zieht mich gerade irgendwie voll runter, dass mir jetzt gesagt wird, dass ich quasi mich mit meiner Gedanken beschäftigen soll oder in mich gehen soll,


Das hat aber doch niemand gesagt.
Für mich las sich dein Post, dass es dir mit dem Quetiapin bereits so gut geht, dass du arbeiten kannst.
In meinen Krisen wäre es schon sehr viel wert gewesen diesen Zustand zu erreichen und für mich persönlich hätte ich dann erstmal abgewartet, ob dieses Medikament ausreicht.

Aber ich verstehe bei dir noch immer nicht ganz das Problem. Es liesr sich jetzt im zweiten Post auch so, als gäbe es auch eine gute Seite daran, die du für deine Arbeit brauchst?

Aber wie es auch ist, bezüglich Einnahme hatte ich ja geschrieben, wen du fragen könntest.
Auch ist es meistens so, dass sich die unangenehmen Einschleichsymptome mit der Zeit besser und oft auch ganz wieder verschwinden, wenn die Wirkung voll da ist.

@Pauline333

Naja ich nehme das Escitalopram erst den neunten Tag. Ich denke trotzdem, dass es mich zusätzlich stärkt und mir bei meinen Angst und Zwangsgedanken helfen kann. Aber ich kann halt überhaupt nicht mehr wirklich denken. Fühlt sich an, als wenn mein Gehirn im Nebel liegt. Ich denke für die emotionale Stabilisierung ist es sehr wichtig das zu nehmen, aber kann mich halt überhaupt nicht konzentrieren. und an dieser Stelle hab ich halt irgendwie Angst bekommen, dass ich dann nicht mehr kreativ sein kann. Aber vielleicht geht dieser Gehirnnebel ja auch noch weg und ich bin zu voreilig?

Ja hab ich dann vielleicht mal wieder zu euphorisch geschrieben. Ich war halt mal wieder fünf Wochen krank und es ging gar nichts und war halt froh, dass ich zum ersten Mal mit dem Quetiapin wieder das Gefühl habe, dass es ein bisschen besser geht und ich mich wieder aufraffe. Aber ich hab halt trotzdem gemerkt, dass ich trotzdem damit noch nicht stabil genug bin, damit das dann auch so bleibt. Und dass ich noch weitere Hilfe brauche. Bin sowieso ein Mensch, der immer sagt es geht, es geht., aber rückblickend habe ich durch meine Instabilität eigentlich nur gelitten und alles nur irgendwie geschafft oder halt dann wieder gar nicht.

Hab mir das alles nicht leicht gemacht. Will halt endlich so stabil sein, dass ich nicht mehrmals im Jahr wieder komplett ausfalle.

Aber ja, hatte ich zu euphorisch geschrieben. Ich wollte Ursprungs eigentlich gar nicht so genau auf mein Gefühlsleben eingehen, daher hatte ich es so gehalten. Wollte eigentlich gar nicht über meine Medikation diskutieren, sondern lediglich über die Einnahme bzw ob es nachmittags möglich wäre.

Aber danke für den Austausch. Dann frag ich mal in der Apotheke nach.

Zitat von Marina89:
Aber vielleicht geht dieser Gehirnnebel ja auch noch weg und ich bin zu voreilig?


Das kann durchaus sein. Sobald man seine Enddosis erreichte hat gehen viele/alle NW zurück. Meine Erfahrung ist, dass diie Wirkung ab dem Moment des Erreichens der Enddosis bis 2 oder 3 Monate sich sogar noch weiter positiv entwickelt, sprich man noch weiter stabil wird und immer mehr wie früher wird.

Du kannst also berechtigte Hoffnung haben.

@Pauline333

Ok, dann besteht ja Hoffnung.
Danke

Zitat von WayOut:
Die ADs heilen nicht!


Wenn man 10 Jahre Therapie und Beratungen, Krankenhaus und Klinikaufenthalte hinter sich hat, sich an sich ein Leben aufgebaut hat, was man mag, aber eben durch die Instabilität, immer wieder auf dem Ar. landet, dann denke ich schon, dass Antidepressiva helfen können, um zu heilen. Weil ich durch die Stabilität endlich so handeln kann, wie ich es mir wünsche. Vielleicht kann ich so auch mal wieder einem Hobby nachgehen und mein Leben genießen und nicht das Gefühl haben, dass ich jeden Tag kämpfen muss und nur noch erschöpft bin.

@Marina89
Dann hast du mich falsch verstanden.
Sie heilen nicht.
Und das hast du bestätigt. Sie haben dich ja auch nicht geheilt.
Wenn du zitierst, dann schau auch was danach kommt:

Zitat von WayOut:
Sie sind eine Krücke, um wieder ein halbwegs normales Leben führen zu können. Sobald das geht, sollte man sich dann um seine Heilung kümmern.


Also bin ich doch mit meiner grundlegenden Meinung auf deiner Seite?

Gerade wenn man eben nicht sofort zu Medikamenten gegriffen hat, sondern es erstmal so versucht hat, steht einem jede Hilfe mehr auf jeden Fall zu.
Bei manchen geht es eben nicht ohne, auch wenn sie eine Heilung eben immer verzögern, weil sie viel unterdrücken was für eine Heilung notwendig ist.

Aber: Heilung ist eben was ganzheitliches. Und ein harter und steiniger Weg. Und da braucht man eben manchmal Krücken, wenn man nicht mehr weiter kommt.

Also grundlegend reden wir über dasselbe.

Aber:
Wie du schon selbst festgestellt hast, kam dein erster Beitrag bei mehreren falsch an und du hast erst nachträglich klar gestellt wie die Sachlage ist.
Daher sind eben einige Teile aus meinem Post hinfällig

@WayOut

Stimmt, Heilung ist natürlich ganzheitlicher zu betrachten.

Ansonsten mal sehen, was die Medikamente mir bringen. Nehme sie ja jetzt erst seit 3 Wochen. Bin mir nur nicht sicher, ob ich dem zustimme, dass sie eine Heilung verzögern, wenn sie als Krücken Teil des Weges für die Heilung sind und man es ohne nicht schafft. Daher würde ich sie dann eher als Teil der Heilung bezeichnen, was ohne bei mir wohl nicht möglich ist. Zu mal ich mir auch nicht sicher bin, ob eine vollständige Heilung jemals möglich sein wird in dieser Welt.

Danke, dass du nochmal geantwortet hast.

@Marina89
Da steinte ich mit dem letzten Abschnitt, dass nach deiner Klarstellung teile aus meinem Beitrag nicht zutreffend sind.
Du hast gekämpft wie wild und merkst jetzt „ich brauche die Krücken“.

Viele stützen sich aber bereits in den ersten Wochen auf ADs und wundern sich über Jahre, warum sie nicht weiter kommen. Weil sie eben meinen, die ADs sind die Heilung.

Ider sie nehmen ADs weil sie Gefühle nicht fühlen wollen. Dann kommt man auch nicht voran, wenn man alles immer nur weg drückt.


daher meine Meinung, dass ADs in den meisten Fällen eine Heilung nur verzögern.

@WayOut

Ok, da gehe ich mit

A


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