ein paar fotos, eine hose von ihm, eine kette die er mir gemacht hat und ein holzbild auch aus der ergotherapie, erinnern mich an ihn. ich bin alleine oft sehr depressiv (abgesehen von den tagen an denen alles stressig war und ich deshalb meine ruhe haben möchte), was man äußerlich im umgang draußen, nicht sieht. da bin ich abgelenkt und wenn kann ichs nicht zeigen. keiner kennt mein inneres. er hat es gekannt. bei ihm konnte ich so sein wie ich bin. er war ja genauso wie ich. verdammt, er fehlt mir so doll. mein herz, er war alles für mich und ich komme mit trauer und sowas auch überhaupt nicht klar. ich sehe mir oft die bilder an, die ich noch von ihm und mir habe. vorhin habe ich mich geschnitten und am liebsten würde ich einfach weitermachen; immer mehr und tiefer...
ich weiß nicht wie ich damit jemals fertig werden soll. es hat fast genau 3.5 jahre irgendwie geklappt, es nach hinten zu verschieben und einfach weiterzumachen wie zuvor auch, aber ich kann das nicht mehr. ich bin nahezu dauerdicht oder ich verletze mich oder beides. wie wird man damit fertig? ich hätte so gerne wieder kontakt zu seiner schwester, bzw. hätte ich den gern gehabt damals. sie hat mich zur beerdigung eingeladen. ich bin nicht hin, weil weit weg und weil ich das nicht kann. ich war noch nie irgendwo zur beerdigung, obwohl schon so einige liebe menschen gestorben sind. seine schwester hat sich im endeffekt auch nur zurückgezogen und so war jeder alleine.
nur ich kann seit seinem tod keine freundschaften mehr aufbauen. ich hatte einige male die möglichkeit dazu, aber es geht nicht. ich habe ein paar bekannte, aber das wars.
ich wurde 2008 versucht umzubringen, weil mein ex ausgerastet ist. dann nur 4jahre später stirbt der mensch, mit dem ich die jahre danach verbracht habe, der mensch mit dem ich ganz unten war, der mensch der nahezu dieselben probleme hatte, der der mir überhaupt halt gab im leben zu bleiben, der mensch der 24/7 für mich da war (ich natürlich auch für ihn!), egal ob tag oder nacht, egal ob real oder am telefon. er war ja nur zwei straßen von mir entfernt. der mensch, der mein allerbester freund war, nachdem ich die beziehung sogar 2x zu ihm beendet hatte, weil es einfach nicht ging, der mensch dem ich als einzigstes noch vertraut habe und ganz wichtig, der gerne mit mir befreundet war, weil ich so bin wie ich bin. er war der einzige, der mich verstanden hat, den ich verstanden habe. er war mir zeitweise mehr wert als mein leben. ich verkrafte es nicht. warum er? warum nur er? er und ich waren eine einheit, die zusammen gehört. egal wie es uns ging, wir waren für den anderen da. krass, das mir das alles jetzt so stark bewusst wird. es ist wie ein faustschlag im herz.
kann man das irgendwie bearbeiten? wie kann man trauer verarbeiten?
ich möchte auch vieles seitdem er tot ist, gar nicht mehr, bzw. schon seit 2008 einiges nicht mehr, nur da war er noch da. jetzt ist da gar nichts mehr, keiner mehr der mir zeigt, das ich so gut bin wie ich bin, keiner der gerne zu mir kommt, zum zocken, trinken, kochen, shoppen, essen gehen, musik hören, tanzen oder einfach reden, wenn einer von uns kummer hatte, keiner der mich begleitet egal wohin, auch wenns das krankenkhaus oder die klinik war, keiner mehr der mir die hand hält oder mich in den arm nimmt, keiner den ich drücken kann, auf dem ich liegen kann, mit dem ich ernste gespräche führen kann, dem ich nachts beim einschlafen gesellschaft leiste, weil er noch weniger gerne alleine war als ich. inzwischen ist mir vieles egal geworden. ich lebe halt so dahin. ich habe mir nachdem er starb, gewünscht auch zu sterben, weil ich dann bei ihm bin. das leben kommt mir nach den 2 heftigsten hieben so sinnlos vor. ich bin einfach nur noch da.
wenn wenigstens mal der schmerz wieder vergehen würde, aber seit etwa 1.5 wochen vergeht gar nichts mehr. 1.5 tage waren mal besser, aber ansonsten habe ich jeden tag entweder geweint oder war wie mechanisch und innerlich tat es nur weh.
ich weiß auch vom verstand her, dass es schöner, besser, klüger, sinnvoller, freier usw. wäre, aufzuhören, aber mein gefühl sagt eben was anderes und es ist wirklich schwer dieses gefühl wegzubekommen. vom verstand her will ich sogar aufhören, aber meine psyche gibt keine ruhe. es ist so seitdem ich angefangen habe, damals ja noch sehr harmlos.
ich habe meiner beraterin, die ich zurzeit anstatt therapie habe, letztes mal erzählt, dass ich es zumindest einmal, etwa 1.5jahre ohne irgendwas ausgehalten habe und es mir immer schlechter ging je länger es so war. mit menschen und ablenkung in der klinik ging nicht gut wegen den außenreizen und dem stress unter menschen, ohne menschen gings auch nicht gut. also egal wie ich es gemacht hatte, es war für meinen zustand schlecht und ich bin mehrmals ausgerastet in der zeit. ich habe mich selbst nicht wiedererkannt. ich bin ja eh schon oft gestresst und impulsiv, aber das damals war nochmal eine ganz andere nummer. ich bin inzwischen eigentlich nur froh, dass anderen und auch mir selbst nicht mehr passiert ist. ich habe immer wieder einen unheimlichen hass auf die menschen und die welt, weil genau das passiert ist was mir passiert ist. der kommt in abständen mit depressionen und ängsten immer wieder. alles wechselt sich ab und das seitdem ich lebe. das ist keine ausrede und soll auch keine sein, sondern einfach nur die wahrheit. ich habe es nie geschafft so offen zu reden wie ich dinge beschreiben, bzw. aufschreiben kann. in meinem kopf ist soviel (und nein, nicht nur über irgendwelche dosierungen oder so, sondern generell zu meinem leben, der welt, der menschen und gefühlen, usw.). nur es gibt viele dinge, die ich nicht wirklich aussprechen kann, weil ich mir nur lächerlich vorkomme. meine beraterin müsste eigentlich merken, dass ich nicht nur über substanzen nachdenke. es ist eher teilweise eine willkommene abwechslung genauso wie filme usw. mal nicht der schei. realität ins auge blicken zu müssen, denn fast jedesmal wenn ich das wirklich tue, sehe ich nur eine schwarze wand und dahinter nichts. es ist grausam seit jahren mit diesen gefühlen leben zu müssen.
vielleicht könnte ich was sinnvolles machen, aber jedesmal wenn das thema kommt, bekomme ich einen blackout. ich denke, denke, denke und denke, aber da kommt einfach nichts bei raus. ich habe damals 3 anläufe gebraucht bis ich meine ausbildung gefunden hatte, wobei 3 da noch recht wenig ist, aber das lag eher an meinen eltern anfangs jedenfalls, weil die mich unter druck gesetzt haben. ich habe nichts anderes gelernt als unter druck gesetzt zu werden und als ich mich dann alleine hätte entfalten können, da ist alles andere wichtiger gewesen, weil ich so mega viel aufzuholen hatte, dass ich nie wusste wo ich zuerst anfangen sollte. diese findungs- und entscheidungsfrage ist dabei zu kurz gekommen, denn alles was ich wirklich wollte in meinem leben, hat nicht funktioniert.
ich habe einfach oft das gefühl, dass ich viele dinge, die andere kinder oder jugendliche gelernt haben bzw. von den eltern beigebracht bekamen, nachholen müsste, weil ich es nicht mitbekommen habe. ich kenne meine eltern einfach am besten. die sind so anders und sie hatten dieses bild, wie ich zu sein habe vor ihren augen und ich entspreche dem mal sowas von gar nicht. das hat sie ziemlich zwanghaft werden lassen. sie haben alles versucht, um es so durchzusetzen, dass sie definitiv nicht berücksichtigt haben, das ich ein eigenständiger mensch bin, eigentlich mit eigenem charakter, eigenen gedanken, gefühlen, etc…
außerdem bin ich viel zu kompliziert, als das man bei mir jemals im inneren durchblicken könnte… ich habe etliche therapien, entzüge usw. gemacht, aber nichts hat wirklich viel bewirkt, abgesehen davon, dass ich keine esstörung mehr habe. ich bin aber einfach zu sensibel oder depressiv oder beides. ich weiß einfach nicht mehr was ich noch machen kann, damit ich ein halbwegs lebenswertes leben führen kann
10.01.2016 19:02 • • 13.01.2016 #1