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ich habe es heute nicht ohne selbstverletzung ausgehalten. ich begreife in den letzten wochen mehr und mehr das mein allerliebster mensch wirklich nie mehr wiederkommt und es wird immer schlimmer.

ein paar fotos, eine hose von ihm, eine kette die er mir gemacht hat und ein holzbild auch aus der ergotherapie, erinnern mich an ihn. ich bin alleine oft sehr depressiv (abgesehen von den tagen an denen alles stressig war und ich deshalb meine ruhe haben möchte), was man äußerlich im umgang draußen, nicht sieht. da bin ich abgelenkt und wenn kann ichs nicht zeigen. keiner kennt mein inneres. er hat es gekannt. bei ihm konnte ich so sein wie ich bin. er war ja genauso wie ich. verdammt, er fehlt mir so doll. mein herz, er war alles für mich und ich komme mit trauer und sowas auch überhaupt nicht klar. ich sehe mir oft die bilder an, die ich noch von ihm und mir habe. vorhin habe ich mich geschnitten und am liebsten würde ich einfach weitermachen; immer mehr und tiefer...

ich weiß nicht wie ich damit jemals fertig werden soll. es hat fast genau 3.5 jahre irgendwie geklappt, es nach hinten zu verschieben und einfach weiterzumachen wie zuvor auch, aber ich kann das nicht mehr. ich bin nahezu dauerdicht oder ich verletze mich oder beides. wie wird man damit fertig? ich hätte so gerne wieder kontakt zu seiner schwester, bzw. hätte ich den gern gehabt damals. sie hat mich zur beerdigung eingeladen. ich bin nicht hin, weil weit weg und weil ich das nicht kann. ich war noch nie irgendwo zur beerdigung, obwohl schon so einige liebe menschen gestorben sind. seine schwester hat sich im endeffekt auch nur zurückgezogen und so war jeder alleine.

nur ich kann seit seinem tod keine freundschaften mehr aufbauen. ich hatte einige male die möglichkeit dazu, aber es geht nicht. ich habe ein paar bekannte, aber das wars.

ich wurde 2008 versucht umzubringen, weil mein ex ausgerastet ist. dann nur 4jahre später stirbt der mensch, mit dem ich die jahre danach verbracht habe, der mensch mit dem ich ganz unten war, der mensch der nahezu dieselben probleme hatte, der der mir überhaupt halt gab im leben zu bleiben, der mensch der 24/7 für mich da war (ich natürlich auch für ihn!), egal ob tag oder nacht, egal ob real oder am telefon. er war ja nur zwei straßen von mir entfernt. der mensch, der mein allerbester freund war, nachdem ich die beziehung sogar 2x zu ihm beendet hatte, weil es einfach nicht ging, der mensch dem ich als einzigstes noch vertraut habe und ganz wichtig, der gerne mit mir befreundet war, weil ich so bin wie ich bin. er war der einzige, der mich verstanden hat, den ich verstanden habe. er war mir zeitweise mehr wert als mein leben. ich verkrafte es nicht. warum er? warum nur er? er und ich waren eine einheit, die zusammen gehört. egal wie es uns ging, wir waren für den anderen da. krass, das mir das alles jetzt so stark bewusst wird. es ist wie ein faustschlag im herz.

kann man das irgendwie bearbeiten? wie kann man trauer verarbeiten?

ich möchte auch vieles seitdem er tot ist, gar nicht mehr, bzw. schon seit 2008 einiges nicht mehr, nur da war er noch da. jetzt ist da gar nichts mehr, keiner mehr der mir zeigt, das ich so gut bin wie ich bin, keiner der gerne zu mir kommt, zum zocken, trinken, kochen, shoppen, essen gehen, musik hören, tanzen oder einfach reden, wenn einer von uns kummer hatte, keiner der mich begleitet egal wohin, auch wenns das krankenkhaus oder die klinik war, keiner mehr der mir die hand hält oder mich in den arm nimmt, keiner den ich drücken kann, auf dem ich liegen kann, mit dem ich ernste gespräche führen kann, dem ich nachts beim einschlafen gesellschaft leiste, weil er noch weniger gerne alleine war als ich. inzwischen ist mir vieles egal geworden. ich lebe halt so dahin. ich habe mir nachdem er starb, gewünscht auch zu sterben, weil ich dann bei ihm bin. das leben kommt mir nach den 2 heftigsten hieben so sinnlos vor. ich bin einfach nur noch da.

wenn wenigstens mal der schmerz wieder vergehen würde, aber seit etwa 1.5 wochen vergeht gar nichts mehr. 1.5 tage waren mal besser, aber ansonsten habe ich jeden tag entweder geweint oder war wie mechanisch und innerlich tat es nur weh.

ich weiß auch vom verstand her, dass es schöner, besser, klüger, sinnvoller, freier usw. wäre, aufzuhören, aber mein gefühl sagt eben was anderes und es ist wirklich schwer dieses gefühl wegzubekommen. vom verstand her will ich sogar aufhören, aber meine psyche gibt keine ruhe. es ist so seitdem ich angefangen habe, damals ja noch sehr harmlos.

ich habe meiner beraterin, die ich zurzeit anstatt therapie habe, letztes mal erzählt, dass ich es zumindest einmal, etwa 1.5jahre ohne irgendwas ausgehalten habe und es mir immer schlechter ging je länger es so war. mit menschen und ablenkung in der klinik ging nicht gut wegen den außenreizen und dem stress unter menschen, ohne menschen gings auch nicht gut. also egal wie ich es gemacht hatte, es war für meinen zustand schlecht und ich bin mehrmals ausgerastet in der zeit. ich habe mich selbst nicht wiedererkannt. ich bin ja eh schon oft gestresst und impulsiv, aber das damals war nochmal eine ganz andere nummer. ich bin inzwischen eigentlich nur froh, dass anderen und auch mir selbst nicht mehr passiert ist. ich habe immer wieder einen unheimlichen hass auf die menschen und die welt, weil genau das passiert ist was mir passiert ist. der kommt in abständen mit depressionen und ängsten immer wieder. alles wechselt sich ab und das seitdem ich lebe. das ist keine ausrede und soll auch keine sein, sondern einfach nur die wahrheit. ich habe es nie geschafft so offen zu reden wie ich dinge beschreiben, bzw. aufschreiben kann. in meinem kopf ist soviel (und nein, nicht nur über irgendwelche dosierungen oder so, sondern generell zu meinem leben, der welt, der menschen und gefühlen, usw.). nur es gibt viele dinge, die ich nicht wirklich aussprechen kann, weil ich mir nur lächerlich vorkomme. meine beraterin müsste eigentlich merken, dass ich nicht nur über substanzen nachdenke. es ist eher teilweise eine willkommene abwechslung genauso wie filme usw. mal nicht der schei. realität ins auge blicken zu müssen, denn fast jedesmal wenn ich das wirklich tue, sehe ich nur eine schwarze wand und dahinter nichts. es ist grausam seit jahren mit diesen gefühlen leben zu müssen.

vielleicht könnte ich was sinnvolles machen, aber jedesmal wenn das thema kommt, bekomme ich einen blackout. ich denke, denke, denke und denke, aber da kommt einfach nichts bei raus. ich habe damals 3 anläufe gebraucht bis ich meine ausbildung gefunden hatte, wobei 3 da noch recht wenig ist, aber das lag eher an meinen eltern anfangs jedenfalls, weil die mich unter druck gesetzt haben. ich habe nichts anderes gelernt als unter druck gesetzt zu werden und als ich mich dann alleine hätte entfalten können, da ist alles andere wichtiger gewesen, weil ich so mega viel aufzuholen hatte, dass ich nie wusste wo ich zuerst anfangen sollte. diese findungs- und entscheidungsfrage ist dabei zu kurz gekommen, denn alles was ich wirklich wollte in meinem leben, hat nicht funktioniert.

ich habe einfach oft das gefühl, dass ich viele dinge, die andere kinder oder jugendliche gelernt haben bzw. von den eltern beigebracht bekamen, nachholen müsste, weil ich es nicht mitbekommen habe. ich kenne meine eltern einfach am besten. die sind so anders und sie hatten dieses bild, wie ich zu sein habe vor ihren augen und ich entspreche dem mal sowas von gar nicht. das hat sie ziemlich zwanghaft werden lassen. sie haben alles versucht, um es so durchzusetzen, dass sie definitiv nicht berücksichtigt haben, das ich ein eigenständiger mensch bin, eigentlich mit eigenem charakter, eigenen gedanken, gefühlen, etc…

außerdem bin ich viel zu kompliziert, als das man bei mir jemals im inneren durchblicken könnte… ich habe etliche therapien, entzüge usw. gemacht, aber nichts hat wirklich viel bewirkt, abgesehen davon, dass ich keine esstörung mehr habe. ich bin aber einfach zu sensibel oder depressiv oder beides. ich weiß einfach nicht mehr was ich noch machen kann, damit ich ein halbwegs lebenswertes leben führen kann

10.01.2016 19:02 • 13.01.2016 #1


11 Antworten ↓


Hallo Goa,

schreibe Dir ganz lieb Hallo bei uns.

Puh, habe Deine Zeilen gelesen und sie machen nachdenklich. Jeder Mensch ist einzigartig und aus meiner Sicht können wir auch nur einmal so richtig lieben. Dieser Mensch hast Du verloren und mir fehlen dazu momentan die Worte.

Deine Verletzungen sind Hilfeschreie der Seele und das wirst Du wissen. Versuche den Schmerz zu kompensieren; es ist Dein verdammtes Leben.

Wenn nichts mehr geht wende Dich an www.telefonseelsorge.de; die haben auch einen Chat im Angebot.

Melde mich wieder.

A


Ein Leben lang Depressionen

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hallo... danke dir für deine worte.

es ist nicht nur so das ich diesen menschen verloren habe, sondern auch andere menschen. ich habe seitdem ich lebe depressionen und ängste, das ist inzwischen klar. ich war oft in therapie.

dann die tat im februar 2008 wo mein damaliger ex durchgedreht ist fast 1 tag lang und versucht hat mich umzubringen, meine suchterkrankung, meine eltern, die selbst probleme haben, die sie sich aber nie eingestehen würden und mir immer wieder klar gemacht haben, dass ich faul bin, dumm bin, assi bin, zu nichts nutze sei, usw. teilweise auch phyisische gewalt angewendet haben. da ist einfach soviel, das mich depressiv werden ließ und mich dazu werden ließ, dass ich mit nichts wirklich klarkomme. egal was ich tue, es ist falsch, also mache ich auch seit einiger zeit wieder kaum noch was. suizidgedanken sind auch schon wieder da und richtige therapie bekomme ich auch nicht mehr von der krankenkasse bezahlt.

meine beraterin ist klasse. sie ist die einzige, die durchblickt und sich wirklich gedanken macht, aber das ist auch mein einziger halt im leben und selbst wenn ich nicht mehr da bin, vermissen würde mich auch keiner.

ich war 16 tage in der tagesklnik zum entzug (opiate, benzos und gras) über weihnachten letztes jahr und dachte, ich würde es wenigstens eine zeitlang schaffen clean zu sein. ich wurde letztendlich rausgeworfen, weil ich ständig rückfällig war. ich komme auch damit nicht klar.

mit menschen habe ich seit etlichen jahren probleme und seit der gewalttat 2008 ließ ich keinen mehr nahe bis auf meinen lieblingsmenschen, meinen allerbesten freund, der im sommer 2012 gestorben ist. seitdem lasse ich keinen mehr irgendwie nahe. ich merke es oftmals auch selbst. ich bin vom verstand dabei, im gespräch, ich interagiere usw... aber innerlich denke ich meist an etwas anderes und frage mich, ob er es richtig gefunden hätte was ich gerade tue, wie er dazu gedacht hätte was ich sage, usw... ich denke eigentlich seit etlichen wochen schon wieder nur an ihn und ich kann ihn nicht gehen lassen. er ist immer mit mir. ich spüre auch teilweise die kälte, die ich menschen entgegenbringe, teilweise entgegen bringen will. ich will nichts mehr von denen da draußen. ich habe mich eher abgeschottet, bin eh einzelgänger mit sehr wenigen sozialen kontakten. früher war es anders. früher konnte ich das wenigstens noch, auch wenn ich meist dicht war, früher wollte ich wenigstens teilweise noch (bis es mich wieder zu sehr angestrengt, fertig gemacht oder gestresst hat).

heute ist eher mein verstand, der mir sagt 'du kannst doch nicht nur alleine sein. du musst irgendwas tun. du musst irgendwie leben', aber wie ich das bewerkstelligen soll, weiß ich nicht.

in der tagesklinik habe ich mich wenigstens etwas dazu gehörig gefühlt, wahrscheinlich mal wieder, weil da leute mit ähnlichen oder denselben problemen waren. seitdem ich rausgeflogen bin, will ich eigentlich nur noch zurück, weil ich da endlich mal ein bisschen auftauen konnte. ich vermisse die gespräche und die spiele, das gemeinsame rauchen und essen... ich bin nie der gemeinschaftsfreak gewesen, habe phobien und ängste, aber eigentlich kein wunder... nur habe ich alles versucht. sogar betreutes wohnen in einer WG. es hat nie wirklich viel gebracht und wenn das komplette gegenteil. naja, so weiß ich wenigstens nun halt auch schon, was ich nicht mehr probieren werde, weil es mich ans limit gebracht hat.

ich könnte auch in die tagesklinik zurück, hat mit meine beraterin (die da arbeitet) gesagt, aber dazu müsste ich clean sein wollen und können. es ist alles nur ein dasein, ein aufschieben auf die nächste woche oder auf den nächsten tag. es tut sich nicht wirklich irgendwas und selbst wenn, dann nur sehr kurz.

ich weiß einfach nicht mehr weiter

Grüß Dich,

dann lohnt es sich doch clean zu werden @ Tagesklinik. Deine Beraterin wird wissen, wie Du Dich fühlst; was meint sie?

Die Frage ist was willst Du; kannst Du je nochmals Dein Herz öffnen?

Du bist 33 Jahre jung und hast nichtmal die Hälfte Deines Lebens um, Hey, mach was draus.

ich erzähle ihr ein paar sachen gar nicht, weil ich denke das es nur rumgejammere sei, weil ich denke sie macht sich dann nur sorgen oder will mich überzeugen wieder vollstationär in die klinik zu gehen. ich nahm mir letztes mal vor alles mal anzusprechen, was ich gerade denke und so, aber im endeffekt habe ich, nachdem ich wieder draußen vor der tür stand gemerkt, dass ich so 1/3 erzählt hatte. wahrscheinlich auch, weil sie das hauptaugenmerk darauf richtet mich irgendwie ein wenig zu stabilisieren. vielleicht sollte ich auch nicht soviel in problemen rumgraben oder so... ich bin nur leider der mensch, dem es wirklich schei. geht mit dem was ich erlebt habe. ich weiß nicht, wie ich ihr das klar machen soll?!...

Hey Goa,

indem Du es ihr so sagst, wie Du es hier schreibst. Und, es wird niemand an Deine Türe klopfen; aktiv werden müsstest Du selber.

Goa, es tut mir auch leid, zu lesen, wie schlecht es dir geht.

Ich denke, dein Hauptproblem ist jetzt deine Sucht, die du als erstes angehen solltest.

Anders kommst du sonst nicht raus. Deine anderen Probleme werden leider dadurch nicht besser, du entkommst Ihnen vielleicht nur eine gewisse Zeit.

Und ohne clean wird es, denke ich, sehr schwierig.

Ich bin nicht sehr bewandert mit den medis, und kenn mich mit Alternativen da nicht aus.

Aber so, wie du jetzt drauf bist, ist mal gar nicht gut. Und Vergissmeinnicht hat recht, aktiv werden muss von dir ausgehen.

wieso ist das nicht gut wie ich drauf bin? was meinst du genau damit?

naja ich habe den ganzen schei. mit konsum und dann entzug dann wieder konsum usw. sehr oft durchgemacht inzwischen und ich gehe ja diverse schritte, auch immernoch, aber ja die sucht ist n problem. nur wenn ich clean bin sind meine trauma und depri probleme leider nicht gelöst.

dazu noch die sache bei meiner beraterin heute... der tag fing ganz gut an, aber wurde ab mittag extrem schlecht, so schlecht das mir schon wieder kotzübel ist.

War vielleicht etwas ungeschickt von mir ausgedrückt. Aber solange die Welt der Dro. noch besser empfunden wird, als ohne, solange wirst du ja nicht therapiert. Wenn ich das jetzt richtig gelesen habe.

Und da beißt sich die Katze in den *beep*.

Und da du schon so lange damit zu tun hast, ist ein Ausweg auch nicht so einfach.

therapie kann man auch mit sucht machen. nur die kack kassen haben ja diese 2 jahre sperre und ich bekomm keine therapie außer ich find n therapeuten der kein problem mit stellungnahme für MDK schreiben hat. und das obwohl ich vor ein paar monaten erneut traumatisiert wurde. mist off kk halt. sind ja eh immer die kassen und gutachter die über das wohk der menschen entscheiden. ich könnte so kotzen, aber egal ist ja nur mein leben.

und mir ist eingefallen das damals, als ich dann bei meinen eltern zugab im entzug zu sein (der 1. den ich jemals gemacht habe), sie mich nur fragten, ob ich denn schulden hätte. ist mir dank eines trigger von dem ich bisher nichts wusste, gerade wieder eingefallen. hast du schulden? was für eine göttliche frage. das ist nämlich immer das was zählt. psyche schei., geld, klar... bekommen tu ich trotzdem nix. besser hätte die wahl der frage nicht gewählt sein können.

hmm... ich dachte man kann sich hier mit betroffenen austauschen?!... dann bin ich wohl einer von denen, die hier keine aufmerksamkeit bekommen. andere themen sind 100 seiten lang obwohl derjenige nichtmal so wirklich seinen Ar. hoch bekommt.

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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