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Sieh es halt mal so: Du kannst Angst haben und traurig sein. Ein Stein kann das nicht. Irgendwann werden auch Teile von dir in einem Stein landen, aber vorher werden sie noch ettliche Existenzen durchlaufen, die alle kurz und unbeständig sind. Wozu also Gefühle in gut und schlecht einteilen, wenn man eh schon nur so wenig Zeit hat, überhaupt etwas zu fühlen?! Der Mensch an sich ist nicht besonders, aber er hat die Gabe, beinahe alles sein zu können, was er sich wünscht. Eigentlich ein viel zu kostbares Geschenk, um es im Keller verstauben zu lassen. Ich hab selbst noch zu viele Päckchen, um völlig nach dieser Philosophie zu leben, aber ich kann es jetzt viel besser, als ich es vor ein paar Jahren konnte. Deswegen bin ich davon überzeugt, dass immer noch irgendwas geht, aber leider auch um den Preis, dass die zündende Erkenntnis jeder selbst finden muss. Andere können dir nur Zeug erzählen, dass du jetzt wahrscheinlich noch gar nicht richtig verstehst, aber vielleicht fallen dir im Rückblick dann irgendwann manche Dinge ein, die plötzlich einen ganz anderen Sinn ergeben. Ach, was hab ich heut wieder viel zu erzählen...

Zitat von Soraya72:
Okay, daran arbeite ich, das Leben annehmen. Mit den negativen Dingen, die es mit sich bringt. Ich denke ich verbrate zuviel Energie beim Kampf gegen Windmühlen.

Soll jetzt nicht heißen, dass ich mich in jedes Schicksal ergebe. Aber wenn ich etwas nicht ändern kann dann sollte ich wohl lernen, diese Dinge zu akzeptieren


Hallo Soraya,

in der gleichen Situation stecke ich auch gerade.
Bin auch nach der Suche nach einer Möglichkeit, nicht gegen die Gedanken bzw. Krankheit anzukämpfen sondern zu akzeptieren.
Auch die Gedanken, dass es nicht besser wird, quälen ungemein.
Tust du dir mal selbst etwas Gutes? Das habe ich versäumt, weil ich funktioniert habe und nicht richtig gelebt habe, so autopilotmäßig.
Wünsch dir viel Glück und gute Besserung.

Danke @akira123, das versuche ich, mir Gutes zu tun, in letzter Zeit wollt es nicht so klappen. Zum einen weil ich immer weniger Dinge fand, die mir gut tun, die mir Freude bereiten und die Trauer und Angst mal zur Seite schieben konnten.

Die Angst war immer präsent und im Vordergrund.

Zum andern hatte ich die Energie nicht, mich aufzuraffen etwas zu tun. Es hat mich zu sehr angestrengt alles.

Hoffe das ist verständlich.

Wo ich mich immer einigermaßen wohlfühle das ist bei der Arbeit, das ist so mein separater Mikrokosmos, da kommt die Angst nicht mit.

@mehr danke für deinen Beitrag, sehr interessante Gedanken





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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