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Liebe Ann,

es gibt Dinge im Leben, für die wir verantwortlich sind und auch Verantwortung übernehmen müssen, weil wir sonst nicht heilen können. Es gibt aber auch Dinge, für die wir nicht verantwortlich sind. Der Tod deines Freundes gehört zu Letzterem, aber ich lese aus deinen Äußerungen heraus, daß du Verantwortung übernimmst, in dem du ihm - bis heute - zeigen möchtest, daß seine Bemühungen um dein Wohlergehen nicht umsonst waren.

Das paradoxe daran ist: wenn du das tust, dann WAREN seine Bemühungen umsonst. Denn du verschwendest deine Zeit und deine Lebenskraft für einen Kampf, den du nicht gewinnen kannst. Ich weiß nicht, ob das so ein Selbstbestrafungsding ist, was du da am laufen hast, aber was ich weiß ist - so schwer es dir wahrscheinlich fallen wird, das zu akzeptieren - daß du deinem Freund nichts schuldest. Er hat für sich die Entscheidung getroffen, dich unterstützen zu wollen und er hat, wie du es beschreibst, keinerlei Gegenleistung dafür erwartet. Warum also (Achtung: Provokation) mißachtest du seinen Wunsch, nichts dafür bekommen zu wollen in dem du versuchst, eine Schuld bei ihm abzutragen?

Und wenn du unbedingt deine Schulden abtragen willst, dann zahle sie auch auf das richtige Konto ein: sorge dafür, daß es dir gut geht, in dem du Dinge tust, die dir gut tun, denn ich lese aus deinem Geschriebenen heraus, daß genau das sein Anliegen war.


Hallo Ann,

eine Depression ist ein vorübergehender Zustand, aber sehs so. Jetzt bist du in einer Phase in deinem Leben, in der deine Gedanken verrückt spielen. Nutze es, vielleicht erfährst du so, was du brauchst, um glücklich zu werden. Jedes Gefühle musst du spüren und zulassen, aber du darfst dich nicht von ihnen fertig machen lassen. Der beste Weg ist, die Gefühle und Gedanken, welche dich unglücklich machen, aus deinem Leben zu bringen. Klar, ist jetzt einfach gesagt, ich weiß. Nur bedenke, du kämpfst gerade gegen dich selbst an, ist dir das Wert? Das du dein eigenes Leben und dich aufgibst? Ich denke nicht!
Im Leben gibt es immer genau zwei Wege, du kannst dich jetzt fertig machen lassen und aufgeben oder du kämpfst - da ist kämpfen noch das Sinnvollete.
Und glaube mir, du hast genug Kraft in dir, um den Weg zu meister. Denn die Kraft bist DU! Solange dein Herz schlägt und du noch lächeln kannst, egal wie schwer alles ist, bist du voller Kraft um weiterzumachen. Gönne deinen Gedanken und dir eine Pause, mach dich selbst nicht fertig für deinen momentanen Zustand und verändere das, was dich stört. Du kannst es beeinflussen. Denke nicht zu viel darüber nach, sondern Handel - dann wirst du sehen, dass sich der Kampf gelohnt hat, es ist dein Leben, nur deines! Und hindere dich selbst nicht daran, glücklich zu werden, denn es ist alles im Leben.

Lg Inez

A


Die Letzten Wochen und Depressionen

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Und liebe Ann, wenn die depris wirklich überhand nehmen, hast du immer noch die Möglichkeit der medis. Auch das darfst du dir im Hinterkopf behalten.

Mich Haben sie damals gerettet.

Wenn ich mir das alles hier noch mal durch lese,frage ich mich echt wie kaputt ich eigendlich bin.....Ich finde das doch recht erstaunlich was mir heute während der Arbeit aufgefallen wenn ich zusammen mit Kunden bin und mein Chef und alle sind da dann bin ich doch irgendwie verstellt, alles was mich belastet ist doch irgendwo ganz weit weg und ich antworte immer Mir geht es gut und ich glaub das dann auch selber.Das einzige woran man erkennen könnte das mit mir was nicht stimmt ist wenn ich diese Aussetzter habe.Aber während des gesamnten Heim weges fühlt es sich an als würde ich der Realität immer nähr kommen, sogesehen ein interresantes Gefühl,schwer zu beschreiben total unwirklich.Wenn ich Heim komme möchte ich am liebsten wieder gehen.

Aber ich vergesse nicht was ich erreicht habe bzw was ich für fortschritte gemacht habe in meiner Therapie.Aber ich muss erlich sein und wirklich über Medis. nachdenken das werde ich dierckt in der nächsten Sitzung mal ansprechen.
Ich fühl mich nur so allein mit den ganzen Problemen.

Wem geht es schon gut? Was bedeutet überhaupt Mir geht es gut?? Bedeutet ja eigentlich nur, dass das Herz noch schlägt und man weitergeht. Und wie würde dir Medizin helfen? Willst du wirklich von dir davonlaufen und immer weiter zerbrechen? Durch Medikamente täuscht du nur vor, dass es dir gut geht und belügst dich damit wieder. Ich glaube nicht, dass du dich weiter fertig machen willst. Du bist auch nicht allein, jeder verstellt sich doch in irgendeiner Hinsicht, oder? Man muss ja funktionieren für die Welt. Doch du darfst dich nicht selbst belügen! Ja, dir geht es momentan schlecht und ja du würdest so gern von dir selbst weglaufen, aber was nützt dir das? Irgendwann holt dich alles auf und du fällst. Doch du kannst deine Gedanken ändern, nur du allein ohne irgendwas. Bitte mache dich nicht weiter fertig mit den Gefühlen, du steigerst dich enorm in diese Situation und dann ist es klar, dass du keinen Ausweg mehr siehst. Mache doch mal einfach das, was dir gut tut. Und wenn du traurig bist, dann lebe es kurz aus, aber bleib nicht in dieser Phase hängen. Du lebst ja nicht um von dir selbst wegzulaufen, sondern um glücklich zu sein. Halte nicht diesen derzeitigen Zusand, sondern wechsel in einen Zusand des glücklich seins. Das kannst du nur erreichen, wenn du anfängst dich zu schätzen und dich nicht weiter fertig machst. Es ist okay, dass es dir jetzt schelcht geht. Es ist nicht okay, dass du dich davon fertig machst und so dein Leben beeinflusst - das tut dir nicht gut! Genieße die Zeit, welche du für dich hast und lebe. Bekämpf dich nur nicht selbst!

Ich kann sehr gut nachvoll ziehen wie du das meinst.
Das mit dem Mir geht es gut ist teilweise echt gruselig geworden,wenn ich unter Menschen bin glaube ich wirklich daran und sobald ich die Haustüre auf schließe denke ich sofort,was soll das eigendlich alles,wem mache ich was vor.Das ist so als würde ich in zwei Welten leben.
Ich hatte früher schon mal eine Therapie die mit Med. begelitet wurde.Ich hatte das mehr so war genommen das sie halfen mich zu beruhigen und vorallem mich besser zu konzentrieren denn das klappt auch nicht mehr so gut,einfach nur das ich mich besser auf die Therapie einstellen kann.Ich denke nur das es zurzeit eine möglichkeit bietet,vielleicht denke ich dann auch mal wieder ans essen.

Aber im grunde gebe ich dir vollkommen recht.

Ja, ich verstehe deine Situation. Es ist praktisch wie ein Versteckspiel von dir selbst, welches viel Kraft kostet. Für die Anderen musst du funktionieren, selbst fühlst du dich aber komplett anders, als du dich vor anderen geben musst. Leider wird schwäche zeigen in der heutigen Gesellschaft nicht gerne gesehen bzw. auch nicht toleriert. Klar dass man da weder ein noch aus weiß. Es ist auch leicht zu sagen mach jetzt dies oder jenes, aber es umzusetzten ist schwer, man kanns nicht anders sagen. Wenn ich fragen darf, warum fühlst du dich zu hause so bzw. wie fühlt sich dieses Gefühl an? Ist es einfach nur eine innere Leere oder doch ein Schmerz? Willst du am liebsten flüchten oder dich vergraben? Und wann hast du dieses Gefühl nicht? Und wo fühlst du dich am wohlsten und am glücklichsten? Es sind so fragen, die vielleicht zu einem Lösungsansatz führen könnten. Aber mit dem ganzen bist du nicht allein, ich kann mir vorstellen wie es ist, denn ich fühle ähnlich.
Ich kann mir vorstellen, dass du nicht essen kannst, dir wird beim Gedanken an essen schlecht bzw. dein Bauch fängt an zu streiken oder? So ist es jedenfalls bei mir. Ja und es wird besser, zum Glück. Wenn du willst, können wir auch privat weiterschreiben. Und ich finde es wirklich bewundernswert, dass du weiterkämpfst!





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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