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Hallo liebes Forum,

ich bin ab morgen in der 36. Woche meiner zweiten Ssw.
Ich habe ja schon lange mit meiner Hypochondrie zu kämpfen.
Ich nehme zur Stabilisierung 10mg Citalopram.

Nun hatte ich während der Ssw ständig Angst mein Kind zu verlieren.
Ab ca. der 26. Woche hatte sich mein Gebärmutterhals verkürzt und ich habe ca. 7-8 Wochen sehr sehr viel gelegen.
Nun habe ich Angst, dass ich dadurch eine Thrombose kriege.
Ich habe keine Symptome bis auf schlimme Hüftschmerzen vom Liegen und natürlich Kreislaufprobleme.
Seit einigen Tagen laufe ich wieder mehr herum, da der Kleine jetzt nicht mehr aufgehalten würde.
Ich steigere mich so sehr in diese Angst hinein, google tagelang...

Dazu kommt, dass ich schon seit meiner Jugend Herzrhythmusstörungen habe. War letztes Jahr zur Ablation in der Klinik. Leider haben die Herzrasen-Anfälle nicht aufgehört.
Nun hat sich wohl eine neue Art von Rhythmusstörung entwickelt - Vorhofflimmern.
Wenn man darüber liest, Klingt es schlimm. Schlaganfall ist die schlimmste Nebenwirkung.
Da ich erst 36 bin und keine Herzkrankheiten oder sonstige Krankheiten habe, muss und soll ich keine Gerinnungshemmer einnehmen.
Das Vorhofflimmern tritt auch nur anfallartig auf. Nach der Ssw werde ich besprechen, ob ich Betablocker o.ä. nehme.

Trotzdem überdeckt das total meine Vorfreude auf mein Baby. Ich habe große Angst bei der Geburt das Herzrasen zu bekommen. In den letzten 7 Monaten trat es ca 12 mal auf, teilweise über Stunden mit Stop Go, also immer wieder ging es los. Der Puls ist dann bei 170 - 200.

Ich habe am Di ein Geburtsplanungsgespräch zusammen mit einem Kardiologen. Ich hoffe er kann mich beruhigen. Und auch nochmal was zu dem Vorhofflimmern sagen, denn die Diagnose bekam ich per E-Mail und Telefon. Und mein Kardiologe hat aber keine Zeit für ein persönliches Gespräch - unverantwortlich!

Ich überlege ernsthaft, ob ich lieber einen Kaiserschnitt machen soll.
Ach ich denke die ganze Zeit ich muss bald sterben . Also wegen eines Schlaganfalls. Auch nach der Geburt. Mein ganzes Leben ist davon überdeckt

Und dann nehmen die schrecklichen Gedanken ihren Lauf - ich sterbe bei der Geburt ODER ich kippe draußen mit dem Kleinen um ODER ODER ODER...

Ich brauche ein paar gute Gedanken!

21.04.2018 08:20 • 21.04.2018 #1


5 Antworten ↓


Ich habe mal gelesen dass das Baby durch die Nabelschnur mit den Hormonen der Mutter in Kontakt kommt. Du pumpst dich bis Anschlag voll mit Angsthormonen für nichts nichts und wieder nichts. Das Baby müsste also dauerhaft in Angst und Schrecken versetzt sein. Komm bitte zu dir und beruhige dich, du machst dir Panik wegen ungeleger Eier. Es wird rein gar nichts passieren. Alles wird gut. Du lebst nicht im Ghetto von Bangladesh oder im Busch sondern lebst in Deutschland mit Ärzten. Gönn dir und deinem Baby doch bitte ruhe. Wenn du das nicht kannst, dann ließ ein Buch, so hat dein Kopf keine Chance mehr dir jeden möglichen Blödsinn vorzugaukeln. Rede mit deinem Kind damit es beruhigt ist, streichel deinen Bauch und freue dich doch einfach deines Lebens.

Sonst kann es passieren dass dein Baby wenn es raus kommt nämlich vor lauter Stress dem du ihn permanent ausgesetzt hast nichts anderes mehr tun wird als aus vollem Hals dauerhaft zu brüllen. Dann hast du nämlich als Geschenk obendrauf noch ein Schreibaby.

A


Angst in den letzten Wochen der Schwangerschaft

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Ich stimme hier absolut zu. Es ist unnöziger Stress den du dir gerade machst.
Du siehst ja, dass das VhF auch so immer wieder weg geht. Sollte das bei der geburt passieren geht es auch dann wieder weg.

Langfristig würde ichmeinen, dass du dich nochmal nach einem guten Rhythmologen umschauen könntest (ich kann dir einen im Ruhrgebiet empfehlen) denn wenn das eine Folge der Ablation ist, könnte es sein, dass man auch das nochmal abladieren kann und dann weg geht.
Aber das muss schon jemand machen, der Ahnung hat.
Ich wurde auch vor 2 Jahren abladiert und bin von meinem Doc einfach nur begeistert weil er nicht nur gutist sondern auch echt einfühlsam ist.

Liebe Grüße

@tweets

Sowohl Dein Zustand als auch der des Babys wird bei der Geburt überwacht.
Und wenn irgendwas währenddessen ersthaft bedenklich wird wird die Geburt abgebochen und ein Notkaiserschnitt gemacht.

Wichtig ist wenn Du in die Klinik gehst das Du DEUTLICH sagst das Du diese Ängste hast und schon vorher hattest damit sie richtig auf Dich eingehen.

Stoppe das Googlen und geh ins Kinderzimmer, guck Dir die Sachen an, ordne die Kinderkleidung neu und versuche die Freude überwiegen zu lassen.

Alles Gute für Euch!

LG
Mamamia75

Hallo Tweets

Vorhofflimmern ist eine sehr weit verbreitete Erkrankung (ich arbeite im Krankenhaus, gefühlt hat das da jeder 2.), gegen die man aber einiges unternehmen kann. Eine Antikoagulation geht natürlich gar nicht vor der Geburt. Es gibt da so einen Punktewert den die Ärzte nutzen um abzuwägen ob du überhaupt eine brauchst. Ohne Voerkrankungen in deinem Alter kommt da eher ein Nein bei raus. Wenn du es möchtest, kann man es trotzdem machen, aber auch sowas hat Nachteile und du hast wahrscheinlich andere Ängste wenn der Arzt dir erzählt zu was für Komplikationen das führen kann.
Ich kann deine Ängste verstehen und finde den Gedanken an einen Kaiserschnitt auch nicht abwegig. Könnte mir vorstellen dass der Kardiologe dir das sogar vorschlägt. Besser betreut sein kann man in einer solchen Situation nicht. Es ist sicher auch möglich während einer normalen Geburt Ekg technisch überwacht zu werden.
Dass dein Kardiologe nicht persönlich mit dir gesprochen hat, finde ich ebenso daneben. Es gibt Möglichkeiten das vhf dauerhaft los zu werden, aber das geht alles erst nach der Geburt.
Wenn es bis Dienstag weiter so präsent ist, würde ich mich an deiner Stelle auch nicht scheuen ins Krankenhaus zu fahren. Sich ablenken ist natürlich gut, aber das ist sicher leichter gesagt als getan wenn der Puls anfallsartig auf 200 schießt. Ich bin mir sicher dass es auch medikamentöse Möglichkeiten zum Schwangerschaftsende hin gibt.
Ich drücke dir und dem kleinen Wurm die Daumen dass ihr euch bald wieder entspannen könnt.

Vielen Dank für all eure Antworten!
Tut gut zu lesen. Und ihr habt Recht.
Ich tue mir und dem Kleinen und meiner Familie keinen Gefallen mit meinen Ängsten.
Es ist schwer diese Ängste abzustellen

Ich hatte nach der teilstationären Therapie 2011 noch weitere 6 Jahre Psychotherapie.
Die Ängste verlagern sich und nun ist es eben die Hypochondrie, die sich stark ausgebildet hat.

Heute z.B. tut mir mein linkes Bein weh und es sind wie Blitze in meiner Leiste : was denkt mein Gehirn? Das muss doch ne Thrombose sein! Wochenlang gelegen und auch noch schwanger...

Ich komme von diesen Trips kaum runter. Das zieht sich mittlerweile wie ein roter Faden durch mein Leben. Irgendein Symptom und ich steigere mich bis zum Geht nicht mehr hinein.

Dazu kommt auch, dass ich die schlimmen Panikattacken und Depressionen kurz nach der Geburt meines ersten Sohnes bekam und nun natürlich die Erinnerung an diese grässliche Zeit mit in die Vorstellungen von der Zeit nach dieser Geburt hineinspielen.

Wenn der Kleine auf der Welt ist, dann fahre ich das Citalopram hoch (besprochen mit meiner Psychiaterin) und dann hab ich Ende Juni den Kardiologen- und Rhytmologen Termin.
Und bis dahin versuche ich die Situation auszuhalten.

Ich bin jetzt halt auch schon so hochschwanger, dass ich mich nicht so bewegen kann wie ich will, was ich aber denke tun zu müssen nach den 7-8 Wochen Liegerei.

Toll, dass hier auf einen eingegangen wird.
DANKE

@ettol:
Was meinst du mit den Möglichkeiten der dauerhaften Beseitigung des VHF? Bestimmt eine PVI, oder?!
Nachdem ich ja schon eine Ablation hatte, habe ich nun noch weniger Vertrauen. Denn erst hatte ich nur eine AVNRT und eine and. atriale Tachykardie.
Jetzt wo es wieder anfing dachte ich natürlich zuerst an die selbe Tachykardie und vermutete einfach ein Rezidiv.
Mit einem mobilen EKG sind mir dann endlich Dokumentationen der Anfälle möglich gewesen. Ja, und eben als VHF interpretiert worden

LG





Dr. Matthias Nagel
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