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Guten Abend allerseits,

Ich bin vor ein paar Tagen hier auf das Forum gestoßen, da ich auf der Suche nach einer Erklärung für meine Symptome war und hier einige Beiträge zu Derealisation gefunden hatte.
Dort erkenne ich viele der genannten Dinge in mir wieder, jedoch lese ich auch oft von eng verknüpften Panik-/Angststörungen und ich kann glaube ich nicht, dass ich selbige habe.
Eigentlich äußert es sich einzig dadurch, dass ich zum einen teils extreme Probleme mit der Errinnerung habe und zum anderen oft so Aussetzer. Bei meiner Erinnerung ist es irgendwie so, dass mein Gehirn zu meinen Erinnerungen nichtmehr die richtige Zeit hat, ich kann also Dinge nichtmehr wirklich zeitlich Einordnen (bsp. ich bin in den letzten Jahren mehrfach umgezogen, an sich weiß ich das auch noch nur kann ich nicht wirklich sagen wann, grade so vllt. das passende Jahr. Das ist auch bei vor kurzem geschehenem so, ich muss erst recht intensiv darüber nachdenken, was ich z.B. gestern gemacht habe bevor ich es vollständig und in der richtigen zeitlichen Reihenfolge wiedergeben kann. Es wirkt immer für mich so, als wäre das nicht mir passiert, also ein Unwirklichkeitsgefühl. Ich fühle mich sehr distanziert zu den Ereignissen. Zu den Aussetzern, eigentlich ist Einsetzer das bessere Wort dafür: Es ist etwas schwer zu erklären aber stellt es euch so vor: In grade diesem Moment seid ihr euch ja bewusst dass ihr dort seid, wo ihr seid und dass ihr das hier lest und habt auch das eben geschehene ist normalerweise zusammenhängend. Bei mir passiert es öfters am Tag, dass ich irgendwo bin und ich plötzlich für so ein paar Minuten klar werde. Dann wird mir plötzlich bewusst, dass ich zwar weiß, was ich in den letzten Stunden gemacht habe, jedoch auch, dass ich das nicht richtig bewusst gemacht habe und, wenn man so will mein Bewusstsein einfach kurz abgeschaltet hat. Ich lebe so eig. immer mehr im hier jetzt. Wenn ich darauf bewusst achte bin ich auch immer klar jedoch schweifen meine Gedanken dann meist schnell wieder ab und ein paar Minuten/Stunden merke ich dann wieder wie oben beschrieben, dass ich jetzt erst wieder bewusst da bin, also eine Art Zeitsprung.

Das ganze geht seit etwa einem Jahr so (hab das genaue Datum leider auch vergessen^^)
Meine Frage nun ist, ob sowas schon Derealisation und/oder Depression ist, oder ob das normal ist.
Der Hintergrund dazu ist, dass ich in letzter Zeit recht viel Mist erlebt habe, ist das bloß ein normaler Schutzmechanismus des Gehirns und die Symptome gehen einfach irgendwann weg, da ich denke, dass ich eigentlich ganz gut damit klar komme und auch sonst nicht so die Probleme damit habe. Bin weder dauerhaft Traurig, noch habe ich Panik-/Angststörungen oder Phobien o.Ä. und bin auch mit dem, was ich persönlich erreiche bzw. mache (also nicht mein Umfeld, da ist das anders) auch eigentlich recht Zufrieden.
Ich habe nicht vor zu einem Arzt zu gehen oder so, da ich das teilweise sogar ganz praktisch finde und sonst eigentlich keine Probleme damit habe, zumindest solange das nicht anders/schlimmer wird, mich interessiert das nurmal.

Nun wünsche ich noch eine gute Nacht, ich lege mich nun schlafen
NorthernLight

31.01.2016 01:22 • 01.02.2016 #1


4 Antworten ↓


Hey,

begrüße Dich ganz herzlich bei uns.

Die Derealisation ist ein typisches Angstsymptom und schon eine Art Unwirklichkeitsgefühl. Mir hat es damals große Angst bereitet; Dir scheinbar nicht?!

Solange Du damit klar kommst, ist es ja ok, denke aber, die Angst wird sich ausbreiten.

Was genau für Mist hast Du erlebt?

A


Derealisation | Depression

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Hallo NorthernLight,

Derealisation ist nicht nur ein Angstsymptom, sondern tritt auch auf, wenn man nur Depressionen hat. Ich litt auch oft daran, als ich gar so depressiv war, und hatte nie eine Angst-/Panikstörung.

Hallo,

ich habe eine Angststörung und habe seit einigen Jahren Derealisation. Seitdem ich die Derealisation nicht mehr permanent habe werden mir die Sprünge zwischen normal und abwesend auch immer in bestimmten Momenten bewusst.

Meistens denke ich dann schon vorher dran das es jetzt passieren könnte und so ist es dann auch. Vergesslich war ich in der Zeit der Starken Derealiationszeit auch sehr.
Wenn der Zustand anfängt dann starre ich so vor mich hin und horche in mich hinein, dann merke ich das es los geht.

So wie du es beschreibst hast du ja nicht wirklich ein Problem mit der Psyche, vielleicht horchst du auch viel in dich hinein?
Das mit den Erinnerungslücken kenne ich aber, ich kann dir auch nicht mehr sagen wo ich wann war.. aber manche können es sich besser merken manche nicht...

LG

Zitat von Vergissmeinicht:
Mir hat es damals große Angst bereitet; Dir scheinbar nicht?!


Nein, Angst deshalb hatte ich deshalb eigentlich noch nie, zumindest nicht, dass ich mich dran erinnern könnte. Ich sehe auch eher die positiven Dinge daran, ich kann mich immer super entspannen ohne ewig über irgendwelches (schlechtes) Zeug nachzudenken und habe allgemein wenig negative Gedanken, da diese meist immer recht schnell verschwinden/ich sie schlicht vergesse. Außerdem vergeht so die Zeit wesentlich schneller bei Dingen die mir nicht so gefallen oder langweilig sind, ich habe kein Problem, mich mal irgendwo hinzusetzen und z.B. ne Stunde zu warten, da ich dann einfach in meinen Gedanken vertieft bin. Der eigentlich einzige negative Punkt der mir dazu einfällt ist, dass ich die guten Momente nicht richtig mitbekomme, sie zu schnell vorbei sind und ich sie teils wieder vergesse. Da die aber eh nicht soo Häufig sind ist mir dieser Punkt im Grunde (momentan) egal.

Zu meiner eigentlichen Frage:
Hängen Derealisation und Depressionen eng zusammen? Was trifft in meinem Fall denn eher zu? (Ich würde mal Derealisation sagen)

Abermals eine gute Nacht,
NorthernLight





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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