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Guten Morgen geehrte Experten, ich leide seit längerem an einem Reizmagen und einer ständigen leichten Benommenheit des Kopfes äußert. Dazu kommt ein Tinnitus, der mich besonders nervt, wenns mir körperlich (eigentlich meist während der Magenprobleme) nicht gut geht.
Dies ist seit 4 Jahren ein ständiges auf und ab.
Als ich dem Gastro-Enterol. sagte, dass ich mir fast ununterbrochen über meinen Zustand Gedanken mache, sprach er von Depressionen.
Wobei Gedanken machen etwas falsch ausgedrückt ist, mein Zustand ist mir ständig bewusst, vom Aufwachen bis zum Einschlafen.
Aber er belastet mich nicht so, dass ich durch nichts abgelenkt werden könnte. Ich schlafe sehr gut, gehe problemlos meinem Beruf nach, bin in meinem Umfeld noch nie nach Veränderungen meinerseits gefragt worden, bin nicht verzweifelt - auch wenns mir mal schlecht geht, habe immer die Hoffnung, dass es vorbei geht und komme dann ganz gut zurecht.
Aber die Diagnose Depression beschäftigt mich jetzt doch und ich würde gerne ihre Einschätzung wissen. Ich fühle mich eigentlich nicht depressiv - aber weiß mans ?
Danke und frdl. Grüße Hella

06.12.2007 10:24 • 10.12.2007 #1


1 Antwort ↓

Hallo Hella,

herzlich willkommen hier im Forum.

So wie Du Deine Symptome schilderst, fehlen bei Dir wesentliche Hinweise auf eine depressive Entwicklung: vor allem, das Gefühl ständiger Niedergeschlagenheit, überwiegend schwarze Gedanken, ständige Selbstzweifel, Probleme im Leistungsbereich und vor allem entsprechendes eigenes depressiv getöntes Empfinden. Aufgrund Deiner Informationen würde ich deshalb nicht von einer Depression ausgehen.

Dass Deine körperlichen Beschwerden allerdings belastend sind, liegt auf der Hand. Und dass Du darüber auch öfter mal klagst - besonders beim Arzt, den Du ja wegen dieser Beschwerden aufsuchst - ist auch verständlich. Und es wäre doch sehr verwunderlich, wenn Du darüber nicht ab und zu auch niedergeschlagen wärst. Das aber ist eine begründete emotionale Reaktion auf Deine Beschwerden und keine depressive Erkrankung.

Allerdings weisen Deine Beschwerden (Reizmagen, Tinnitus, Benommenheit) doch auch auf psychosomatische Zusammenhänge hin. Das muss nicht, kann aber so sein und sollte nicht einfach ignoriert werden. Vielleicht ist es deshalb für Dich sinnvoll, auch dieser Seite ihren Stellenwert zu zu erkennen und etwas mehr auch für Deine Entspannung zu tun. Ich würde Dir hier zwei Dinge empfehlen wollen: 1. ein Entspannungstraining erlernen (bei Dir wäre wohl Progressive Muskelentspannung nach Jacobson sinnvoller als Autogenes Training) sowie 2. ein Streßbewältigungstraining mit zu machen (wird oft als Gesundheits- bzw. Präventionskurs über Volkshochschulen oder Krankenkassen angeboten).

Ich denke, davon kann jeder Mensch profitieren, ohne dass man sich gleich als psychisch krank definieren muss.

Ich hoffe, ich konnte Deine Fragen etwas klären und wünsche Dir alles Gute !

Bernd Remelius





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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