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Hi,

ich bin 23, weiblich, und habe nun 5 Therapiesitzungen hinter mir.

Ich hatte in der Kindheit Probleme durch Mobbing und psychische Misshandlung durch meine Eltern. Schon als Kind litt ich immer mal wieder unter Depressionen. Dann kam auch noch ein plötzlicher Todesfall in der Familie hinzu und läutete eine Zeit schwerster Depressionen ein, von der ich heute noch erstaunt bin, dass ich sie irgendwie überlebt habe.

Bis vor kurzem hielt ich mich aber meistens für einen relativ stabilen Menschen, der das irgendwie alles ganz gut gemeistert hat. Mir war zwar schon aufgefallen, dass ich diverse Ängste habe im Umgang mit Menschen sowie wahrscheinlich Agoraphobie, und die Depressionen kamen auch immer mal wieder (so einmal pro Jahr). Aber vieles habe ich wohl so ein bisschen ausgeblendet.

Nun habe ich mal das Abenteuer Therapie gestartet, weil ich mal wieder akut in eine depressive Phase gerutscht war und irgendwie reichte es mir plötzlich. Bisher gefallen mir die Sitzungen aber ich leide gerade durchaus unter der Erstverschlimmerung. Ich habe akut auch noch Stress und muss vieles planen und entscheiden und hatte heute eine Panikattacke am Arbeitsplatz. Irgendwie fühle ich mich gerade, als wäre alles vor kurzem noch ok gewesen und nun ist alles kurz vorm auseinanderbrechen. zum ersten Mal fühle ich all das 'Vergrabene' aus der Vergangenheit, das immer noch auf mir lastet. Mir fiel gar nicht auf, wie sehr ich mich einschränken musste, um zu überleben und halbwegs gut im Alltag zu funktionieren.

Naja. Nun habe ich mich hier angemeldet und schau mal, was es gibt.

13.10.2016 13:30 • 15.10.2016 #1


3 Antworten ↓


Hey, schön dass du dich angemeldet hast. Und gut, dass du dich dem Abenteuer Therapie und Bewältigung deiner Ängste und Depressionen stellen willst.

Ich fand interessant was du geschrieben hast, dass du erst jetzt merkst was du auf dich nehmen musstest um zu überleben. (Krieg es irgendwie nicht hin zu zitieren )
Ich kenne das Gefühl, es tritt meistens auf, wenn ich in Krisen gerate, weil etwas passiert was mich belastet.
Ich übe mich selbst zu trösten, was ja als kind keiner tat. Es ist nicht so einfach. Geborgenheit hat mir einfach sehr oft gefehlt. Und nun muss man lernen es sich selbst zu geben.
Das hat mich am Anfang wütend gemacht, weil ich dachte, dass es so ungerecht ist. Mein leben lang musste ich darauf verzichten und nun muss ich schon wieder selbst tun.
Mittlerweile verstehe ich besser den Vorteil. ICH BIN IMMER DA!
Das steht fest. Ich bin zuverlässig und laufe nicht weg. Wenn ich es lerne, brauche ich niemand dafür von aussen und brauche keine angst vorm verlassen werden haben.
D.h. ich übe das kleine Mädchen zu trösten was zu lange allein in mir war und angst hat.
Vielleicht ist das auch ein Weg für dich.

A


Depressiv, ängstlich und verwirrt

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Hallo Freak,

Willkommen unter anderen Menschen.

Das Du Panikattacken erlebst wundert mich nicht sonderlich. Bei äußerlichem Stress steigt das Erregnungsniveau im Körper. Bei deiner Vorgeschichte ist dieser Haushalt vermutlich auch nicht in der Norm.
Ich denke, dass Ereignisse aus dem früherem Leben wie Momentaufnahmen in uns gespeichert werden. Inklusive der gespeicherten Gefühle. Werden die Lebensumstände belastender, kann die Grenze zwischen den Erlebnissen damals und der im heute aufgeweicht werden. Erlebnisse dringen öfter und unangenehmer in das Bewußtsein. Dadurch enstandener, emotionaler Stress kann die Situation in einen Kreislauf einschwenken lassen.

Es ist gut das Du eine Therapie begonnen hast. Aber genau so wichtig halte ich einen guten Umgang mit sich selbst. Es ist wichtig seine Energie einzuteilen, sowie sich Dinge zu schaffen die uns wieder auftanken.

Wünsche dir, dass Du hier etwas findest, was dich auf deinem Weg weiterbringt.

Gruß
Melon

Hallo Freaky, begrüße dich mal ganz herzlich bei uns.

Schön, dass du eine Therapie machst. Man kann laufen soweit man will, irgendwann wir man immer wieder von seiner Angst eingeholt.

Drum schaut man sich die mal an. Es lohnt sich immer, auch wenn's recht hart werden kann. Aber wer mit Ängsten lebt, ist eigentlich definitiv kein Feigling.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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