Diagnostiziert wurde die Depression bei mir erst vor ein paar Jahren, in Behandlung bin ich seit etwas mehr als zwei Jahren. Einen Hang dazu hatte ich aber schon immer. Ich glaube, ich bin schon todunglücklich auf die Welt gekommen. Zumindest war ich immer schon sehr gehemmt, introvertiert und schwermütig. Diese unbeschwerte Fröhlichkeit, die man bei den meisten Kindern sieht, gab es bei mir nie, soweit ich mich erinnern kann.
Die Depression äußert sich bei mir in ganz vielen Symptomen, die aber nicht immer und nicht alle auf einmal auftreten. Extreme Antriebslosigkeit, Schwere (als würde ich eine Rüstung tragen), Schlaflosigkeit, eingeschränkte Motorik und Mimik, eine gewisse Gleichgültigkeit, aber auch Gedankenkreisen, ständiges Sorgenmachen, Unfähigkeit, mich an etwas zu erfreuen oder mich für etwas zu begeistern, innere (Nervosität) und äußere Anspannung (Rückenprobleme) Konzentrationsschwierigkeiten und Benommenheit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Verdauungsprobleme, Kreislaufprobleme (Schwindel), Frösteln (oder auch extremes Schwitzen)… Ich bin auch sehr schnell überfordert, überempfindlich (z.B. gegen Geräusche und andere Menschen) und überhaupt nicht belastbar. Ich steigere mich schnell in etwas hinein und betrachte es als unüberwindbar (z.B. Behördengänge). Mein Pessimismus war schon immer sehr ausgeprägt. Außerdem habe ich Minderwertigkeitskomplexe. Ich finde, ich sollte gar nicht da sein, weil ich mich zu nichts nütze fühle.
Alles in allem: Die Depression schränkt mich sehr ein und ich hoffe, dass sie irgendwann verschwindet, denn so ist das Leben nicht lebenswert. Momentan befinde ich mich in einer mittelschweren Phase. In den ganz schweren Phasen ziehe ich mich völlig zurück und kann nicht mehr klar denken. Dann liege ich den ganzen Tag im Dunkeln herum und vegetiere vor mich hin. Vorm Wochenende kündigte sich eine solche Phase an, aber es kam zum Glück nicht so schlimm.
Jetzt sehe ich mir auch mal dieses Filmchen an...
13.01.2014 21:28 •
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