Ich leide seit 2, 5 Jahren an Depressionen, auf einmal waren sie einfach da. Jetzt ging es mir fast 1 Jahr lang ziemlich gut, aber in letzter Zeit wird es wieder sehr schlimm. Ich habe auch eine Vermutung woher das kommt.
Ich habe so lange ich denken kann das Problem, dass ich zu meinen Mitmenschen viel zu schnell viel zu starke Gefühle entwickle. Das ist kein Verliebtsein, aber im Bezug auf Männer fühlt es sich fast immer so an. Ich baue auch zu Frauen schnell starke Bindungen auf, aber ich habe das Gefühl, dass ich besonders mit Männern nur dann gut zurecht komme, wenn ich möglichst attraktiv auf sie wirke. Ich führe seit 5 Jahren eine sehr glückliche Beziehung und trotzdem habe ich meinen Freund nun schon zweimal betrogen weil ich das Gefühl hatte, dass das die einzige Möglichkeit ist, den betreffenden Männern etwas zu bedeuten und sie nicht zu verlieren. Ich fühlte mich so schlecht deswegen, dass ich mir danach sogar die Beine aufgeschnitten habe, aber das hat mein Freund natürlich bemerkt und er ist eigentlich der einzige Grund dafür, dass ich mir nicht öfter weh tue, weil ich Angst vor seiner Reaktion habe wenn er es wieder mitbekommt. Ich liebe ihn wirklich sehr, aber trotzdem kommt mir bei Männern, die ich treffe, oft dieser Gedanke. Dadurch ergibt sich auch das Problem, dass ich mit Männern überhaupt nicht umgehen kann. Was mich nun besonders belastet ist, dass meine Gefühle einfach so unangemessen sind. Meine Kollegen haben fast alle Familie und leben natürlich ihr eigenes Leben und trotzdem wäre ich so gerne ein Teil davon, egal, ob es nun ein Mann oder eine Frau ist. Ich versuche so gut wie möglich von allen gemocht zu werden und ihnen wichtig zu werden, obwohl ich weiß, dass das total dumm ist und ich für die meisten eben nicht mehr bin als eine Kollegin. Dazu kommt noch, dass ich mich selbst nicht wirklich leiden kann und auch total unattraktiv finde. Deshalb deute ich auch jeden komischen Blick oder die kleinste Kritik als Antipathie mir gegenüber und das tut so weh. Und wenn ich daran denke, dass jemand kündigen könnte und einfach aus meinem Leben verschwindet, dann zerreißt es mich fast. Manchmal kommt es mir so vor als könnte ich den Schmerz sogar körperlich fühlen und das atmen fällt mir etwas schwerer.
Ich wünsche mir einfach nur, dass das aufhört und ich endlich angemessene Gefühle meinen Mitmenschen gegenüber hegen kann. Warum kann ich in ihnen nicht auch einfach nur Kollegen sehen? Besonders wenn ich mit meinen männlichen Kollegen zusammen arbeiten muss, ist das für mich fast unerträglich. Wenn ich alleine bin weine ich fast die ganze Zeit und es geht mir wirklich schlecht weil diese Menschen mir einfach so viel mehr bedeuten als sie sollten und ich mich eigentlich nur noch in der Arbeit wohlfühle, obwohl das gleichzeitig der schlimmste Ort für mich ist . Hat jemand ähnliche Probleme oder kann mir helfen? Vielen Dank im Voraus und Entschuldigung für den langen Text!
12.12.2015 04:29 • • 12.12.2015 #1