Hey
Dämlich sind wir sowieso nicht, wenn man so sehr auf die zeichen seines körpers und seiner seele hört. Es gibt Menschen die total unachtsam sind, psychische Trampel, kein bisschen feinfühlig, warum sollte das erstrebenswert sein? ich bin froh, dass ich hellhörig, feinfühlig und sensibel bin, klar, es macht das leben manchmal echt kompliziert, aber missen wollte ich das auf garkeinen fall. Ich bin nunmal sehr emotional, aber ich schäme mich dafür nicht.
Also jedem würde ich das nicht erzählen, denn es gibt einfach Menschen in meinem Leben die geht das nichts an. Ich würde ja auch nicht jedem erzählen wenn ich Krebs hätte (einen den man nicht auf den ersten blick sieht) oder sonst irgendeine krankheit. Für mich ist Vertrauen wichtig und da ich von Natur aus eher misstrauisch bin, dauert es etwas bis ich mich öffnen kann.
Generell finde ich es aber wichtig, wenn man mit einem Thema offen umgehen kann. Es sollte nur meiner Meinung nach im richtigen Rahmen offen behandelt werden.
Meine Familie weiß es, aber hier auch nicht jeder. Onkel und Tanten, Cousinen Cousins usw wissen das nicht. Habe zu denen eher weniger Kontakt und daher keine richtige Vertrauensbasis. ich weiß von denen auch nicht alles und sehe auch absolut keinen Grund es denen zu erzählen. Die könnten mit dem Thema nichts anfangen weil sie keinen richtigen bezug zu mir und meinem leben haben und mir würde das überhaupt nichts gebracht haben, wenn ich mich denen geöffnet hätte. Wenn aber wiederum einer zu seiner Cousine ein Verhältnis wie zu einer besten Freundin hätte, warum nicht mit ihr drüber reden? Dann hilft es und fördert sogar weiter die Vertrauensbasis.
Mal abgesehn davon ist es auch nicht bei jedem auf Verständnis gestoßen. Ich denke dass es gerade für Menschen, die einem gegenüber eine Art beschützerfunktion haben (Eltern, Großeltern, ältere Geschwister), sehr schwer ist, ein Leiden hilflos mitanzusehen und nichts dagegen tun zu können. klar hören die zu, aber die kriegen gleich nen tatendrang, aber wissen genau, sie können jetzt nichts machen und ich denke dass macht sie dann fertig, weil sie uns beschützen wollen.
Bei meinem Freund ist das ähnlich. Er hört sich das auch nur bedingt an und wechselt dann das Thema, ohne groß etwas dazu gesagt zu haben. Er fühlt sich dem gegenüber machtlos und das erträgt er nicht, dass er nicht helfen kann und dann blockt er ab. Mich trifft das sehr, weil er von allen Menschen auf der Welt derjenige ist, zu dem ich die größte Vertrauensbasis habe. Aber ich kann es auch verstehen. Bei ihm reicht mir, dass ich im Notfall immer auf ihn zählen kann, das hat er mehr als einmal bewiesen.
Gute Freundinnen sind immernoch meine liebsten, wenn es um das Thema Angst geht. Keine von denen hat das gleiche Problem, aber die hören mir einfach am besten zu, kommen mit lösungsvorschlägen, holen mich aus meinem Heim wenn sie merken dass ich wieder anfange mich zu verkriechen, lachen mit mir, weinen mit mir, sind einfach nur für mich da, egal ob das thema für sie befremdlich ist oder nicht. Sie nehmen mich einfach so wie ich bin, auch mit Angst.
Hier gibt es aber nur zwei oder drei, mit denen das so ist, zu allen anderen guten Freundinnen, die ich auch sehr gern hab, habe ich diese Art von Vertrauen und Losgelöstheit nicht. Mit denen verbringe ich auch gerne meine Zeit, sie sind lieb und lustig, einfach gute Zeitgenossen, aber von meiner Angst wissen die nicht.
Ich denke was Freundschaften angeht, so muss man spüren, ob man es erzählen kann/will oder nicht.
Was Arbeit und Arbeitgeber/kollegen angeht, so finde ich es nicht unbedingt verkehrt, es denen zu erzählen. Aber auch hier suche ich mir aus, wem ich es erzähle. Bei mir weiß es nur eine Kollegin, zu der ich einen guten Draht habe und die versteht es sehr gut. Ich weiß dass ich zu 100% auch kolleginnen habe, die denken würden, dass ich das nur als Ausrede benutzen würde, um Vorteile zu haben was Fehlzeiten usw angeht. Die geht das natürlich einen sch*** Dreck an. Bei meiner Chefin bin ich vorsichtig. Nicht weil sie mies ist, sondern weil sie so eine überliebe, extrem verständnisvolle Person ist. Sie hätte auf jeden Fall verständnis, aber ich hätte Angst dass sie mich dann in Watte packt, selbst wenn ich sie darum gebeten hätte, das nicht zu tun. Denn das will ich ja dann auch nicht, ich will schon ein vollwertiges mitglied im team sein. Wenn es aber so garnicht gehen würde, würde ich dann mit ihr das Gespräch suchen, denn dann würde ich mich ja eh nicht als arbeitsfähig einstufen. Solange das aber nicht der Fall ist, nehme ich bei Patzern, die aufgrund der Angst passiert sind, dann auch ihre Standpauke hin, wobei man sagen muss, dass sie viel zu lieb für eine ernsthafte Standpauke ist ^^
In der Uni zb nehme ich jetzt Hilfe vom Studentenhilfswerk in Anspruch. Ich wusste nicht genau, an wen in der Uni ich mich wenden sollte, denn es wirkt sich schon sehr auf die Uni aus, ich habe bisher kaum was geschafft und will endlich mal voran kommen. Aber Dozenten oder Kommolitonen würd ich das nicht erzählen, es sei denn es wäre eine richtige Basis da. Aber im Studentenhilfswerk hat man hoffentlich ein offenes Ohr für mich
Ich denke man hat das irgendwann im Gefühl, mit wem man darüber reden kann und bei wem es nur auf Desinteresse und Missverständnis stößt. Wenn man es Menschen erzählt, die ''falsch'' damit umgehen oder es vllt sogar noch gegen einen verwenden, dann weiß man es beim nächsten mal besser, man lernt draus. Vllt bin ich auch einfach nur zu misstrauisch den Menschen gegenüber und könnte noch einen Tick mehr offenheit gebrauchen Vllt kommt das ja noch ;p
LG
14.09.2012 04:06 •
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