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Liebe Foristen,

nach einer Nebenschilddrüsen OP vor 10 Wochen bin ich in ein Loch gefallen. Vor der OP ging es mir gut. Labortechnisch wurde alles untersucht und ich bin offiziell wieder genesen.
Psychisch geht es mir seitdem überhaupt nicht mehr gut. Von morgens bis etwa 13 bis 14 Uhr kämpfe ich mit depressiven Gedanken, Angst, Anspannung und Unruhe. Ich verstehe überhaupt nicht warum bis zu der Uhrzeit und dann wird es besser, wenn auch nicht top, aber besser. Dann schaffe ich auch was.
Ist das eine Depression, Angststörung oder was kann mit mir los sein? Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
Danke!
Susu

25.10.2023 18:42 • 25.10.2023 #1


3 Antworten ↓


@susu Liebe Susu,

zuerst einmal möchte ich sagen, dass es wirklich mutig von dir ist, deine Gefühle und Erfahrungen hier zu teilen. Gesundheit ist ein komplexes Thema, das sowohl den Körper als auch den Geist betrifft, und es ist nicht ungewöhnlich, dass ein chirurgischer Eingriff sowohl physische als auch psychische Auswirkungen hat.

Medizinische Nachbetreuung:

Wenn du es noch nicht getan hast, wäre es vielleicht eine gute Idee, mit deinem Arzt oder Chirurgen über die emotionalen Schwierigkeiten zu sprechen, die du nach der OP erlebst. Sie könnten in der Lage sein, dir weitere Untersuchungen oder Behandlungen zu empfehlen, oder dich an Spezialisten zu verweisen.

Psychologische Unterstützung:

Es könnte auch sehr hilfreich sein, einen Psychologen oder Therapeuten aufzusuchen, um über deine Ängste und Gefühle zu sprechen. Therapie kann dir Werkzeuge an die Hand geben, um mit deinen Gefühlen umzugehen und möglicherweise die Ursache deiner Unruhe zu identifizieren.

Tagesrhythmus und Selbstfürsorge:

Zudem könnte es nützlich sein, deinen Tagesablauf zu überdenken und zu sehen, ob es bestimmte Muster gibt, die deine Ängste verstärken oder lindern. Selbst kleine Veränderungen, wie eine neue Morgenroutine oder das Einbauen von Entspannungsübungen in deinen Tag, könnten eine große Wirkung haben.

Austausch mit anderen:

Es mag auch hilfreich sein, sich mit anderen Personen in ähnlichen Situationen auszutauschen, vielleicht gibt es Foren oder lokale Gruppen, in denen du dich mit Menschen treffen kannst, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Geduld:

Die Erholung von einer Operation, sowohl physisch als auch psychisch, kann Zeit in Anspruch nehmen. Sei geduldig mit dir selbst und erinnere dich daran, dass es okay ist, Unterstützung zu suchen, wann immer du sie benötigst.

Es ist wichtig zu betonen, dass professionelle medizinische und psychologische Unterstützung entscheidend ist, um dir eine genaue Diagnose und entsprechende Hilfe zu bieten.

Ich wünsche dir viel Kraft und hoffe, dass du bald den Weg zur Besserung findest. Wir sind hier, um dich zu unterstützen, also zögere nicht, weiterhin deine Erfahrungen und Gedanken zu teilen.
Mario

A


Depression oder was ist bloß los?

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Zitat von susu:
Von morgens bis etwa 13 bis 14 Uhr kämpfe ich mit depressiven Gedanken, Angst, Anspannung und Unruhe. Ich verstehe überhaupt nicht warum bis zu der Uhrzeit und dann wird es besser

Wie ist es dann abends? Ist es dann noch besser?
Falls ja, ist das ziemlich typisch für eine Depression, das häufige u. klassische Morgentief-Abendhoch. Das hatte ich auch sehr lange Zeit und aktuell sogar auch ein bisschen.

Es hängt damit zusammen, dass morgens der Stresshormon-Spiegel hoch ist und der Serotonin-Spiegel unten. Das ändert sich dann im Laufe des Tages. Abends ist es oft also anders herum.


Zitat von susu:
Ist das eine Depression, Angststörung

Kann beides sein, weil die beiden Störungen oft Hand in Hand gehen oder sich abwechseln.
Ein Therapeut kann das genauer diagnostizieren.

Danke für Eure schnellen Antworten.
Ja, ich habe mir aktuell einen Online Therapeuten gesucht, weil ich vor Ort keinen Therapeuten mit freien Kapazitäten gefunden habe. Alles belegt und ich wollte nicht ein Jahr warten. Ich brauche jetzt Unterstützung. Er macht mit mir ACT Verhaltenstherapie. Das geht Donnerstag erst richtig los, ich hatte bisher nur das Kennenlerngespräch. Ich hoffe, dass mir das helfen kann. Ja Mario19, ich habe mit meinen behandelnden Ärzten gesprochen und sie sagten auch schon, dass die Umstellung von Hormonen und Stoffwechsel Zeit in Anspruch nehmen kann, aber rein physisch bin ich wieder in Ordnung. Immerhin. Außerdem habe ich angefangen Entspannungsübungen zu machen.
Hicks, ich würde sagen, das ist fast gleichbleibend. Manchmal werde ich auch nachmittags oder abends etwas unruhig, aber dann kann ich mich besser selbst regulieren. Morgens gelingt mir das leider nicht. Wenn das am Stresshormon und Serotonin liegt, habe ich ja noch Hoffnung, dass sich das wieder einpendelt. Mir wurde gesagt, dass die Umstellung nach der OP und Narkose dauern kann. Horror wäre, wenn das so bleibt. LG Susu





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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