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Hallo,
ich dachte ich wende mich mal mit einer Thematik, die mich jetzt doch schon länger beschäftigt.
Ich bin jetzt 26 Jahre alt und habe das Gefühl, dass mein Leben mir nicht mehr den richtigen Kick gibt. Gefühlt jeder Lebensbereich fühlt sich für mich langweilig an. Sei es die Arbeit, die mich nicht wirklich erfüllt, seien es Hobbys, die mir vor ein paar Jahren noch das nötige Adrenalin gegeben haben oder mich süchtig gemacht haben. Mittlerweile denkt ich mir bei jeder Aktivität, dass ich die eh schon 1000 mal gemacht habe und es fühlt sich einfach normal an.
Ich bin wegen dieser Thematik schon am überlegen, ob der Job das richtige für mich ist. Außerdem hab ich überlegt, ob ich nicht mal ein neues Hobby anfange, welches mich wieder erfüllt. Das Problem dabei ist, dass ich durch ein Knieproblem 90% der Hobbys nicht machen kann, die ich gerne machen würde.
Kurz gesagt ich möchte was neues machen, aber laufe ständig vor die Wand.
Nun ja dadurch, dass mir so langweilig ist, sehe ich mein Leben auch nicht mehr als so lebenswert an.
Ich habe auch schon mit meiner Psychologin darüber gesprochen und sie meinte, dass sowas auch der Grund ist, warum viele Männer mit Extremsportarten anfangen (Motorrad, Basejumping) für den Kick.
Jetzt wollte ich mal wissen, wie eure Erfahrungen dabei sind. Hattet ihr ähnliche Situationen? Wie kann man mit solchen Gedanken umgehen und wieder die selbstverständlichen Dinge genießen?

11.08.2024 17:05 • 12.08.2024 #1


5 Antworten ↓


Zitat von Traeder18:
und wieder die selbstverständlichen Dinge genießen?

Indem man aufhört sie als langweilig und normal zu bewerten. Indem du ihnen diese Bewertung zuteilst, sind sie für dich nicht mehr interessant.

Es sind deine eigenen Bewertungen, die festlegen, ob du etwas gerne tust oder eher nicht.


Ich habe früher eigentlich immer meine Mama bewundert, wie viel Freude sie daran hatte, Gestecke zu machen oder etwas zu dekorieren. Also ich habe ihre Freude dabei gespürt, aber ich konnte es nicht nachvollziehen, warum sie z. B. beim Anblick einer schönen Blume ein Lächeln hatte. Es ist doch nur eine Blume, davon gibt es hunderte, nichts Besonderes. Aber in mir wuchs der Wunsch, dass ich auch diese Freude spüren kann.
Inzwischen gelingt es mir ab und zu, weil ich versuche, einfach die Schönheit wahrzunehmen. Ich sehe jetzt nicht mehr nur eine Blume, sondern ein kleines Wunder.

A


Das ganze Leben langweiliger & routiniert geworden

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Zitat von Traeder18:
Hallo, ich dachte ich wende mich mal mit einer Thematik, die mich jetzt doch schon länger beschäftigt. Ich bin jetzt 26 Jahre alt und habe das ...

Im Grunde kannst nur du alleine es herausfinden, was genau dich an den ganzen Sachen langweilt.

Setze dich mal etwas Näher damit auseinander. Schreibe dir alles auf, was dir missfällt, was dich stört, langweilt und so weiter. Dann schau, welche Möglichkeiten es für dich persönlich gäbe, etwas daran zu ändern oder aber es so zu akzeptieren wie es ist. Es kann einfach eine Phase im Leben sein, welche aber jetzt nicht für immer so bleiben müsste.
Mit dem kaputten Knie ist natürlich schwierig einem extremalen Hobby wie Basejump oder Klettern nachzugehen. Aber vielleicht findest du ja ein kreatives Hobby, was dich bereichert? Ein Instrument zu lernen kann wirklich erfüllend sein.

Wenn man Depressionen hat ist das schwieriger mMn als für jemanden, der nicht psychisch erkrankt ist. Also bei mir ist es so. Mir gibt nix einen Kick wenn ich eine schwere Phase habe.

Zitat von Traeder18:
Wie kann man mit solchen Gedanken umgehen und wieder die selbstverständlichen Dinge genießen?

Indem man sie nicht genießen will sondern sich bewusst wird über den die Sinnesobjekte (für)wahrnehmenden geistigen Ablauf. Daraus zu lernen, wäre mal wirk-lich (wirk-sam) was Neues...

Mir ist dauerhaft langweilig, sobald ich nicht irgendwas mache mit meiner Frau oder Kindern.

Muss irgendwie dauerbeschäftigt werden, was bestimmt für andere anstrengend ist.

Bin ich alleine, ist es immer schwer für mich. Kann mich irgendwie nicht mit mir selbst beschäftigen und alles was ich gerne mache, hab ich keine Lust drauf.

Da ich aber eine sozialphobie nun habe, ist es schwer mit anderen was zu machen und viel draußen.
Viele Menschen meide ich.

Selbst im Beruf als Lkw Fahrer, hab ich ständig dabei telefoniert.
Freisprecheinrichtung

Sonst war mir einfach zu langweilig und bräuchte Unterhaltung.

Vielleicht bist ja so ähnlich.

Hab sogar auf irgendwas Lust, mache es den und am Ende bin ich enttäuscht, weil es nicht so geklappt hat, wie ich es mir vorgestellt habe. Eher langweilig und hat mir nicht den kick gegeben.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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