Rückzug ist ein Hauptsymtpom von Depressionen, weil einem halt alles einfach mehr oder weniger schnell zuviel wird.
Wenn Du Dich schon stabil genug fühlst und Deine vorgeschlagenen Möglichkeiten nicht zusagen, gibt es da noch Volkshochschulkurse.
Da gibt es sehr viel und man hat immer etwas zu reden über den Gegenstand des Kurses, außerdem werden sich dort auch eher gebildetere
Menschen anmelden. In Berlin ist die Auswahl der Kurse, ja nahezu unerschöpflich und vielleicht auch was für Dich dabei.
Auch ich bin schon viele Jahre wegen dieser Krankheit raus aus der Gesellschaft, weil mich jeder zwischenmenschliche Kontakt draußen
unverhältnismäßig erschöpft. Erklären kann man es niemandem, der es nicht selbst hat, weil man es als gesunder einfach nicht versteht.
Wenn man mal ganz raus ist, ist es schwer, wieder Kontakt zu finden und fast noch schwerer zu halten. Aber immerhin hast Du ein Ziel,
das zeigt, daß es Dir schon besser geht. Bei mir ist es immer noch, daß ich weder von der Vergangenheit, noch von der Zukunft etwas
wissen will, nach insgesamt sieben Jahren selbstgewählter Isolation, wegen der extremen Reizempfindlichkeit. Denke auch nicht daß, das
jemals wieder anders wird und versuche mir das Leben so, wenigstens halbwegs schön zu machen. Wenn es mir mal gutgeht, habe ich
ein schlechtes Gewissen, kommt aber nicht allzu häufig vor. Letztendlich, will ich einfach nur noch meine Ruhe haben, alles andere ist
inzwischen unwichtig geworden. Jahrzehntelang immer wieder Therapien, die sich im Nachhinein zum Teil wie Foltern herausgestellt haben,
haben ihren Tribut gefordert und die Depressionen sind chronisch geworden. Zum Glück muß ich nicht mehr raus, da ich in Rente bin
und für den automonen Lebensstil reichts gerade noch.
04.08.2018 20:28 •
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