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Hallo liebes Forum.
Kennt ihr das wenn ihr das Gefühl habt, nirgends dazu zu gehören? Ich komme mir so isoliert
vor und habe das Gefühl mit niemanden wirklich reden zu können. Ich verstehe unsere Gesellschaft zum Teil einfach nicht... In meinem alter (17) geht man in Discos und auf Partys, man schüttet sich mit Alk. zu und redet nur über Dinge wie ´Hast du gesehen was die anhatte?´ oder ´Wusstest du schon, dass die mit dem was hatte?´. Ich habe auch eine Zeit lange versucht so zu sein, aber man spürt immer diese Leere in einem. Man sehnt sich nach Personen mit denen man sich tiefgründig unterhalten kann. Über Fragen wie ´Gibt es einen Gott?´ oder ´Was ist der Sinn des Lebens?´. Das sind jetzt nur typische Beispiele die ich für diese Art von Diskussionsthemen gerade auf die schnelle fand.
Bin ich wirklich die einzige die solche Bedürfnisse hat? (Ich weiß bereits, dass ich die einzige in meinem Alter bin)
Die meisten Menschen kommen mir, pardon, einfach nur dumm vor und ohne jegliche Individualität...
Findet ihr das normal?

LG Crisis

17.05.2012 21:37 • 18.05.2012 #1


10 Antworten ↓


Hallo Crisis,

ich kann Dich beruhigen: Das ging mir in Deinem Alter auch so - und tut es heute noch. Ich kann Dir lediglich empfehlen, diese seltene Eigenschaft zu kultivieren, voll auszuleben udn zu feiern. Gründe einen philosophischen Lesezirkel. Ließ alle Bücher zu den Betreffenden Themen. Es gab schon vor Dir seit tausenden von Jahren immer wieder Menschen, die genau das gefühlt oder gedacht haben, was Du beschreibst. Suche Dir unter diesen - oftmals große Menschen Freude. Besuche VHS-Kurse. Schmeiß den Fernseher raus und das Radio gleich mit. Feire Dich udn Deine wertvolle Eigenschaft. Geh spazieren, genieße die Einsamkeit und Natur. Eigentlich kann ich nur wiederholen, was ich in einem anderen Thread geschrieben habe. Du wirst die richtigen Freunde finden oder eben keine, aber Deine Zeit wenigstens für Dich wertvoll nutzen. Besuche Museen, schaue ausgewählte, klassische Filme an. Lies darüber ein Buch. Höre Musik, die die Seele berührt, z.B. den verspielten Mozart oder den finsteren Bach. Lies die Klassiker, die vom Leben erzählen, Schiller, Goethe, Lessing, Mann, Heine, Hesse. Besuche das Theater, die Oper und das Balett. Treibe Sport. Gymnastik, Tai-Chi, Laufen dürften besonders gut sein. Nutze die Zeit, um aus Dir etwas zu machen, nicht für andere, sondern für Dich selbst. Mache Dich zu dem Menschen, der Du sein möchtest. Pflege Deine Interessen. Meditiere. Genieße die Ruhe und lausche vorsichtig in sie hinein.
Mir ging es genauso wie Du und es geht mir heute noch so. Es wird sich nicht ändern. Aber Du kannst Dir den Gefallen tun, und Dich deswegen nicht zu grämen und zu verurteilen und um Anpassung zu bemühen. Sondern einfach bei Dir zu bleiben und Deine Eigenart und Deinen Charakter zu pflegen. Wie Du bist, ist unglaublich wertvoll und heute mehr benötigt denn je. Vergiss das Laute und Schrille. Wenn Du Deinen Weg gehst, wirst Du Dich selbst dereinst überraschen und über Dich staunen. Dann werden die anderen auch nicht mehr wichtig für sein oder Du wirst die richtigen bzw. passenden gefunden haben.

Herzliche Grüße und gutes Gelingen wünscht
Deine Projektion

A


Unsere Gesellschaft

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Oh weia, DeineProjektion... ein Klischee jagt das nächste, was?

Wovon sprichst Du? Und: Was schlägst Du vor Pogopuschel?

Danke DeineProjektion!

Deine aufmunternden Worte tuen wirklich gut. Ich bin nicht so der Literaturtyp, aber ich interessiere mich sehr für Physik. Ich werde deinen Rat befolgen, aber ich glaube das ird nicht einfach werden. Wenn man anders ist als Andere wird man oft nicht verstanden oder gar schief angeschaut, nur weil ich Bücher über Physik lese oder mich Mathematik interessiert... Aber nur tote Fische schwimmen mit dem Strom, also hast du recht. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr, wenn ich zu studieren beginne, ein paar Gleichgesinnte unter meinen Kollegen sind. Das klingt jetzt etwas böse, aber ich bin froh das es dir auch so erging/ergeht , weil ich mich nicht mehr so abnormal fühle

vielen Dank!

Liebe Grüße,

Crisis

Hallo Crisis,

Physik und Mathematik. Darin war ich auch immer sehr gut. Aber ich hatte damals festgestellt, dass meine Fragen grundlegender sind. Aber gut. Es ist nicht wichtig, was Dein Themengebiet ist, solange Du beharrlich, aber nicht verbissen dabei bleibst. Die Menschen, die Dir jetzt wichtig sind, denen bist Du evtl. nicht wichtig und in einigen Jahren werden sie es Dir auch nicht mehr sein. Jeder geht (leider) seinen eigenen Weg. Von schiefen und schelen Blicken brauchst Du Dich nicht irritieren lassen. Aber ich weiß, das lässt man eben doch einfach - aber nur für den Moment. Bleibe bei Dir lass Dich - außer von wirklich guten Argumenten, dafür sollte man immer offen sein, nicht abbringen, die andern, die da so schauen, wissen es auch nicht besser, die sind bestenfalls in der Überzahl, aber für wen ist das schon ein Kriterium. Bestimmt sich nicht mancherorts der Wert von etwas nach seiner Seltenheit? Jedenfalls ist die eigene Suche relevant, es gibt keine Autoritäten, keine Experten, es gibt nur Lernende und Lehrende (das sind wir alle gleichermaßen). Also einfach pilgern, mit offenem Herzen und wachem Verstand und sich niemals von irgendwelchen Dogmen vereinahmen lassen. Alles ist möglich, wir sind alle frei. Die anderen die schief schauen auch. Dazu haben sie sich entschieden, aber es ist auch ihre eigene Begrenzung. Letztlich ist jede Ausprägung der Vielfalt eine Möglichkeit zu lernen, nichts ist besser oder schlechter als etwas anders. Es ist schlicht.
Hoffe nicht auf Gleichgesinnte. Vielleicht ergibt es sich, vielleicht nicht. Gemeinschaft ist sehr wichtig und ein grundlegendes Bedürfnis, aber es lässt sich auch zügeln und beobachten, sofern sich keine ergibt, denn erzwingen lässt sich sich nicht oder nur unter leidvollen Kompromissen. Wenn sich keine Gleichgesinnten treffen lassen, ist es wichtig, dass Du möglichst bei Dir bist und Dich mit dem befassen kannst, was Dir wichig udn Freude bereitet, so dass Du Deine Zeit genießen kannst, wie es Dir gut tut - und das auch unabhängig von der Gemeinschaft mit anderen. Mir gefällt die partikularisierte Gesellschaft auch nicht gut und es belastet mich oft emotional, aber das sind nun mal die veränderbaren, aber doch relativ stabilen bzw. trägen aktuellen Bedingungen. Um Leid zu minimieren kann man seine innere Haltung etwas ändern. Und wenn Du dabei bleibst, wirst Du erkennen und auch spüren, dass die anderen nicht so wichtig sind und es auch nciht besser wissen. Ihr scheler Blick verrät sie eigentlich schon, denn ein offenes Herz blickt neugierig in die Welt und voller Fragen und schaut nicht schief auf andere.
Diejenigen, die dich heute schief anschauen, werden es auch in Zukunft tun, aber es stellt sich die Frage mit welchem Recht? Wieso sollten ihre Wertungskriterien relevant sein? Woher wollen sie Wissen, dass sie richtig liegen? Wieso sollten sie Dir wichtig sein? Und vielleicht sind ihre schiefen Blicke auf anderes zurückzuführen als Du vermutest. Sie werten sich doch selbst ab, lange bevor sich Dich abgewertet haben. Wie man mit sich selbst ins Gericht geht, so tut man es mit anderen. Das sind auch nur leidende Wesen, die es nicht besser wissen. Wer von diesen wird schon wirklich offen und neugierig sein? Wer ist der Gerechteste? Was tragen sie gutes bei? Wieso ist die Welt für alle, wenn sie sie verlassen zu einem besseren Ort geworden? Weil sie schief geschaut haben?
Mir ergeht es immer noch so. Aber das ist nicht weiter schlimm. Denn ich weiß, dass die anderen es auch nicht besser wissen oder haben. Das sieht meistens nur so aus und ist obendrein irrelevant. Denn welchen Einfluss könnte das Glücksniveau eines anderen schon für meines haben? Und wie sollte sich das verrechnen bzw. vergleichen lassen? Vielleicht ist das Glücksniveau eines spartanisch lebenden Brahmanen QUALITATIV ein völlig anderes als das eines feiernden Sanguinikers? Auch wenn der Sanguniker quantitativ mehr Glück verspürt. Wie will man das verrechnen udn vergleichen wollen? Wieso sollte das für den einen oder anderen der beiden relevant für seine Lebensführung sein?
Abnormal, korrekt eigentlich a-normal (griechisches sog. Alpha-Privativum), gibt es nicht, weil es die Norm auch nicht gibt - zum Glück. Das hätte die Industrie zwar gerne, weil sich so alles standardisiert verkaufen ließe, aber das Universum kennt nur die Vielfalt. Es gibts nichts Gleiches und schon gar nichts Normales. Die norm ist nur eine Statistische Größe des Augenblicks, sie wandelt sich ständig, es gibt sie nicht, außer als Konzept der Unterjochung. Daher ist sie auch keine gute Richtschnur. Du bist nicht a-normal, aber auch nicht normal! Du bist einfach und so ist es richtig. Es empfiehlt sich das unnötige Konzept der Normalität über Bord zu schmeißen. Es nützt nichts. Wer will denn schon normal sein? Wichtiger ist doch real, wirklich, bewusst, echt, authentisch, liebevoll, menschlich, zufrieden, freundlich, aufgeschlossen, neugierig, fröhlich, humorvoll, interessiert etc. zu sein, aber normal? Die Norm wird nur von der Industrie und Handelskammer bestimmt. Das ist was für verstaubte Bürokraten und Industrielle aus den Anfangstagen des Taylor- und Fordismus. Die hätten gerne alles standardisiert, normiert und alles in kleinen grauen quadratischen Päckchen. Und was bringts? Verwaltungseffizienz. Dient nur der Arbeitsvereinfachung. Auch hier mein Verweis auf die Würde. Wir sind ja kein Vieh (mit dem man auch nicht so umgehen sollte). Würde und Stolz und die Anerkennung der Würde kennt keine Norm, sie kennt kein Kriterium der Anerkennung, sie erkennt einfach an und fordert oder erwartet Anerkennung unabhängig von allen Kriterien.

Herzliche Grüße
Deine Projektion

Hallo DeineProjektion.

Deine Sichtweisen haben mir einen ganz anderen Blickwinkel verschafft. Wenn du recht hast und es nichts oder niemanden gibt was man als ´normal´bezeichnen kann, warum gibt es dann Begriffe wie ´Exzentriker´. Ich denke das es von Anfang an so etwas wie Abnorm nicht gab, sondern dass die Menschen diesen Begriff geprägt haben.
Du beschreibst in deinem Thread, dass mich das Verhalten Anderer nicht von meinem Weg abbringen soll. Du hast völlig recht, ich teile deine Meinung, aber das erscheint mir so schwierig zu sein... Ich habe lange versucht, meine Gefühle vom Verhalten Anderer unabhängig zu machen, aber dass ist mir bis jetzt nur zum Teil gelungen. Warum haben es die Menschen die einfach mit dem Strom schwimmen immer einfacher als die Anderen? Ja, es stimmt schon, das geht dann dafür auf die Kosten ihrer eigenen Individualität, aber wenn das wirklich glücklich macht? Muss ich mich entscheiden zuwischen Glück und meiner Einzigartigkeit? Es erscheint mir fast so... Es stimmt, dass das Glück anderer mich nicht beeinflussen sollte, aber ich kann es nicht ändern. Es ist einfach so. Was ich weis kann man das sogar wissenschaftlich erklären... Hängt mit der Amygdala zusammen was ich weis...

Du scheinst mir ein sehr gebildeter Mensch zu sein. Darf ich fragen wie alt du bist und welchen Beruf du ausübst?

Liebe Grüße,

Crisis

Hallo Crisis (guter Nick übrigens, denn jede Krise birgt eine Chance)!

Zitat:
Deine Sichtweisen haben mir einen ganz anderen Blickwinkel verschafft. Wenn du recht hast und es nichts oder niemanden gibt was man als ´normal´bezeichnen kann, warum gibt es dann Begriffe wie ´Exzentriker´. Ich denke das es von Anfang an so etwas wie Abnorm nicht gab, sondern dass die Menschen diesen Begriff geprägt haben.

Da würde ich Dir unumwunden zustimmen. Sprache ist ein Instrument. Sprache formt unsere Welt. Am Anfang war das Wort. In der griechischen ÜBersetzung der Bibel heißt es am Anfang war der Logos. Logos ist sehr schwer zu übersetzen. Es kann Begriff, Wort, Sprache, Verstand, Vernunft, Bewusstsein und vieles mehr in dieser Richtung bedeuten. Alles was mit Logik, Semantik und Denken zu tun hat. Weiter heißt es in der Bibel: Und Gott schied den Himmel von der Erde, den Tag von der Nacht etc. Das Spannende ist: Das macht Gott alles mittels des Logos!! Der Logos ist also das Instrument der Trennung, der Analyse. Beschäftigt man sich mit der analytischen Sprachphilosophie, kommt man sehr schnell zu eben der Erkenntnis, das Begriffe, die Welt zerlegen. Mathematisch formuliert sind Begriffe nichts anderes als Definitionen von Mengen, also Klassen von Elementen, die ein oder mehrere Kriterien gemeinsam haben. Die Kriterienauswahl die der Klassenbildung zugrunde liegt, ist allerdings beliebig und kann dementsprechend auf individuelle oder Kollektive Entscheidungen hin (ebenfalls nach beliebigen Kriterien z.B. pragmatische, gesundheitliche, ökonomische, spirtuelle etc.) geändert werden. Dadurch verändert sich das gesamte Begriffssystem, also die Ontologie (die Lehre über die Struktur desssen was existiert), also letztlich die Weltanschauung. Begriffe bzw. ihre Definitionen, die wir selbst gewählt haben, bestimmen also unsere Weltsicht. Die haben wir uns also selbst ausgesucht und antrainiert (wenn auch meistens nicht bewusst). Existenz bedeutet demnach nichts anders, als dass ich sprachlich auf etwas referieren kann, also dass es in meinem sprachlichen System vorkommt. Insofern kann ich die vollkommen zustimmen.
Am Anfang war das Chaos, heißt es auch im biblischen Buch Genesis. Da gab es weder Exzentrisches noch Normales oder Anormales. Da war alles Eines, ein ungeordnetes Chaos. Bis Gott kam und es geordnet, also geteilt hat. Wer oder was hier Gott genau bedeutet oder ist, wäre ebenfalls zu klären. Es lohnt sich darüber mal nachzudenken.
Zitat:
Du beschreibst in deinem Thread, dass mich das Verhalten Anderer nicht von meinem Weg abbringen soll. Du hast völlig recht, ich teile deine Meinung, aber das erscheint mir so schwierig zu sein... Ich habe lange versucht, meine Gefühle vom Verhalten Anderer unabhängig zu machen, aber dass ist mir bis jetzt nur zum Teil gelungen. Warum haben es die Menschen die einfach mit dem Strom schwimmen immer einfacher als die Anderen?

Ja, das geht mir ebenso. Als Menschen haben wir ja auch ein Bedürfnis nach Nähe, nach Begegnung, nach Berührung (im konkreten wie im übertragenen Sinne). Ich glaube, Unabhängigkeit ist kein erstrebenswertes Ziel. Es ist eher der Punkt, dass man bei sich ist und dadurch unabhängig wird, weil man nur von sich abhängig ist. Weil man sein Leben selbst geprüft hat und sich auf sich verlässt, auf seine Entscheidungen vertraut und weiß, dass man damit richtig liegt. Es geht allerdings nicht um Selbstüberschätzung oder Selbstgefälligkeit. Dabei kann man ja auch offen für Neues bleiben. Es ist keine einmalige Lösung in dieser Sache zu suchen. Vielmehr ist es ein dauernder Prozess des Abwägens. Insofern geht es auch weniger darum gegen den Strom zu schwimmen als darum, überhaupt zu schwimmen, immer weiter zu schwimmen - die Richtung setzt man sich selbst. Daher ist der Satz eigentlich falsch. Es müsste heißen: Nur tote Fische schwimmen gar nicht, sie lassen sich treiben. Wenn sie leben, wechseln sie die Richtung nach belieben.

Zitat:
Ja, es stimmt schon, das geht dann dafür auf die Kosten ihrer eigenen Individualität, aber wenn das wirklich glücklich macht? Muss ich mich entscheiden zuwischen Glück und meiner Einzigartigkeit?

Das meinte ich so nicht. Individualität und Einzigartigkeit darum ging es mir nicht. Sie begrenzen sich, weil sie nichts neues lernen können. Das wollte ich sagen. Sie haben den Entschluss gefasst, sie haben einen Standpunkt, fragen udn suchen nicht mehr. Sie haben die Pat-end-lösung (Watzlwick). Und was Phantasien von End-Lösungen so mit sich bringenso, wissen wir in Deutschland ja nur allzugut.
Es stellt sich die Frage, ob Glück und Einzigartigkeit überhaupt erstrebenswerte Ziele sind und ob sie überhaupt erreichbar sind. Wie würdest Du beides definieren? Je nach Definition können sie einen Widerspruch bergen oder auch nicht. Wenn zu meinem Glück, Gemeinschaft gehört, steht mein Glück evt. im Widerspruch zur Einzigartigkeit, bspw. Was bedeutet für Dich Glück? Wieso nicht Sinn oder Erfahrung oder Weisheit? Was ist denn Glück? Und überfordert der Anspruch an Glück nicht vielleicht? Wie sieht es mit weniger, mit der Zufriedenheit aus?

Zitat:
Es erscheint mir fast so... Es stimmt, dass das Glück anderer mich nicht beeinflussen sollte, aber ich kann es nicht ändern. Es ist einfach so.

Nichts ist einfach so. Alles kann umdefiniert, umgewertet, anders gelebt werden, wenn man sich dafür entscheidet und es einübt und es so zur Gewohnheit wird.
Zitat:
Was ich weis kann man das sogar wissenschaftlich erklären... Hängt mit der Amygdala zusammen was ich weis...

Das Gehirn ist glücklicherweise plastisch. Selbst der Effekt der Spuren auf der Amygdala lässt sich bspw. mit EMDR verringern. Nichts ist determiniert. Die materialistische Weltsicht ist zu eingeschränkt. Es ist alles ein Wechselspiel zwischen Geist und Materie. Vielleicht ist sogar alles Geist oder Energie in unterschiedlicher Wellenlänge.


Zitat:
Du scheinst mir ein sehr gebildeter Mensch zu sein. Darf ich fragen wie alt du bist und welchen Beruf du ausübst?

Schmeicheleien gegenüber bin ich nicht abgeneigt. Indessen sehe ich nicht, welchen Mehrwert das meinen Beiträgen verschaffen könnte und würde mich daher gerne der Antwort entziehen. Für die Akzeptanz meiner Worte ist es irrelevant. Zum Aufbau einer persönlichen sozialen Beziehung halte ich persönlich das auch für irrelevant. Hier sind Interessen, Einstellungen, Haltungen und konkrete Verhaltensweisen für mich eher ausschlaggebend als solche oberflächlichen personenbezogenen Daten. Betrachte mein Schweigen in dieser Frage daher bitte nicht als einen Kopf-Stoss. Danke.

Herzliche Grüße
Deine Projektion

Zitat von Crisis:
Wenn du recht hast und es nichts oder niemanden gibt was man als ´normal´bezeichnen kann, warum gibt es dann Begriffe wie ´Exzentriker´.

Die Denkweise ist angeboren - das Individuum sucht anhand von Bewertungen, Urteilen und Vergleichen nach einer Sicherheit in seiner Abgrenzung von der Umwelt, die es als leidvoll empfindet. Durch diese Abgrenzung verschafft es sich auf unbewusstem Wege die Illusion einer privilegierten Position um das Unangenehme verdrängen zu können. Z. B. die Angst vor dem Tod. Aber über das Unbewusste und Bewusst-Unbewusste kann auch jeder Mensch durch das Erkennen seiner Lage hinausgehen.

Gruß, S.

Zitat von Shangir:
Zitat von Crisis:
Wenn du recht hast und es nichts oder niemanden gibt was man als ´normal´bezeichnen kann, warum gibt es dann Begriffe wie ´Exzentriker´.

Die Denkweise ist angeboren - das Individuum sucht anhand von Bewertungen, Urteilen und Vergleichen nach einer Sicherheit in seiner Abgrenzung von der Umwelt, die es als leidvoll empfindet. Durch diese Abgrenzung verschafft es sich auf unbewusstem Wege die Illusion einer privilegierten Position um das Unangenehme verdrängen zu können. Z. B. die Angst vor dem Tod. Aber über das Unbewusste und Bewusst-Unbewusste kann auch jeder Mensch durch das Erkennen seiner Lage hinausgehen.

Gruß, S.


Hallo Shangir

Ja genau so sehe ich das auch. Mit Freunden oder in einer Gruppe fühlt man sich so sicher. Es kommt einem so vor als sei man, wie die Erde, von einem unsichtbaren Feld geschützt, dass alle schlechten Gedanken abschirmt oder einfach nicht zulässt. Ist man jedoch allein, so fällt dieser Schutz weg und man beginnt über die grausame Welt nachzudenken... Alleine die allgemeine Situation der Welt, ihre Unfairness, ihre Grausamkeit und ihre Intoleranz gegenüber ´anderen´ Menschen macht mich fertig. Aber alleine darüber zu sprechen scheint meine Hassgefühle gegenüber der Welt zu lindern...

Vielen Dank für deine Antwort

Liebe Grüße,

Crisis

Hallo Crisis,
danke für deine nette Rückmeldung!

Zitat von Crisis:
Aber alleine darüber zu sprechen scheint meine Hassgefühle gegenüber der Welt zu lindern...

Genau das ist der richtige Weg zur Akzeptanz der Tatsache, dass nicht der eigene Wunsch, sondern ein Zusammenspiel von zahlreichen Umständen das eigene Umfeld, sowie auch das eigene Denken und Handeln bestimmen. Der Hass, die Angst und der innere Konflikt, der durch sie entsteht, sind die Antriebskraft für das Entwickeln von Denkweisen, die zu den Erfahrungsbereichen führen, auf deren Grundlage wir unseren Wandel vollziehen. Und dieses Bemühen führt in den meisten Fällen durch die unterschiedlichsten Erfahrungen und Begegnungen mit Philosophien und Religionen hindurch, und ermöglicht Begegnungen mit Menschen, mit denen uns weit mehr verbindet als das Teilen der Alltagssorgen.

Wenn du also sagst: dumm, nicht mein Weg, dann hat diese Wertung insofern eine Berechtigung, indem sie dich dazu bringt einen Weg einzuschlagen, auf dem irgendwann klar wird, dass es mehr gibt als diese Unterscheidung.

Liebe Grüße S.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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