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Seit längerer Zeit habe ich meine Probleme mit der Angst/Depressionen. Vielleicht sind es Depessionen durch die Angstzustände die mich im Leben bremsen oder Angstzustände durch die Depressionen. Letztendlich habe ich es immer versucht zu überspielen oder habe gedacht es geht von selber weg. Ich habe immer wieder an schlechten Tagen gesagt das ich mir hilfe hole und dann am ende doch gewartet ob es sich verbessert.
Hin und wieder gab es Tage an denen es ging war jedoch nie ganz weg. Die Situation bremst mich so sehr das ich
kein annehmbares Leben leben kann unter dauernden Angespanntheit, Angst seine alltäglichen Aufgaben zu bewältigen
fällt mir schwer oder ist für mich manchmal unmöglich. Ich glaube viele hier kennen ähnliches oder sind oder waren in
so einer Situation und können mir vielleicht anregungen geben da ich mich manchmal sehr Hoffnungslos fühle

Heute ist es wieder ein ganz anstrengender Tag gewesen der mich wieder um einiges nach hinten geworfen hat. Vielleicht glaube ich nicht an eine Therapie aber fakt ist ich muss etwas dagegen tuen aber gehe nicht den ersten Schritt.

Danke im vorraus fürs mitlesen
mfg

03.07.2017 20:23 • 05.07.2017 #1


4 Antworten ↓


Hallo luke234,

es braucht seine Zeit, bis man sich eingestehen kann, dass man ohne Hilfe nicht mehr weiter kommt. Bei mir hat es viele Jahre gedauert, bis ich eines Tages meinem damaligen Hausarzt sagte, dass ich nicht mehr kann. Meine Negativspirale in Sachen Depression hatte rasant an Fahrt zugenommen und ich empfand mein Leben als nicht mehr lebenswert. Ich habe dann von ihm ein AD verschrieben bekommen und wurde zur Reha geschickt, was damals noch etwas einfacher war. Es folgten dann im Laufe der Jahre noch verschiedene Therapien und natürlich ging es immer mal bergauf und bergab wie das Leben eben so ist.

Ich würde Dir wünschen, dass Du nicht erst dann anfängst nach Hilfe zu suchen, wenn wirklich gar nichts mehr geht, sondern dass Du schon jetzt aktiv dieses Thema angehst. Das braucht Dir nicht unangenehm zu sein, vielmehr zeugt es von großer innerer Stärke, wenn Du Dir diese Erkrankung eingestehen kannst und alles dafür tust, um wieder ein glückliches Leben führen zu können.

Alles Gute. LG, Perle

A


Angst vor dem ersten Schritt - Depression bremst mich aus

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Aber ist eine Therapie denn wirklich hilfreich, wenn man dem gegenüber nicht aufgeschlossen ist?

Nein Isa, aufgeschlossen sollte man einer Therapie gegenüber schon sein. Mitunter erreicht man diese Einsicht erst, wenn es einem so richtig dreckig geht. Und das kann Jahre dauern, bis ich verstehe, dass nur ich selbst meinem Leben eine Wendung geben kann, indem ich Hilfe von außen zu lasse.

Du solltest dir entweder eine Person suchen die dich unterstützt, und etwa für dich Termine machen kann, und dich womöglich auch dort hin begleitet, dass du sie auch wahrnimmst. Oder du gibst dir selbst das Versprechen gerade in der Guten Zeit einen Termine zu machen, weil du weißt es wird wieder eine schlechte Zeit kommen und dann hast du nicht die Energie. Aber wir wissen beide dass das eigene Versprechen schneller gebrochen ist als das zu einer anderen Person, wenn man die Entscheidungsgewalt abgibt und selbst nur noch hin muss.

Dass eine Therapie sinnvoll ist steht außer Frage.
Ob du sie selbst zu lässt kannst du ja beim Therapeuten mal ansprechen. Einfach mal anschauen und ausprobieren.
Sei dir jedoch auch darüber bewusst dass nicht jeder Therapeut passt. Du musst bestimmt ein paar treffen um einen zu finden der dir sympathisch ist. Wenn du gut mit ihm sprechen kannst und dich öffnen kannst, dann lässt du dir erklären wie eine Therapie so abläuft. Und dann heißt es ausprobieren.

Du hast nichts zu verlieren. Du weißt bereits dass es aufs und abs gibt, und dass es von selbst nicht verschwindet. Du weißt auch dass du es selbst nicht schaffst. Deshalb such dir Unterstützung, und dann gehe den Weg der dir geebnet wird.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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