Hallo guten Tag,
sitze z.Zt. viel vor dem PC und so bin ich auf dieses Forum gestoßen. Ich bin 59 Jahre und lebe in Ungarn mit Pferden, Ziegen, Hunden und Katzen.
Wie es dazu kam und meine Geschichte im Zeitraffer... Ich habe meinen Mann vor 15 Jahren kennengelernt. Ich hatte damals bereits ein Ferienhaus in Ungarn. Ein Jahr später wurde mein Mann pensioniert...ich arbeitslos und wir beschlossen, nach Ungarn auszuwandern. Ein Pferd und ein Hund nahm ich aus Deutschland mit. Wir heirateten hier in Ungarn...vor 13 Jahren. Ich bin sehr tierlieb und so blieb es nicht bei diesen wenigen Tieren, denn Tierschutz ist hier noch ein Fremdwort. So nahm ich immer wieder herrenlose und kranke Tiere auf und diese Aufgabe erfüllt mich auch bis zum heutigen Tag.
Allerdings veränderte sich mein Mann...einmal depressiv...dann wieder sehr gut drauf. Dieses auf und ab wurde immer extremer und ich habe nach Wochen des nachlesens im Internet eine Diagnose gefunden...manisch-depressiv. Es folgten Jahre, die ich keinem wünschen möchte...diese Krankheit ist des wahnsinns. Aber mit den richtigen Medikamenten ist es langsam erträglich geworden. Ich wäre gern zu diesem Zeitpunkt zurück nach Deutschland...wegen der Ärzte...aber mein Mann wollte nicht. Das waren die ersten 7 Jahre in Ungarn. Irgendwann merkte ich dann, daß er zu mir eine eigenartige Distanz aufbaute. Ich versofgte die Tiere...er war im Internet unterwegs. Ich machte den Garten...er saß am Computer. Und das könnte ich noch beliebig fortsetzen. Es gab viel Streit weil ich mich einfach alleingelassen fühlte mit der vielen Arbeit. Im Laufe der nächsten Jahre hatte ich mich aber daran gewöhnt und mein Mann begründete es damit, daß ihm die Tiere und die damit verbundene Arbeit nicht liegen. Natürlich Verständnis...mein Mann ist ja auch nicht gesund...aber es kriselte gewaltig und jeder bezog im Haus sein eigenes Zimmer. Auch damit konnte ich leben...bis zu diesem Frühjahr.
Denn was ich da dann merkte, war einfach das Tüpfelchen auf dem i und ich bin irgendwie auch etwas naiv. Er chattete regelmäßig mit Frauen während ich Haus und Hof in Ordnung hielt. Und nicht nur das...sie erzählten ihm wie schwer sie über Onlinshops ihr Geld verdienen müssen und um sie zu unterstützen, hat er Sachen gekauft, damit sie die Provision bekommen.
Das war der Tag an dem ich sagte...ich kann so nicht mehr weitermachen...ich geh vor die Hunde. Ich habe mir ein kleines günstiges Anwesen gekauft und bin im Sommer mit allen Tieren ausgezogen. Bin allerdings finanziell von meinem Mann abhängig und er hält mich schon sehr knapp. Im Sommer hatte ich sehr viel Arbeit mit renovieren etc. und nun, wo so langsam Ruhe einkehrt fühle ich mich verraten, verkauft und sehr einsam...es tut einfach verdammt weh. Gehe auch immer weiter in mich und mag oft mein Gelände garnicht verlassen. Dann kommt noch die Angst dazu hier unter zu gehen...die Verantwortung für meinen kleinen Gnadenhof lastet auch sehr schwer auf meinen Schultern. Und nun stehen auch noch die Weihnachtsfeiertage vor der Tür...
Sicher weiß ich, daß mir niemand wirklich helfen kann aber unter Gleichgesinnten findet man doch die ein oder andere Seelenverwandtschaft. Oft reicht das ja schon aus, damit wieder eine Tür aufgeht und ein neues Blickfeld geöffnet wir.
Liebe Grüße an alle aus Ungarn
Radwanah
sitze z.Zt. viel vor dem PC und so bin ich auf dieses Forum gestoßen. Ich bin 59 Jahre und lebe in Ungarn mit Pferden, Ziegen, Hunden und Katzen.
Wie es dazu kam und meine Geschichte im Zeitraffer... Ich habe meinen Mann vor 15 Jahren kennengelernt. Ich hatte damals bereits ein Ferienhaus in Ungarn. Ein Jahr später wurde mein Mann pensioniert...ich arbeitslos und wir beschlossen, nach Ungarn auszuwandern. Ein Pferd und ein Hund nahm ich aus Deutschland mit. Wir heirateten hier in Ungarn...vor 13 Jahren. Ich bin sehr tierlieb und so blieb es nicht bei diesen wenigen Tieren, denn Tierschutz ist hier noch ein Fremdwort. So nahm ich immer wieder herrenlose und kranke Tiere auf und diese Aufgabe erfüllt mich auch bis zum heutigen Tag.
Allerdings veränderte sich mein Mann...einmal depressiv...dann wieder sehr gut drauf. Dieses auf und ab wurde immer extremer und ich habe nach Wochen des nachlesens im Internet eine Diagnose gefunden...manisch-depressiv. Es folgten Jahre, die ich keinem wünschen möchte...diese Krankheit ist des wahnsinns. Aber mit den richtigen Medikamenten ist es langsam erträglich geworden. Ich wäre gern zu diesem Zeitpunkt zurück nach Deutschland...wegen der Ärzte...aber mein Mann wollte nicht. Das waren die ersten 7 Jahre in Ungarn. Irgendwann merkte ich dann, daß er zu mir eine eigenartige Distanz aufbaute. Ich versofgte die Tiere...er war im Internet unterwegs. Ich machte den Garten...er saß am Computer. Und das könnte ich noch beliebig fortsetzen. Es gab viel Streit weil ich mich einfach alleingelassen fühlte mit der vielen Arbeit. Im Laufe der nächsten Jahre hatte ich mich aber daran gewöhnt und mein Mann begründete es damit, daß ihm die Tiere und die damit verbundene Arbeit nicht liegen. Natürlich Verständnis...mein Mann ist ja auch nicht gesund...aber es kriselte gewaltig und jeder bezog im Haus sein eigenes Zimmer. Auch damit konnte ich leben...bis zu diesem Frühjahr.
Denn was ich da dann merkte, war einfach das Tüpfelchen auf dem i und ich bin irgendwie auch etwas naiv. Er chattete regelmäßig mit Frauen während ich Haus und Hof in Ordnung hielt. Und nicht nur das...sie erzählten ihm wie schwer sie über Onlinshops ihr Geld verdienen müssen und um sie zu unterstützen, hat er Sachen gekauft, damit sie die Provision bekommen.
Das war der Tag an dem ich sagte...ich kann so nicht mehr weitermachen...ich geh vor die Hunde. Ich habe mir ein kleines günstiges Anwesen gekauft und bin im Sommer mit allen Tieren ausgezogen. Bin allerdings finanziell von meinem Mann abhängig und er hält mich schon sehr knapp. Im Sommer hatte ich sehr viel Arbeit mit renovieren etc. und nun, wo so langsam Ruhe einkehrt fühle ich mich verraten, verkauft und sehr einsam...es tut einfach verdammt weh. Gehe auch immer weiter in mich und mag oft mein Gelände garnicht verlassen. Dann kommt noch die Angst dazu hier unter zu gehen...die Verantwortung für meinen kleinen Gnadenhof lastet auch sehr schwer auf meinen Schultern. Und nun stehen auch noch die Weihnachtsfeiertage vor der Tür...
Sicher weiß ich, daß mir niemand wirklich helfen kann aber unter Gleichgesinnten findet man doch die ein oder andere Seelenverwandtschaft. Oft reicht das ja schon aus, damit wieder eine Tür aufgeht und ein neues Blickfeld geöffnet wir.
Liebe Grüße an alle aus Ungarn
Radwanah
18.11.2012 06:59 • • 18.12.2013 #1
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