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Ich bin 44 Jahre alt, war als Kind schon oft alleine. Als ich 18 war ist mein Vater gestorben, meine Mutter konnte das nicht auffangen. Irgendwie habe ich mich durch das Leben geschlagen, viel geschafft und auch sehr schöne Zeiten erlebt. Immer war Angst mein Begleiter, in den unterschiedlichsten Formen.

Was ich jedoch nie geschafft habe, ist eine erfüllte Beziehung zu führen.

In 2006/2007 geschah folgendes

- Jobverlust - Gott sei Dank Anschlussbeschäftigung gefunden
- Umzug in eine neue Wohnung
- Suizid des Bruders
- Tod des Schwiegervaters
- Todesfall im Freundeskreis

In dieser Zeit war ich Single, hatte aber gutes soziales Umfeld. Aber mir fehlte sehr ein Partner. Ich wollte festgehalten werden, mein Leben mit jemandem teilen. Noch nie war der Wunsch so extrem.

Es folgten drei Männer, auf einen lies ich mich sogar zwei Mal ein. Von allen bin ich verlassen worden und alle drei haben im Nachgang direkt eine Frau gefunden, mit der es passte. Ich bin alleine. Für den letzten Mann bin ich sogar 400 km weit weg von zu Hause gezogen, um ihm nach zwei Jahren Fernbeziehung näher zu sein.

Objektiv gesehen, passten alle drei nicht optimal zu mir. Ich bin mir aber unsicher, ob das wirklich so ist, dass sie nicht passen oder ob es meine Verlustangst ist, die mir das vorgaukelt.

Ich binde mich emotional an diese Männer, habe ständig Angst, dass sie mich verlassen, fühle mich nicht wirklich gut in der Beziehung, weil es im richtigen Leben doch nicht so passt, aber ich kann nicht gehen. Irgendwann geht es mir so schlecht und ich benehme mich so ätzend, dass die Typen einfach weglaufen.

Im Moment ist es sehr schlimm, weil ich so weit weg von zu Hause bin (bin gerade mal ein Jahr hier). Bin vor 8 Wochen verlassen worden. Ich weiß, dass ich das überwinden muss. Und gleichzeitig muss ich dringend daran arbeiten, die Verlustangst zu überwinden. Sonst passiert mir das immer wieder! Therapie ist ja aufgrund der Wartezeit akut keine Lösung.

Daher wende ich mich an dieses Forum. Habt ihr Tips zur Selbsthilfe?

Vielen Dank im Voraus für eure Unterstützung!

Tabuwu

20.04.2013 09:03 • 30.05.2013 #1


4 Antworten ↓


Ich war auch zuviel allein. Auch wurde ich zu oft verlassen, oder zumindest hab ich schwere und dunkle Zeiten durch.
Aufgrund dessen hab ich wie du nie ein verlässliches Gefühl aufbauen können. Denn verlassen worden sein ist äussert schmerzhaft.
Entweder suchst du unterbewußt wieder diese schmerzhafte situation des Übels um es immer und immer wieder zu erleben, wegen aufarbeitung oder verdrängung, und das neue erleben scheint dann icht ganz so schrecklich wie das als Kind, oder genauso schlimm?

Viele Männer finden schneller eine neue Frau, wie eine Frau nach einer Trennung einen Mann.
DAs liegt doch nicht an dir.
Männer haben es viel leichter da eine Frau zu finden.
Denn eine Frau ist Freiwild für die Männer nach einer Trennung.- Das weiß sie auch ingesheim und zieht sich zurück.


Du solltest nie zu einem Mann ziehen, sondern ein Mann zieht gefälligst immer zu dir, nicht andersherum.
Oder ihr such euch an einem neuen Wohnort zusammen eine neue Wohung.
Aber alles andere ist für Liebe zuviel machen und kriechen.
Ein mann muß für dich was tun.


Wir sind ein Nichts, wir sind wertlos, wir haben nichts tolles, das sind die kindheitsmuster.
Die uns sagen, das wir nichts an uns haben, wo andere ein mann damit gemeint, zum Kämpfen veranlassen würde.
Suche nicht nach der Liebe, wirf die Bedürftigkeit über Bord.
Lass dich nicht mehr so stark mit einem Mann ein, ohne Verbindlichkeit.
Ich kann dir nicht viel tips geben.
Nur sorg gut für dich, tu dir gutes und überschütte dich selber mit guten GEdanken und guten Taten.
Liebe dich selber. Auch die Wunde deiner kindheit ansehen und salben lassen, in der Therapie oder seelsorge wär hier mein gedanke.
Entdecke dich neu. Dubist

A


Wie überwinde ich meine Verlustangst? Wieder verlassen worde

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Wie Dubist schon schrieb, klingt das alles sehr nach alten Kindheitsmustern.

Denn damals wurdest Du ja auch verlassen und das wirkt auf ein Kind seelisch überwältigend (Trauma), da es sozusagen sich hilflos ausgeliefert fühlt.

Ich glaube auch, dass Du entweder unbewusst im heutigen Leben gleiche Muster suchst, weil sie Dir vertraut sind oder weil Du immer wieder ähnliche Situationen schaffst in Deinem Leben, damit Du dieses Verlusttrauma lösen kannst.

Um wirklich etwas zu lösen und damit die Kindheit auch wirklich Geschichte werden darf, musst Du genau da ran. Bedeutet im Rahmen einer Therapie sich das alles ansehen, alte Wunden und ggf. viel betrauern. Das erneute Erleben und Nachfühlen der Situationen in einem gesichterten Rahmen einer Therapie und vor allem, nur so viel jeweils wie Du verkraften kannst, ist ein heilender Prozess. Es werden viele Tränen fliessen, aber damit betrauerst Du diese Situationen und Gefühle und exakt in dem Moment werden sie wirklich Geschichte und sind nicht mehr präsent im aktuellen Erwachsenenleben.

Das alles tut zwar weh, kostet Kraft, aber ist heilsam und löst.

Vielleicht gehört auch ein bischen Mut dazu, aber das, was auf der anderen Seite wartet, ist ein befreiteres Leben, in dem Du dich nicht mehr als Marionette fühlst und handelst und auch diese Gefühle gar nicht mehr hochkommen, in denen Du ggf. die Beziehungen prüfst stetig und wie Du schreibst, einfach ätzend gegenüber den Männern wirst, die Du eigentlich ja liebst.

Vielen Dank für eure Worte!

Ich versuche dieses Erlebnis als Chance zu sehen. Werde versuchen herauszufinden, was das Problem ist.

Mir fällt dazu ein, dass es durchaus Männer gibt, die mich geliebt haben, ganz einfach und unkompliziert. Aber diese Männer waren mir über kurz oder lang viel zu langweilig und dann bin ich immer ausgebrochen und habe ias Abenteuer gesucht. Verlustangst hatte ich in diesen Beziehungen glaube ich nie.

Vielleicht habe ich als Kind schon gelernt, dass ich um die Liebe kämpfen muss ? Da scheint wohl einiges im Argen zu sein....

Hallo Zusammen. Auch ich mit meinen 47 Jahren werde von Verlustängsten geplagt. Nach mehreren glücklosen Beziehungen in meiner Vergangenheit (ich wurde immer verlassen) und einer 17-jährigen Ehe habe ich vor 5 Jahren eine Frau gefunden die mich sehr liebt und die ich auch sehr liebe. Bevor ich zu meiner großen Liebe gezogen bin war ich sehr eifersüchtig, da sie in diversen Chats auch immer irgendwie angebaggert wurde. Dieses Gefühl der EIfersucht ist aber dann nach meinem Umzug zu ihr verschwunden und ich dachte: jetzt ist alles gut.

Dann ist vor einigen Wochen ein guter Bekannter meiner Lebenspartnerin (sie kennen sich aus diesen Chats) aufgetaucht und hat sie zum Essen eingeladen. Meine große Liebe sagt mir jeden Tag wie sehr sie mich liebt, und zeigt es mir natürlich auch. Irgendwie ist mir dann nach dem Essen der ungewöhlich hohe SMS Versand aufgefallen, und ich habe etwas angefangen das mich jetzt in einen Teufelskreis gebracht hat. In einer SMS habe ich gelesen, dass er sich in sie verliebt hat. Meine Partnerin beteuert mir aber jeden Tag dass Sie nur mich liebt, und den Bekannten nur als guten Kumpel ansieht und könne sich ihn als Partner nicht vorstellen.

Meine Partnerin muss demnächst für 5 Wochen auf Kur und nun setzt bei mir alles aus. Ich habe die ständige Angst sie trifft sich dort mit ihm und stellt sonst für Sachen an. Mittlerweile, nach unzähligen Debatten habe ich erkannt, dass ich unter Verlustangst leide und möchte auch dagegen angehen, da es durch meinen Kontrollzwang in unserer Beziehung mittlerweile 5 vor 12 ist. Sie liebt mich noch immer, aber das ständige Klammern hat schon die ersten Spuren bei ihr hinterlassen.

Bitte gebt mir einen Rat, bwz. für die Zeit des Kuraufenhaltes etwas Halt. Morgen werde ich auf alle Fälle den Psychater aufsuchen, denn uns ist unsere Beziehung sehr wichtig und ich möchte diese Beziehung wegen meines Kopfkinos nicht kaputt machen.

Danke und LG Tom





Dr. Reinhard Pichler
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