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Hi, eigentlich selbst nicht meine Art so viel über mich zu sprechen aber irgendwie brauche ich mal komplett außenstehende Meinungen.

Kurzfassung: Ich habe Anfang des Jahres im März einen jungen Mann kennen gelernt (über ein Handyspiel ;D sind da in einigen Chats zusammen - kann man sich vorstellen wie eine Schulklasse), wir haben uns auf Anhieb verstanden beim ersten Treffen, KEINEN Sex gehabt, seitdem texten wir teilweise täglich ununterbrochen, haben uns mehrfach und auch schon mehrere Tage hintereinander gesehen, was unternommen. Das ist zwar nicht so einfach, weil wir nicht in der gleichen Stadt wohnen (wenn auch nur knapp 150 km auseinander) und unserer beider Job es nicht immer zulässt sich öfter zu sehen, aber grundsätzlich gab es bisher keinen Tag seitdem, an dem wir keinen Kontakt hatten.

Aber dann gibt es Tage und Ausnahmen, die mich immer wieder völlig aus der Bahn werfen. So wie die momentane. Am Wochenende hatten wir uns gesehen. Ich weiß, dass erst zurzeit gestresst ist wegen seinem Job und da hat er sich auch schon mir mitgeteilt usw. ein großer Schritt für ihn, weil er sonst nicht über sich und Probleme redet. Er ist da eher der Typ zurück ziehen ins Schneckenhaus.

Es scheinen aber noch mehr Probleme zu sein, die er hat, worüber er aber nicht reden will. (Ok, das zweite Problem hat er mir jetzt schon angedeutet. )

Er will keine Hilfe von mir, obwohl ich ihm liebend gern helfen würde. Angeboten habe ich es ihm mehrfach. Und ja, wenn ich den Texten im lieben Internet über die Unterschiede von Männern und Frauen Glauben schenken mag, dann sind Männer wohl so, dass sie mit dem weiblichen Geschlecht nicht über Probleme reden wollen, bis sie eine Lösung gefunden haben und das Problem aus der Welt ist. (Ist das so?)
Insgesamt weiß er aber jetzt, dass ich da bin, wenn er Hilfe von mir will. Hier sollte ich also jetzt nichts mehr weiter investieren oder?

Zumindest ist es jetzt so, dass er sich seit gestern Abend ganz plötzlich wieder abrupt zurück gezogen hat und heute auch nur sehr wenig antwortet. Das ist ok. So langsam komme ich damit klar, wäre auch komisch nach fast einem halben Jahr. (Auch wenn ich meine Verlustangst hier ganz stark unterdrücken muss und es mir sehr sehr schwer fällt.)

Ich weiß, dass ihm sehr viel an mir liegt und er mich nicht verlieren will und ich weiß auch mittlerweile, dass er selbst mit Emotionen nicht so hausieren geht, wie manch eine Frau oder ein anderer Mensch (ich will hier ja nicht verallgemeinern und das jetzt alles über einen Kamm scheren oder so ) Eigentlich bin selbst so und ziehe mich ganz stark zurück von denjenigen, die mir nur helfen wollen, wenn ich Probleme habe und es mir nicht gut geht. Dann bin ich genervt, wenn sie mich immer und immer wieder drauf ansprechen und mich kontaktieren usw.

Und trotzdessen wirft mich sein Verhalten während solcher Launen Phasen komplett aus der Bahn und meine Verlustangst kommt so extrem zum Tragen, dass ich mich echt Frage, ob ich nen Knall habe und ob es an mir liegt, wenn ich doch eigentlich nichts falsch gemacht habe.

Nicht falsch verstehen, er ist nicht mein Lebensinhalt, ich habe mein eigenes Leben, Freunde, Hobbys, spiele Klavier und gebe Unterricht usw. Ich bin nicht von ihm abhängig und auch als er im Urlaub war, habe ich ein paar Tage ohne Kontakt zu ihm überstanden (für ihn war es nicht so toll, dass wir da kaum bis gar keinen Kontakt hatten. ^^)

Was ich mir jetzt hier erhoffe ist:

Wie gehe ich selbst mit meinen Gefühlen da um, dass es mich so um haut? Wie kann ich mich selbst beruhigen, dass es nicht an mir liegt, wenn er selbst sagt, dass er Stress hat (persönlich und bei der Arbeit, wegen seiner Wohnung usw.).

Wie verhalte ich mich jetzt ihm gegenüber?

Ich habe mich selbst den Tag jetzt schon zurück gezogen, aber komplett ohne Kontakt ist fürchterlich und ich weiß nicht, wie ich ihm in solchen Situationen gerade begegnen soll.

Eines noch zum Abschluss: woanders wurde mir anonym geraten, ich solle mich komplett von ihm abwenden und es komplett beenden. Das steht aber nicht zur Diskussion für mich, weil er mittlerweile ja auch sehr sehr viel bedeutet. Ich weiß, dass ich recht gut aussehe und habe keine Probleme damit, Männer kennenzulernen. Ich habe mir nur bei ihm geschworen, durchzuhalten, weil ich nunmal bei ihm Herzklopfen verspüre und nicht einfach nur irgendwen möchte, nur um nicht Allein zu sein.

15.10.2015 15:39 • 25.05.2016 x 1 #1


14 Antworten ↓


Ich Wuerde auch zu ihm halten. .aber...lasse ihm seinen Freiraum wenn er es möchte. Wenn er nicht viel schreibt hat das vielleicht einen Grund. ..Idee er weiß nicht was..wenn es mir nicht gut geht habe ich auch kein bock zu schreiben oder zu telefonieren. .aber es ist schön das du zu ihm halten willst irgendwann kommt der Punkt da wird er sich öffnen nur nicht bedrängen

A


Wie mit seinen Launen umgehen, wenn er sich zurück zieh

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Lass ihn in keinem Falle fallen. Es spricht sehr für Dich, wenn Dir an ihm liegt und Du ihn nicht einfach über Bord wirfst.
Ich bin in gleicher Situation - er zieht sich auch dann und wann zurück, wenn gleich wir uns noch nicht allzu lange kennen.
Er hat aber (immerhin !) darüber gesprochen und sich Zeit erbeten - wahrscheinlich haben wir zu stürmisch begonnen.
Ich leide auch sehr darunter, mitunter tagelang nichts von ihm zu hören und zergrüble mir den Kopf darüber, ob ich ihm schreiben soll oder nicht - weil ich dann immer gleich Angst habe, ihn zu belästigen.
Ich bin jetzt in dem Modus, ihm hin und wieder - max. 2x die Woche - einfach einen lieben Gruß zu schicken, um ihm zu signalisieren, dass ich ihn nicht vergessen habe.
Renn ihm nicht hinterher und zeige ihm nicht, dass Du darunter leidest, das erzeugt nur Druck.
Mach auch mal 8 bis 10 Tage Funkstille - wenn ihm an Dir liegt, kommt er von allein wieder ...

Alles Liebe Gute !

Hilmar

Hallo LilMa,

Deine Selbstreflektion beeindruckt mich sehr.

Zitat:
Er will keine Hilfe von mir, obwohl ich ihm liebend gern helfen würde. Angeboten habe ich es ihm mehrfach.
Und ja, wenn ich den Texten im lieben Internet über die Unterschiede von Männern und Frauen Glauben
schenken mag, dann sind Männer wohl so, dass sie mit dem weiblichen Geschlecht nicht über Probleme
reden wollen, bis sie eine Lösung gefunden haben und das Problem aus der Welt ist. (Ist das so?)
Insgesamt weiß er aber jetzt, dass ich da bin, wenn er Hilfe von mir will. Hier sollte ich also jetzt nichts
mehr weiter investieren oder?


Ich denke es ist so, wie Du das schreibst.

Zitat:
Ich weiß, dass ihm sehr viel an mir liegt und er mich nicht verlieren will und ich weiß auch mittlerweile, dass
er selbst mit Emotionen nicht so hausieren geht, wie manch eine Frau oder ein anderer Mensch.
Eigentlich bin selbst so und ziehe mich ganz stark zurück von denjenigen, die mir nur helfen wollen, wenn ich
Probleme habe und es mir nicht gut geht.


Das ist doch gut wenn Du das klar erkennst.

Zitat:
Und trotzdessen wirft mich sein Verhalten während solcher Launen Phasen komplett aus der Bahn und
meine Verlustangst kommt so extrem zum Tragen, dass ich mich echt Frage, ob ich nen Knall habe und ob
es an mir liegt, wenn ich doch eigentlich nichts falsch gemacht habe.


Eigentlich eine ziemlich normale Reaktion. Du bist halt verliebt. Dies ist doch wunderbar.
Du solltest nur lernen, mit diesen Ängsten besser klar zu kommen.

Zitat:
Wie gehe ich selbst mit meinen Gefühlen da um, dass es mich so um haut? Wie kann ich mich selbst
beruhigen, dass es nicht an mir liegt, wenn er selbst sagt, dass er Stress hat (persönlich und bei der
Arbeit, wegen seiner Wohnung usw.).


Prüfe, ob Du Deinen Freund für einen wirklich aufrechten und ehrlichen Menschen hältst. Und dann vertraue
darauf, das er Dir sagt, was ihm an Dir und Deinem Verhalten nicht gefällt.
So lange er Dir keine Vorwürfe macht, musst du also davon ausgehen, das es nicht an Dir liegt.

Zitat:
woanders wurde mir anonym geraten, ich solle mich komplett von ihm abwenden und es komplett beenden.
Das steht aber nicht zur Diskussion für mich, weil er mittlerweile ja auch sehr sehr viel bedeutet.


Wenn Du unglücklich werden möchtest, solltest Du immer andere fragen. Die schaffen das oft Dir etwas
schönes zu zerreden. Allerdings hin und wieder sind fremde Tipps auch hilfreich.
Zitat:
Ich habe mir nur bei ihm geschworen, durchzuhalten, weil ich nunmal bei ihm Herzklopfen verspüre und
nicht einfach nur irgendwen möchte, nur um nicht Allein zu sein.


Darum beneide ich Dich. Wünsche Euch ganz viel Glück.
Eine tolle Partnerschaft aufzubauen und aufrecht zu erhalten bedeutet auch
sehr viel dafür zu tun und das fremde des Partners weitgehend akzeptieren zu lernen.

Viele Grüße

Hotin

Ich erkenne mich ein wenig in dir wieder. Mein Mann war zu anfangs ähnlich, redete kaum über seine Sorgen und Nöte. Manchmal konnt ich ihm doch was entlocken, aber mich nervte es auch. Es nervte mich teils so dass ich mich dann auch zurückzog. Wichtig ist dass du ihm signalisierst dass du jederzeit für ihn da bist wenn er dich zum reden braucht. Vielleicht braucht er auch einfach mehr Zeit um soviel Vertrauen in dich zu haben dass er sich öffnet. Ich weiss es ist schwer, sich da zurückzuhalten, du schreibst ja selber dass du ebenfalls genervt bist wenn dich jemand so bedrängt. Sag dir einfach, dass es nicht an dir liegt und das liegt es auch nicht, vielleicht wird er es dir auch mal sagen. Versuch locker drüber wegzusehen. Und vielleicht öffnet er sich irgendwann doch und bespricht die Dinge mit dir als sich immerzu zurückzuziehen.

Danke erstmal für eure Antworten.

Also ich habe mich mit dem Thema in den letzten Monaten extrem auseinander gesetzt und viel mit Freunden gesprochen. Sehr viel, viel mehr als ich es selbst in der Vergangenheit je getan habe. Daher kann ich es mittlerweile auch anders beurteilen und einordnen.

Es ist richtig, dass jeder seine Zeit braucht, sich zurück zu ziehen. Und das ist der Punkt, ich gebe sie ihm. Es mag auch für Außenstehende unverständlich sein, wie viel wir ansonsten tagtäglich kommunizieren und schreiben. Das mag jeder handhaben wie er will. Aber genau das ist eben auch der Punkt. Er zieht sich nicht langsam zurück. Es ist eine Art Knall. Er lässt von einer Minute zur anderen seine Mauer runter und ich laufe dagegen. In der einen Sekunde ist alles in Ordnung, in der anderen geht die Welt unter.

Und natürlich bin ich sehr verkopft. Ich begünstige auch sein Verhalten, gar keine Frage. Mittlerweile bin ich auch wieder entspannter, wenn er wieder seine Phasen hat. Heute zum Beispiel ist alles wieder in Ordnung. Er ist wieder er und sucht selbst wieder normalen liebevollen Kontakt.

Mir hat eine liebe Person einen Tipp gegeben in welche Kategorie er einzuordnen ist: passiv-aggressiv. Und genau das trifft auf ihn zu. (Wer hierzu näheres lesen mag, es ist bisher nicht ausreichend erforscht.)

Ich will ihm nicht gleich eine P-Störung zuschreiben, trotzdesden weißt er genau diese Symptome auf.

In dem einen Moment will er mich, braucht mich, schreibt es mir, zeigt es mir, sagt und zeigt anderen wie toll er mich findet. Im anderen Moment sieht er mich als Feind an, schafft unterschwellig alles als negativ anzusehen, alles schlecht zu reden worüber ich mich gerade freue oder was tolles in meinem Leben passiert.

Und dann gibt es Situationen in denen ich nicht nur passiv merke, dass er ein riesiges Problem mit seinem Selbstwert und auch Selbstbewusstsein hat, dass ich darüber echt erschrecke. (Ein Beispiel er ist bei mir, mein Handy liegt neben mir und leuchtet auf weil Nachrichten eingehen...er ist Mega nervös schaut die ganze Zeit versteckt auf mein Handy und wartet regelrecht darauf, mir könnte ein anderer Mann schreiben. 2. Beispiel er sieht mich als wunderschön an. Und es gab Situationen in der er nicht ertragen hat, wenn er an dem Tag nicht gut aussah. Wenn wir nebeneinander wach geworden sind und ich ihn morgens gesehen habe. Dachte immer, das sei ein frauen Phänomen in Bezug auf geschminkt / ungeschminkt. Er ist für ihn in einigen Situationen unerträglich, wenn mich andere bewundern und als schön bezeichnen, weil er sich dadurch als unzulänglich ansieht und mir doch niemals genügen kann. Zu einem Kumpel meinte er mal, als eine Situation war, in der er sauer auf mich war, soll sie sich doch in Hamburg einen anderen suchen. Im nächsten Moment hat er mir geschrieben, wie toll er mich findet, wie sehr er mich vermisst...)

Es gibt viele weitere Beispiele, an denen ich nach schon 3 Monaten gemerkt habe, dass er auch eine grundlegende negative Einstellung hat. Es gab Situationen, in denen er sich sofort auch von anderen angegriffen gefühlt hat, obwohl es überhaupt nicht so war und kein Mensch ihm was böses wollte.

Er hatte als Beispiel ein Riesen Problem damit, dass ich Einkäufe bezahlt habe, hat es aber nicht gesagt oder überhaupt angesprochen. Es hat irgendwann mal gekracht und da kam es dann raus, dass ihn das wahnsinnig gestört hat. Aber ich musste es aus ihm heraus zwingen, weil ich wieder mal gemerkt habe, dass was nicht stimmt.

Bei seiner arbeit sind immer alle anderen Schuld, wenn was schief läuft, er macht keinen Fehler.

Auf der anderen Seite gibt es immer wieder Tendenzen, dass er es selbst merkt. Ab und an bricht er auch sein schweigen auch wenn es in dem Moment zynisch, aggressiv ist. Aber da erkennt er selbst, dass er auch einen Fehler gemacht hat und an Stellen an sich arbeiten muss. Und aus diesem Grund glaube ich auch, dass er (auch wenn laut Literatur und Meinungen anderer, sich solche Menschen niemals ändern), er in einigen Punkten bereit ist sich zu ändern und nicht zu 100% passiv-aggressiv ist.

Oh Gott, ich kann mittlerweile nach 6 Monaten Mega viele Situationen aufzählen, die einige meist erst nach Jahren erkennen, gerade weil ich so verkopft bin und versuche zu analysieren und zu verstehen.

Er hat mir selbst mal gesagt, dass er Angst hat, dass er mich nicht glücklich machen kann. Dabei stelle ich nicht viele Forderungen. In einigen Punkten verfahre ich selbst passiv-aggressiv und kann selbst wunderbar eine Mauer aufbauen, nur nicht so schnell, nicht so verletzend.

Im Prinzip kann ich die Entscheidung wohl nur selbst alleine treffen, ob ich damit auf Dauer klar komme, genug Selbstwert besitze um mit solchen Launen und Eigenarten klar zu kommen, mit dem Wissen, dass es sich täglich wieder verändern kann.

Ich frag mich nur, ob ich ihn, wenn ich ihn verlassen würde, nicht damit genau in dem Punkt bestätige, vor dem er Angst hat, was er mir ja schon offenbart hat: dass er mich nicht glücklich machen kann.

Aber ich hätte mich nicht in ihn verliebt, wenn er nicht trotzdem so ein toller Mensch ist und mir gegenüber sich doch immer wieder richtig verhält, auch wenn wieder solche Aussetzer kommen.

Und zur Verlustangst, doch die habe ich, die ist auch bestätigt. Die habe ich auch in Bezug auf andere Menschen, die ich an mich ran lasse und dann wieder ab stoße wenn es mir zu eng wird. Leider.

Mag alles grad ziemlich wirr sich lesen, habe gerade nur mal meinen Gedanken und Erkenntnissen freien Lauf gelassen...

Hallo LilMa,

danke für Deine umfangreiche Beschreibung. Ihr befindet Euch meiner Meinung nach in einer sehr
schwierigen Situation.
Das Partner so ganz anders sind, als man das gern hätte, scheint ja noch normal.
Ob Du aber auf Dauer damit klar kommst, ist sehr fraglich. Was Du beschreibst, hört sich für mich wie
eine heftige Angststörung an.
In Partnerschaften besteht nach meiner Erfahrung immer eine große Gefahr. Ehern selten kann ein Partner
auf Dauer mit Nachsicht und Verständnis die Belastungen ausgleichen, die der andere Partner in die
Beziehung einbringt. Oder einfacher gesagt. Auf Dauer kann es sein, das Dich Dein Partner ehern runter zieht,
als Du ihn hochziehst.
Ich finde, da gibt es fast nur einen Weg, um doch zusammen glücklich zu werden. Du solltest Deinem Partner
sehr bald klar machen, das Du unter seiner Verhaltensweise gelegentlich leidest. Und dann fragst Du ihn,
ob er glaubt und Lust dazu hat dies zu verbessern (z.B. mit Therapie). Zu Vorteil für sich und für Dich.
Machte er eine Therapie und arbeitet seine Sachen wirklich auf und sitzt da nicht nur Stunden ab, ist das ok.
Macht er das nicht und redet nur rum, sehe ich kaum eine Chance das es besser wird.
Glücklich sind immer die Partnerschaften, in denen sich beide Partner vorwärts entwickeln. Entwickelt sich
nur ein Partner und erklärt dem anderen immer, das er das doch auch kann, kannst Du das glaube ich auf
Dauer vergessen.
Auch wenn das noch so weh tut.

Zitat:
gerade weil ich so verkopft bin und versuche zu analysieren und zu verstehen.


Das kannst Du machen. Allerdings versuche nie ihn ständig zu beraten oder selbst zu therapieren.
Dann hast Du garantiert verloren. Dies würde den letzten Rest seines Selbstbewusstseins zerstören.
Bitte ihn immer wieder Entscheidungen zu treffen und gebe ihm ein möglichst ehrliches Feedback. Das darf
auch oft negativ sein, hauptsache ehrlich. Alles andere muss er selbst entscheiden. Andernfalls gibt es
Dich irgendwann zweimal und ihn nicht mehr. Und Du wunderst Dich, warum alles immer schlimmer geworden ist.
Zitat:
Ich frag mich nur, ob ich ihn, wenn ich ihn verlassen würde, nicht damit genau in dem Punkt bestätige


Ich finde, das spielt keine Rolle. Was willst Du?

Zitat:
Aber ich hätte mich nicht in ihn verliebt, wenn er nicht trotzdem so ein toller Mensch ist und mir
gegenüber sich doch immer wieder richtig verhält, auch wenn wieder solche Aussetzer kommen.


Ich kann Dich super gut verstehen. Wie leidensfähig bist Du?

Zitat:
Mag alles grad ziemlich wirr sich lesen


Mir erscheint das völlig deutlich. Daran ist nichts wirr. Nur wirst Du die Handlungen von Menschen mit
starken Ängsten selten verstehen. Weil sie in vielen Situationen anders reagieren, als Du es erwartest.
Das ist es ja, das sogenannte Problem.

Kannst Du mit meiner Meinung etwas anfangen?

Viele Grüße

Hotin

Ich kann sehr viel mit euren Meinungen anfangen. Und danke dir Hotin.

Leidensfähig bin ich sehr, bis zu einem gewissen Punkt...einmal war es für mich auch schon sehr stark an der Grenze des nicht mehr ertragbaren. Da habe ich es auch fast beendet. Aber er kam wieder an.

Ich denke im Grunde hast du auch Recht und ich kann momentan nur auf mich achten und ihn eventuell nicht mehr so sehr an mich ranlassen und in der nächsten Zeit entscheiden wie es sich entwickelt und ob ich das dann noch immer will oder nicht.

Dieses Wochenende hatte ich auch einen guten Ausgleich, war zu Besuch bei meiner Schwester und Nichte.

Er tut mir auch leid, dass er so sehr in sich gefangen ist und durch seine Ängste mich manchmal so sehr als Feindin betrachtet, anstatt als jemandem der ihm nichts Böses will und nur will dass er glücklich wird. Aber da haben auch schon einige andere mir zurecht den Kopf gewaschen, ich bin nicht für sein Glück zuständig.

Und auch er ist es nicht für meines, aber genau das denkt er auch ab und an und sagt es mir dann sogar, dass er nur will das ich glücklich bin.

Guten Abend LilMa,

Es ist nicht einfach so einen Menschen zu verstehen. Ich bin auch so einer ( leider). Ich rede auch nicht oft über Gefühle und wegen meiner Bindungsangst hab ich in der Vergangenheit immer viel Freiraum in einer Beziehung gebraucht. Viele Frauen haben das nicht verstanden. Statt mir den nötigen Freiraum zu geben wurde ich eher noch mehr bedrängt. Bei mir gehen dann sofort die Alarmglocken an. Ich habe häufig den Fluchtweg gesucht und habe die Beziehung beendet.

Du darfst ihn auf jeden fall NIE bedrängen oder ihm die Pistole auf die Brust drücken. Er wird sonst mit großer Wahrscheinlichkeit fliehen. Die Beschreibung über ihn könnte auch glatt auf mich zutreffen. Ich bin ähnlich wie er - hatte allerdings bisher nie eine Frau die um mich kämpfen wollte. So eine Bindungsangst ist leider sehr problematisch. Bei mir z.b ist diese Angst in der Jugendzeit entstanden. Als Trennungskind geht sowas sehr schnell. ( Stichwort Verlust). Ich habe es bis heute nicht geschafft eine normale Beziehung zu führen. Und vll werde ich es auch in Zukunft nicht schaffen. Ich fange demnächst die 2 Therapie an und werde mich bemühen einen erfolg zu erzielen. Ich kann dir nur ein einzigen Tipp geben...

GEH, BEVOR DU SELBST ZUSAMMENBRICHST! Du musst auch auf dich achten und es bringt ja nichts wenn du wegen ihm völlig am ende bist und dein eigenes Leben vernachlässigst. Meine Ex Freundin ist auch gegangen. Sie konnte nach 3 Monaten nicht mehr mit meiner Art leben und ist unter tränen gegangen. Er tut dir nicht mit absicht weh! Das darfst du nie vergessen. Er ist selbst verletzt/gekränkt und weiß einfach nicht wie er mit der Situation umgehen soll. Ich wollte auch nie jemand weh tun. Oft habe ich es gar nicht mitbekommen, dass ich einem anderen Menschen durch meine verschlossene Art weh getan habe.

Ich wünsch dir alles gute und hoffe ihr beiden findet eine Lösung.

Manuel

Hallo Manuel!
Vorab erstmal, vielen lieben Dank für deine ehrlichen Worte. Ich freue mich total, dass hier auch jemand, den es selbst betrifft, berichtet und seine Erfahrungen und Gefühle beschreibt…
Eine Frage noch an dich speziell, hättest du denn daran festgehalten, hättest du es zugelassen, dass eine der Frauen um dich kämpft? Hättest du deine Fenster irgendwann mal geöffnet, es zumindest versucht?
Ich habe ihn bisher nur ein einziges Mal bedrängt und da ist auch genau das passiert, was du beschrieben hast. Er hat sich tagelange zurückgezogen. Aber ist dann auch immer wieder derjenige, der zurück kommt und ankommt, der mir auch sagt, dass er mich „braucht“ , dass es fürchterlich für ihn wäre, wäre ich weg.
Ich muss auch noch sagen und erwähnen, dass das oben Beschriebene ja nicht dauerhaft so ist, dass die guten Seiten und Situationen immer überwiegen, nur dass er sich halt nicht dauerhaft verstellen kann.
Es gibt unzählige süße, tolle Momente und Situationen mit ihm, die mich eben daran festhalten lassen und weitermachen.
Und gestern ist etwas passiert, mit dem ich so auf die Art und Weise nicht gerechnet habe. Er hat ein Fenster geöffnet und schrieb mir, dass er nicht glücklich ist und es nur nach außen hin manchmal so scheinen mag…Ohne Grund. Ich habe das nicht herausgefordert oder gefragt.
Es ist nur fürchterlich, dass ich das offene Fenster in dem Moment nicht nutzen konnte. Ich saß im Zug zurück in die Heimat und hatte keinen Empfang… Abends war das Fenster natürlich zu. Aber seine liebevolle Art ist zurückgekehrt.

Hallo LiLMa,

ich weiß genau was Du meinst ich bin in der genau gleichen Situation, nur zieht sich bei mir die Frau immer wieder zurück. Deine Beschreibung kann ich fast 1:1 übernehmen.
Ich habe festgestellt, dass die Sache wenn überhaupt nur mit extrem viel Geduld zu lösen ist .
Mich etwas zurückzuziehen habe ich auch schon probiert, hatte allerdings nur geringen Erfolg, außer dass ich mich selbst damit kaputt mache , da ich jede Minute auf das Handy schaue in der Hoffnung doch eine Nachricht zu erhalten.

Wir haben morgen ein Gespräch, hier hoffe ich verstehen was sie zu diesen Verhalten bewegt. Ich möchte eigentlich zu Ihr stehen, mein Kopf sagt mir allerdings das dies nicht gut für mich ist.

Ich wünsche Dir dass Du mehr Geduld hast wie ich und irgendwann mit diesem Partner eine glückliche Beziehung führen kannst.

Hallo LilMa,

Es tut mir leid, dass ich erst jetzt antworte. Zu deiner Frage Eine Frage noch an dich speziell, hättest du denn daran festgehalten, hättest du es zugelassen, dass eine der Frauen um dich kämpft? Hättest du deine Fenster irgendwann mal geöffnet, es zumindest versucht?

Ich weiß es nicht! Ich sehe ungern Menschen leiden. D.h ich versuche mich dann schon zu öffnen weil ich es nicht mag wenn andere wegen mir
weinen/leiden! Aber da ist jeder anders! Ich bin übrigens auch nicht dauerhaft ängstlich. Es gab auch viele schöne Tage mit einer Frau. Es gibt
Momente wo ich ganz normal bin. Da genieße ich die Zeit mit der Frau und fühle mich auch wohl. Heute ist wieder so ein tag wo ich gerne jemand
bei mir hätte :/ Mir geht es irgendwie auch nicht gut. Ich fühle mich allein gelassen und mach mir die ganze Zeit gedanken. Ich habe in der ersten Novemberwoche die nächste Therapiesitzung. Der wichtigste Schritt ist also getan! Man muss nämlich zu seinem Problem stehen und es einfach erkennen und behandeln lassen. Mir ist bewusst, dass sich nicht sofort was verändern wird. Man muss geduld haben und an sich arbeiten. Aber der Wille ist da!

Ich hoffe ihr beiden werdet eine Lösung finden. Vll ist eine Therapie hilfreich? Eine wo ihr zusammen hingehen könnt. Es macht Sinn wenn du da auch dabei bist.

Liebe Grüße und ein schönen Sonntag
Manuel

Ich musste beim Lesen grad ernsthaft schwer nachdenken ob ich hier schon mal geschrieben habe, ob die Situationsschilderung, der Thread von mir stammt .. Die Situation, die Umstände, die bisherige Handhabung ... bis auf minimale Abweichungen genau das was bei mir passiert. Als Partner nahezu den selben Charakter, als 'Angehörige' ja... das könnte auch ich sein. Mit allem drum und dran.

Ich habe nur den Unterschied: Mein Partner weiss nichts von seinen Ängsten, bzw sollte er es wissen, akzeptiert er es nicht. Er ist der gleichgültig-vermeidende Typ. Das Wort 'egal' wird hier extrem groß geschrieben. Aber genau das ist der Umstand ( einer der Umstände ) der mir zeigt das es alles eben nicht so 'egal' ist, sonst müsste man es ja nicht dauernd betonen ^^ Er überzeugt sich selbst immer wieder davon was ihm alles egal ist. Und handelt aber genau gegenteilig. Nach den Momenten in denen er stark gegenteilig gehandelt hat und/oder Momente in denen er sich in Intimität und Nähe sehr wohl gefühlt hat geht er radikal auf Distanz. Ich habe das lange beobachtet und mich x mal gefragt warum er so schöne gemeinsame Zeiten nicht 'in den nächsten Tag übersetzen' kann. Warum er danach so weit es ihm möglich ist von der Bildfläche verschwindet, mich weg schiebt die einfach noch von dem schönen Gefühl strahlt... Inzwischen ist mir klar wo der Hund begraben liegt.
Würde ich ihm sagen das ich sehr genau sehe das er Angst hat, wann und wovor... ich glaube er wäre schneller weg als ich piep sagen kann. Er ist sich bewusst das 'er einen an der waffel hat', hat aber laut eigener Aussage mit seiner 'egal' Einstellung einen Weg gefunden gut damit zu leben. Wie oft habe ich diesen Satz von ihm schon gehört ( ohne ihn danach gefragt zu haben ) ...

Hallo,ich habe genau dieses Problem mit einem Mann .....sag,wie ist es bei dir weiter gegangen....das würde mich sehr interessieren. ...
Liebe grüsse

Zitat:
von Männern und Frauen Glauben schenken mag, dann sind Männer wohl so, dass sie mit dem weiblichen Geschlecht nicht über Probleme reden wollen, bis sie eine Lösung gefunden haben und das Problem aus der Welt ist. (Ist das so?)

Ich würde es nicht verallgemeinern aber auf den Großteil trifft das bestimmt zu.

Zitat:
Nicht falsch verstehen, er ist nicht mein Lebensinhalt, ich habe mein eigenes Leben, Freunde, Hobbys, spiele Klavier und gebe Unterricht usw. Ich bin nicht von ihm abhängig

Du glaubst du bist nicht abhängig aber würde jemand der nicht abhängig ist auf einem Psychologieforum solch ellenlange Texte einstellen und nach Erklärungen zu seinem Verhalten suchen? Würde jemand der nicht abhängig ist, schreiben, einmal war es für mich auch schon sehr stark an der Grenze des nicht mehr ertragbaren. Da habe ich es auch fast beendet. Aber er kam wieder an. -- dieser Zustand BLEIBT komm her, geh weg, komm her, geh weg usw. Du bist schon mitten in der Spirale drin.

Zitat:
Eines noch zum Abschluss: woanders wurde mir anonym geraten, ich solle mich komplett von ihm abwenden und es komplett beenden. Das steht aber nicht zur Diskussion für mich

Genau an dem Punkt muss ich sagen, der anonyme Ratgeber hat recht! Ich bin selbst mit einem Bindungsängstler liiert und das geht auch nur weil es mich auch selbst betrifft und weil wir beide in Therapie sind.
Solange es bei ihm im Kopf nicht Klick macht, versteht, dass in ihm etwas schief läuft an dem ER arbeiten muss solange nützt der verständnisvollste Partner, nicht der beste Ratgeber oder die best gemeinteste Unterstützung etwas. Du kannst ihn nicht vor sich selbst retten, seine Vergangenheit aufarbeiten und dich in deinem Verhalten seinen schädigenden Strukturen anpassen. Wenn er nicht erkennt, dass er ein Problem hat bist du zu 100% diejenige die irgendwann völlig verstört sitzen bleibt, das kann ich dir garantieren. Du suchst nach Lösungen für das Problem, versuchst sehr an der Beziehung zu arbeiten. Was würdest du tun wenn du den ultimativen Rat hättest? Glaubst du du könntest ihn damit bekehren, ihn an deine Seite ziehen? Falls du das meinst unterliegst du einem Irrglauben! Das offene Fenster von dem du redest, steht nur begrenzt offen und wird sich auch wieder schließen, nämlich dann wenn du es am wenigsten erwartest. Du hältst dich an einem Strohhalm fest der keine Zukunft hat. Kein Mensch der selbst ein normales Nähe-Distanz-Bedürfnis hat hält so eine Beziehung auf DAUER durch ohne selbst irgendwann mit Depressionen beim Therapeuten zu sitzen.

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Dr. Reinhard Pichler
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