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Hallöchen!

Also wo fange ich am besten an? Ich bin verheiratet und habe 2 Kinder. Ich liebe meinen Mann und eigentlich ist er ein ganz lieber. Unser Beziehungskiller ist aber meine Erkrankung (generalisierte Angststörung und Depressionen).

Ich habe das Gefühl er versteht mich nicht und das er sich nicht genug mit meiner Erkrankung auseinander setzt.
Wenn ich wüßte meinem Partner geht es so dreckig, dann würde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um ihm zu helfen.
Von ihm kommt leider nicht viel, das frustriert mich!
In vielen Situationen, in denen ich Panik bekam oder ich mich auf ihn verlassen mußte, hat er mich hängen lassen, so das ich was die Panik anbekangt , ihm nicht mehr vertrauen kann. Das heißt; ich kann nicht mit ihm irgendwo hin fahren, ohne das Jemand dabei ist.
Das belastet unsere Ehe natürlich sehr.

Und dazu kommen noch: meine Launen, meine ständige Traurigkeit und das eingeschränkte Leben das wir durch die Panik führen.
Ich weiß, jemand der noch nie eine heftige PA hatte, kann sich nicht vorstellen wie das ist und versteht es meist auch nicht.
Oft habe ich auch Angst ihn zu verlieren, denn unser Leben ist nicht einfach.

Wie geht euer Partner mit eurer Erkrankung um?
Hat vielleicht jemand einen Tipp, wie man es besser machen kann oder das Vertrauen wieder aufbauen kann?

Wäre dankbar für jeden Tipp.
LG Daniela1977

30.05.2012 08:27 • 29.07.2012 #1


9 Antworten ↓


hallo!

ich kenne das gefühl nicht verstanden zu werden in der beziehung sehr gut!
eine musterlösung wie man es schaffen kann gibt es wohl nicht.wichtig ist denke ich aber der offene umgang mit dem thema und das man sich nicht vor seinem partner schämt.
viel und offen reden über ängste gefühle und was einen beschäftigt ist für mich immer der einzige weg anderen menschen verständlich zu machen was mit mir ist und oft merke ich dabei selber auch erst was mich gerade so unter druck setzt.
da ich mich in meinen angstphasen oft selber nicht verstehe kann ich sehr gut nachvollziehen das ausenstehende es auch nicht können.
aber wenn es gelingt ist es möglich gegenseitiges verständnis aufzubringen und es gemeinsam zu schaffen!
für den partner ist es ja auch sehr schwer mit dieser situation umzugehen und er fühlt sich warscheinllich auch oft allein und überfordert.leider kann man als angstpatient nicht so gut auf andere eingehen und braucht selber jemanden der das besonderst gut kann.
also mein tip:viel reden und so versuchen gegenseitiges verständnis aufzubauen und füreinander da zu sein.so wie das leben mit der erkrankung jeden tag zu neu meistern ist,so ist das auch mit dem miteinander reden und arbeiten.
ich hoffe ich konnte dir ein bischen helfen!
lg

A


Wie geht euer Partner mit eurer Erkrankung um?

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Min Mann hat sich auch nicht groß mit der Krankheit auseinander gesetzt. Ein Buch gelesen und gut. Er hat aber immer versucht mich zu unterstützen und mir zu helfen ohne mir die Verantwortung abzunehmen. Hat sich als sehr geduldig erwiesen aber auch nicht alles für mich gemacht, wovor ich Angst hatte. Er hat keinerlei Vermeidungsverhalten von mir unterstützt in dem er mir die Dinge einfach abgenommen hat. Dadurch ist es auch nicht zu einer gefühlten Abhängigkeit zwischen uns gekommen und wir haben weiterhin eine ehe auf Augenhöhe führen können.

Hallo Daniela,

mir kommt es sehr bekannt vor, was du da schreibst. ich war mit meinem ex freund 8 jahre zusammen und unsere beziehung war nicht einfach. am anfang unserer beziehung ging es mir noch relativ gut mit meiner angst und ich konnte arbeiten, einkaufen, rausgehen. nachdem ich arbeitslos geworden bin ging es stetig bergrunter. nachdem ich herausgefunden habe, dass es tatsächlich eine krankheit ist und ich mir das nicht nur einbilde haben wir versucht eine lösung zu finden.
die lösung bestand darin, dass er mir viel abgenommen hat, wovor ich angst hatte. das war natürlich auch mehr verantwortung und arbeit für ihn. situationen, die wir eigentlich abgesprochen hatten, gingen mit der zeit schief, so ließ er mich zb beim einkaufen an der kasse einige minuten allein, was einfach nur horror für mich war.
nach und nach war ich total abhängig von ihm. das hat er ausgenutzt, so sagte er zb wenn wir uns mal wieder stritten: dann kauf dir in zukunft deine kippen allein. damit hatte er mich und ich fühlte mich sehr schlecht. ich war angewiesen auf ihn und er nutze das für sich auch. er ging einkaufen, verwaltete das geld. machte mir vorwürfe, wenn ich mir mal was im internet bestellte, ein buch zb, aber er war immer im recht, egal was er tat und wieviel geld er zum fenster hinauswarf. er ist mir sogar einmal fremdgegangen. letztes jahr hat er sich von mir getrennt, weil er jemanden anders kennengelernt hat. ich habe keinen kontakt mehr zu ihm.
ABER:
nachdem die beziehung immer schwerer wurde, habe ich mehr bewußtsein für mich aufgebaut. ich habe schwächen und stärken. und die stärken habe ich versucht auszubauen. das hat mir geholfen.
er hat meine krankheit nie verstanden. er hat mich nicht wirklich unterstützt, sondern nur mir sachen abgenommen. ich habe nach und nach versucht, die aufgaben die anlagen selbst zu übernehmen. und die routine hat mir geholfen.
das erste mal alleine zum briefkasten.... ich habe 2 std gebraucht, kopf darauf einstellen, anziehen, schminken, eventualitäten durchspielen. tür auf, horchen ob jmd zu sehen oder zu hören ist, zum briefkasten, post geholt und schnell wieder zurück. in der wohnung angekommen.. herzklopfen...geschafft und erstmal eine woche pausiert. nach und nach bin ich öfter dahin und es hat sich gebessert. mittlerweile kann ich ohne probleme die post reinholen, keinerlei negative gefühle oder gedanken dabei. der weg war nicht einfach oder kurz, aber er hat sich gelohnt.
diese art habe ich auf viele tätigkeiten übertragen

mach dir doch mal eine liste mit tätigkeiten, die dein mann größtenteils übernimmt und überleg was du alleine versuchen könntest. spiel es im kopf ab und dann wage dich. und gib nicht auf.

einen tipp wie du deinem mann verständlich machen willst, wie du dich fühlst ist schwer.
mein exfreund hatte zb fahrstuhlangst, und wenn ich ihn überreden wollte, in den fahrstuhl zu gehen bekam er angst, das konnte er ein wenig mit meinen ängsten vergleichen, aber im enddefekt hat es nichts gebracht. second-hand-erfahrungen sind einfach nichts wert.
ich habe für mich verstanden, dass ich ihn nicht ändern konnte, nur mich.

übrigens, die horrorvorstellung, ende der beziehung, die ich erlebt habe war echt ein schock für mich. er hat auf eine echt furchtbare art mit mir schluß gemacht und hatte gleich daraufhin eine neue freundin. mittlerweile ist er verheiratet und wird vater. ich bin mit seiner schwester sehr gut befreundet.
das ende der bez. war wie gesagt erstmal echt hart für mich. ich habe mir sogar eine einweisung in die psychiatrie geholt und habe sie mir an die pinnwand gehängt. für den fall der fälle, dass ich total deswegen durchdrehe. und siehe da, es hat geholfen. das wollte ich auf keinen fall. ich habe meine wohnung von ihm befreit alles rausgeworfen was seins war. dabei einige seiner kleinen geheimnisse vor mir entdeckt. und mir ist klar geworfen, er hat mich gar nicht gut getan. er hat mich nicht verstanden, mich ausgenutzt, mich schlecht behandelt und soweiter. und vor allem ohne ihn bin ich besser dran. auch wenn der übergang hart war und ich mich zuerst hoffnungslos gefühlt habe, so weiß ich jetzt, ich kanns auch ohne ihn. ich habe familie und freunde die mich unterstützen und ich könnte mir sogar bei der krankenkasse jemanden holen, der mit mir einkaufen fährt oder behördengänge erledigt. alles ist möglich.
ich will dir jetzt nicht sagen, dass es bei dir genauso ist, und ich würde es dir wünschen, dass gespräche euch helfen. mach dir vor allem bewußt, dass du jemand bist und einiges kannst. mach dir deine stärken klar, macht euch mal n schönen gemütlichen abend

liebe grüße

hallo katzenpfötchen!

erstmal danke für deine nachricht. ich kann mir gut vorstellen, wie hart es für dich gewesen seinmuß plötzlich ohne partner da zu stehen, allein zu leben und den alltag völlig umstellen zu müssen. Hut ab - du hast es geschafft.

mein mann ist im drei-schicht-dienst und selten zu hause, deswegen kann er nicht so viel für mich übernehmen. was ja auch gut so ist.

ich hatte bis vor 10 tagen meine schwiegermutter, die alles mit mir zusammen machen mußte, bzw gemacht hat. und daher kenne ich auch die dinge die du beschreibst, wie mir zu drohen mich im stich zu lassen, wenn alles nicht so läuft wie sie das will. das war in sämtlichen bereichen so, auch finanziell.
deswegen bin ich nun auch auf mich allein gestellt. ich habe zwar freunde und familie zur hilfe, aber ich versuche sie so weit wie möglich außen vor zu lassen, denn ich will niemanden zu sehr belasten.

natürlich ist mein mann jetzt auch mehr gefragt als sonst, aber z.zt. gibt er sich echt mühe, wenn er mal zu hause ist.
aber bei unstimmigkeiten zwischen uns, kommen immer wieder so sachen, wie:
du mußt bald wieder arbeiten gehen, dann geht es uns finanziell auch besser (er weiß eigentlich, das ich mir nichts mehr wünsche als wieder ein paar stunden arbeiten zu gehen, nur paar stunden, weil ich 2 kinder habe)
oder wenn ich kippen brauche, das ich stunden warten muß bis er sie holt, weil ihm das dann schon zu viel ist,usw.

meine angst ist aber auch, das er irgendwann an einem punkt ankommt, wo er sich denkt, das sein leben viel besser und normaler ablaufen könnte wenn er eine Frau hätte, die nicht krank ist. und das schlimme ist, ich könnte es sogar verstehen. er meint zwar, er will keine andere, weil er mich liebt, aber man weiß ja nie....

der tipp mal einen abend nur für uns, ist eine gute idee, denn sowas hatten wir schon lange nicht mehr! er hat nächstes wochenende auch mal frei, da werd ich dann mal was schönes planen!

lg Daniela1977

Zitat von Daniela1977:
Ich habe das Gefühl er versteht mich nicht und das er sich nicht genug mit meiner Erkrankung auseinander setzt.
Wenn der Partner das nicht mal selbst durchgemacht hat, dann kan er es wohl oft auch nicht verstehen. Mein Partner ist immer hilflos wenn ich einen Schub habe. Das nehme ich ihm aber nicht übel. Er kann ja nichts für meine Erkrankung. Ehrlich gesagt erwate ich nicht mal von ihm, dass er sich damit auseinander setzt. Wieso auch? Ich bin für mich verantwortlich. Und in gewisser Weise ist die Beziehung 'geben und nehmen'. Das gilt auch für mich und meine Krankheit. Ich hab mit ihm Strategien entwickelt, was wir tun wenn ich wieder so eine Phase habe. Ich wollte einfach nicht, dass er sich so hilflos und überfordert fühlte. Klar ist er mein Partner, aber er ist kein Therapeut und es ist nunmal nicht seine Aufgabe. Selbst wenn er Bücher und Ratgeber lesen würde, es ist nicht seine Aufgabe. Es ist meine Aufgabe meine Krankheit in den Griff zu kriegen. Und ich muss sagen, dass ich mit der Einstellung wirklich besser dran bin.

Zitat von Daniela1977:
Wenn ich wüßte meinem Partner geht es so dreckig, dann würde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um ihm zu helfen.
Nunjah, vielleicht kommt daher deine Entäuschung. Weil du es machen würdest. Das ist aber nur deine Einstellung, die du versuchst auf ihn zu projizieren.

Das alles soll nicht hart klingen, nur manchmal (und das habe ich auch getan) neigen Leute dazu ihre Partner zu überlasten mit ihrer Krankheit.

Ich möchte nur mal kurz berichten,wie mein Freund damit umgeht.
Er war schon immer eine Person, die eher alles alleine im Stillen verarbeitet und das eben nicht so offen zeigt, wenig Gefühle zeigt,wenn ich dabei bin ( also negative sag ich mal, wie Trauer oder Enttäuschung, Niedergeschlagenheit).Er kann das nur alleine daheim verarbeiten, wohl eine ganz andere Art wie ich zum Beispiel.
Bücher gelesen, sich informiert oder sonst etwas hat auch nicht getan.Er kann das nicht, sagte er.Er kann das eifnach nicht, da es ihm weh tut wenn er lesen muss wie es mir geht.
Er ist immer für mich da und versteht meine schlimmen Launen und ist echt versätndlsvoll.
Wenn er mal merkt,dass ich übertreibe ( das habe ich oft, diese Kluft, wie schlecht es mir doch geht) dann sagt er auch mal :HALT!
Das finde ich gtu so,denn er weiss wann genug ist und kann mir da echt helfen.

Zitat:
Wenn ich wüßte meinem Partner geht es so dreckig, dann würde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um ihm zu helfen.


Klar, das denke ich jetzt auch.Wenn es aber wirklich so wäre, wäre ich glaube ich unendlich überfordert und wüsste nicht was zu tun ist.

Dem angstkranken Partner helfen heißt aber ihm nichts abnehmen, ihm keine Zig. holen, nicht für ihn einkaufen gehen, ihn nicht vor dem Alltag schonen, ihn konfrontieren mit den Dingen, die gut waren für die Familie, wie wieder arbeiten gehen. Du kannst alles tun was du willst. Du hast nur Angst davor. Diese Angst musst du durch brechen und es einfach tun. Dabei kann ein Partner dir helfen, indem er dich erst einmal begleitet, mit dir zum Zig. holen geht. Alles andere ist keine Hilfe. Alles andere ist die Hilflosigkeit unterstützen und dich in immer größeres Vermeidungsverhalten treiben. Und ob es in deinem fall die Schwiegermutter übernommen hat, was du vor Angst nicht machen willst, oder der Freund, ist doch egal. Es gibt keinen Grund auf den Partner böse zu sein,Minen er das Vermeidungsverhalten nicht unterstützt. Genau das ist die Hilfe. Mach dich selbstständig

Ich denke auch, dass ein Partner, der einen nicht zu sehr schont, einem mehr helfen kann, als einer, der einem sehr viel abnimmt.
Meine Erkrankung ist natürlich auch zwischen meinem Freund und mir ein Thema, er wusste schon vorher einiges darüber und versucht sich immer wieder darauf einzustellen. Es passiert des Öfteren, dass ich ihn anrufe wenn es mir nicht gut geht und manchmal auch darum bitte, dass er seine Pläne über den Haufen wirft um mir beizustehen. Das kostet mich jedesmal viel Überwindung, ich fühle mich immer sehr schlecht dabei so zu betteln. Er ist mittlerweile dazu übergegangen, mich zwar zu trösten, aber nicht alles stehen und liegen zu lassen. Das verletzt mich im ersten Moment immer sehr und ich fühle ich abgelehnt, aber es war bisher immer so, dass ich aus der akuten Situation auch selbst heraus gekommen bin und wir nachher, wenn er Zeit für mich hatte, alles in Ruhe besprechen konnten. Ich glaube, es ist sehr gut, dass er mich die Erfahrung machen lässt, zu merken, dass ich das alleine kann. Ich halte diese Erfahrung für total wichtig, einfach weil sie das Selbstbewusstsein stärkt und damit die Angst vermindert.

Ich möchte gerne dieses Thema nach oben schieben, da es mich auch sehr interessiert.
Mein Freund ist von meinen Ängsten sehr genervt. Das sagt er mir auch ins gesicht.
Mittlerweile sag ich ihm zu diesem Thema auch nichts mehr.habe keine Lust auf Sprüche von wegen gesundet Menschenverstand weiß doch das keine Angst da ist. Oder boaahh jetzt kommst mir schon wieder mit dem sch

A


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Dr. Reinhard Pichler
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