@Pilongo: Um erfolgreich zu sein, muss man was leisten, so das Credo unserer Gesellschaft, was ja prinzipiell auch nicht falsch ist, nur sollen wir immer mehr leisten und leisten und leisten.... Die Medien zeigen uns, dass wir erst dann richtig gut sind, wenn wir den perfekten Körper haben oder perfekt auf Bewerbungsgespräche vorbereitet sind....
Das Problem ist, dass ich mich nur schlecht an diese Zeit erinnern kann. Bezeichnend dürfte wohl die eine Erinnerung sein, in der ich im Englischunterricht vor der Klasse stehe und einen Vortrag oder etwas in der Art, hatlen soll. Ein Teil meiner damaligen Klasse hat mich jedesmal ausgelacht, als ich etwas sagen sollte und ich habe mich so geschämt und mich so dumm gefühlt, dass ich am liebsten weggerannt wäre....
Aber ich kann nicht behaupten, dass ich mir die Anerkennung, die mir in der Klasse gefehlt hat, durch gute Noten geholt hätte.
In der Grundschule waren mir meine Noten mehr oder weniger egal. Ich hab nie gelernt und hatte immer ganz passable Noten (zw. 1-3).
@maunzen und omegaman:
Ich denke, dass es eher eine Mischung aus dem Mobbing, der Erziehung meiner Mutter und sicher noch etwas Anderem war, dass mich zu dem hat werden lassen, was ich heute bin.
Meine Mutter hat mich schon unter Druck gesetzrt, mir aber nicht ihre Liebe entzogen, wenn ich mal Mist gebaut oder eine schlechte Note geschrieben hatte.... Von ihrer Seite habe ich das, dass man nur etwas Wert ist, wenn man auch etwas leistet bzw. dass ein Mensch, der mehr leistet, irgendwo auch mehr wert ist.
Durch die Grundschule und das jahrelange Mobbing habe ich die Stark- und Schwach-Denkweise entwickelt und dass ich mich nicht verletzlich geben darf, denke ich mir...
Letztendlich ist wohl auch gar nicht so wichtig, zu wissen, woher es kommt, sondern es ist da und es bereitet mir Probleme.
Das ist das Wichtigste...
Die Frage, die ich mir gerade stelle, ist eigentlich die:
Wie komme ich aus dem Perfektionismus raus?
Das Problem dabei ist, dass ein Teil von mir sofort, am Besten gleich morgen, damit abschließen möchte.
Ich möchte perfekt darin sein, ncih mehr perfekt sein zu müssen.
Logisch, dass das nach hinten losgeht und eher kontraproduktiv ist....
Ich müsste da irgendwie den Druck rausgkriegen, nur weiß ich nicht wie...
@Melli77: Hm, das hört sich ja ziemlich krass an, keine, ja überhaupt keine Schwäche zulassen zu dürfen!
Bei mir ist das etwas anders, eher....lückenhafter, wenn man das so nennen kann.
Ich hab keine Probleme, mal zu sagen, dass ich Kopfschmerzen habe oder dass es mir gerade schlecht geht. Im Gegenteil, wenn es mir schlecht geht, dann hole ich mir auch Hilfe (wie in diesem Falle)...
Ich lasse Schwäche gezwungenermaßen zu, weil ich nicht anders kann, verachte mich aber dafür.....
Kannst du dann überhaupt die Schwächen an deinem Freund lieben, wenn du sie bei dir nicht wirklich akzeptieren kannst?
Vlg,
schmetterlings_traum
10.07.2009 20:31 •
#26