ich bin 29, weiblich, und bin gerade dabei jemanden kennen zu lernen.
Bisher habe ich einige Männer kennen gelernt und das Kennenlernen bereitet mir auch keine großen Schwierigkeiten. Im Gegenteil. Ich finde sowas zwar anstrengend - wegen der ganzen neuen Eindrücke, aber auch auf eine positive Weise interessant und spannend.
Mein Problem ist: Wenn die Frage aufkommt, ob man es nicht mit einer Beziehung versuchen wolle oder ich an der ganzen Stimmung merke, dass es auf eine Beziehung hinausläuft, dann mache ich aus meist ziemlich absurden Gründen Schluss.
Nicht immer aber oft, hatte ich (meist abends, wenn er schläft und ich noch wach liege) auch einen richtigen Kloß im Hals... so ein Gefühl von Panik... also bevor ich Schluss mache.Es kommen fragen auf wie: Werde ich ihm gerecht? Passen wir was Sex angeht zusammen oder wird er mich zu sehr unter Druck setzen? Werde ich eingeengt werden? Passt er wirklich zu mir? Was wäre wenn dieses und jenes? Anstatt es drauf ankommen zu lassen, flüchte ich.
Ich bin dann zunächst froh, dass ich die Situation aufgelöst habe, fühle mich irgendwie befreit, aber meist nicht lange. Schnell setzt dann wieder das Gefühl von Einsamkeit ein. Schließlich wünsche ich mir ja eigentlich Nähe und den richtigen Partner.
Aus diesem Grunde habe ich darüber Infos eingeholt und bin dann zu der Meinung gekommen, dass ich wohl sowas wie Beziehungsängste habe.
Das ich aus absurden Gründen Schluss gemacht habe, ist mir in wenigen Jahren bereits bei 3 wirklich sehr gut zu mir passenden Männern passiert (ich habe mehr kennen gelernt, aber die 5 Männer waren wirklich passend). So kann es nicht weiter gehen.
Ich will, dass es dieses Mal anders läuft, denn ich habe bei dem Mann, den ich momentan kennen lerne wirklich ein gutes Gefühl.
Aber das war bei den 3 Männern mit denen ich dann letztlich Schluss gemacht habe auch so.
Ich habe gerade Angst, dass ich schon wieder flüchte! Ich will das nicht mehr! Ich will mich wirklich bewusst auf etwas einlassen können, denn mein Kopf weiß ja eigentlich, dass ich jederzeit auf das Singleniveau zurückgehen kann, falls es nach einem Ausprobieren wirklich nicht läuft. Aber ich muss erstmal schaffen ernsthaft in eine Beziehung einzusteigen. Eben über die Kennenlernphase hinweg.
Jetzt ist oft die Rede von Psychotherapie... schön und gut... ich bezweifele zunächst, dass ich da schnell einen Termin bekäme und zum zweiten... und deswegen schreibe ich hier... hätte ich gerne Tipps von Mitleidenden, ob ich nicht alleine aus dieser Situation herausschaffe.
Zunächst gleich: Ich habe keine Ahnung woher diese Ängste kommen. Also daran kann ich leider nicht arbeiten. Ich bin gut aufgewachsen. Meine Eltern zofften sich zwar, aber sind bis heute zusammen. Diesen Zustand hatte ich bereits bei meiner ersten Beziehung, die geklappt hat, weil wir im Grunde nur seeeehr wenig körperliche Nähe ausgetauscht haben. Aber von der Beziehung kommt es wohl eher nicht. Meine beste Freundin hat sich von mir von jetzt auf gleich stark distanziert, bis kein Kontakt mehr dar war, aus Gründen die ich nicht kenne, aber ängstlich war ich auch bereits davor.. und schnell überfordert mit neuen Situationen. - ich kann mir deswegen wirklich keinen Reim darauf machen.
Ich würde auch nicht sagen, dass es mir an Selbstbewusstsein mangelt. ich gehe gerne und offen auf neue Leute zu. Ich bin jetzt nicht das, was man extrovertiert nennt, aber wer kann das schon von sich behaupten? Trotzdem würde ich mich als ruhigen, aber kommunikativen Menschen bezeichnen.
Also: Kurz: Wie werde ich meine Bindungsangst los? Und das ohne Psychotherapeut. oder generell: Habt ihr Tipps für mich?
31.01.2015 14:57 • • 26.04.2015 #1