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Ich habe mich vor ca. einem halben Jahr aus einer sehr langen Beziehung gelöst. Die Beziehung war schon lange nicht mehr gut, weder für meinen Partner noch für mich. Auch wenn es mir sehr weh getan hat, habe ich mich doch getrennt. Seither kämpfe ich jeden Tag. Es gibt Tage, da geht es mir gut und an anderen will ich mein Leben nur noch beenden. Dabei geht es aber nicht um einfachen Liebeskummer. Mein Expartner und ich haben noch Kontakt und sind zu Freunden geworden aber ich habe nun keinen Grund mehr so zu tun als ob ich noch weiter machen will.
Meine Kontakte zu anderen Menschen sind sehr begrenzt. Die meisten sind rein beruflich. Die meiste Zeit schließe ich mich in meiner Wohnung ein. Bis letzte Woche hatte ich noch Kontakt zu einem sehr liebenswerten Menschen. Wir waren sehr miteinander verbunden und auch, wenn wir uns nie gesehen haben, sondern immer nur miteinander gesprochen haben, war er sehr wichtig für mich. Er hat mir Halt gegeben und ganz langsam habe ich mich getraut ihm zu zeigen, wer ich wirklich bin. Aber als ich endlich soweit war mich ihm richtig zu öffnen, hat er den Kontakt beendet. Ich würde ihm im Weg stehen. Wenn er so viel Kontakt zu mir hat, wird seine Selbständigkeit beeinflusst. Aus diesem Grund will er so lange keinen Kontakt mehr zu mir, bis er wirklich selbständig ist und sich nicht mehr von mir oder meinen Ratschlägen abhängig macht.
Ich fühle mich wahnsinnig einsam und merke, dass ich so nicht mehr lange weiter machen kann. Aber wie soll ich auf andere Menschen zugehen können? Sobald ich mich öffne, lassen sie mich alle allein und danach verliere ich wieder den Boden unter den Füßen. Ich will niemandem im Weg stehen. Im Gegenteil, ich will für andere Menschen da sein und ihnen helfen. Aber ich ertrage, es nicht mehr immer wieder allein gelassen zu werden. Wie kann ich diese Angst ablegen?

15.06.2014 13:57 • 17.06.2014 #1


9 Antworten ↓


Hey ,
ich habe den Eindruck gewonnen, dass du unbedingt so akzeptiert werden willst wie du bist (wenn du dich schlussendlich öffnest), und, dass du auch gerne für andere Menschen da wärst. Ich würde dir vorschlagen dir Menschen zu suchen, denen es noch schlimmer geht oder, die auch jemanden brauchen würden wie du. Du könntest z.B. soziale Arbeit verrichten. So könntest du viele neue Kontakte knüpfen, anderen helfen und vielleicht auch jemanden finden, dem es genauso geht wie dir, oder der dich zumindest versteht.

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Warum machen mir andere Menschen so viel Angst

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Ich muss dir sagen, dass ich mich oft genauso fühle wie du...Es ist mittlerweile schon besser geworden aber früher konnte ich mich auch absolut niemanden öffnen und dieses Gefühl der Einsamkeit ist wirklich sehr schlimm. Bei mir war es Glück, so ähnlich wie bei dir. Auch ich habe einen sehr lieben Menschen gefunden dem ich mich langsam öffnen konnte. Da ich umgezogen bin habe ich kaum noch Kontakt zu ihm und auch das macht mich traurig. Aber es ist wichtig nicht den Kopf hängen zu lassen und weißt du was? Ich bin sicher auf dieser groooßen Welt gibt es irgendwo noch andere sehr liebe Menschen denen wir uns öffnen können. Dass du hier schon mal anfängst dich etwas zu öffnen ist doch vielleicht schon ein Fortschritt...und außerdem kannst du hier vielleicht auch anderen Menschen helfen so wie du es dir wünschst.

Hallo,

obwohl ich schon von Anfang an keinerlei private Kontakte zu anderen Menschen, ganz besonders zu den Frauen wollte, hat mich mein Schicksal doch hier und da dazu gezwungen, sodass ich mich gegen meinen Willen öffnete. Es gibt nunmal Menschen, die gerne manipulieren, um ihre Neugier zu befriedigen, und mit dieser Manipulation andere Personen aus der Reserve locken, obwohl letztere gar nicht die Absicht haben sich zu öffnen. So bin auch ich drei Mal auf eine solche Manipulation hereingefallen und hatte dann ähnliche Erfahrungen machen müssen wie du. In den beiden letzten Fällen wurde der Kontakt gnadenlos abgebrochen, und kein Bitten, kein Flehen, kein Jammern hat geholfen. Heute belasten mich diese Erlebnisse ganz extrem, kann damit nicht fertig werden, mit dem Umstand, DASS mir so etwas angetan wurde. Frage mich immer wieder: warum sollte das alles ausgerechnet MIR passieren. Wie gerne würde ich die Zeit zurückdrehen, um es ungeschehen werden zu lassen.

Daher bin ich der festen Überzeugung, dass es viel besser ist sich nicht zu öffnen. Um seelischen Missbrauch zu vermeiden. Ich habe es einfach satt. Weiß nicht, ob dir meine Gedankengänge helfen können, möglicherweise wirst du sie ablehnen, wie die meisten anderen auch. Aber ich will sie trotzdem hier lassen, als eine Art Warnung. Es ist ganz wichtig, dass man sich selbst beschützt, und dieser Schutz geht weit über das rein Materielle hinaus. Die Seele braucht ihn sogar noch viel dringender. Aber kaum jemand will heute darauf achten. Deshalb gibt es so viel Leid unter den Menschen. Mehr Abstand, mehr Distanz, mehr Zurückhaltung wäre da anzuraten. Und an die sog. Einsamkeit gewöhnt man sich früher oder später. Manipulation ist schlimmer.

LG Maro

Hi Maro...

ich kann deine Einstellung schon irgendwie verstehen aber so ganz bin ich nicht deiner Meinung. Klar ist es nicht gut, wenn man manipuliert wird. Trotzdem bin ich der festen Überzeugung, dass es gut ist sich zu öffnen. Du kannst mir nicht weiß machen, dass man keine Kontakte zu anderen braucht. Man kann sich bestimmt an Einsamkeit gewöhnen aber damit steht man sich doch selbst im Weg. Nur weil man sich an etwas gewöhnt, wird man ja nicht glücklich und hat nicht jeder Mensch in seinem Leben das Recht glücklich zu werden?
Wenn du wirklich damit zufrieden wärst, dann würdest du doch nicht in diesem Forum auf die Probleme anderer antworten. Damit öffnest du dich auch zumindest ein ganz kleines bisschen einem anderen Menschen und selbst wenn du nur die Probleme anderer liest, zeigt das doch, dass du auch Kontakt zu anderen Menschen haben willst.
Es gibt wirklich viel Leid unter den Menschen. Das kann man nur ändern, wenn man eben nicht auf Abstand geht. Vielleicht braucht die Welt viel mehr Menschen, die bereit sind, auch wenn sie verletzt wurden anderen Menschen eine Chance zu geben.

An Natsumi:
vielen dank für deine nette Antwort. Ich denke wirklich, dass es falsch wäre mich gar nicht mehr anderen zu öffnen. Natürlich hab ich Angst aber wie ich hier sehe, gibt es viele Menschen denen es so ähnlich geht wie mir. Irgendetwas in mir sagt mir, dass es gerade jetzt wichtig ist mich anderen gegenüber zu öffnen. Mir wurde erst gestern gesagt, ich wäre zu glatt und somit zu langweilig. Ich selbst mag Menschen, die Ecken und Kanten haben. Daher sollte ich es doch auch mir erlauben, nicht immer allen anderen es recht machen zu wollen. Für Freunde da sein ist in meinen Augen sehr wichtig. Ihnen helfen und ehrlich zu ihnen zu sein aber das kann ich doch nur, wenn ich auch bereit bin etwas von mir preis zu geben...
Es wäre einfach schön, jemanden zu haben mit dem ich solche Gedanken teilen kann

Zitat von Sime.B:
Wenn du wirklich damit zufrieden wärst, dann würdest du doch nicht in diesem Forum auf die Probleme anderer antworten. Damit öffnest du dich auch zumindest ein ganz kleines bisschen einem anderen Menschen und selbst wenn du nur die Probleme anderer liest, zeigt das doch, dass du auch Kontakt zu anderen Menschen haben willst.


Ich bin damit zufrieden, und gerade deshalb antworte ich auf Probleme, um eine Lösung anzubieten, die ich selber gefunden hatte und die ich für die beste und zumindest für mich persönlich für die einzig richtige und akzeptable halte. Diese Lösung kann jedoch erst dann erkannt werden, wenn man die bisherigen Klischees beiseite legt und wirklich individuell zu leben beginnt, und nicht so, wie das uns andere Personen, sowie deren Sitten und Gepflogenheiten vorschreiben wollen.-

Ich habe nichts gegen ANONYMEN Kontakt, dieser kann gut und förderlich sein, weil damit Abstand bewahrt bleibt, solange man sich an bestimmte Regeln hält, indem man zb keine privaten Daten verrät wie realer Name usw. Persönliche Kontakte lehne ich dagegen ab! Daher sind Internetforen auch etwas sehr Gutes und Wertvolles.

Okay, das kann ich gut verstehen und ich bin der Meinung, dass jeder seinen Weg finden muss. Wenn anonymer Kontakt für dich richtig ist, dann ist es ja gut, dass es solche Foren gibt. Ich gebe dir schon recht. Manchmal ist es befreiend auf anonymer Weise Kontakt zu einem Menschen zu haben. Ein individuelles Leben wünsche ich mir und genau genommen führe ich es auch schon. Aber wenn es um andere Menschen geht, lasse ich mich leider zu sehr beeinflussen. Ich verbiege mich und aus diesem Grund geht es mir leider öfters nicht so gut. Ich kann der Erwartungshaltung andere nicht gerecht werden.
Kann es aber denn nicht einen Zwischenweg geben? Kann ich nicht ein individuelles Leben führen und trotzdem zumindest ein paar Menschen daran teilhaben lassen?

Zitat von Sime.B:
Kann es aber denn nicht einen Zwischenweg geben? Kann ich nicht ein individuelles Leben führen und trotzdem zumindest ein paar Menschen daran teilhaben lassen?


Doch, kannst du. Aber dafür muss man so eine Art Politiker werden, wenn du verstehst wie ich das meine. Politik ist eine Kunst, und sie dient dazu seine Interessen durchzusetzen. Einfach ist es nicht, wichtig ist dabei vor allem seine Emotionen beherrschen zu können. Wer das kann, der gewinnt und setzt sich durch. Wer das nicht kann, der verliert und muss sich verbiegen. Das sind die Spielregeln. Übrigens sind Foren in dieser Hinsicht eine gute Schule, eine recht gefährliche zwar, weil jeder Fehler sofort bestraft wird, aber da lernt man wirklich eine ganze Menge.

Oh... das klingt nicht so gut und auch nicht wirklich aufbauend. Wenn du recht hast, dann hab ich schon verloren aber nimm es mir nicht übel, daran will und kann ich nicht glauben. Es muss auch noch einen anderen Weg geben.
Warum sind denn Foren eine recht gefährliche Schule? Wie meinst du dass, wenn du schreibst, dass jeder Fehler sofort bestraft wird?

Zitat von Sime.B:

Warum sind denn Foren eine recht gefährliche Schule? Wie meinst du dass, wenn du schreibst, dass jeder Fehler sofort bestraft wird?


Zum einen weil es schwer fällt bei hitzigen Debatten seine Emotionen zu kontrollieren. Und eh man sich versieht, hat man schon die eine oder andere Forenregel verletzt. Dann wird man verwarnt und bei Wiederholung gesperrt. Doch das ist noch lange nicht das Schlimmste. Wesentlich gefährlicher sind diverse Psychospielchen, die im Hintergrund privat über pn ablaufen. Da kann man gar nicht vorsichtig genug sein. Es gibt viele schwarze Schafe, die unerfahrene User ausnutzen, um mit deren Hilfe ihre emotionalen Defizite auszugleichen und private Probleme zu lösen. Zu diesem Thema könnte ich seitenlange Berichte verfassen, aber das dürfte ja sowieso kein Geheimnis sein. Sehr geschickt wird mit dem Vertrauen anderer gespielt, und gerade jemand, der sich gerne anvertrauen möchte, kann leicht zum Opfer werden. Dabei kann sich der andere der Verantwortung leicht entziehen, kann einfach verschwinden, sich nicht mehr melden. Und was willst du machen, wenn du schon an dieser Person hängst und ihr vllt. Sachen anvertraut hast, die du nicht wirklich sagen wolltest und deine Leichtfertigkeit darin nun bereust? Dann ist es schon zu spät, der andere hatte seinen/ihren Spaß und ist nun weg. Das ist aus meiner Sicht die größte Gefahr, die im Netz lauert.

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Dr. Reinhard Pichler
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