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Ich führe seit Jahren bereits eine Beziehung (getrennte Wohnungen) zu einer Frau, die ich kurz nach meiner Scheidung kennen gelernt hatte. Anfangs war es eine intensive und auch körperliche Beziehung, aber mit der Zeit häuften sich die Probleme, die wir miteinander haben. Es wurde recht schnell klar, dass meine Freundin eher eine neue Familie suchte (wir haben beide jeweils einen Sohn im selben Alter), ich aber eher eine Geliebte, Gefährtin und mit dem Familienthema eigentlich durch war. Es kam hinzu, dass unsere Söhne nicht viel Interesse aneinander hatten und ich die beiden besten Freundinnen von ihr nicht leiden und ertragen konnte. So entstanden immer wieder Verletzungen und Enttäuschungen insbesondere auf ihrer Seite, und sie macht seitdem den Vorwurf, dass ich ihr Umfeld ablehnen würde, zum Zentrum unserer Beziehung. Das führte dazu, dass wir uns immer mehr voneinander entfernten, so gut wie keinen Sex mehr haben (meines Erachtens bestraft sie mich damit) und uns auch sonst immer mehr mit Distanz begegnen. Inzwischen sind fast alle persönlichen Themen vermint, was dazu führt, dass wir kaum noch miteinander über persönlich wichtige Themen sprechen, sondern nur noch an der Oberfläche bleiben, was natürlich auf Dauer sehr unzufrieden macht.
Ich leide sehr unter ihrer herablassenden und nachlässigen Haltung mir gegenüber, weil ich das Gefühl des Nicht-gesehen-werdens schon seit meiner Kindheit kenne und mich emotional vernachlässigt fühle.
Doch ich schaffe es nicht, mich zu trennen, da ich mich jetzt schon sehr einsam fühle und Angst habe, dass sie als der letzte Mensch, zu dem ich noch Kontakt habe, dann auch noch weg ist. Ich habe ansonsten kaum soziale Kontakte, sondere mich immer mehr ab und hasse mich dafür. Kann es aber irgendwie nicht ändern.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Fänd einen Austausch gut.

08.01.2023 10:03 • 08.01.2023 #1


2 Antworten ↓


Ich habe zwar keine ähnlichen beziehungsttechnischen Erfahrungen, aber ich denke, es passt einfach nicht mehr mit euch beiden. Du bist ja schon einmal geschieden und wirst ja die Gründe deiner Scheidung noch wissen. Vielleicht existieren Parallelen? Vielleicht findest Du etwas Zufriedenheit, indem Du etwas für Dich tust und Dich nicht damit befasst, ob fehlender S. eine Bestrafung für Dich sein soll, was ja im Umkehrschluss bedeuten würde, dass Du diesen sonst nur als Belohnung bekommen hättest. Unlust kann viele Gründe haben und vielleicht will Sie Ihre nicht nennen. Du bist zumindest formell nicht an Sie gebunden, also musst Du Dich auch nicht unterordnen und könntest schauen, was Dich zufriedener machen kann, ohne das Sie dazu beitragen muss. Für mich wäre jedenfalls eine dauerhafte herablassende Haltung mir gegenüber ein Grund mich dieser nicht weiter aussetzen zu wollen und dementsprechend würde ich in der Konsequenz dies auch nicht länger tun.
Abgesehen davon, dass wenn Sie Familie wünscht und Du nicht, ist es zumindest denkbar, dass Sie auch unzufrieden ist. Dich so zu behandeln wie Du es beschreibst, könnte auch ein Versuch von Ihr sein, Dein Interesse an Ihr bis zur Trennung herunter zu fahren.

Aber vielleicht spielt da etwas gravierendes in deiner Psyche eine Rolle, weshalb Du so fühlst und handelst, wie Du es tust und vielleicht könntest Du daran arbeiten, diesbezüglich etwas Klarheit zu erlangen. Möglicherweise mit psychotherapeutischer Hilfe, falls es ohne nicht geht.

Für die Verlustängste aus deiner Kindheit kann sie ja nichts. Diese solltest du therapeutisch angehen und für dich aufarbeiten.

Wer sich selbst hasst, ist nicht wirklich in der Lage gut für sich oder andere zu sorgen (emotional).

Ich hätte auch keine Lust auf S ex wenn solche Diskrepanzen da wären.

Beste Freundinnen nicht ertragen zu können ist schon eine starke Auusage, da wäre ich bedient.

Eine Medaille hat immer 2 Seiten und an dir ist es, deine Seite zu bearbeiten.

Ich denke auch, der Drops ist gelutscht zwischen euch.





Dr. Reinhard Pichler
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