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Hallo,

lebe seit 3 Jahren in einer Beziehung mit einem Mann, der früher einmal Dro. war, was man ihm heute absolut nicht ansieht.
Er ist seitdem absolut clean, raucht nicht, trinkt nicht etc.
Aber manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass sich bei ihm die Sucht ein Stück weit trotz damaliger Therapie, verlagert hat in so eine Art Schizophrenie. Hat jemand auch schon einmal eine Beziehung zu solch einem Menschen gehabt?
Er hat so gut wie keine Freunde, auch meine Freunde mögen ihn nicht, weil sie mitbekommen, wie oft ich wegen ihm fertig bin.
Er ist in seiner Liebe sehr schwankend und unberechenbar. Gerade noch ein Liebesschwur und im nächsten Moment kommt irgendein Vorwurf, ich hätte dieses oder jenes aus seiner Sicht anders machen müssen.
Manchmal habe ich das Gefühl, ich bin mit 2 verschiedenen Personen zusammen. Eine ganz nette Person, die mich liebt und dann eine Person, die mich verachtet, die mich in einem völlig falschen Licht sieht, die mich verletzt, beleidigt bis unter die Gürtellinie. Und wenn ich dann echt nicht mehr kann, so dass ich mir eine Pause von ihm nehme, dann kommt er angekrochen und bettelt um mehr Zuwendung.
Seine verbalen Attacken setzen mir teilweise so zu, dass ich regelrecht körperliche Beschwerden bekomme. So z.B. Herzrasen, Kopfschmerzen etc.
Ich weiß vom Verstand her absolut, dass dieser Mann unterm Strich eigentlich Gift für mich ist, aber ich habe mehr Angst vor dem Alleinsein, als davor mich zu trennen. Immerzu finde ich Gründe zu bleiben. Und sei es nur, dass ein gemeinsamer Konzertbesuch ansteht oder bald Weihnachten ist.
Im Moment ist gerade mal wieder Sendepause und obwohl er mir zuletzt eigentlich signalisiert hatte, dass er eigentlich keine Zukunft mit mir sieht etc., möchte er nun, da ich mich zurückgezogen habe wissen, ob ich an Weihnachten zu ihm komme und ob ich mit ihm noch zusammen sein will.
Echt schrecklich, heute so und morgen so. Er kann auch keine klare Stellung beziehen, verlangt das aber von mir.
Wer kann mir einen Tipp geben, wie man für sich klarer wird in solch einer oder ähnlicher Situation.

Danke und Gruß
Moonshine

21.11.2008 18:46 • 29.12.2008 #1


16 Antworten ↓


Hallo moonshine,

schau mal hier

http://konservativ.de/Dro./haller.htm

MissErfolg

A


Sind die Attacken meines Freundes eigentliche Bindungsangst?

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hallo moonshine,

klingt ähnlich wie meine beziehung, einige sätze hätten echt von mir sein können.
wenn mein freund austickt, sind wir immer beide betrunken, was so ziemlich jedes wochenende vorkommt. und etwa alle 2 monate tickt er aus. Er unterstellt mir dann irgendwelche sachen und kann sich wahnsinnig reinsteigern. Da ich dann wie gesagt dann auch etwas getrunken habe, weiß ich nicht, ob ich ihn vielleicht provoziere. Wir waren deshalb auch schon getrennt, haben uns aber wieder zusammengerauft und er hat besserung geschworen. er klammert auch ziemlich. und ich werde mich auch demnächst mal trennen. im moment möchte ich aber auch nicht allein sein. das ist ziemlich feige und falsch von mir, aber an weihnachten möchte ich auch nicht allein sein oder auf konzerten (deine aussage).

ja, einen guten tipp habe ich leider nicht für dich, außer: finde die kraft, dich zu trennen! ich wünsche dir ein gutes händchen bei deinen entscheidungen! manchmal ist eine trennung eine richtige befreiung, besonders, wenn alles vergessen ist (nach einem halben jahr vielleicht) und der neue freund viel besser ist

alles liebe dir!

hier ist eine seite, wo du ganz viele infos findest!
vielleicht erkennst du deine beziehung in einigen dingen wieder

http://www.re-empowerment.de/include.ph ... ntentid=33

Hallo Laika, tropfen und MissErfolg,

vielen lieben Dank für Eure Links und Mails.

Besonders Dir Laika sag ich danke, denn Dein Link hat mich zu meiner eigenen Geschichte geführt. Echt krass!!
Bis auf ein paar kleine Ausnahmen beschreibt das exakt meine derzeitige Beziehung. Ich musste zwischendurch immer wieder mal Lesepause machen, so hat mich das Gelesene erschüttert, bzw. getroffen.
Aber gut so! Ich denke ich bin auf dem richtigen Weg und wünsche mir und allen Betroffenen, dass sie den Absprung schaffen von solch destruktiven Menschen.

Seid ganz lieb gegrüßt
Moonshine

Hi Moonshine,

eine wichtige Frage ist natürlich erstmal, ob du Ihn liebst?
Wenn dem so ist, gäbe es vielleicht noch ein par andere Möglichkeiten, eure Beziehung zu retten.

Deine Geschichte erinnert mich sehr an meine Ehe und ich würde dir gerne mitteilen, wie ich über deine Zeilen denke.
Im Moment ist es bei mir etwas hektisch.
Wenn es dir recht ist, melde ich mich später.

Liebst Du Ihn?


Gruß Renton

Hallo Renton,

ich habe Dir ne PN geschrieben.

LG
Moonshine

Bindungsangst jepp kommt mir sehr bekannt vor und evt auch noch shizoide (nicht schizophren!) Angstzüge...evt hilft dir auch die 4 grundformen der angst (fritz riemann) un klarer zu sehen..ABER erstmal, liebst du ihn?!

Hallo Laika,

auch ich habe Dir sehr zu danken. Dieser Link hat mir die Augen geöffnet und es möglicht gemacht..1. zu verstehen...was passiert...und 2. ich kann mich jetzt erklären. Liebe Grüße
Birgit


@ moonshine
Ich hatte wohl gestern das gleiche Erlebniss wie Du. Finde auch nur wenige Kleinigkeiten, die etwas abweichen. Aber Du sagtest es schon, auf dem richtigen Weg sein, ist ein positives Gefühl. Bin schon abgesprungen, vor 4 Monaten.....
AuchDir liebe Grüße
Birgit

Hallo Moonshine,
so wie sich das anhört, leidet dein Freund an einer Persönlichkeitsstörung, schaue mal hier, ob dir das was sagt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Antisozial ... %C3%B6rung

Auf jeden Fall hat er Bi-polares Verhalten, das auch bei Borderline-Persönlichkeitsstörung vorkommt. Es gibt Foren für die Partner der Betroffenen, in denen man sich zusätzliche Informationen holen kann. Du solltest aber darauf bestehen, dass sich dein Freund zum Psychotherapeuten überweisen lässt. Eine andere Chance für euch sehe ich nicht...

Liebe Grüße, Isis

Hey Moonshine...

mal anders: Wieso vergiftest du dich?

Geh mal raus vor die Tür, da sind Millionen einsame Herzen und ich bin mir sicher, es sind ganz gewiß ein paar echt nette Typen dabei!

LG Frank

Hallo Frank,

ja, genau da ist wohl unter anderem mein Problem begraben.
Vor diesem Freund hatte ich ca. 4 Jahre keine Beziehung und glaube mir, das war nicht wirklich freiwillig. Ich meine, ich bin zwar kein Model, aber weggucken muss man nun auch nicht Dennoch habe ich einfach niemanden gefunden.
Ich habe 2 x diese 4 Jahre solo in meinem Leben bereits erlebt.
Nun es war sicher auch manchmal ein Vorteil solo und ungebunden zu sein, aber die meiste Zeit hat mir doch jemand an meiner Seite gefehlt, mit dem man lachen, tanzen, lieben, teilen (z.B. Sorgen) kann.

Und obwohl mein Freund diese genannten Dinge auch nicht unbedingt mitbringt (er hasst tanzen, und lachen ist auch nicht immer so sein Ding), so hat er Eigenschaften, die ich wohl auch als gut befinde (z.B. treu, ehrlich, ernsthaft).
Was mich so fertig macht sind seine komm her - geh weg-Spielchen.
Sicherlich rührt einiges davon wiederum aus seiner Vergangenheit und ich frage mich manchmal, ob es Sinn macht, diese Vergangenheit zu verstehen. Ich denke, wenn die Beziehung weitergehen soll, dann sollte ich versuchen zu verstehen. Aber ich würde mir dann natürlich auch wünschen, dass er versucht mich zu verstehen. Und auch, dass er versucht sich zu verstehen. Er war schon bei verschiedenen Therapeuten, aber jedes Mal wird ihm angeblich gesagt, dass er beziehungstechnisch keine Hilfe braucht. Ich nehme an, er erzählt entweder nicht alles, oder halt falsch.

So, genug der Worte.

Gruß
Moonshine

Liebe moonshine, Dein Partner hat jederzeit die Möglichkeit, die Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen und an seinen Problemen ernsthaft zu arbeiten. Du kannst ihm nicht helfen.

Und schau auch, daß du Deine Probleme in den Griff bekommst, sonst wirst Du immer wieder an den gleichen Typen kommen.

So, das war das Wort zum Donnerstag.

MissErfolg

Zitat von moonshine:
Was mich so fertig macht sind seine komm her - geh weg-Spielchen.
Sicherlich rührt einiges davon wiederum aus seiner Vergangenheit ...

Moonshine, mach dir erst mal klar, dass Ambivalenz des Partners (kannst ja in anderen Foren wie hier nachlesen oder in der Wikipedia) bei einem selbst eine Beziehungsabhängigkeit (aber auch ernsthafte psychische Störungen) erzeugt. Das ist im Allgemeinen so, die Schuldfrage ist irrelevant. Ich habe das auch schon selbst erlebt - man hängt so sehr drin, dass man gar keinen objektiven Blick mehr haben kann.

Versuche dich auf jeden Fall davon zu lösen, mache es in deiner Beziehung zur Bedingung, dass er eine Therapie macht. Du kannst auch selbst zum Therapeuten gehen und ihn dann mit einbeziehen; aus dem ganzen eine Paartherapie machen, erkundige dich, manche Therapeuten machen das.

Hast du unter dem Link zur Dissozialen Störung nachgeschaut? Schaue mal hier rein:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ambivalenz
http://de.wikipedia.org/wiki/Borderline ... lverhalten

Es ist wichtig für dich, dass du verstehst, dass du mit den Störungen deines Freundes nicht zu tun hast, dass du dich davon abgrenzen musst. Mache sie nicht zu deinem Problem, er muss sich damit auseinandersetzen, nicht du. Am besten du machst ihm auch noch klar, dass du so nicht weiter machen kannst und willst - dann hat er keine andere Wahl als die Sache anzupacken. Und du selbst lass dich auch beraten, keiner muss sich mit so einer schwierigen Situation selbt herum plagen, dafür gibt es doch ausgebildete Psychologen.

Schaue hier, das ist auch ein gutes Forum:

http://www.imedo.de/group/overview/inde ... aengigkeit

Du, ich wünsch´dir was...

Dir liebe Grüße!

Hallo Isiz-z,
puh, jetzt habe ich erstmal was zu lesen.
Habe gestern schon über die bipolare Störung bzw. Borderline gelesen. Meine Schwester leidet unter Borderline und so langsam frage ich mich, ob ich nicht auch...
Und mein Sohn hat auch schon so manche Züge mit seinen 17 Jahren, die mir Angst machen, er könnte sich wie meine Schwester entwickeln.
Ich möchte darüber aber hier an öffentlicher Stelle nicht drauf eingehen.
Bin heute sehr müde, aber werde Dir demnächst mal ne PN schreiben.

Hallo MissErfolg,

danke für Deine offenen Worte über Deine Beziehung. Nur eine Sache habe ich nicht ganz verstanden. Wieso hat Dein Mann ein Helfersyndrom?
Weil er bei Dir blieb trotz Deiner Depressionen?
Sorry, aber ich bin heute so müde, vielleicht komm ich auch deshalb gerade nicht ganz mit.

LG
Moonshine

':('

MissErfolg

Hallo Moonshine

im Grunde sind das zwei Probleme, die von Deinem Freund und deines. Die von Deinem Freund kannst Du nicht lösen, das muss er selbst tun.

Aber Du schreibst:
Ich weiß vom Verstand her absolut, dass dieser Mann unterm Strich eigentlich Gift für mich ist, aber ich habe mehr Angst vor dem Alleinsein, als davor mich zu trennen. Immerzu finde ich Gründe zu bleiben.

Und damit triffst Du wohl den Nagel auf den Kopf- Also welche Angst ist schlimmer, die vor dem Alleinsein oder die in der Beziehung?

Ich habe nicht den Eindruck das es Dir gutgeht so wie es ist. Also, anders herum gefragt:

1. Schritt: Wie schlecht muss es Dir gehen damit Du etwas tust?
2 Schritt: Was wirst Du dann tun?
3. Schritt: Warum tust Du das dann nicht gleicht?

Es ist oft die Angst vor dem Unbekannten. Allein zu sein, den Partner zu verlieren, So schlimm ist es ja doch nicht, es wird vielleicht doch.. usw. Wie heisst es doch so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Irgendwann kommt der Punkt da hältst Du es einfach nicht mehr aus un wirst krank davon.

Wann der ist musst Du selbst entscheiden. Wenn Du nicht OHNE ihn glückliche sein kannst, kannst Du es auch nicht MIT ihm. Eine Beziehung bei der man nur zusammen ist weil der andere das kleiner Übel ist, macht alle krank.

Hab den Mut allein zu leben. dann klappts auch zu zweit!

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Dr. Reinhard Pichler
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