Ich habe eine neue Kollegin auf Arbeit bekommen, die ich einarbeiten sollte (ist schon ein paar Monate her).
Soweit alles okay. Irgendwann verstanden wir uns ganz gut, so dass ich merkte, dass ich mich zu ihr hingezogen fühlte. Einarbeitung klappt zunächst ganz gut, doch irgendwann fing es an. Erst machte sie Trara am Telefon (sie arbeitet in einer and. Stadt und war zur Einarbeitung ein paar Wochen hier), dann spitzte sich das Ganze immer mehr zu und eskalierte zum 1. Mal. Wir dachten, wir konnten das irgendwie klären - haben miteinander geredet als sie kurz hier war und sie schenkte mir anschliessend was (was ich als schöne Geste empfand). Um mich zu revanchieren lud ich sie ein. Es kam aber eine Absage ihrerseits und danach eine eigenartige Distanz ihrerseits zu mir. Das Klima schlug um. Sie misstraute mir immer mehr, die Arbeit litt darunter, da sie mehr Fehler machte (ich sie daraufhin korrigierte und sie daraufhin mir Kontrollwahn unterstellte). Es eskalierte immer mehr - bis sie mich immer mehr anlog (was ich ihr auch direkt nachweisen konnte (und musste, da ich Anlügen in Arbeitsdingen absolut nicht abkann)) und mich immer mehr verantwortlich für alles machte.
Egal was ich zu ihr sagte, ich wäre privat und das hätte alles nix mit der Arbeit zu tun und überhaupt wäre ich unehrlich und dies und das und jenes. Das Ende vom Lied, es eskalierte bis in die Führungsebene. Nun sollte ich aber wegen einer and. Arbeitssache u.a. mit in die Stadt auf ihre Arbeitsstelle, wo ich mit ihr dann zu tun hätte geschäftlich. Sie sagte nur, dass meine Anwesenheit ihr Unwohlsein bereitet und sie das nicht könne. Ich habe ihr dann gesagt, dass ich diese Aussage verstehe und soweit akzeptiere, aber ich weiss nicht wie ich in Zukunft darauf reagieren soll.
Wie ich nun auf das Thema Angst vor Nähe komme. Sie wich mir damals bereits bei der Einarbeitung aus, als ich mich mit ihr beim Kaffeekochen unterhalten wollte - also zu zweit. Sie wollte generell eine dritte Person dabei haben, als es um Bereinigen von Streitigkeiten ging, wenn diese eine direkte Kommunikation beinhaltete, also von Angesicht zu Angesicht - eine Antwort, wie sie generell Konflikte und Probleme löst, ist sie mir schuldig geblieben. Sie verkrampfte sich sichtlich als sie damals beim 1. Klären hier war an einem Tisch im Bistro fest, als ich mit ihr rausgehen wollte und draussen eine Runde gehen wollte (ich kann da am besten in aller Ruhe Dinge klären). Mittlerweile beharrte sie gar darauf, dass wir gar nicht mehr geschäftlich telefonieren sollen, sondern halt über die andere Methode wie email und chat.
Ich habe auch gemerkt, sobald der eine Zoff weg war, ging es wieder für 1 Monat gut, wir verstanden uns prima, dann fing das Ganze wieder an, offenbar immer dann, wenn man sich näher kam. Dann missverstand sie offenbar vieles bzw. deutete Worte und Sätze gänzlich anders als wie sie gemeint waren, bezog es also immer auf sich um mir mitzuteilen, ich würde ihr die Worte im Munde herumdrehen. Sie sagte auch, dass ich nicht in der Vergangenheit leben sollte; dieses tut sie ja schliesslich auch nicht (das habe ich ihr nie abgenommen und das merkte man auch an ihrer Art, wie sie mit Konflikten und Streitigkeiten umgeht). Sie wurf mir Dinge an den Kopf und bezeichnete mich mit eigenartigen Betitelungen und machte meine Arbeit schlecht... Ich habe extrem darunter gelitten und verstand das Ganze nicht und versuchte was zu ändern und auch das ging in die Hose. Klar, je mehr ich versuchte sie zu verstehen und mich anzunähern, umso mehr ging sie auf Konfrontationskurs. Wie ich jetzt las, scheint das wohl mehr oder weniger normal zu sein bei einem solchen Verhalten. Ich denke, die Meisten haben es dann irgendwann aufgegeben, sich mit ihr zu beschäftigen. Ich jedoch wollte halt wissen, was mit ihr los ist und warum sie mich so angegangen ist - habe mich also da auch immer weiter reingesteigert und das potentierte sich dann scheinbar und irgendwann explodierte es halt in ihr / bei ihr.
Aktuell verständigen wir uns halt oberflächlich und halt nur noch auf der Arbeitsebene. Und das funktioniert soweit ganz gut. Es ist halt eben nur schade, dass das erste Verstehen nun halt so extrem gestört ist und ich eigentlich nix machen kann, ausser es halt so laufen zu lassen wie es aktuell ist.
Wie soll ich mich aber in Zukunft weiterverhalten, wenn ich nun wirklich mal dringend zu ihr muss und was wegen der Arbeit machen muss? Eigentlich ist es ja ihr Problem, dieses zu klären, da ich soweit Dinge abgestellt habe, um halt dieses Verhalten ihrerseits nicht weiter zu fördern bzw. es erneut eskalieren zu lassen?
Wie geht man mit solchen Dingen denn generell um als Kollege / Partner? Ich lese ja immer nur, wenn jemand selber betroffen ist, aber nicht wie die Gegenseite da reagieren soll.
War es ein Fehler ihr zu sagen, dass man sie mag bzw. sie zu fragen nach einem Treffen? Ich kann ja nicht vorher wissen, dass andere Menschen so drauf sind, auch wenn ich weiss never f... the company. Aber wie geht man mit Leuten um, die man halt mag? Stillschweigend alles hinnehmen und stur die Arbeit verrichten? Kann man das wirklich?
Ich denke und reime mir nun zusammen, dass sie irgendwie Angst vor Anderen hat bzw. Angst vor Nähe, kann aber nicht deuten, ob das generell so ist, wenn ein Anderer sich für sie interessiert oder es nur dann auftritt, wenn sie auch Interesse am Gegenüber zeigt? Mir ist klar, dass weder die eine Antwort, noch die andere Antwort für mich pos. enden wird, da selbst wenn Zweiteres sein würde, sie ja erstmal selbst für sich das bereinigen muss, damit sie auf and. Menschen wieder zugehen kann. Das kann ja auch leider Jahre dauern bzw. nie passieren. Mir bleibt also nix weiter übrig, als mein Leben weiterzuleben und mich auf and. Dinge zu konzentrieren.
Bitte den langen Text entschuldigen, aber das musste raus.
12.10.2014 15:33 • • 14.10.2014 #1