Von meiner Warte aus: Dieses Thema ist endlos. Für mich eine Mischung aus Verdrängen, Nicht-Wahrhaben-Wollen und ein bisschen Aufwind, wenn ich meine Gefühle zulasse. Kernthema ist bei mir das emotionale Ignoriert-Werden. Also keine Misshandlung, keine wirklich schlimmen Sachen. Nur, dass mir das als junger Student damals neu und fast merkwürdig war, wenn mich an der Uni jemand fragte, wie es mir geht, was ich so mache ... Das kannte ich als Kind nämlich nicht.
- - - Zahlreiche Therapien und Therapie-Versuche später ist mir zumindest halbwegs klar, warum was wie gelaufen ist damals - mein Hauptproblem Selbstabwertung bekomme ich aber kaum in den Griff. Mir geht es ein wenig besser, wenn ich a) Menschen meide, die sich nicht groß dafür interessieren, wie sich der andere fühlt, b) mir selbst möglichst bewusst Gutes tue und c) der Ansatz, mir selber und anderen zu verzeihen. Meine Eltern sind nicht mit Absicht herzlos mit mir umgegangen. So deute ich ihr Verhalten jedenfalls, ein wenig herzlos und unfähig, empathisch mit dem Anderen umzugehen.
Der milde Umgang setzt für mich allerdings voraus, dass ich mich BEMERKBAR mache (am besten ohne aggressiv zu werden).
Und wenn du nach Entbehrungen fragst: Ich entbehr(t)e Freundschaft. Ein normales Sozialleben, obwohl ich zumindest eine kleine Familie habe. Und: Mir ist vieles schnell zu viel. Neulich ein Wochenendausflug in meine Heimatstadt mit Hotelübernachtung; danach brauche ich eigentlich eine halbe Woche Urlaub und Rückzug.
(Sorry, wenn ich zu viel von mir schreibe.)
31.07.2023 08:30 •
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