App im Playstore
Pfeil rechts
1

Hallo,
ich traue mich kaum, mein Problem hier zu schildern, weiß aber nicht mehr weiter

Ich hatte bisher 4 Beziehungen in meinem Leben, immer mit Männern. Ich habe mich auch schon immer nur für Männer interessiert und auch sexuell hatte mich das immer erfüllt.
Meine jetzige Beziehung läuft seit über einem Jahr- ich war sehr verliebt in meinen Freund und wir sind auch recht schnell nach einem halben Jahr zusammengezogen (er ist der erste Freund, mit dem ich das tue!). Alles war schön, bis ich im Februar während meiner Prüfungen wieder Angstattacken bekommen hatte. Ich hatte dabei plötzlich die Angst, mein Freund könnte nicht der richtige für mich sein und war mir über eine Zukunft mit ihm unsicher.

Die Panikattacken gingen nach den Prüfungen wieder weg, allerdings blieb das Gefühl meinem Freund gegenüber, und ich habe mich auch in andere Sorgen reingesteigert.
Ich muss dazu sagen, dass er seit Dezember arbeitslos ist und wir nun während meiner Semesterferien nur noch aufeinander hocken. Ich bin natürlich etwas schneller mal genervt von ihm- aber irgendwie sind auch meine Gefühle weniger geworden, mittlerweile sind sie fast weg. Und seit den Panikattacken habe ich auch kaum Lust mehr, mit ihm zu schlafen.
Ich kuschel noch ganz gerne mit ihm, küssen weniger, aber auch noch. Allerdings mag ich irgendwie einfach keinen Sex mehr.
Ich dachte, das liegt an der Angst, in die ich mich wieder reingesteigert habe. Bin den ganzen Tag angespannt und in Sorge
(- habe auch wieder eine Menge Angst vor anderen Dingen und wieder Gedankenkreisläufe u.s.w.).
Ich mag das einfach nicht mehr, wenn er sich an mich ran macht.

Gestern beim Friseur sah ich in einem Katalog männliche Models, die recht feminin aussahen und geschminkt waren und die ich deshalb gar nicht toll fand. Plötzlich kam mir der Gedanke: Was ist, wenn du auf einmal auf Frauen stehst?
Dieser Gedanke macht mich echt fertig. Bekomme richtig Angst dabei und zittere, denn ich wollte schon immer gerne später einen Mann heiraten und kann mir auch gar nicht vorstellen, mich in eine Frau zu verlieben oder mit einer mein Leben zu verbringen! Ich finde weibliche Körper zwar ästhetisch, aber mehr kann ich mir da nicht vorstellen.

Ich versuche, mich dazu zu zwingen, mir eine Szene mit einer Frau zusammen vorzustellen, aber das macht mir wieder nur Angst. Ich mag auch keine *beep* Frauen anschauen oder so, weil ich Angst davor habe. Das ist für mich momentan der schlimmste Gedanke überhaupt! Ich fühle mich momentan in meinem ganzen Leben unsicher...

30.03.2014 09:19 • 30.03.2014 #1


6 Antworten ↓


Hallo Nebelsängerin,

was wäre denn so schlimm daran? Wie kommst du denn darauf, dass es so sein könnte?

Im Grunde unseres Wesens sind wir sexuell im Fluss.

Du wirst dem Gefühl auf den Grund gehen müssen und versuchen hinter die Angst zu blicken, auch in der Hinsicht, wie es um die Beziehung zu deinem Freund bestellt ist. Ist noch Liebe im Spiel oder ist es schon Gewohnheit geworden?

Lieben Gruß,

~Zoe~

A


Keine Liebe mehr & plötzlich Angst, gleichgeschlechtlich zu sein

x 3


Hallo Nebelsängerin,

vielleicht bist Du gar nicht für so eine enge Beziehung geschaffen und möchtest nicht jeden Abend aneinandergekuschelt einschlafen...sondern dies für Dich selbst von Tag zu Tag entscheiden...vielleicht belastet Dich die ständige Anwesenheit eines anderen Menschen...
möglicherweise brauchst Du einfach mehr Zeit und mehr Rückzug und Zeiten des Alleinseins...für Dich...und das ist völlig in Ordnung und hat auch nichts mit Bindungsangst zu tun, sondern allein damit, dass ich nach meinen mir eigensten Bedürfnissen lebe...und das steht vor allem anderen, stell Dich an die erste Stelle...dann geht es Dir auch wieder gut...

für Deine jetzige Situation überlege Dir einfach mal: ist es das, was ich wirklich will?
vielleicht versuchst Du Dich zu einer Lebensart zu bringen, die Dir im Grunde Deines Wesens gar nicht entspricht...aber die um Dich herum von fast allen gelebt wird...

wenn man so aufeinanderklebt kann auch keine eigene Entwicklung mehr stattfinden...
indem man sich immer wieder mal für einige Zeit trennt (beruflich oder durch die Wohnsituation) kann sich in dieser Zeit jeder für sich selbst weiter entwickeln und man begegnet sich dann wieder neu...ich meine damit nicht, dass man permanent die Beziehung in Frage stellt, oder diese gar in irgendeiner Art als unverbindlich wahrnimmt...Treue ist auch da selbstverständlich...

übrigens: das Wort Panik kommt von Pan, einem Gott, der viel Freude an Musik und Fröhlichkeit auch Tanz hatte, der sich aber als Gott des Waldes auch gerne alleine auf seinen Lieblingsberg zurückzog...Pan war es sehr, sehr wichtig, dass er zu jeder Mittagszeit seine Ruhe hatte, wurde er gestört, dann jagte er in seinem Zorn die Herden der Ziegen o.ä. Weidetiere zur panischen Flucht auf...

ist es keine Liebe mehr, sollte man sich trennen...oft schafft man das erst, wenn die eigene Not so groß geworden ist, dass man irgendwann sprigen muss...

RoF

Wie interressant Rof das hab ich auch noch nicht gewust mit Pan.

Danke

...ich wusste das bis vor Kurzem auch nicht...

@Nebelsängerin:

Ich pfleg immer zusagen:
Beziehungen sind wie Kaugummi, wenn sie nicht mehr schmecken sollte man sie ausspucken bevor sie richtig ekelig werden!

Aber warum hast Du denn Angst davor dass Du hetero veranlagt bist ? Das ist doch heute überhaupt kein Thema mehr. Auf beide Geschlechter abzufahren doch genau so wenig.
Horch mal ein wenig in Dein innerstes hinein, und höre auf das was Dein Herz Dir rät!

Für mich klingt das eher so,als ob Du Angst vor Deinen eigenen Gedanken entwickelt hättest,Nebelsängerin.
So,als hätten Gedanken eine magische Kraft sich-gegen Deinen Willen- zu verwirklichen und zu verselbständigen.Im Moment ist es die Sorge, auf Frauen zu stehen,ich vermute aber,daß sich diese Sorge früher in Deinem Leben auch schon auf andere Inhalte bezog.
Letztlich läuft sowas unter der Überschrift Zwangsgedanken oder wenigstens Unerwünschte Gedanken.
Man spürt,daß man Gedanken nicht unterdrücken lassen auch wenn sie gar nicht der eigenen Überzeugung entsprechen.Sogar umso stärker auftreten,je mehr man sie ablehnt.Man fühlt sich hilflos und ohnmächtig,ist nicht mehr Herr im eigenen Haus.
Vor allem,weil man die Gedanken bei weitem überschätzt.Zwischen einem Gedanken und seiner Realisation in Handlung und Lebensplanung liegen Welten.Umso mehr bei Gedanken,die mir selber absurd und befremdlich erscheinen(die aber deshalb besonders ängstigend und besorgniserregend sind).
Oft treten diese Phänomene bei Menschen auf,die sich selber stark kontrollieren,zurücknehmen und an der kurzen Leine halten.

Es gibt in der Meditation verschiedene Übungen,die Gedanken ins Leere laufen zu lassen,sie einfach an sich vorbeiziehen zu lassen.Einfach unter- Zen Meditation- nachschauen.
Falls alles nicht hilft,ist natürlich der Gang zum Fachmann,sprich Psychologen,empfehlenswert.




Dr. Reinhard Pichler
App im Playstore