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Hallo,
diese Erfahrung in einem Forum ist ganz neu für mich...

ich habe starke Verlustängste und somit auch Bindungsangst, die mein Leben aktuell sehr beeinflussen.
Die Kindheitserfahrungen haben sich in meinen Beziehungen wiedergespiegelt. Letztes Jahr Trennung nach 16 jähriger Ehe, was für mich der richtige Weg ist. Aufgrund meiner Ängste schaffe ich es gerade nicht, Beziehungen positiv zu führen, obwohl es mir so wichtig ist und ich nicht ohne sein möchte....

Viele Grüße

Nicole

22.08.2016 11:52 • 25.08.2016 #1


16 Antworten ↓


Hallo Nicole,

herzlich willkommen hier.

Zitat:
diese Erfahrung in einem Forum ist ganz neu für mich...


Einmal ist es immer das erste Mal.
Was erwartest Du hier? Und was hast Du bisher schon gegen Deine Ängste unternommen.

Viele Grüße

Bernhard

A


Kann wegen meiner Ängste keine Beziehung mehr führen

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ich hoffe durch Austausch mit meinen vor allem nächtlichen Panikattacken besser zurecht zukommen, bzw. dann gewisse
Handlungen nicht zulassen zu können. Sprich einen anderen Weg finden. Unternommen? Ich setze mich mit mir selbst auseinander, mir war bis
vor einiger Zeit auch nicht so bewusst (oder ich habe es verdrängt), dass diese Ängste so massiv sind. Ich suche Gespräche mit meinen Vertrauenspersonen und versuche, am Leben teilzunehmen indem ich meinen Hobbies nachgehe. Bin bisher immer als Einzelkämpferin durchs Leben
und kann schwer Hilfe annehmen, das möchte ich ändern

Hallo Nicole,

hört sich gut an, was Du schreibst.

Zitat:
ich hoffe durch Austausch mit meinen vor allem nächtlichen Panikattacken besser zurecht zukommen,


Bei Panikattacken handelt es sich meist um schon lange verdrängte Sorgen und Ängste.

Zitat:
Ich setze mich mit mir selbst auseinander, mir war bis
vor einiger Zeit auch nicht so bewusst (oder ich habe es verdrängt), dass diese Ängste so massiv sind.


Das ist in Ordnung. Wie ehrlich kannst Du denn bei Dir selbst sein. Weißt Du klar, wo Du im Leben hin willst?

Zitat:
Bin bisher immer als Einzelkämpferin durchs Leben und kann schwer Hilfe annehmen, das möchte ich ändern


Ein guter Vorsatz. Damit verbunden ist aber vor allem auch offen zuzugeben,
dass Du an bestimmten Stellen schwach bist.
Kannst Du Fehler zugeben? Kannst du Nein sagen?

Welche Hobbies hast Du denn?

Gruß

Bernhard

Hallo
so viele Fragen... aber schön, das jemand fragt...
die Panikattacken sind ein Problem...führen zu Schlafmangel und ungünstigen Verhaltensweisen, die ich nicht mehr machen will, da ich mir dadurch selber was Schönes kaputt mache, bzw. dabei bin...aber das will ich ja ändern...
Ich denke schon, dass ich weiß was ich im Leben möchte, nur ist das aufgrund meiner Ängste leicht zu verbauen. Ehrlich zu mir selbst? Ja, indem ich jetzt versuche, zu akzeptieren, diese Ängste zu haben. Ich kann Fehler zugeben, nein sagen mache ich noch nicht so lange....
Hobbies sind Ju Jutsu und Musik (Disko/Party/Konzerte) und wieder Kontakt zu Freunden pflegen. Normalerweise bin ich so gerne zum Sport und Konzerten gegangen. Habe eigentlich viel Energie und Wissensdurst, aber zur Zeit fällt es mir schwer, rauszugehen...irgendwie kraftlos
Meine Schwächen kenne ich, die mir eingestehen ist was anderes , aus Angst dass mir wichtige Menschen nicht damit zurecht kommen. Ich bin doch immer die Starke, helfe wo ich kann....

Viele Grüße

Hallo Nicole,


Zitat:
die Panikattacken sind ein Problem...führen zu Schlafmangel und ungünstigen Verhaltensweisen


Eigentlich sollte es umgekehrt sein. Normalerweise führen ungünstige Verhaltensweisen zu Panikattacken.

Zitat:
Habe eigentlich viel Energie und Wissensdurst, aber zur Zeit fällt es mir schwer, rauszugehen...irgendwie kraftlos


Das verwundert mich nicht. Nach 16 Jahren Ehe braucht es einer völlig anderen Denk- und Lebensweise um
zufrieden sein zu können. Jetzt solltest Du jetzt erst einmal lernen,
vor allem das zu tun, was Du gut findest, oder schon immer vermisst hast.
Wer allein lebt benötigt eine andere Art Kompromisse zu finden und sollte lernen
sich selbst Mut zuzusprechen. Am Anfang vielleicht nicht so einfach.
Wenn Du das aber kannst, gehst Du zukünftig mit Partnerschaften völlig anders um.
Offener und mit weniger Erwartungen.

Gruß

Bernhard

Danke dir für deine Worte
die Panikattacken kommen aus meiner Verlustangst, wenn ich meine Gedanken nicht mehr beherrsche und dann handel ich sehr impulsiv und verstöre die Menschen, die mir wichtig sind.
Was ich vermisse, scheine ich gerade zu finden, mache es aber durch die Angst kaputt. Ganz blöder Kreislauf...
Ich werde mir über deine Worte Gedanken machen. Eigentlich weiß man sowas ja selber, aber manchmal muss man das mal von anderen hören .
Viele Grüße
Nicole

Hallo Nicole,

Zitat:
Eigentlich weiß man sowas ja selber,


So ist es.

Zitat:
die Panikattacken kommen aus meiner Verlustangst, wenn ich meine Gedanken nicht mehr beherrsche und
dann handel ich sehr impulsiv und verstöre die Menschen, die mir wichtig sind.

Das finde ich ist eine hochinteressante Aussage. Es würde mich sehr
interessieren, wie es sich anfühlt, wenn Du Deine Gedanken nicht mehr beherrschst.
Worin liegt dann die Verstörung?

Gruß

Bernhard

Hallo, Bernhard

Das in Worte zu fassen....ich verliere totalen Halt, wie ein endloses Fallen. Dabei habe ich zwei tolle Kinder, Freunde auf die ich mich verlassen kann und einige Menschen, die mich sehr schätzen. Auf meiner Arbeit läuft es sehr gut. Ich gehe jetzt einen viel besseren Weg, aber auf Beziehung einlassen....sehr schwer, vor allem wenn mir jemand sehr wichtig ist. Ich kann schlecht allein sein. In meiner Ehe habe ich mich sehr allein gefühlt. Und könnte es jetzt anders haben, aber bekomme das nicht hin, obwohl ich das so gerne zulassen möchte, der Wunsch ist sehr stark. Aber nun habe ich mir ja vorgenommen, daran zu arbeiten. Vorher hatte ich nicht erkannt, dass ich mich durch meine Ängste steuern lasse. Das diese so stark sind...

Viele Grüße

Nicole

Hallo Nicole,

je mehr ich von Dir lese, umso deutlicher scheint mir etwas aufzufallen.
noch ist es für mich etwas wie im Nebel, weil Du es nur umschreibst.
Mir scheint, Du weißt genau, wovon Du redest. Es fällt Dir offensichtlich aber noch schwer darüber zu sprechen.
Also versuche ich einfach mal in den Nebel rein zu schießen. Vielleicht treffe ich
ja was. Bitte wehre Dich, wenn ich daneben liege.

Du schreibst immer wieder, Du kannst schlecht allein sein. Dann wäre es doch gut, wenn Du eine neue Beziehung
eingehst. Da Dir so etwas aber gleichzeitig Angst macht, hört sich das so an, als wenn Du Angst davor hast in einer
Partnerschaftzu bestehen. Was ist für Dich so schwierig an einer Partnerschaft?
Lebst Du zu sehr fordernd? Oder kannst Du nicht genug fordern, so dass Du oft den Eindruck hast benachteiligt zu werden.

Zitat:
Und ungünstigen Verhaltensweisen, die ich nicht mehr machen will

Zitat:
bzw. dann gewisse Handlungen nicht zulassen zu können

Zitat:
Meine Schwächen kenne ich, die mir eingestehen ist was anderes, aus Angst
dass mir wichtige Menschen nicht damit zurechtkommen.

Wovon sprichst Du immer wieder? Kannst Du das so beschreiben, dass es jeder verstehen kann?
Oder ist Dir das unangenehm?


Zitat:
Die Panikattacken kommen aus meiner Verlustangst, wenn ich meine Gedanken nicht mehr beherrsche und dann handel
ich sehr impulsiv und verstöre die Menschen, die mir wichtig sind.


Was sagst Du hiermit aus? Bist Du eine Frau die richtig Temperament und Feuer hat? Fällt es Dir schwer dieses
Temperament zu zügeln? Brauchst Du einen Partner der ruhig und ausgleichend auf Dich wirkt? Jemand
der Dir Grenzen steckt und Halt gibt, ohne über Dich zu bestimmen?

Schön wäre es, wenn Du ein wenig mehr darüber schreibst, welche Verhaltensweise Dir genau Angst macht.

Was macht es Dir schwer, in einer Partnerschaft so zu kommunizieren, dass Du das Gefühl hast, hier fühle ich mich
verstanden, ernst genommen und vor allem sicher? Kannst Du mit einem Lebenspartner ehrlich über Deine Wünsche
und Gefühle reden?

Viele Grüße

Bernhard

Hallo, Bernhard

das hast du gut erkannt . Ich denke, ich weiß wovon ich rede, offen darüber reden geht nicht immer.
Mal sehen, ob ich das deutlich in schriftlicher Form rüberbringen kann...
Bisher wurden Versprechungen, Worte, Vertrauen...selten eingehalten, sei es vom Vater damals, danach in Beziehungen, in der Ehe...abgesehen von anderem
Ich habe ein relativ gutes Selbstbewusstsein, Freunde, Arbeitskollegen wissen mich sehr zu schätzen, nur in der Partnerschaft fehlt mir mein Selbstvertrauen, da benötige ich wohl zu viel Anerkennung (hatte ich in meiner Ehe nicht wirklich), das macht es auch dem anderen schwer...
Ich versuche gerade eine Beziehung einzugehen, die mir sehr am Herzen liegt und umso schlimmer sind deswegen die Verlustängste. In meinen Panikphasen denke ich viel zu negativ, fühle mich nicht wertgeschätzt, obwohl kein Grund besteht. Das lasse ich ihn dann in meinen Nachrichten spüren (Fernbeziehung). Und leider bin ich dann nicht unbedingt fair...ich bin dann ein ganz anderer Mensch. Und das macht Vertrauen und Harmonie beiderseits kaputt.
Normalerweise gehe ich sehr respektvoll und liebevoll mit jedem Lebewesen und meiner Umwelt um, sehr soziale Ader. Wenn ich dann solche Phasen habe, fühle ich mich angegriffen und gehe in den Angriff über. Am nächsten Tag sehe ich das dann doch wieder anders....Deswegen will ich einen anderen Weg finden, wenn es wieder soweit ist und suche mir nun Alternativen. Weil es doch total blöd und unlogisch ist, sich wegen irgendwelcher Ängste was Schönes kaputtzumachen .
Ich bin sonst ein sehr positiv denkender Mensch, der immer Problemlösungen sucht, nicht aufgibt, das Leben sehr genießen kann, aber beziehungstechnisch wird es schwer. Das letzte Jahr ging ganz gut, da war ja niemand, der mich interessiert hat, zu dem ich Gefühle hatte. Gefühle wollte ich auch verhindern, hat nicht so wirklich geklappt.
Letztes Wochenende war eine ganz schlimme Phase, das hat mich sehr erschrocken. Deswegen versuche ich Auswege zu finden, z. B. dass ich mich hier angemeldet habe. Denn so weit möchte ich es nicht wieder kommen lassen.
Ich habe Temperament, aber auch eine große innere Ruhe...die seit ein paar Wochen nicht mehr so vorhanden ist.
Ich arbeite seit dem letzten Wochenende wieder daran und überlege mir Lösungen...

Viele Grüße und Danke für deine Aufmerksamkeit

Nicole

Hallo Nicole,

danke für Deine Antwort.
Bitte nicht erschrecken, ich schreibe jetzt Klartext. Das wird auch mal weh tun.
Mache ich aber nur, damit Du eventuell etwas erkennst.

Zitat:
Bisher wurden Versprechungen, Worte, Vertrauen...selten eingehalten, sei es vom Vater damals, danach in Beziehungen,

Leider haben wir Menschen damit alle mehr oder weniger ein Problem.
Dann achte darauf und fordere von Deinem Partner, dass er möglichst Versprechen einhält.
Ansonsten sollte er nichts versprechen.

Zitat:
nur in der Partnerschaft fehlt mir mein Selbstvertrauen, da benötige ich wohl zu viel Anerkennung
(hatte ich in meiner Ehe nicht wirklich), das macht es auch dem anderen schwer...


Das kann so sein, wie Du es beschreibst. Es gibt aber eventuell auch eine andere Ursache. Jeder Mensch hat eine,
(seine eigene) Vorstellung von der Nähe und der Freiheit in eine Zweierbeziehung.
So solltest Du wissen, dass Du einen Partner nicht kaufst und ihm möglichst viel Freiraum und Respekt geben solltest.
Damit er sich andererseits möglichst eng gefühlsmäßig an Dich gebunden fühlt.

Zitat:
Ich versuche gerade eine Beziehung einzugehen, die mir sehr am Herzen liegt und umso schlimmer sind deswegen die Verlustängste.


Dies erscheint mir nicht besonders logisch. Hier glaube ich ehern, wie schon vorher gesagt, Du versuchst gelegentlich
Deinen Partner so passend zu machen, dass er Deinem Bild des idealen Partners entspricht.
So etwas darfst Du aber nicht tun. Damit zerstörst Du den Freiraum und die Kreativität Deines Partners und solch
ein Verhalten zerstört auch Deine Attraktivität.

Zitat:
In meinen Panikphasen denke ich viel zu negativ, fühle mich nicht wertgeschätzt, obwohl kein Grund besteht


Du irrst Dich. Es besteht ein Grund. Den willst Du nur selbst nicht wahr haben.

Zitat:
Und leider bin ich dann nicht unbedingt fair...ich bin dann ein ganz anderer Mensch. Und das macht Vertrauen
und Harmonie beiderseits kaputt.


Schau mal wie einfach das eigentlich ist. Du weißt sogar, dass Du Dich nicht fair verhältst. Aber Dein eigenes
Rechtsempfinden stellst Du über die Fairness. Wenn Du etwas willst, machst Du Dir zur Not eigene Regeln.
Kannst Du schlecht nachgeben und verzichten?
Zitat:
Normalerweise gehe ich sehr respektvoll und liebevoll mit jedem Lebewesen und meiner Umwelt um, sehr soziale Ader.


Was nutzt es, wenn Du nur sozial bist, wenn es Dir in den Kram passt. Wie viel ist das dann noch wert?
Zitat:
Wenn ich dann solche Phasen habe, fühle ich mich angegriffen und gehe in den Angriff über

Wenn Du meinst, das hilft. Ich finde, das ist nicht klug gedacht. Was hat das mit angegriffen werden zu tun, wenn
etwas nicht so läuft, wie Du es möchtest?
Warst Du im Leben meistens der Häuptling unter den Indianern?

Zitat:
Deswegen will ich einen anderen Weg finden, wenn es wieder soweit ist und suche mir nun Alternativen.


Diesen Weg brauchst Du nicht suchen. Du musst nur fair bleiben in solchen Situationen. Allerdings, wer verzichtet schon gern.

Zitat:
Weil es doch total blöd und unlogisch ist, sich wegen irgendwelcher Ängste was Schönes kaputtzumachen


Wenn das wirklich Deine Überzeugung ist, solltest Du Dir diese Zauberformel Ich möchte möglichst fair zu meinem
Partner sein. sehr oft, am Anfang täglich mehrmals vorsagen, damit sie in Dein Unterbewusstsein geht und später
automatisch wieder abgerufen wird.

Du schreibst in einer sehr sympathischen Art. Mit etwas Glück sollte das schon die Lösung für Dein machmal wenig
hilfreiches Verhalten sein.

Wünsche Dir ganz viel Glück und die richtige Art, Deinen Partner zu verzaubern.

Bernhard

Hallo, Bernhard

Klartext ist immer gut...kann ich auch am besten mit umgehen.
Aber ich denke, du liegst ein wenig daneben...
Soziale Ader war eigentlich zu groß, finde ich. War immer für jeden und alles da, habe mich zurückgestellt und konnte nicht nein sagen.
Also eher ständig nachgegeben und verzichtet, um des Friedens willens. Vielleicht fand ich da meine Anerkennung
Ich denke, ich brauche zu viel Aufmerksamkeit....und wenn Versprechungen nicht eingehalten werden, verletzt mich das.
Und dann konter ich manchmal...das sollte ich manchmal in einer anderen Art tun. Das ist mir klar und ich gebe mir große Mühe, das zu tun.
War auch sonst nicht so das Problem, da ich eine große innere Ruhe hatte, die versuche ich gerade wiederzufinden.
Und wenn man mir gegenüber etwas unfairer gegenübertritt, sollte ich das etwas entspannter sehen.
Ich denke, ich muss mich selbst mehr wertschätzen .
Bin dabei....
Dieses Gefühle und Ängste habe ich seit über 20 Jahren nicht mehr so intensiv gehabt, waren sonst ein ständiger Begleiter in meiner Jugend und jungen Erwachsenseins. Und davon möchte ich wieder weg. Das tut mir gut und meinem evtl. Partner
Freunde kommen sehr gut mit mir klar.

Danke dir für deine Worte, die ich auch beherzigen werde.

Nicole

Hallo, Bernhard

noch ein Nachtrag

das mit dem Freiraum wusste ich, aber durch deine Worte ist mir das noch klarer geworden. Dankeschön
Nur...wenn es ihm zum Teil auch schwer fällt, meinen Freiraum zu sehen. Er agiert dann aber anders, er weiß, dass er den sehen muss, zieht sich dann beleidigt zurück , damit er nicht noch mehr unfreundliches dazu sagt.....Also kann er ja meine Problematik verstehen. Aber er bleibt netter als ich. Und das werde ich ab jetzt auch, habe ich mir fest vorgenommen....denn die Resultate meines Verhaltens sind so unschön und tun weh.
Ich finde es erstaunlich, dass man sich in solchen Phasen so körperlich krank dabei fühlt und so kraftlos...
So schlecht habe ich mich nicht mal während der Trennung gefühlt...aber da habe ich ja auch verletztende Aktionen verlassen.

Vielen Dank für deine Zeit und Worte

Nicole

Hallo Nicole,

Zitat:
Klartext ist immer gut.
Aber ich denke, du liegst ein wenig daneben


Ich werde natürlich oft auch nicht richtig liegen. Du kannst es mir dann ja erklären.

Zitat:
Soziale Ader war eigentlich zu groß, finde ich. War immer für jeden und alles da, habe mich zurückgestellt und
konnte nicht nein sagen.


Das habe ich schon richtig verstanden.

Zitat:
Also eher ständig nachgegeben und verzichtet, um des Friedens willens.


Genau hier könnte eine Ursache für das Verhalten liegen, welches Du verbessern möchtest.
Zufriedenheit entsteht, wenn Du nicht immer nur nachgibst, sondern mal nachgibst und mal auch sachlich, ruhig
und vor allem berechtigt forderst. Angemessen und im richtigen Tonfall etwas zu fordern braucht durchaus Übung.
Diese Übung fehlt Dir aber möglicherweise, weil Du ein vielleicht zu hohes (leicht falsches), soziales Denken hast.

Zitat:
Ich denke, ich brauche zu viel Aufmerksamkeit....


Ich glaube gar nicht, dass Du zu viel Aufmerksamkeit benötigst. Es ist normal und verständlich, dass Du von Deinem Partner
Liebe und Aufmerksamkeit forderst. Vermutlich ist es nur die Art, wie Du es forderst. Sie ist zu heftig und wird daher selbst
von Dir nicht verstanden. Wie schon gesagt, glaube ich nicht, dass Du da sehr viel verändern brauchst. Es ist zunächst mal
nur ein kleiner, aber ganz wesentlicher Punkt.

Zitat:
und wenn Versprechungen nicht eingehalten werden, verletzt mich das.


Das Dich so etwas verletzt, halte ich für eine überzogene Reaktion von Dir.
Wir Menschen machen alle häufig Fehler. Somit werden auch Versprechungen gelegentlich nicht eingehalten. Folglich darf
Dich das dann ärgern, aber nicht verletzen. Eventuell ergibt sich auch ein Teil Deiner Überreaktion schon daraus.

Zitat:
Und dann konter ich manchmal...das sollte ich manchmal in einer anderen Art tun.


Genau. Ich empfehle da nicht zu kontern, sondern wie bei einem Vertragspartner daran erinnern, dass ihr an einer
gemeinsamen Sache arbeitet und Du daher etwas Bestimmtes erwartest. Und dann gilt es auch mal nachzugeben und
Kompromisse zu finden.

Zitat:
Und wenn man mir gegenüber etwas unfairer gegenübertritt, sollte ich das etwas entspannter sehen.


Genau so. Je entspannter Du das siehst, umso klarer kannst Du denken und Dir eine erfolgreiche Verhandlungstaktik
überlegen. Außerdem ist es nicht immer ganz eindeutig, was wirklich fair in einer Situation ist.

Zitat:
Freunde kommen sehr gut mit mir klar.


Kann ich mir gut vorstellen.

Zitat:
Nur...wenn es ihm zum Teil auch schwer fällt, meinen Freiraum zu sehen. Er agiert dann aber anders, er weiß,
dass er den sehen muss, zieht sich dann beleidigt zurück


Jetzt wird es bei der Betrachtung schon schwieriger. Dein Verhalten allein war einfacher zu beurteilen. Natürlich macht
Dein Partner auch Fehler. Sich zurückziehen ist manchmal fast die einzige Möglichkeit beim Streit.
Ich habe diese Möglichkeit in meinen Partnerschaften auch gelegentlich genutzt.

Frauen haben manchmal die unangenehme Verhaltensweise, Männer regelrecht zu stellen und mit dem Rücken an die
Wand zu drücken. So etwas solltest Du möglichst nicht tun. Du kannst Deinen Partner zur Rede stellen, aber lasse ihm
auch den erforderlichen Rückzugsweg frei.
Manchmal kommt man nur mit einer Notlüge und Rückzug aus einer Situation heraus. Versperrst Du diesen Fluchtweg
beim Streit, könntet ihr dauerhaft Probleme bekommen.
Also gerade fair und ruhig streiten und flüchten zulassen ist im Leben und besonders in der Partnerschaft ganz wichtig.
Jeder Partner muss sich nach einem Streit für eine gewisse Zeit zurückziehen dürfen.

Zitat:
Ich finde es erstaunlich, dass man sich in solchen Phasen so körperlich krank dabei fühlt und so kraftlos...


Da Du sehr viel für Deinen Partner empfindest ist es nicht verwunderlich, wenn Du merkst, vieles passt wunderbar,
aber die Kommunikation läuft falsch.
Dies ist einerseits frustrierend, aber andererseits ist gerade das noch verhältnismäßig einfach zu lösen.
Es sei denn, irgendwo anders steckt noch Sand im Getriebe.
Wünsche euch beiden viel Glück.

Bernhard

Zitat von sterlingstar:
Hallo, Bernhard

Klartext ist immer gut...kann ich auch am besten mit umgehen.
Aber ich denke, du liegst ein wenig daneben...
Soziale Ader war eigentlich zu groß, finde ich. War immer für jeden und alles da, habe mich zurückgestellt und konnte nicht nein sagen.
Also eher ständig nachgegeben und verzichtet, um des Friedens willens. Vielleicht fand ich da meine Anerkennung
Ich denke, ich brauche zu viel Aufmerksamkeit....und wenn Versprechungen nicht eingehalten werden, verletzt mich das.
Und dann konter ich manchmal...das sollte ich manchmal in einer anderen Art tun. Das ist mir klar und ich gebe mir große Mühe, das zu tun.
War auch sonst nicht so das Problem, da ich eine große innere Ruhe hatte, die versuche ich gerade wiederzufinden.
Und wenn man mir gegenüber etwas unfairer gegenübertritt, sollte ich das etwas entspannter sehen.
Ich denke, ich muss mich selbst mehr wertschätzen .
Bin dabei....
Dieses Gefühle und Ängste habe ich seit über 20 Jahren nicht mehr so intensiv gehabt, waren sonst ein ständiger Begleiter in meiner Jugend und jungen Erwachsenseins. Und davon möchte ich wieder weg. Das tut mir gut und meinem evtl. Partner
Freunde kommen sehr gut mit mir klar.

Danke dir für deine Worte, die ich auch beherzigen werde.

Nicole


Herzlich Willkommen,
du sprichst mir aus der Seele.
Meine derzeitigen Ängste machen mir auch dahingehend zu schaffen dass ich mich wieder in die Zeit meiner Ausbildung und Jugend zurückversetzt fühle. Mein Job ist eigentlich gar kein Job mehr sondern ein Hangeln von einm Tag zum Andern mit der aussicht auf Jobverlust. Dementsprechend klein und unwichtig und verlassen fühle ich mich. Jeden Tag wird mir mehr oder weniger stark indirekt mitgeteilt dass ich ja eh nur noch geduldet bin und deswegen nur noch eine Art notwendiges, aber bald nicht mehr notwendiges Übel bin.
Während meiner Ausbildung hatte ich auch dieses unsägliche Gefühl nie genug zu sein und ständig nur Fehler zu machen die andere dann ausbaden müssen. meine Ängste haben über mir gekreist wie ein Damoklesschwert und das ist jetzt auch wieder so und die Aussicht dass sich bald etwas daran ändert ist gleich null.
Ich kann mir gut vorstellen wie es dir jetzt geht. Da ist ein neuer Weg, ein Neuanfang aber die Ängste blockieren dich immer wieder.
Ich bin auch immer wieder erstaunt wie einen diese Gefühle 20 oder 30 Jahre zurückkatapultieren können und wie intensiv und negativ es sich anfühlt wieder das Kind (Mädchen) mit der Unwissenheit und den Ängsten von damals zu sein.
Lass dich mal virtuell drücken!
Patrizia

Hallo, Bernhard,

sehr wahre Worte von dir...., die ich nun auch verstehe und nachvollziehen kann
ich habe gestern auch eine Situation gemeistert, auch wenn es mir zum Teil schwer fiel, aber langsam kommt meine innere Ruhe wieder.
Das Resultat war dann natürlich viel besser heute , auch wenn noch sicherlich länger nicht alles in Ordnung ist. Dazu muss man mmir wieder vertrauen können, dass ich nicht mehr so dermaßen überreagiere. Damit man sich auch mir anvertrauen mag...

Hallo, Patrizia

lieben Dank !
Ja, ich habe mich 20 Jahre und länger zurück versetzt gefühlt, als mich diese Ängste noch jahrelang massiv beherrschten.
Ich möchte so einen Rückfall nicht mehr haben.

Viele Grüße an euch

Nicole

A


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Dr. Reinhard Pichler
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