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Hallo,

ich möchte gerne mein Problem mit euch teilen und hoffe ihr könnt mir helfen. Ich bin im Moment 23 Jahre alt und meine Freundin ist 26. Sie steht schon im Beruf und ist schon einmal mit einem Exfreund ausgezogen und wohnt nun alleine in einer Wohnung. Ich habe mich für den zweiten Bildungsweg entschieden und bin im zweiten Semester meines Fernstudiums. Ich stehe sozusagen noch am Anfang meiner Karriere und es gibt zig Wege, die ich einschlagen könnte.
Ich bin ein sehr freiheitsliebender Mensch und habe große Angst mich auf eine Zukunft festzulegen. Meine Freundin möchte am besten schon gestern zusammenziehen und meint auch, dass es nach dem Bachelor schon feststehen sollte, dass wir zusammenziehen und zusammenbleiben oder wir nicht zusammenziehen und wir uns trennen.

Ich kann ihr heute aber nicht sagen wie mein endgültiger Weg aussieht und ich nicht weiß ob ich arbeiten werde, oder noch mein Master machen werde. Meine größte Angst ist es tatsächlich nicht sie zu verlieren auch wenn ich sie sehr liebe, meine größte Angst ist eher der Verlust meiner Unabhängigkeit und eingeschränkt zu werden.
In letzter Zeit sehen wir uns nur am Wochenende und ich kann nicht bei ihr übernachten, weil sie so seit kurzem nicht schlafen kann. Es wurde auch sehr viel gestritten in letzter Zeit und seit gestern haben wir uns entschlossen uns mal eine Auszeit zu nehmen um uns bewusst zu werden.

Ich habe eine Bindungsangst und bin sehr darauf angewiesen anerkannt zu werden. Und wenn wir streiten, was sehr oft vorkam, kommen natürlich keine Anerkennungen etc zum Vorschein, da man ja wütend ist.

Lange Rede kurzer Sinn, ich habe Angst vor der gemeinsamen Zukunft, weil ich meine Unabhängigkeit nicht verlieren möchte.

Hat jemand von euch ähnliche Gefühle und evtl sogar Tipps?

Vielen Dank!

26.01.2021 11:13 • 26.01.2021 #1


16 Antworten ↓


In einer Beziehung gibt man seine Unabhänigkeit eigentlich nicht auf, man ist ein Individuum das mit einem anderem Individuum eine Bindung eingeht.

A


Ich möchte in der Partnerschaft unabhängig bleiben

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Aber der Schritt in eine gemeinsame Wohnung birgt eine menge Verantwortung und damit geht doch doch ein Verlust der Unabhängigkeit einher oder?

Ja,ich denke auch....du solltest dir Zeit lassen,konzentriere dich auf dein Studium,dass ist zur Zeit primär.

Wer liebt kann warten....so ist das...ihr solltet euch besser kennen, vielleicht Wochenenden gemeinsam verbringen.

Du stehst unter Druck,dass ist nie gut für eine Beziehung.

Was heißt Unabhängigkeit aufgeben?

Hört sich für mich super negative an.

Wenn man jemanden liebt, will man doch den ganzen Tag mit ihr zusammen sein?

Hört sich für mich nicht nach großer Liebe an, tut mir leid ....

Unabhängigkeit aufgeben bedeutet für mich nicht mehr freie Entscheidungen treffen zu können, wer und wie ich sein will.
Ich denke durch eine Wohnung verliere ich extrem viele Möglichkeiten, weil ich alles zahlen MUSS, dadurch an einem Job hängen MUSS. Zum Beispiel.

Ja, dass sie zum Beispiel nicht mehr mit mir nicht mehr übernachten möchte tut extrem weh.

Brauchst dich nicht entschuldigen, danke für dein Beitrag!

wie gesagt beende zunächst dein Studium,wenn deine Freundin deswegen nicht bei dir übernachten will ist das in meinen Augen Erpressung. und hat in einer Beziehung nichts zu suchen?

Ja das werde ich tun.

Fühlt sich ehrlich gesagt auch an wie Erpressung.

Ich würde auch erstmal die Auszeit dafür nutzen um einfach mal Alles sacken zu lassen.
Denk in Ruhe drüber nach oder mach dir mal ne Liste mit Pro und Kontra was die ganze Situation angeht damit du da für dich selbst mehr Klarheit hast was gerade wichtig für dich ist.

Ja ich werde dem ganzen jetzt erstmal bisschen Abstand geben um dann genau auf alles zu schauen

Ich kenn das nämlich von meinem ersten Freund. Mit dem wollte ich dich nicht zusammen ziehen und im Nachhinein weiß ich warum. Wir passten nicht zusammen.

Mein Freund hat seine Freiheit, ich meine. Aber das hört sich komisch an, wir sind ja nicht im Besitz des anderen. Wir verreisen teilweise getrennt und allein ....

Ich schätze Deine Freundin liebt Dich sehr und ich finde auch nichts komisch daran, wenn man nach 6 Monaten zusammen zieht. Mit meinem ersten Freund war ich 12 Jahre zusammen, und wir haben nie zusammen gewohnt. Mit meinem jetzigen war ich ca. 3 Monate zusammen u wir zogen zusammen. Das war vor 14 Jahren .....

Zitat von DEBE:
Ich bin ein sehr freiheitsliebender Mensch

Zitat:
meine größte Angst ist eher der Verlust meiner Unabhängigkeit und eingeschränkt zu werden.

Wenn ich von Männern hörte ich bin sehr freiheitsliebend dann waren bei mir schon alle Antennen ausgefahren und war auf Rückzug. Wenn man das so hervorhebt dann ist die Frage in wie weit du dich auf eine verbindliche Beziehung einlassen möchtest und kannst und ob deine Freundin bereit ist so eine Halbbeziehung auf Distanz zu führen.

Eine Partnerschaft basiert immer auf einem ausgeglichenem Geben und Nehmen und eine Partnerschaft entwickelt sich weiter. Es ist normal, dass sie solche Wünsche ausspricht in Bezug auf Zusammenziehen, eventuell einen Kinderwunsch zu besprechen.

Das ganze Leben ist mit Verantwortung verbunden. Du trägst auch eine Verantwortung für dein Studium, da fühlst du dich auch nicht eingeschränkt oder?

Was sind bzw. waren deine Beweggründe deine Beziehung einzugehen?

Zitat von DEBE:
Ich denke durch eine Wohnung verliere ich extrem viele Möglichkeiten, weil ich alles zahlen MUSS, dadurch an einem Job hängen MUSS. Zum Beispiel.

Wenn du alleine lebst musst du auch Miete zahlen und alles was zum Leben dazu gehört. Da musst du auch arbeiten gehen um dir eine Wohnung leisten zu können. Das hat mit einer Beziehung nichts zu tun. Und wer sagt, dass du alles zahlen musst und sie sich nicht einbringt als Vollverdienerin?

Du lebst in deinen Ängsten und baust dir außen rum ein Erklärungsmodell auf warum was nicht funktioniert. Dabei würde ich näher hinsehen wo diese Ängste herrühren und den Kern bearbeiten.

Ich schreibe jetzt hier mal was grundsätzliches zum Thema Unabhängigkeit.

Auch auf einen Studiengang wirst Du Dich festlegen müssen,das impliziert allerdings,dass man ganz viele andere nicht belegen kann.
Oder man wird ein ewiger Student,der sich nie auf was festlegt,geht ja auch.

Kurz gesagt muss man sich im Leben entscheiden,was man möchte und die Möglichkeit ,die man wählt,impliziert halt auch viele Möglichkeiten,die man nicht wählt.

Alles gleichzeitig kann man nicht haben und man kann auch nicht in die Zukunft schauen.

Was Deine Partnerin betrifft:

Wenn Du Dich jetzt schon von ihr in die Enge getrieben fühlst,lass es lieber.
Dir zuliebe und auch ihr zuliebe.
Sie sucht was festes und Du experimentierst noch.

Ich selbst bin nach 2 Wochen mit meinem jetzigen Mann zusammengezogen und wir leben bis heute (seit 11 Jahren) glücklich zusammen.
Aber: Es gab einige Krisen und sowas bedeutet auch Verantwortung.
Nicht gleich weglaufen ,wenn es mal eng und unbequem wird.

Du möchtest Dich aktuell nicht konkret binden und das ist auch in Ordnung.
Wäre fair,dass Deiner Partnerin offen zu sagen,steh dazu.

Mit dem Kern hast du Recht. Ich habe eine Beziehungsangst, wo die herrührt muss ich noch herausfinden.

Zum Thema Miete. Ich wohne noch bei meinen Eltern und habe keine finanziellen Verpflichtungen.

Bleibe frei und unabhängig. Das ist eine positive Einstellung.
Angst vor Bindung und Angst vor einer festgezurrten Zukunft ist eine negative Einstellung.
Es ist doch klar was Du willst: unabhängig bleiben. Dann bleibe es, sage es (ohne Wut) deiner Partnerin. Es ist dein Recht und andere haben das - auch wenn sie etwas anderes wollen und verlangen - zu respektieren und: zu akzeptieren. Du brauchst Dich nicht zu rechtfertigen und auch nicht mit "ich habe Beziehungsängste" herauszureden. Stehe zu Deinem Freiheitswunsch!
Liebe und mutmachende Grüße

Es ist doch sehr vernünftig von deiner Partnerin, erst mal eine Auszeit ohne Übernachten zu vereinbaren. So könnt ihr beide leichter feststellen, was euch aneinander gebunden hat.

Ich denke auch, dass du dich jetzt nicht binden willst und du vielleicht nur mal Spaß haben wolltest, ohne Verpflichtungen.
Da sie das aber nicht will und sehr wahrscheinlich eine verbindliche Beziehung anstrebt, passt es eben nicht.

Da sollte jeder zu seinen Bedürfnissen stehen.

Ich weiß nicht, ob ich das überlesen habe, aber wie lange seit ihr denn zusammen?
Ich würde aktuell auch nicht mit meinem Freund zusammen ziehen wollen. Auch wenn ich ihn liebe.
Bei mir kommt das daher, dass ich vorher 10 Jahre mit meinem Ex zusammen gelebt habe und jetzt das erste mal alleine wohne. Und das ist schon ganz angenehm.
Nur die Katze und ich.

Bei der Vorstellung zusammen zu ziehen, bekomme ich auch Angst.
Man hat dann nicht mehr sein Refugium, in das man bei Bedarf fliehen kann.

Zum Glück steht bei uns das Thema noch nicht zur Debatte.
Vielleicht ändert sich meine Einstellung auch in ein paar Monaten.

Die letzte Beziehung scheint mich doch mehr mitgenommen zu haben, als gedacht.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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