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Hallo ihr Lieben,
ich bin ganz neu hier daher eine kurze Vorstellung:
Ich bin 54j alt, und mache seit Anfang 20 Therapie, angefangen mit einer Analyse und jetzt als letztes eine Gruppentherapie gehabt, die wirklich gut war.
Im allgemeinen geht es mir inzwischen ganz gut, nur das Thema mit der Liebe bekommen ich nicht hin.
Ich finde keinen Partner, obwohl ich meine, dass ich vieles versucht habe, auch nicht suchen
Ich war lange auf vielen Single Plattformen und habe mich mit vielen Männern getroffen, ich bin viel unterwegs und auch nicht schüchtern. Mag mich selber auch gut leiden

Trotzdem finde ich keinen Partner.

Ich suche mir meist Männer die eigentlich nicht so viel Nähe geben können.
Ich habe selber Angst vor Nähe, aber ich beschäftige mich schon sehr lange damit und ich kann auch gut darüber reden und bin reflektiert.
Ich weiß, ich fühle mich schnell emotional eingesperrt und habe davor auch Angst.

Hat Jemand hier ähnliche Erfahrungen gemacht?

13.08.2023 18:20 • 15.09.2023 #1


14 Antworten ↓


Hallo Juli69,

was Du hier im Board Beziehungsangst (vielleicht ist es bewusst gewählt) schreibst, ließt sich sehr Ambivalent. Männer die keine Nähe geben können, wenn Du selbst Angst vor Nähe hast, wären ja aus diesem Gesichtspunkt fast ideal. Auch der Begriff Partner ist zunächst schwer einzuordnen, wenn nicht erkennbar ist, wie sich jemand eine Partnerschaft genau vorstellt. Beziehungen wachsen ja üblicherweise über einen gewissen Zeitraum und dabei stellt sich dann heraus, welche Art von Beziehung es ist.
Vielleicht magst Du erklären, was Du mit emotional eingesperrt meinst? Denkst Du, der andere könnte Deine Emotionen nicht verstehen und hältst Du sie deswegen zurück, oder ist der Gedanke der, dass Deine Emotionen nicht angebracht erscheinen könnten und willst Du sie deswegen nicht zeigen, beziehungsweise traust Du Dich dann nicht?
Vielleicht wäre es hier (in diesem speziellen Forum) interessant, mit welcher psychischen Erkrankung Du in Therapie bist und ob Du Therapien seit (20)20 machst, oder im Alter von Anfang 20 damit begonnen hast. Das wäre insofern eventuell für jemanden wichtig zu wissen, bezüglich dessen Erfahrungen, die er mit Dir gegebenenfalls teilen möchte.

Jedenfalls wünsche ich Dir regen Austausch hier im Forum und dass Dich dieser weiter bringt.

A


Ich finde keinen Partner

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Hallo Disturbed,

danke erstmal für deine ausführliche Nachricht.
Ja ambivalent ist wohl richtig ausgedrückt, das kommt daher, wenn der Partner die Distanz herstellt brauche ich es nicht tun und so kann dann keine zu große Nähe hergestellt werden und ich brauche nicht solche Angst zu haben.
Natürlich wünsche ich mir aber Nähe, aber ich kann sie anscheinend aus Angst nicht zulassen.
Es gibt da einen aktiven und einen passiven Part, das kann auch wechseln, ich hatte auch schon einen Freund, wo es andern herum war. Ich habe mich mit Beziehungsängsten schon viel beschäftig.
Optimal wäre wohl Jemand der Nähe möchte so wie ich, aber auch Freiraum. So Jemand habe ich aber noch nicht getroffen.
Emotional Eingesperrt fühle ich mich z.B. wenn ich das Gefühl habe egal was ich jetzt tue es ist das falsche.
Oder zB wie meine Mutter, mein Vater war Alk. und wenn es Streit gab, hat er tagelang mit ihr und auch mit uns nicht geredet, das war für meine Mutter sehr schwer auszuhalten, aber sie konnte ja nicht weggehen, da sie ja 3 Kinder hatte.
Damals war es noch nicht so einfach als Mutter mit 3 Kindern sich zu trennen.
Oder wenn ich z.B. gerne alleine sein möchte, aber mein Partner möchte mich sehen und ich weiß wenn ich nein sage wird er traurig sein und mich ja dann vielleicht verlassen.

Ich habe Depressionen und eine generelle Angststörung. Und ich mache fast mein ganzes Leben lang schon Therapie. Angefangen mit einer Analyse als ich 20 Jahre alt war und bis vor einem halben Jahr war ich in einer Gruppentherapie.
Kannst du damit was anfangen? Kennst du diese Gefühle?

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Zitat:
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Zitat von Juli69:
Kannst du damit was anfangen? Kennst du diese Gefühle?

Also das was Du mit emotional Eingesperrt bezeichnest, ist mir leider nicht so ganz schlüssig um es wohl richtig verstehen zu können. Kann mir zwar in etwa vorstellen was Du meinen könntest, aber von der Begrifflichkeit passt es nicht für mich. Zweifel, was das richtige sein könnte, habe ich oft, aber dass ist es wohl nicht, was Du meinst. Ambivalenz jedenfalls, kenne ich allzugut. Dieses hin und hergerissen sein begleitet mich irgendwie schon mein ganzes Leben lang. Es ist weniger ein nicht wissen was ich will, sondern ein nicht wissen was ich wollen sollte, weil irgendwie dann immer irgendwann die Frage auftaucht, wozu überhaupt etwas wollen?

und was ist es dann was DU willst? Ich finde es gut zu wissen was ich will. Wer sagt dir denn was du wollen solltest? Die Gesellschaft oder dein Partner/in? Oder versuchst du zu erraten was er/sie von dir möchte?
Hast du denn ein Partner/in?

Zitat von Juli69:
Hast du denn ein Partner/in?

Ja seit 1982 und verheiratet sind wir seit 2016.
Zitat von Juli69:
Wer sagt dir denn was du wollen solltest?

Das ist so ein innerer Dialog, der sicher dadurch beeinflusst ist, wie ich die Gesellschaft wahrnehme und welche Werte sich mit der Zeit in mir manifestiert haben. Manche Werte hinterfrage ich mittlerweile, aber es sind weniger welche, die jetzt speziell mit Partnerschaft zu tun haben, sondern eher so allgemeine Werte oder vielleicht auch moralische Aspekte.
Insgesamt empfinde ich das Zusammenleben mit Menschen, beziehungsweise innerhalb der Gesellschaft zunehmend schwierig und habe nicht das Gefühl, dass es wieder einfacher werden könnte.
Zitat von Juli69:
Oder versuchst du zu erraten was er/sie von dir möchte?

Das habe ich mir abgewöhnt, weil eben die Chancen hoch sind, am Ende falsch geraten zu haben. Man muss daher bezüglich dessen was man von mir möchte, diesbezüglich mit mir kommunizieren, beziehungsweise mir sagen. Ich erwarte aber auch von niemandem, dass man meine Wünsche errät, wenn ich sie nicht mitteile.
Zitat von Juli69:
und was ist es dann was DU willst?

Das klingt jetzt sicher seltsam, aber eigentlich weiß ich nur noch sehr genau, was ich nicht will. Etwas zu Wollen bezog sich früher ja mehr auf Wünsche oder Ziele und die habe ich irgendwie nicht mehr so wirklich. Bis auf den Wunsch, wenn es soweit ist, einen schmerzlosen und schnellen Tod zu haben. Und bis dahin möglichst keine großen Fehlentscheidungen mehr zu treffen.

Zitat von Disturbed:
Ja seit 1982 und verheiratet sind wir seit 2016. Das ist so ein innerer Dialog, der sicher dadurch beeinflusst ist, wie ich die Gesellschaft wahrnehme und welche Werte sich mit der Zeit in mir manifestiert haben. Manche Werte hinterfrage ich mittlerweile, aber es sind weniger welche, die jetzt speziell mit ...

Hm dann kannst du mir ja bei meinem Problem nicht wirklich helfen oder?

Zitat von Disturbed:
Das klingt jetzt sicher seltsam, aber eigentlich weiß ich nur noch sehr genau, was ich nicht will. Etwas zu Wollen bezog sich früher ja mehr auf Wünsche oder Ziele und die habe ich irgendwie nicht mehr so wirklich. Bis auf den Wunsch, wenn es soweit ist, einen schmerzlosen und schnellen Tod zu haben. Und bis dahin möglichst keine großen Fehlentscheidungen mehr zu treffen

Das klingt für mich sehr traurig, so als ob du dir nicht mehr erlaubst zu leben aus Angst Fehler zu machen? Ich finde Fehlentscheidungen auch nicht toll, aber sie gehören ja zum Leben dazu und klar bedarf es Mut immer weiter zu machen, ich bin schon so oft verzweifelt gewesen, weil ich keinen Freund finde. Aber das bringt mich auch nicht weiter, da ich ja das Leben hier trotzdem so gut wie möglich leben möchte. Ich versuche mir mein Leben so einzurichten, das es halt so schön wie möglich ist ohne Partner. Das gelingt mir auch meistens ganz gut, klar die Sehnsucht bleibt da und ich bleibe auch offen. Das offen bleiben ist das schwierigste, vielleicht so wie bei dir trotz Fehlentscheidungen dem Leben positiv entgegen zu sehen.
Glaubst du an irgendwas?

Zitat von Juli69:
Hm dann kannst du mir ja bei meinem Problem nicht wirklich helfen oder?

Bei dem Problem wie Du einen Partner finden könntest, meinst Du?
Oder woran es liegen könnte, dass Du keinen Partner findest?

Das wie wurde ja schon von anderen angesprochen, im Bezug auf spezielle Partnerbörsen im Netz. Dir da Tipps zu geben, halte ich nicht für Nötig, denn Du wirst sicher wissen, dass es Möglichkeiten gibt online oder real Menschen zu treffen. Ich selbst habe in meinem Leben etliche male Menschen kennengelernt, weil ich mich an Orten befand, wo dies möglich war. Auch Single Frauen, mit denen ich einen freundschaftlichen Kontakt pflegte und auch teilweise pflege. Aber ich habe meine Beziehung zu meiner mittlerweile Frau nie verheimlicht und an dieser Beziehung festgehalten, obwohl ich mich auch hätte anders entscheiden können. Dabei spielte aber weniger der moralische Aspekt von Treue eine Rolle, sondern die Tatsache, das Nähe in einer Beziehung stattfindet und auch eher vom Gegenüber gefordert wird, was ja auch irgendwie normal ist.

In meiner langen Beziehung zu meiner Frau konnte ich diese Nähe aber nicht immer zulassen und auch nicht immer geben und es gab immer Phasen von Distanz und die gibt es auch heute noch. Da meine Frau und ich aber damit leben können und uns gegenseitig diesbezüglich respektieren, sind wir immer noch zusammen. Das mag für Außenstehende nicht nachvollziehbar sein, spielt aber für unsere Beziehung keine Rolle, da Außenstehende nunmal Außenstehende sind.

Hier im Forum lese ich auch oft von Problemen mit Partnern oder Partnerinnen und auch die Tipps Anderer wie damit umzugehen wäre oder wie Einzelne damit umgehen würden. Solche Tipps gebe ich nicht, weil ich mir nicht anmaßen will, der oder diejenige würde nicht genug gesunden Menschenverstand besitzen, um selbst zu entscheiden, was für ihn oder sie das beste wäre. Und weil selbst eine noch so exakte Schilderung einer Beziehung ja nicht unbedingt tatsächlich 100% aller Aspekte abbilden kann, weil es ja nur die Schilderung Einer Person innerhalb der Beziehung ist.

Wie Du einen Partner finden kannst, dabei kann ich Dir nicht helfen.
Weshalb Du keinen Partner findest, auch dabei kann ich Dir nicht helfen, aber vielleicht könnte es hilfreich für Dich sein, zu erörtern oder herausfinden, was da Gründe sein könnten.

Was die Ambivalenz bei Entscheidungen angeht, so ist es jetzt so, dass ich mich nun Frage, ob ich meine Antwort posten sollte, oder lieber nicht. Ich nehme jetzt aber die Konsequenzen falsch verstanden zu werden und oder nicht hilfreich zu sein in Kauf und schicke das jetzt ab.
Letztlich entscheidest Du, ob und wie Du meinen Kommentar bewertest.

Zitat von Juli69:
Glaubst du an irgendwas?

Gute Frage, ich glaube nicht? Hab ich Hoffnungen? Sicher, auch wenn ich sie meistens für mich behalte, weil es für andere nicht nachvollziehbar sein könnte, worauf ich manchmal hoffe.

@Disturbed
Danke für deine Ausführliche Antwort.
Ich wollte keine Hilfe dabei wie ich einen Partner finde. Es geht mir eher darum, warum ich keinen Finde, ich glaube es sind meine inneren Widerstände die es anscheinend nicht zulassen. Die großen Ängste. Komischerweise kenne ich Menschen, die auch eine schlechte Kindheit hatte, aber trotzdem einen Partner gefunden haben, aber bei mir funktioniert es eben nicht, obwohl ich schon viel ausprobiert habe und auch Mut habe in alle Ecken meines Unterbewusstseins zu schauen.
Ich denke, dass ich(mein unbewusster Teil, bei mir mein inneres Kind) Vorteile davon hat, dass keinen Partner habe, gleichzeitig aber sehnt es sich danach, also auch ambivalent. Ich weiß nicht wie ich das ändern kann, dachte mir, ich finde hier vielleicht Jemanden, dem es ähnlich geht und der es geschafft hat und mir sagen könnte wie. Du sagst, dass du das auch nicht weiß, das ist doch total ok, ich freue mich trotzdem über jede Antwort. Und wo hast du denn diese netten Menschen kennengelernt?

Zitat von Disturbed:
In meiner langen Beziehung zu meiner Frau

Das finde ich sehr schön und bemerkenswert, dass ihr so lange zusammen seit und so gut miteinander auskommt. Das heißt ihr beschäftigt euch mit eurer Beziehung und euren Problemen, das finde ich mutig und gut.

Zitat von Juli69:
Und wo hast du denn diese netten Menschen kennengelernt?

Tatsächlich an völlig unterschiedlichen Orten, an denen ich mich halt auch zufällig befand und auch mal online. Aber in anderen Themen-Chats oder Foren auch zum Teil, weil ähnliche Interessen vorhanden waren.
Zitat von Juli69:
Das heißt ihr beschäftigt euch mit eurer Beziehung und euren Problemen, das finde ich mutig und gut.

Manchmal war es schon auch schwierig. Vor allem wenn ich mich extrem zurückgezogen habe, was bisweilen vorkam und auch wieder vorkommen kann. Aber weil Sie ja weiß, dass es nicht an Ihr liegt, kommt sie damit offensichtlich klar, auch wenn es sicher nicht leicht ist.
Es läuft vielleicht gut mit uns, weil wir uns Zugeständnisse machen können, statt Vorhaltungen zu machen, oder Nähe einzufordern.

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Dr. Reinhard Pichler
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