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Zitat von kritisches_Auge:
Die Wahl mit einem Elternteil zusammen zu leben um Miete zu sparen oder weil man sich gut versteht, bedeutet nicht, an Mamas Rockzipfelchen zu hängen.


Das sehe ich ebenso. Mir ist nur die Bezeichnung krank aufgestoßen, die für Leute getroffen wurde, die sich für ein anderes Leben entscheiden.

Zitat von kritisches_Auge:
Die Wahl mit einem Elternteil zusammen zu leben um Miete zu sparen oder weil man sich gut versteht, bedeutet nicht, an Mamas Rockzipfelchen zu hängen.Mit seiner Mutter ein inniges Verhältnis zu haben scheint manchmal nicht gerne gesehen zu sein.


Stimme ich bei beiden Aussagen zu.

Inniges Verhältnis oder überhaupt gutes Verhältnis zur Familie ist wirklich nicht gern gesehen.
Das finde ich in Deutschland so schade. Frankreich, Italien - da ist das völlig normal.
Da wird mit der gesamten Großfamilie in Urlaub gefahren - und hier wird schon blöd geguckt, wenn man mit Ü16 nochmal mit den Eltern in Urlaub fährt.

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Emotional Abhängig zur Mutter

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Zitat von Calima:
Ganz schön krasse Verurteilung von Leuten, die ihr Leben ohne Mamas Rockzipfelchen hinkriegen möchten.

Ja, ich verurteile Menschen, die sich seelisch lieber kaputtmachen als einfach mal nicht nach Status Quo zu leben und einen Gang zurückzufahren. Weil ich sehe was das mit Menschen macht. Wer es so packt, auch mit psychischer Krankheit, ist hier nicht gemeint. Ich rede von Menschen die mit Ende zwanzig wie Ende 30 aussehen und auf Teufel komm raus nicht Alternativen wählen wollen, weil die Gesellschaft es als schlecht ansieht.

Ja, krank ist übertrieben, aber dies wird heutzutage oft gesagt wenn einem etwas unverständlich ist.

Beispiel: mir ist es fremd in einem Forum zu schreiben, das wäre nichts für mich.
In einem Forum zu schreiben ist doch krank.

Zitat von Calima:
Das sehe ich ebenso. Mir ist nur die Bezeichnung krank aufgestoßen, die für Leute getroffen wurde, die sich für ein anderes Leben entscheiden.

Ich nutze krank und krass austauschbar. Sorry, wenn das komisch rüberkam, aber der Kern der Aussage steht trotzdem.

Wenn es dir bewusst ist, dass du noch von deiner Mutter abhängig bist, du aber nach reiflicher Überlegung die Vorteile siehst und auch die Nachteile, für beide, dann kennst du die Bedingungen deiner Situation und bist ihr nicht so ausgeliefert. Du hast dann die Wahl und kannst die Situation je nach Bedürfnis verändern.
Solange du nicht nur deine Vor- und Nachteile siehst, sondern auch die deiner Mutter, siehst du klarer.

Es gibt auch Menschen, die unbedingt finanziell unabhängig sein wollen, manche auch, um gesund zu bleiben oder es zu werden. Diese Menschen sind bereit, alles mögliche auf sich zu nehmen. Solche Menschen bewundere ich auch.

Aber man sollte sich immer nur an sich selbst orientieren und nicht an irgendwelchen angesagten Mainstreamnormen.

Ich denke, ich bin auch emotional abhängig von meiner Mutter. Ich bin fast 26 und wohne allein. Trotzdem muss ich immer sie fragen, wenn ich wertvollere Sachen wie z.B. eine Daunendecke entsorgen will. Sie will sie dann meistens haben. Ich fühle mich verantwortlich, ihre selbstgekochte Marmelade zu essen, obwohl sie scheußlich schmeckt.
Sie ist dominante Narzisstin. Immer fürchte ich ihr Urteil, wenn ich z.B. nur eine schlechte Note in der Uni bekommen habe.
Eigentlich muss ich ihr das gar nicht sagen. Ich bin ihr keine Rechenschaft schuldig, da ich ein eigener Mensch bin und nicht mehr an der Nabelschnur hänge. Aber sie hat mir immer klar gemacht, dass ich Sachen nicht oder nicht alleine kann, und deswegen bis zur 11. Klasse mit mir stundenlang für die Schule gelernt.

Ich habe versucht, mir einen großen Hass gegen sie anzutrainieren, um mich abzugrenzen. Das funktioniert nicht. Besser wäre es, wenn sie mir egal wäre.

So eine Abhängigkeit kommt also zustande, wenn einem vermittelt wird, dass man Sachen nicht alleine kann und wenn man demzufolge Minderwertigkeitsgefühle hat. Daher würde ich zuerst an meinem Selbstwert arbeiten, dann kommt die Ablösung von alleine.

Zitat von Meteora:
Daher würde ich zuerst an meinem Selbstwert arbeiten, dann kommt die Ablösung von alleine.


Ja, das sehe ich genauso. Man muss lernen, sich selbst nicht mehr mit den Augen der Mutter zu sehen.


Zitat von Meteora:
Ich fühle mich verantwortlich, ihre selbstgekochte Marmelade zu essen, obwohl sie scheußlich schmeckt.


Meine Mutter hat auch hingebungsvoll Marmelade für ihre Familie gekocht und anschließend alle damit beglückt.
Zuerst habe ich sie gegessen so gut ich konnte. Dann habe ich aus Höflichkeit Marmelade mitgenommen und sie anschließend weggekippt, leider. Letztlich habe ich ihr gesagt, dass ich allgemein nur wenig Marmelade esse (was stimmt) und ich habe keine Marmelade mehr von ihr mitgenommen. Das hätte ich ihr auch gleich sagen können!

@RayRay Aus meiner Sicht liegt dein Therapeut richtig mit der Aussage die Komfortzone nicht verlassen zu wollen Ein Teil der Behandlung einer Angststörung ist eben die Konfrontation und sich der Angst stellen.
Mein Ex Partner war in einer ähnlichen Situation wie du, daher kann ich dir sagen, dass du dein Leben stückweise autonom gestalten solltest, denn die Abhängigkeit von der Mutter wird mit der Zeit immer grösser und eines Tages wachst du auf, bist 40 und kannst ohne ständige Rücksprachen mit Mutter nicht mehr funktionieren. Du möchtest dein Abi machen und anschliessend studieren, das sind schon mal tolle Ziele, welche du dir vorgenommen hast. Bleibt dran und vertraue dir selbst:)

RayRay ist seit 2020 awayaway.

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Dr. Reinhard Pichler
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