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Hallo ihr Lieben

Die Überschrift klingt irgendwie etwas dramatisch und als wolle ich ein undenkbares opfer bringen, also ich versuche ich mal zu erklären:

Als ich mich vor zwei Jahren hier anmeldete, steckte ich mitten in meiner PA und meiner Angst vor Krankheiten... als ich nach unzähligen Arztbesuchen bei unterschiedlichen Ärzten und sämtlichen Beweisen für meine vorhandene Gesundheit endlich akzeptieren musste, dass ich tatsächlich nicht krank bin (man staune, zwei Jahre später und ich lebe immernoch ), übertrug sich meine Angst vor Krankheiten auf die Angst verlassen zu werden, bzw Eifersucht.

Hierzu erstmal eine Anmerkung: Mein Freund lernte mich ''kerngesund'' kennen und dieser Zustand hielt im ersten Jahr unserer Beziehung an. Wir waren euphorisch, verliebt und glücklich Dann kam nach einer besoffenen Nacht mein Missbrauch zu Tage, welcher in meiner Kindheit stattfand... und ab hier änderte sich alles. Zunächst zwar nicht viel, aber es war eben ein Thema. Nach einer Magen Darm Grippe mit anschließender Magenschleimhautentzündung verlor ich soviel Gewicht, dass ich keine Kräfte mehr hatte... und keine Nerven mehr, um diese Sache aus der Kindheit weiterhin zu verarbeiten, nachdem sie endlich mal zu tage kam, die Angstzustände begannen. Er hat alles mitgemacht, die Arztbesuche, die Panikattacken, die ratlosigkeit, die verzweiflung. Er hat mich unterstützt wo es nur ging, und dann übertrug sich die Angst vor Krankheiten auf die Eifersucht....

Man stelle sich vor: Ich, die nicht gerade vor Selbstbewusstsein strotzt und die ihrer meinung nach dem Partner nur eine Last ist, wirft ihm, der alles menschenmögliche getan hat um mich zu unterstützen, vor, dass er mich betrügt und mich verlassen will. Man kann sich diese Kränkung wohl nur schwer vorstellen, die er empfunden haben muss, und trotzdem macht er auch diese Sache geschlagene Eineinhalb Jahre mit. Wenn das kein Liebesbeweis ist. Half mir nur leider nicht wenn ich wiedermal eine Eifersuchtsattacke hatte... und letztes Jahr dann trennte er sich, er konnte nicht mehr...
Er zog zu seinem Bruder und ließ sich erstmal eine Woche krankschreiben, sein Arzt meinte, dass er an Burnout leidet und nervlich so am Ende ist, dass er mit 30 seinen ersten Infarkt gehabt hätte, wenn das so weiter gegangen wäre....
Er hielt aber Kontakt, und am anfang konnte ich mich nur schwer daran gewöhnen, obwohl es eigentlich mehr nur eine räumliche trennung war, emotional getrennt waren wir eigentlich nie. Hier allerdings kam wieder der Startschuss für einen Wendepunkt. Die Trennung hatte mir gezeigt dass er wirklich nicht mehr kann und dass er es ernst meinte, und siehe da, ich bekam meine eifersucht tatsächlich in den Griff, 1. habe ich bis heute keinen Beweis erbracht für seine untreue, denn es gibt keinen (und glaubt mir, ich habe gesucht wie eine bekloppte ) und 2. egal wie eifersüchtig ich auch bin, ich kann mich sowieso nie emotional auf den gedanken gefasst machen, tatsächlich betrogen zu werden, denn wenn ich es rausfinden würde, würde es mich eh wie ein schlag treffen, egal wie sehr ich es vorher schon vermutet hätte... davor kann man sich nicht schützen, also wozu vorher sich den kopf zerbrechen, es lohnt sich nicht...
Also arbeitete ich an mir und nach einem halben jahr war auch er davon überzeugt und hatte die veränderung richtig wahr genommen, er zog wieder ein. leider war der wendepunkt schon mit der trennung wieder einher gegangen... denn prompt nachdem er sich getrennt hatte und ich versuchte mich von dem eifersuchtsgedanken zu verabschieden, lag ich wieder mit einer pseudoblinddarmentzündung im krankenhaus. ich schob es auf die seelische belastung der trennung, jedoch war es leider nur so selten am anfang, weil es schleppend einher ging...
mittlerweile sind wir wieder ein halbes jahr zusammen, und meine PA werden immer häufiger, er kann meinetwegen stundenlang mit kumpels einen drauf machen und ich rufe ihn nicht ein einziges mal an oder verschwende gedanken daran, aber die angst davor hat sich wieder auf die angst vor krankheiten übertragen.
und heute fuhr er mich das erste mal wieder zum arzt, am freitag habe ich wieder einen berühmten rundumcheck.... diesen blick werde ich niemals vergessen, den er hatte, als ich ihn bat, mit mir dahin zu fahren... so als hätte er angst, das alles wieder von vorne losgeht...
und hier setzt mein gedanke an: wieviel belastung dieser art verträgt eine beziehung überhaupt? ab wann sollte ich erkennen, dass ich evtl garnicht beziehungsfähig bin und ihn gehen lassen, ihn vor der imensen verantwortung und belastung zu befreien und ihn so beschützen? schließlich trieb ihn das schonmal in den burnout....

also das soll nicht so möchtegern aufopferungsvoll rüberkommen, es ist ein ernstgemeinter gedanke, den partner damit zu entlasten, indem man ihn verlässt und versucht, auf sein eigenes leben klar zu kommen, ohne dass er darunter zu leiden hat.

versteht mich nicht falsch, ich liebe den mann über alles, ich will mit ihm alt werden, in guten wie in schlechten tagen, aber hat das bestand, wenn er mir hilft gute tage zu haben und ich bei ihm nur schlechte tage hervorrufe? wenn er immer nur für mich da ist, obwohl er selbst genug sorgen hat, und ich nicht für ihn da sein kann, weil meine PA mein Leben bestimmen?

ich versuche grade mein leben zu ordnen, denn es ist ein einziges chaos, deshalb kommen mir so grundlegende gedanken in den sinn. habe mich bereits nach einer einzimmer-wohnung umgesehn, die ich evtl bezahlen kann.... bin aber in keinster weise entschlossen... wie seht ihr das? also ihr sollt mir die entscheidung nicht abnehmen, aber mich würden eure meinungen zu dem thema echt interessieren

Danke für antworten schonmal im voraus

14.08.2012 01:34 • 14.08.2012 #1


1 Antwort ↓

Wenn du dich um dich selber kümmerst, eine Therapie machst um dein Trauma aufzuarbeiten, dann wird es von alleine besser. Und er kann für sich selber entscheiden, dass hat er ja auch getan als es ihm zu viel wurde.





Dr. Reinhard Pichler
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