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Hallo, Peppolino.

Wer sagt denn, dass jeder von uns sich anderen Menschen immer vollkommen offenbart und hingegeben hat? Ich habe mich mal mehr oder weniger einem Mann anvertraut und deswegen hat es auch nicht immer gleich weh getan. Stimme dir da also nicht zu.
Daran sollst du dich aber nicht stören.
Und über eure männlichen Bedürfnisse weiß ich ebenfalls Bescheid und das ist ja auch absolut legitim, dass ihr diese Bedürfnisse habt, auch wenn ihr das nicht immer so kommuniziert. Viele Grüße - Rina

Ich bin bei einer solchen Situation für eine paradoxe Intervention bzw. paradoxe Intention.

Da es förderlicher ist, wenn du selbst als Betroffene herausfindest, auf welche Art und Weise du diese in deiner konkreten Situation anwenden könntest, halte ich mich mal mit konkreten Vorschlägen zurück.

Wurde das Thema prinzipiell schon einmal so angesprochen bzw. bedacht (ggf. auch von therapeutischer Seite)?

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Angst mich auf Männer einzulassen / vor Enttäuschung

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@rina: ich denke, dass man sich trotz Beziehungsangst an jemanden gebunden fühlen kann. Wir fühlen halt anders und Trennung tut immer weh, ich denke egal wieviel man da hineingesteckt hat. Wennm an nichts spürt, war es keine Liebe. Ich denke der Trennungsschmerz würde ähnlich sein. Vielleicht würdest du ihn anders wahrnehmen. Nicht unbedingt intensiver, aber irgendwie anders. Ich denke, dass wenn man seine Beziehungsangst überwinden kann, dass die Beziehung auch eine ganz andere sein wird. Bis jetzt habe ich, wenn ich zurückblicken kann, überhaupt keine Ahnung wie meine Partner wirklich waren, weil ich mich zu verschlossen habe.

@emiliy: Ich frage mich, wie ich solche Gespräche starten soll? Das Büro ist sehr groß und ich fühle mich schon gehemmt, wenn mehrere dabei sind. Alleine geht es eher, aber das lässt sich schlecht arrangieren. Ich hatte mir heute viele Gedanken gemacht, ob ich ihn idealisieren würde. Ich merke schon Schwächen an ihm, aber irgendwie scheint es nicht zu reichen. Muss er sie aussprechen, damit meine Psyche das checkt? Wenn ich seine Schwächen nur so sehe, scheint es nicht zu reichen.

Das Verhältnis zu meinem Vater war kalt.Umarmungen gab es nicht. Nette Worte auch nicht. Er hatte allerdings alleinerziehend für uns gesorgt. Das rechne ich ihm hoch an. Das würde nicht jeder Mann machen. Angst hatte ich vor meinem Vater nicht. Die Erziehung war immer mit Drohungen besetzt z.B. wenn wir den Haushalt nicht machen, gibt es Taschengeldverbot.

@crazy: Natürlich wäre es förderlicher, wenn ich es selbst herausfinden würde, aber wenn jeder Patient seine Leiden selbst lösen könnte, wären Therapeuten arbeitslos. Außerdem findet auch nicht jeder Patient den richtigen Weg und es wäre schade, wenn man sich selbst falschtherapiert. Vielleicht hast du auch eher Angst, du könntest mir falsche Ratschläge geben? Ich gehe schon jedem Hinweis nach, um zu prüfen wie realistisch ist das. Gerade Bindungsangst finde ich sehr komplex. Ich habe mir schon in vielen Lebenslagen mit meinen Ängsten helfen können, aber gerade die nicht greifbaren, emotionalen Ängste sind sehr komplex zu lösen. Ich denke, dass ist auch für einen Therapeuten eine Herausforderung. Ich habe dieses Thema beim letzten Mal in der Therapie angesprochen. Ich denke, es wird noch einige Zeit dauern. Ich habe auch Selbsthilfebücher in dieser Richtung gekauft, um dieses Thema besser zu verstehen und woher es kommt. Ich denke, wenn ich es besser verstehen kann, dann wird es mir auch schon die Angst nehmen.

Angst davor, einen falschen Rat zu geben habe ich nicht... Ich weiß aber, dass nur die Lösungen, die wir in uns selbst finden bzw. die sich in uns entwickeln die richtigen für jeden Einzelnen von uns sind.
Ein guter Therapeut weiß das und fördert genau diese Entwicklung, statt Antworten vorzugeben!
Viel Erfolg wünsche ich dir!

Wenn man dies allerdings ohne einen Therapeuten tun würde, kann es auch in die falsche Richtung gehen. Lese ich leider zu oft.

Zitat von Savona:
@emiliy: Ich frage mich, wie ich solche Gespräche starten soll? Das Büro ist sehr groß und ich fühle mich schon gehemmt, wenn mehrere dabei sind. Alleine geht es eher, aber das lässt sich schlecht arrangieren. Ich hatte mir heute viele Gedanken gemacht, ob ich ihn idealisieren würde. Ich merke schon Schwächen an ihm, aber irgendwie scheint es nicht zu reichen. Muss er sie aussprechen, damit meine Psyche das checkt? Wenn ich seine Schwächen nur so sehe, scheint es nicht zu reichen.


Ein großes Büro ist natürlich schwierig, ich habe damals in einem kleinen gearbeitet. Wir waren also förmlich gezwungen mal miteinander zu reden. Ich sag dir aber gleich, dass es dir bei diesem mann wahrscheinlich nicht um diesen mann als person geht, sondern dass du ihm eine rolle überstüplst. WEnn du schreibst, dass dein vater kalt war, du zwar keine angst vor ihm hattest, er dir aber trotzdem gedroht hat, wundert mich dein verhältnis zu männern nicht. Ich würde da mal ansetzen, aber das ist nur mein laienblick. ich bin kein therapeut und das solltest du auch mit deinem therapeuten besprechen.
Mein Psychologieprofessor hat übrigens immer gesagt, dass wir alle antworten in uns haben, wir haben nur verlernt darauf zu hören

Ich vermute auch schon, dass er mir nicht wirklich um diesen Mann geht. Allein lächeln und Witze machen kann doch nicht alles sein, um jemanden anzuhimmeln? Ich meine, sobald dies passiert, gehen bei mir die Rolladen runter und ein weiteres kennenlernen ist überhaupt nicht möglich. Sogar angucken fällt mir schwer, sodass ich dann schon kaum noch mehr weiß, wie er aussah. Drohen nicht alle Eltern mit irgendwas, wenn die Kinder nicht spuren? Taschengeldverbot, Stubenarrest? Zu meiner Mutter hatte ich seit ich 6 bin,gar keinen Kontakt mehr. Kann die Mutter da auch eine Rolle spielen oder nur der Vater, weil er männlich ist?

Zitat:
Mein Psychologieprofessor hat übrigens immer gesagt, dass wir alle antworten in uns haben, wir haben nur verlernt darauf zu hören


Ich versuche mich schon viel zu reflektieren, aber leider ist dies nicht so einfach. Dieses Zwischenmenschliche ist so schwer zu verstehen. Ich denke daran knabbern die meisten Leute mit psychischen Problemen. Es ist schwer zu definieren.





Dr. Reinhard Pichler
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