Ich denke, dass der Mann, den ich in mein Leben gelassen habe, Beziehungsunfähig zu sein scheint.
Wenn wir uns etwas näher stehen, folgt meist ein Rückzug seinerseits. Unerklärt, sehr oft. Er kann nicht eruieren, was ihn dann so beschäftigt. Er geht einfach auf Abstand und wird sehr kalt. Darauf folgt - wie so oft - Funkstille. Bis er wieder eine Annäherung bezweckt.
Was so oft und wiederholt vorkam, macht allmälich Sinn. Evtl. ist dieser Mann tatsächlich beziehungsunfähig.
Was ich bereits schon oft gelesen habe - diese Menschen tuen einem nicht gut UND man kann sie nicht heilen. Sie müssen es selbst wollen.
Was nun, wenn man solch einen Menschen nicht einfach aufgeben möchte?
Versteht mich bitte nicht falsch. Aber wir alle haben doch unser ganz eigenes Problem, dass es zu bewältigen scheint.
Wenn uns dabei jemand mit Geduld begleitet und unterstütz, anstelle von aufgeben weil es so unendlich mühsam ist, ist dies meiner Meinung nach viel Wert. Denn die einzelnen Schritte und das Aufarbeiten gehen nicht von heute auf morgen. Und da mir dieser Mann am Herzen liegt, möchte ich den Versuch starten, Geschichten zu hören, in denen nicht die Opfer von sich sprechen, sondern die Betroffenen Täter.
Gibt es unter euch ehemals Beziehungsunfähige, welche nach immer dem selben Muster (Abstand, Rückzug, wieder Kontakt aufnehmen usw.) den wichtigen Absprung geschafft haben? Wie habt ihr das erlebt? Wie seid ihr vorgegegangen? Weshalb wart ihr beziehungsunfähig? Was war ausschlaggebender Wendepunkt bei euch im Leben?
Gerne dürfen sich natürlich alle angesprochenen Personen melden. Auch solche, die über zweite oder dritte Instanz eine solche Erfahrung miterlebt haben.
Ich danke euch bereits im Vorfeld und erhoffe mir dadurch, meinem Anliegen (für mich selbst) mehr Klarheit zu verschaffen.
16.06.2019 22:00 • • 10.04.2020 #1